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Handbuch um.welt - VNB

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4<br />

Einführung<br />

<strong>um</strong>.<strong>welt</strong><br />

Klimawandel, Biodiversität und Kulturelle Vielfalt<br />

Herausforderungen für Um<strong>welt</strong>bildung und<br />

Globales Lernen<br />

Herausforderungen<br />

Um<strong>welt</strong>schutz und Um<strong>welt</strong>bildung sind keine moralischen Kategorien, sondern Grundvoraussetzung<br />

jeder menschlichen Tätigkeit. Artenvielfalt und natürlicher Reicht<strong>um</strong> sind, ebenso wie Gerechtigkeit<br />

und Teilhabe, Basis von Entwicklungsmöglichkeiten und damit von Wohlstand und<br />

Wohlfahrt. Dabei sind Um<strong>welt</strong> und Um<strong>welt</strong>schutz ebenso wie Wirtschaft, Politik, Transport und<br />

Kultur ohne eine internationale Dimension nicht mehr denkbar. Um<strong>welt</strong>probleme sind zunehmend<br />

miteinander und mit den anderen Dimensionen der menschlichen Entwicklung national und international<br />

verflochten. Das Projekt <strong>um</strong>.<strong>welt</strong> behandelt diese Verflechtungen und die sich daraus ergebenden<br />

Herausforderungen am Beispiel des globalen Klimawandels und des rapiden Verlusts der<br />

Biodiversität und der Kulturellen Vielfalt. Die Auswirkungen dieser globalen Phänomene erscheinen<br />

vordergründig als Naturphänomene, doch sind sie in erster Linie das Ergebnis vorherrschender<br />

Kons<strong>um</strong>- und Wirtschaftsformen. Wie alle globalen Prozesse haben der Klimawandel, der Schwund<br />

der Artenvielfalt und der Kulturellen Vielfalt nationale und internationale Auswirkungen und Folgen.<br />

Weltweit, aber auch innerhalb eines Landes, verstärkt sich die Kluft zwischen Gewinnern und<br />

Verlierern. Globalisierung greift dementsprechend auch in unsere Biografien ein – meistens ka<strong>um</strong><br />

durchschaubar und durchaus ambivalent. Wir sind zugleich ZeugInnen und Teilnehmende einer<br />

Entwicklung in einer zunehmend globalisierten Gesellschaft. Das ist so faszinierend wie verunsichernd<br />

und wird als Chance oder auch als Bedrohung erlebt. Auf jeden Fall müssen wir individuell<br />

neue und größere Orientierungsleistungen erbringen.<br />

Unser Projekt hat den Fokus darauf, was durch Globalisierung an Vielfalt zerstört oder unwiederbringlich<br />

vernichtet wird. Droht mit der Globalisierung auch eine Art Monokultur – und zwar im<br />

natürlichen und kulturellen Bereich? Verdrängt der Zwang zur internationalen Vergleichbarkeit die<br />

Vielfalt und Verschiedenheit? Verschwindet im Verlaufe dieser Entwicklung „das Andere“? Es gibt<br />

Untersuchungen, die besagen, dass <strong>welt</strong>weit die Sprachen ebenso schnell aussterben wie die Arten.<br />

Wir wissen inzwischen, dass das Überleben großer Ökosysteme bisweilen von einer einzelnen<br />

Pflanze oder einem einzelnen Tier abhängt und dass das System zusammenbricht, wenn diese eine<br />

Art verschwindet. Es ist zu befürchten, dass von den rund 6800 Sprachen, die heute auf der Welt<br />

gesprochen werden, nur etwa 500 übrig bleiben. Die Ursachen sind Kriege, Völkermord, staatliche<br />

Unterdrückung, aber auch der Raubbau an natürlichen Ressourcen und deren Zerstörung in Folge<br />

von Klimawandel und der Verlust von Biologischer Vielfalt. Was wird da an Vielfalt und Wissen verloren<br />

gehen? Wir wissen z<strong>um</strong> Beispiel, dass Sprache Träger der Gedanken ist und jede Art des Sprechens<br />

eine eigene Sicht auf den Menschen und die Natur ausdrückt. Verschwinden die Sprachen,<br />

verschwinden auch die damit verbundenen geistigen und kulturellen Ressourcen.

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