Folie 1
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Der führte über die Oberbaumbrücke und durfte nur von Fußgängern benutzt werden. Seine<br />
künstlerische Markierung mit der Licht-Installation „Stein-Papier-Schere" des Künstlers Thorsten<br />
Goldberg im westlichen Brückensprengwerk ist leider erst mit Einbruch der Dämmerung zu sehen.<br />
Große Fernwirkung haben die „Molecule Men“ von Jonathan Borofsky, die das Zusammentreffen und<br />
Zusammenwachsen der drei Bezirke Friedrichshain, Treptow (beide ehemals Ost-Berlin) und<br />
Kreuzberg (ehemals West-Berlin) thematisieren.<br />
Der Hochbahn folgend erreicht man den ehemaligen Wachturm am Schlesischen Busch. Seit der<br />
Sanierung wird die „Führungsstelle“ der DDR-Grenztruppen von der Kunstfabrik am Flutgraben als<br />
Ausstellungsraum betrieben. Der frühere Grenzstreifen ist als Parkanlage gestaltet und an der<br />
Lohmühlenstraße mit japanischen Kirschbäumen und einem Gedenkstein markiert. Zwischen<br />
Treptow und Neukölln windet sich die ehemalige Grenze, die mit einer doppelten Pflastersteinreihe<br />
im Boden gekennzeichnet ist, durch ein dicht bebautes Wohnquartier. Einen Eindruck von der<br />
historischen Situation gibt die Tafel der Geschichtsmeile Berliner Mauer an der Harzer- / Ecke<br />
Bouchéstraße. Über die Kiefholzstraße und den Grünzug Heidekampgraben, der auf dem ehemaligen<br />
Mauerstreifen angelegt wurde, nähert man sich dann dem ehemaligen Grenzübergang Sonnenallee.<br />
Vorher kann man in Höhe der Kleingartenanlage Fortuna am Denkmal für die Maueropfer im Bezirk<br />
Treptow Station machen. Fünfzehn Menschen sind allein an diesem Grenzabschnitt bei<br />
Fluchtversuchen gestorben. Unter ihnen zwei 10 und 13 Jahre alte Kinder, die DDR-Grenzsoldaten am<br />
14. März 1966 erschossen haben.<br />
Auf den ehemaligen Grenzübergang Sonnenallee, den man vielleicht aus dem gleichnamigen Film<br />
von Thomas Brussig kennt, findet man verschiedene Hinweise: Die künstlerische Arbeit „Übergang –<br />
Nähe und Distanz“ von Heike Ponwitz; eine Tafel der Geschichtsmeile Berliner Mauer und ein<br />
Bodenrelief der Künstler Rüdiger Roehl und Jan Skuin. Weiter am Heidekampgraben entlang geht es<br />
zum Britzer Zweigkanal. Über eine Brücke, die erst nach der Deutschen Einheit wieder aufgebaut<br />
wurde, erreicht man den Gedenkort für Chris Gueffroy. Die Stele des Künstlers Karl Biedermann<br />
erinnert an einen 20-Jährigen, der im Februar 1989 gehört hatte, an der Mauer werde nicht mehr<br />
geschossen. Mit einem Freund wagte er deshalb die Flucht und wurde acht Monate vor dem<br />
Mauerfall zum letzten Opfer der Grenzsoldaten, die ihn mit gezielten Schüssen daran hinderten,<br />
nach West-Berlin zu gelangen. Von dem Gedenkort aus folgt der Mauerweg erst dem Britzer<br />
Zweigkanal, dann dem Teltowkanal, der den größten Abschnitt der insgesamt 13 Kilometer langen<br />
DDR-Grenze im Bezirk Treptow darstellte.<br />
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