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Handbuch um.welt - VNB

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Zu diesen Krisen gehören neben dem Anstieg des Meeresspiegels und der Oberflächentempera-<br />

turen, Dürren und Überschwemmungen. So haben die klimatischen Veränderungen vor allem Aus-<br />

wirkungen auf folgende Bereiche:<br />

Artensterben und andere ökologische Schäden:<br />

Infolge eines globalen Temperaturanstiegs von über 3 °C könnte die unglaubliche Zahl von 20–30<br />

Prozent der Tier- und Pflanzenarten der Erde vom Aussterben bedroht werden.<br />

Einbußen in der Landwirtschaft:<br />

Dürren und Schwankungen bei der Verteilung der Niederschläge würden zu einem Rückgang der<br />

landwirtschaftlichen Produktion und damit einhergehend zu einer drastischen Nahrungsmittelknappheit<br />

führen.<br />

Erschöpfung der Wasservorräte:<br />

Durch abschmelzende Gletscher würde es zunächst zu Überschwemmungen kommen. Danach würden<br />

die Flüsse versiegen, was zu massiver Wasserknappheit führen würde. Auch die Industrieländer<br />

würden nicht verschont bleiben. Wenn z. B. der „ewige“ Schnee auf den Gipfeln der kalifornischen<br />

Sierra Nevada abschmilzt, kann es in Städten wie Los Angeles leicht zu Wasserknappheit kommen.<br />

Gefahren für die menschliche Gesundheit:<br />

Die menschliche Gesundheit wäre sowohl direkt als auch indirekt betroffen. Beispielsweise können<br />

sich unter den veränderten Klimabedingungen bestimmte Krankheiten, wie das Dengue-Fieber<br />

oder Malaria weiter ausbreiten. 12<br />

Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel<br />

Die Menschen dieser Welt sind gleichzeitig unterschiedlich verwundbar gegenüber dem Klimawandel,<br />

das heißt, dass sie unterschiedlich stark von seinen Folgen betroffen sind und unterschiedlich<br />

stark unter diesen Folgen leiden müssen. Am stärksten vom Klimawandel betroffen sind die ärmsten<br />

Menschen dieser Welt. Das bedeutet, dass die Menschen, die den Klimawandel am wenigsten<br />

verursacht haben, am stärksten unter seinen Folgen zu leiden haben, während die Menschen, die<br />

den Klimawandel am stärksten verursachen, ihn am wenigsten zu spüren bekommen. Für viele<br />

arme Menschen der Welt ist der Klimawandel kein abstraktes Phänomen der Zukunft, sondern<br />

bereits Realität. Gleichzeitig fehlen diesen betroffenen „armen“ Menschen die nötigen Mittel, <strong>um</strong><br />

Anpassungsmaßnahmen gegenüber dem Klimawandel vorzunehmen. Der Klimawandel verstärkt<br />

bereits bestehende globale Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten. Er verschlimmert Armut, da er<br />

die Ärmsten am stärksten trifft. Wird nichts unternommen, <strong>um</strong> den Klimawandel einzudämmen,<br />

werden jegliche internationale Bemühungen, Armut zu bekämpfen, zunichte gemacht. Anpassungsund<br />

Minderungsmaßnahmen gegenüber dem Klimawandel stehen so in einem engen Verhältnis zur<br />

Erreichung der Millenni<strong>um</strong>-Entwicklungsziele. Eine Bekämpfung des Klimawandels dient so auch<br />

der Bekämpfung von Armut. 13<br />

Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt, S. 116.<br />

12 Vgl. Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (2009): Zwei Grad – entscheiden über Hoffnung oder<br />

Verzweiflung, S. 7–9.<br />

13 Janecki, Gabriele / Schnieders, Anne (2011): Chapter climate change. In: ExCHANGE – Change your mind. Global Learning<br />

for a Sustainable Development. <strong>VNB</strong> e.V., miranto e.V., Letsema Center (Hrsg.).<br />

13

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