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zum download - Feuerwehr Marienberg

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Einer der ersten Einsätze überörtlich war der Brand eines Bauerngutes in Lauterbach am 20. September 1862.<br />

Gegen 14:00 Uhr war das Feuer ausgebrochen, was den Bauernhof sowie 4 Wohnhäuser zerstörte.<br />

Löschmannschaften aus Hilmersdorf, <strong>Marienberg</strong>, Zöblitz, Ansprung, Gehringswalde und Lengefeld waren im<br />

Einsatz.<br />

Aufkommende Unlust bei den Bürgern sowie verletztes Ehrgefühl bei den Spritzenmeistern und Führern, wenn<br />

sie einmal kein Lob bekamen, ließen die <strong>Feuerwehr</strong>sache nicht recht vorankommen. 1864 legten mehrere<br />

Spritzenmeister ihre Ämter nieder. Widerwillen gegen den straffen Dienst spürte man überall, so dass der<br />

Feuerlöschdirektor wiederholt dem Stadtrat seine Not klagte. Im Jahr 1868 bekam schließlich die Freiwillige<br />

Turner-<strong>Feuerwehr</strong> den gesamten Feuerlöschdienst übertragen. Natürlich soll hier nicht verschwiegen werden,<br />

dass die junge Wehr auch mit mancherlei Anfeindungen zu kämpfen hatte. Es wollte besonders den alten<br />

Spritzenmeistern nicht in den Kopf, dass so junge Leute (Turner) <strong>Feuerwehr</strong>männer sein sollten.<br />

Bei einem Brand in der Wolkensteiner Straße kam es gar zu dem Vorwurf „... dass sie beim Kaufmann Donat<br />

Zucker mitgenommen und im Ratskeller Grog gebraut hätten, da mußten durch eine Klage die allzubeweglichen<br />

Zungen zur Ruhe gebracht werden.“<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong>-Direction erwartet von der Mannschaft der <strong>Feuerwehr</strong> und allen außerdem dazu berufenen<br />

hiesigen Einwohnern treueste und pünktliche Erfüllung der ihr <strong>zum</strong> Schutze des Gemeinwesens auferlegten<br />

Verpflichtungen und zwar auch dann, wenn dieselben mit Zeitaufwand oder andern Opfern, je nach der Lage<br />

und Auffassung der Betheiligten, verbunden wäre, da Staat und Commun verpflichtet sind, nach dieser Seite hin<br />

Anforderung im Interesse des Gemeinwesens zu stellen. Sie wird aber auch nicht anstehen, Fahrlässigkeit und<br />

Widersetzlichkeit dehufs der Bestrafung unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen, damit nicht der gute Geist<br />

Vieler an dem bösen Willen Einzelner zu Grunde gehe.<br />

Im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens wurde die Freiwillige Turner-<br />

<strong>Feuerwehr</strong> zu insgesamt 31 größeren Bränden gerufen, davon 15 in<br />

<strong>Marienberg</strong> und 16 außerhalb, so u.a. in Gebirge, Lauterbach,<br />

Großrückerswalde, Lengefeld, Ansprung, Lauta, Pobershau und<br />

Niederlauterstein. Wenn man bedenkt, dass es zur damaligen Zeit<br />

üblich war, die Spritze per Handzug <strong>zum</strong> Brandort zu befördern, so<br />

kann man sich vorstellen, welche körperliche Anstrengung ein<br />

Einsatz darstellte.<br />

Dass der <strong>Feuerwehr</strong>dienst auch Gefahren für Leben und Gesundheit<br />

darstellte, musste bereits 1864 ein Kamerad erfahren, welcher beim<br />

Brand des „Weberschen Hauses“ in der Wolkensteiner Gasse<br />

verletzt wurde. Dabei sind 51 Wohngebäude niedergebrannt bzw.<br />

wurden beschädigt.<br />

Abbildung 11 Saug- und Schlauchspritze der <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Marienberg</strong><br />

der Firma F.G. Voigt aus Chemnitz<br />

Am 09. Mai 1865 brach in der Annaberger Straße beim Schuhmacher Ehrig ein Feuer aus. Durch die hölzerne<br />

Bauweise breitete sich der Brand schnell auf die Nachbarhäuser aus. Insgesamt 17 Gebäude vielen dem Brand<br />

<strong>zum</strong> Opfer. 41 Familien mit 192 Personen wurden dabei obdachlos. (Erzgeb. Nachr. 13.05.1865)<br />

Im Kriegsjahr 1866 musste die Wehr abwechselnd mit der Schützengilde infolge Abwesenheit der Garnison den<br />

Wachdienst bei Tag und Nacht übernehmen. Wie uns die Chronik berichtet, spendete der Rat dafür „drei<br />

Tonnen Bier“. Weiterhin wird über das Jahr 1867 berichtet, dass bei einem Feuer in Gebirge die <strong>Feuerwehr</strong> „...<br />

so grob behandelt wurde, dass man den Beschluss fasste, nie wieder nach Gebirge auszurücken“.<br />

Die Chronik sagt aber auch, dass es bei dem Beschluss blieb. Das Jahr 1867 ist als ein von vielen Einsätzen und<br />

sonstigen Ereignissen gezeichnetes Jahr zu betrachten. So kam es allein in <strong>Marienberg</strong> zu zwei großen Bränden,<br />

bei denen <strong>zum</strong> einen „... in dem gefährlichen Viertel der Zschopauer Gasse...“ 11 Wohn- und Seitengebäude<br />

abbrannten und <strong>zum</strong> anderen das gesamte Viertel der Superintendentur in Schutt und Asche gelegt wurde, wobei<br />

die Kirche durch den Einsatz der Turner-<strong>Feuerwehr</strong> gehalten wurde. „Die Pionierabteilung legte in kurzer Zeit 3<br />

Haupt- und einige Nebengebäude nieder und hielt dadurch den Brand auf.

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