zum download - Feuerwehr Marienberg
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Feuerlöschwesen vor der Gründung von <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
Die Geschichte des Feuerlöschwesens lässt sich bis in das Altertum zurückverfolgen. Bei den alten Römern<br />
schon hat es <strong>Feuerwehr</strong>en gegeben. Kaiser Augustus gründete aus Freigelassenen eine solche, die man “vigiles”<br />
nannte. In unserem deutschen Vaterlande war in alter Zeit jedermann sein eigener Feuerschutz, denn die<br />
einzelnen Wohnstätten lagen weit auseinander. Auch später noch, als die ersten Anfänge von Städtegründungen<br />
um Klöster und Burgen erfolgten, waren die Bürger auf die Hilfe und Unterstützung ihrer Nachbarn angewiesen.<br />
Von der Obrigkeit wurden zwar schon in dieser frühen Zeit peinlich einzuhaltende Vorschriften über den<br />
Umgang mit Feuer und Licht erlassen, aber bei der Sitte der damaligen Zeit, die Häuser in Holz auszuführen, ist<br />
es nur zu verständlich, dass ein einmal ausgekommener Brand so furchtbar verheerende Wirkungen hatte, dass<br />
oft ganze Städte in Schutt und Asche versanken.<br />
Dazu kam auch noch die Anlage von Straßen im<br />
Mittelalter, die aus Raumersparnis eng und winkelig<br />
waren. Die Gebäude wurden mit ihren oberen<br />
Stockwerken vorgebaut, so dass dem Feuer die<br />
günstigsten Bedingungen für seine Ausbreitung gegeben<br />
waren. Es gab auch Vorschriften über die Bereithaltung<br />
von Löschgeräten, über die Aufstellung von<br />
Wasserbehältern an den Straßenkreuzungen und über die<br />
Verpflichtung, bei der Löschung eines Feuers mit tätig<br />
zu sein.<br />
Aber was vermochten alle noch so guten Vorschriften,<br />
da es doch damals noch an den wesentlichsten Mitteln<br />
zur Feuerbekämpfung, den Feuerspritzen, fehlte und an<br />
eine Schulung für den Brandfall niemand dachte. Der<br />
Feuereimer, der auch heutigen Tages noch an vielen<br />
entlegenen Orten angetroffen wird, spielte in jenen<br />
Tagen die Hauptrolle beim Feuerlöschen „durch der<br />
Hände lange Kette fliegt der Eimer, hoch im Bogen<br />
spritzen Quellen Wasserwogen“. Erst vor etwa 400 –<br />
450 Jahren tauchten die ersten Anfänge der<br />
Feuerspritzen in einfachster und unhandlichster Art in<br />
Deutschland auf. Frankfurt a.M. besaß schon 1440<br />
einige solche. Der Chronist erzählt aber, dass sie<br />
versagten, wenn sie einmal gebraucht wurden. Trotzdem<br />
folgte Augsburg 1518 mit der Anschaffung einer<br />
Spritze, während die Hansastadt Bremen erst 1656 daran<br />
dachte. Damals bestanden die Feuerspritzen aus einem<br />
viereckigen Holzkasten, aus dem ein oft<br />
übermannshohes Metallsteigrohr emporragte, dessen<br />
bewegliches Ende schwer zu lenken war.<br />
Das Wasser musste in den Kasten gegossen werden.<br />
1602 wird von einer neu erfundenen, wunderbaren<br />
Spritze berichtet, „mit der man über jedes Haus spritzen<br />
könne“. Als Erfinder wird „der von Aschhausen“<br />
genannt. Nürnberg kaufte diese Spritze für 600 Gulden.<br />
1655 wurde ebenfalls in Nürnberg eine Spritze mit 2<br />
Zylindern gebaut, deren Kolben von etwa 30 Mann<br />
vorgezogen und zurückgeschoben werden mussten.<br />
Abbildung 2 deutsches <strong>Feuerwehr</strong>museum Fulda "Brand London "<br />
Abbildung 4 Handdruckspritze im deutschen <strong>Feuerwehr</strong>museum Fulda<br />
Abbildung 3 water pump Kupferstich von Georg Andreas Böckler 1662