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zum download - Feuerwehr Marienberg

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Diese ersten „<strong>Feuerwehr</strong>en“ waren bis in das 19. Jahrhundert hinein die einzigen Einrichtungen, die sich der<br />

entfesselten Gewalt des Feuers entgegenstellten. Ein weiteres wichtiges Mittel bei der Brandbekämpfung stellte<br />

die Nachbarschaftshilfe dar, welche sich bei Feuersbrünsten im Bilden von Eimerketten bewährte. Die<br />

vernichtenden Schäden bei Stadtbränden zeigen, dass bis <strong>zum</strong> organisierten Brandschutz in Form der<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en, keine wirklich wirksamen Mittel für ein funktionierendes Brandschutzwesen vorhanden waren.<br />

Dies geschah erst mit der Bildung des Freiwilligen Feuerlösch- und Rettungskorps am 17. Juli 1841 in Meißen.<br />

Es war die erste deutsche freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> im heutigen Sinne. Es wurden aber auch Vorschriften erlassen,<br />

die dazu angetan waren, wir würden heute dazu sagen, den „vorbeugenden Brandschutz“ zu organisieren.<br />

Bereits im Jahre 1536 wurde eine Feuerordnung für die Bergstadt <strong>Marienberg</strong> erlassen, die 1540 von Herzog<br />

Heinrich dem Frommen genehmigt wurde. In dieser Feuerordnung sind sowohl organisatorische als auch<br />

bauliche Maßnahmen fixiert worden, auf die in dieser Festschrift in einem der folgenden Abschnitte näher<br />

eingegangen wird.<br />

Die Verfasser haben in dieser Festschrift versucht, das Feuerlöschwesen vor der Gründung der Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong> in <strong>Marienberg</strong>, deren Entstehungsgeschichte bis zur Gründung am 18. Juli 1862 sowie die<br />

geschichtliche Entwicklung der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> bis <strong>zum</strong> gegenwärtigen Zeitpunkt in gestraffter Form<br />

nachzuzeichnen.<br />

Wir weisen darauf hin, dass in dieser Dokumentation der Entwicklungsgeschichte der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />

altdeutsche Formulierungen und Schreibweisen aus zeitgeschichtlichen Dokumenten wörtlich übernommen<br />

wurden.<br />

Das Feuerlöschwesen in <strong>Marienberg</strong> vor der Gründung der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />

In der Gedenkschrift aus Anlass des 25 - jährigen Bestehens der Freiwilligen Turner-<strong>Feuerwehr</strong> im Jahre 1887<br />

ist zur Vorgeschichte der <strong>Feuerwehr</strong> in <strong>Marienberg</strong> Folgendes zu lesen:<br />

„<strong>Marienberg</strong>, 1521 gegründet und von seinem Erbauer, Herzog Heinrich dem Frommen, mit ansehnlichen<br />

Privilegien ausgestattet, hat sich sehr schnell entwickelt. Schon 1531 bildete sich <strong>zum</strong> Schutz der Stadt<br />

eine Schützengilde und 1536 wurde die 1. Feuerlöschordnung aufgestellt, die 1540 durch Herzog Heinrich<br />

bestätigt und 1586 verbessert zur 2. Auflage gelangte. Die reichen Erze und Zwitter (Zinnerze) lockten<br />

Bergleute herbei, denen bald Handwerker folgten. Um 1560 dürfte die Stadt ca. 12000 Einwohner gehabt<br />

haben. Doch das 17. Jahrhundert wurde für unser armes <strong>Marienberg</strong> verderblich. Während die Schrecken<br />

des 30 - jährigen Krieges das ganze deutsche Reich verheerten, wurde <strong>Marienberg</strong> insbesondere durch 5<br />

große Brände: 1610, 1641, 1676, 1684 und 1693 heimgesucht.<br />

Am 31. August 1610, wurden 556 Häuser in Asche gelegt<br />

und nur 7 Gebäude am Wolkensteiner Tor blieben<br />

verschont. Dabei kamen 10 Personen beim Brand und<br />

etliche Tage später 8 Personen durch Einsturz von Mauern<br />

bei großem Sturm ums Leben. Namentlich gingen dabei<br />

viele wertvolle Nachrichten und Dokumente durch<br />

Vernichtung der Archive zu Grunde. 1684, den 4. August,<br />

fielen dem Feuer 138 Gebäude innerhalb und 9 Häuser<br />

und 9 Scheunen außerhalb der Stadtmauer <strong>zum</strong> Opfer.<br />

Bei der hölzernen Bauart der Gebäude und den damaligen<br />

mangelhaften Löschgerätschaften ist dies leicht zu<br />

erklären. Die blühende, wohlhabende Stadt war am Ende<br />

des 17. Jahrhunderts fast eine Einöde.<br />

Abbildung 5 <strong>Marienberg</strong> vor dem Stadtbrand 1610

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