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zum download - Feuerwehr Marienberg

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Im Jahr 1888 erfolgte die Auflösung des alten Rettungskorp's, welches als Abteilung in die <strong>Feuerwehr</strong> integriert<br />

wurde. Bei den Inspektionen konnte die <strong>Marienberg</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> stets mit guten Noten abschließen, so u.a. bei<br />

der 4. Inspektion 1889.<br />

Die Jahre 1891 bis 1900<br />

Im dritten Jahrzehnt des Bestehens der Freiwilligen Turner-<strong>Feuerwehr</strong> galt es, 20 größere Brände innerhalb der<br />

Stadt zu bekämpfen und 14 auswärtige Brandeinsätze zu leisten. Richard Oskar Speck berichtet in seinen<br />

Aufzeichnungen:<br />

“1890 am 25. März brannte in Großrückerswalde ein Gut auf der Anhöhe bei der niederen Schule. Da wir mit<br />

der großen Landspritze ausgerückt waren, hatten wir nicht genug Leute zur Spritzenbedienung. Es drückten<br />

damals Frauen und Mädchen die Spritze. Als das Feuer ziemlich niedergekämpft war, brach unten an der Straße<br />

ein neuer Brand aus bei einem Ferkelhändler. Ich kletterte auf einen mächtigen Holzstoß eines Nachbarhauses,<br />

wo ich von dort das Dach erreichen konnte, das von Schindeln gedeckt war. Ich konnte einige morsche<br />

Schindeln beseitigen und gelangte bald auf den Dachfirst. Nun warf ich die Leine und zog das Strahlrohr mit<br />

dem Schlauch herauf. So konnte ich das Dach des Hauses, auf dem ich saß, wirksam schützen und auch das<br />

Feuer im daneben stehenden brennenden Haus niederhalten. Es stellte sich dann heraus, dass das erste Feuer in<br />

Großrückerswalde, das zweite aber in Rückerswalde war. Für den ersten Brand erhielten wir 25 Mark, für den<br />

zweiten aber 30 Mark Prämie. Am 10. Juni brannte die Stadtmühle. Weiter war am 7. August in Hilmersdorf und<br />

am 8. Oktober in Lauta Feuer, zu welchen wir ausrückten und dabei die Spritze selbst zogen.”<br />

Am 22. Juni 1891 brannte das hohe mit<br />

Holzschindeln gedeckte Wittig'sche Haus nahe<br />

der Kirche. 1892 am 1. Juni brannten infolge<br />

eines Blitzschlages das Haus von Schmidt auf der<br />

Kirchstraße und am 8. Juni das große hölzerne<br />

Hospital und Armenhaus nebst, der auch mit<br />

Schindeln gedeckten großen Grabkirche.<br />

Hierbei ging auch das an das Hospital angebaute<br />

Totengräberhaus mit sämtlichen an der Westseite<br />

des Kirchhofes errichteten Erdbegräbnissen in<br />

Flammen auf. Es war ein heißer Sommertag. Die<br />

ungeheure Glut trug massenhaft die brennenden<br />

Schindeln über die Stadt hinweg.<br />

Abbildung 17 Alte Hospitalkirche vor dem Brand<br />

Da zu jener Zeit das Freiberger Viertel noch wenig hart gedeckte Häuser<br />

besaß, musste die <strong>Feuerwehr</strong> mit den Handdruckspritzen von einer Stelle<br />

zur anderen eilen, um die vielen Schindeldachhäuser in der Stadt zu<br />

schützen. Die neue Schule war bereits in Bau und gehoben. Es war aber<br />

noch keine Dachschalung angebracht, und so zog in beängstigender<br />

Weise die feurige Glut durch das Gebälk. Die Bauleute verhinderten<br />

entstehende kleine Brände sofort. Einige Wagenplanen, mit denen<br />

Güterwagen auf unserem Bahnhof zugedeckt waren, erlitten auch<br />

Brandschaden durch das Flugfeuer. Den besten Schutz für die Stadt aber<br />

bildete die Allee mit ihren hohen, dichtbelaubten Bäumen. Es war auch<br />

gut, dass die alten Wassertröge der alten Rohrwasserleitung noch<br />

vorhanden waren. 1893 brannte die Buchwaldfabrik im Hüttengrund, wo<br />

1880 drei Menschen ums Leben kamen. Am 10. Juni rückten wir nach<br />

Pobershau zu einem Brand aus. 1894 wurde unsere Hilfe am 11. April<br />

und am 4. August in Lauterbach verlangt. 1895 brannte es am 31. August<br />

und am 4. Dezember. Bei dem letzten Feuer fiel das Gut von Eduard<br />

Zienert den Flammen <strong>zum</strong> Opfer. Im Jahresbericht 1895 der FF<br />

Abbildung 18 Firmenprospekt der Fa. Weilsenburger

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