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Landessportverband für das Saarland

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ISSN 0946-509X G 13344 F 17.Jg. April 2010<br />

Informationen rund<br />

u m d e n S a a r s p o r t<br />

Hermann Hermann Neuberger-Preis<br />

Neuberger-Preis<br />

Volltreffer Volltreffer <strong>für</strong><br />

engagierte<br />

engagierte<br />

Nachwuchsarbeit<br />

Nachwuchsarbeit<br />

Hermann Neuberger-Preis Zu Gast in der Gemeinde Oberthal Die „Royals“ setzen sich wieder die Pokal-Krone auf


In tausenden Vereinen ist uns der Stammplatz sicher.<br />

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LSVS<br />

4 Hermann Neuberger-Preis vergeben<br />

8 Im Porträt: SV Auersmacher<br />

10 LSVS-Intern: Strukturreform im LSVS<br />

14 LSVS-Partnerschaft mit der Firma Sacom<br />

16 Wir stellen vor: Martin Karren, Staatssekretär im<br />

Ministerium <strong>für</strong> Arbeit, Familie, Prävention, Soziales<br />

und Sport<br />

20 „Sterne des Sports“ – Aktion 2010 startet<br />

21 Sportabzeichen: Gute Zahlen in 2009<br />

22 OSP: Blick geht bereits in Richtung London<br />

23 Elitesportstipendien verlängert<br />

28 Ehrung: Erfolgsstreben trotz Handicap<br />

30 Serie: Mit dem Olympiasieger zum ersten Triathlon<br />

48 Fitness-Tipp: 15 Minuten Aufwachtraining<br />

49 Aus- und Fortbildung im LSVS<br />

50 Zu Gast in der Gemeinde Oberthal<br />

54 „Jo“ sagt Danke<br />

58 Nachrichten<br />

Schulsport<br />

24 Eine Lebensweltmeisterschaft<br />

25 Auf den Spuren von Hermann Neuberger<br />

26 Sportliche Nachbarschaftspflege<br />

27 GaR-Schüler sammeln Medaillen und Titel<br />

Titelbild: Philippe Torazzina von der JFG Obere Saar,<br />

Foto: Dietze<br />

Aus den Sportarten<br />

29 Tischtennis: „Peti“ schlägt weiter <strong>für</strong> den TTSV auf<br />

32 Basketball: Aller guten Dinge sind Drei<br />

34 Basketball: Europa kennt nun die Royals<br />

35 Ringen: Nachwuchsleute etabliert<br />

36 RSG: Wichtiger Karriere-Meilenstein<br />

37 Tanzen: Perfekter Saisonstart<br />

38 Badminton: BCB-Serie hält an<br />

40 Squash: Squash-Festival in Saarbrücken<br />

40 Tennis: Favoritensieg beim Bank1Saar-Cup<br />

41 Kegeln: Kegelhochburg <strong>Saarland</strong><br />

46 Karate: DM-Erfolg <strong>für</strong> Saar-Karateka<br />

55 Handball: Favoritensiege bei der Bank1Saar-Trophy<br />

56 Handball: HVS-Nachwuchs auf dem richtigen Weg<br />

Sportnostalgie<br />

INHALT<br />

42 Wir gratulieren: Edmund Berg zum 75.<br />

43 Das „blau-scharze Pokalwunder“<br />

44 90 Jahre Rot-Weiß Hasborn<br />

2/2010<br />

3


Ein Abend im Zeichen von<br />

„Herman the German“<br />

„Hermann, der Deutsche“, so wurde Hermann Neuberger ehrfurchtsvoll in internationalen<br />

Sportfunkionärs-Kreisen genannt. Die Organisatoren des <strong>Landessportverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>,<br />

der ARAG Sportversicherung sowie der Himmelseher Versicherungen Weltweit hatten<br />

sich entschieden, die 15. Preisverleihung des Hermann Neuberger-Preises <strong>für</strong> hervorragende<br />

leistungsorientierte Nachwuchsarbeit ganz der Person Hermann Neuberger zu widmen. Dass<br />

im Konferenzraum 4 im Haus der Athleten gleich zwei der sieben Preise auch noch an Fußballvereine<br />

verliehen wurden, setzte dem Ganzen mit Blick auf die einmalige Karriere Neubergers<br />

als Fußballfunktionär noch <strong>das</strong> i-Tüpfelchen auf.<br />

4 2/2010


Wir hatten uns in der Jury überlegt,<br />

<strong>das</strong>s es gut wäre, wieder einmal an<br />

den Menschen Hermann Neuberger<br />

zu erinnern, denn gerade der<br />

jüngeren Generation fehlt der Bezug zur Person<br />

Hermann Neuberger, selbst wenn sie hier an der<br />

Hermann Neuberger Sportschule trainieren<br />

oder leben“, erklärte Dr. Volker Himmelseher.<br />

Und dieser Plan wurde hervorragend umgesetzt.<br />

Ein Filmbeitrag, der die wichtigsten Stationen<br />

des langjährigen LSVS-Präsidenten und Fifa-<br />

Vizepräsidenten Hermann Neuberger darstellte<br />

sowie den 220 geladenen Gästen aus Politik,<br />

Sport, Wirtschaft und Gesellschaft die Prinzipien<br />

und Persönlichkeitszüge von Hermann Neuberger<br />

anhand eigener Aussagen illustrierte, zog<br />

alle im Festsaal, egal ob jung oder alt, in seinen<br />

Bann. Und auch Moderator Thomas Wollscheid<br />

spielte dem LSVS-Präsidenten Gerd Meyer als<br />

Gastgeber sowie anschließend dem Festredner,<br />

Ministerpräsident Peter Müller, geschickt die<br />

Bälle zu. „Peter Müller reiht sich nahtlos in die<br />

lange Liste namhafter Festredner dieses bedeu-<br />

tenden Preises ein“, erklärte Gerd Meyer, der<br />

sich insbesondere auch <strong>für</strong> die sieben Siegervereine<br />

freute, die es an diesem Abend zu ehren<br />

galt.<br />

Gut gelaunt und gelöst nahm sich Peter Müller<br />

auch selbst auf die Schulter: „In die Reihe der<br />

Weltklasse-Fußballer wie Günther Netzer und<br />

Franz Beckenbauer reihe ich mich nach sportlichen<br />

Gesichtspunkten zwar nicht ein, aber als<br />

Uli Hoeneß absagen musste dachte man wohl,<br />

einen bayrischen Wurstfabrikanten kann der<br />

HERMANN NEUBERGER- PREIS<br />

Ministerpräsident ersetzen“, erklärte Müller in<br />

Anspielung auf die Pläne, den neuen Präsidenten<br />

des FC Bayern München als Festredner zu<br />

gewinnen, und hatte die Lacher auf seiner Seite.<br />

Auch bei der Darstellung historischer Erfolge<br />

wie des „Wunders von Bern“, dem Gewinn der<br />

Fußball-WM 1954 durch Deutschland, sorgte<br />

Peter Müller <strong>für</strong> Lacher bei seinen Zuhörern.<br />

„Der WM-Sieg Deutschlands 1954 war nur<br />

möglich, weil wir die deutsche Mannschaft im<br />

entscheidenden Qualifikationsspiel hier haben<br />

Ministerpräsident<br />

Peter Müller bekennt<br />

sich klar zum Erhalt<br />

des Sportwettenmonopols<br />

und hält am<br />

Sportachtel fest.<br />

2/2010<br />

Fotos: Hartung (1), Wieck (1)<br />

5


Fotos: Hartung (5), Ruppenthal (2), Wieck (2)<br />

Ministerpräsident Peter Müller, LSVS-Präsident Gerd Meyer,<br />

Erwin und Dr. Volker Himmelseher freuen sich über den gelungenen<br />

Filmbeitrag „Hermann Neuberger“, den Moderator Thomas<br />

Wollscheid anlässlich der Feierstunde präsentierte.<br />

gewinnen lassen. Wir wussten, <strong>das</strong>s Deutschland<br />

internationale Anerkennung braucht, so sind wir<br />

zu Deutschland – gedankt worden ist es uns nie“,<br />

scherzte der Ministerpräsident.<br />

Doch Peter Müller wurde auch ernst, setzte<br />

wichtige Akzente und Zeichen in seiner Rede<br />

und schaffte dabei immer wieder den Brückenschlag<br />

zu Hermann Neuberger, dem „Bauherrn<br />

des Saarsports“, dem „fleißigen Macher“ sowie<br />

„Glücksfall <strong>für</strong> den Sport an der Saar und den<br />

deutschen Fußball“. Zu dem, was <strong>für</strong> Neuberger<br />

selbst die wichtigste Leistung <strong>für</strong> den Saarsport<br />

nach dem Krieg war, nämlich die Schaffung des<br />

Sportwettengesetzes im Schulterschluss mit der<br />

Politik – wonach ein Achtel der Totoeinnahmen<br />

an den Saarsport gehen – bekannte sich auch<br />

Peter Müller mit Nachdruck: „Sport ist mehr als<br />

Spitzensport, ohne Breite gibt es keine Spitze.<br />

Und wer in Zukunft noch eine Spitze haben will,<br />

mit Talenten aus der eigenen Jugend, der muss<br />

ein Interesse am Wettmonopol haben und sich<br />

weiter da<strong>für</strong> einsetzen“, so Müller, <strong>für</strong> den <strong>das</strong><br />

staatliche Wettmonopol Grundlage der Infra-<br />

6 2/2010<br />

Ministerpräsident Peter Müller, LSVS-Präsident Gerd Meyer und<br />

Erwin Himmelseher ehren den Preisträger SV Auersmacher. Jugendleiter<br />

Mathias Brocker und Jugendspieler Tom Lonsdorfer nehmen<br />

den Preis entgegen.<br />

strukturentwicklung im Sport durch <strong>das</strong> Sportachtel<br />

ist.<br />

Und auch die gesellschaftspolitische Funktion,<br />

die die Sportvereine und <strong>das</strong> ehrenamtliche<br />

Engagement der Mitglieder erfüllen, hob Peter<br />

Müller hervor. „Sport ist nicht nur die schönste<br />

Nebensache der Welt, sondern hilft auch viele<br />

Dinge zu vermitteln, die <strong>für</strong> unsere Gesellschaft<br />

wichtig sind: Fleiß, Ausdauer, Teamgeist... <strong>das</strong><br />

alles lehrt der Sport. Deshalb muss uns der Sport<br />

einiges Wert sein und deshalb können wir stolz<br />

auf die Vereinsstruktur im <strong>Saarland</strong> sein, an<br />

deren Spitze der LSVS als größte Bürgerinitiative<br />

im Land steht“, erklärte der Ministerpräsident.<br />

Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />

selbst bereits Festrednerin bei der Hermann-<br />

Neuberger-Preisverleihung, freute sich über die<br />

gelungene Veranstaltung sowie den würdigen<br />

Preisträger SV Auersmacher, „der beweist, <strong>das</strong>s<br />

man in einer hohen Spielklasse mit eigenem<br />

Nachwuchs spielen kann“. Und Dieter Schmitz,<br />

Mitglied im Vorstand der Arag, erklärte: „Der<br />

SVA war <strong>das</strong> Quäntchen besser in seiner Bewer-<br />

bung als die anderen Vereine, aber alle hatten<br />

ein sehr hohes Niveau.“ LSVS-Vizepräsident<br />

Werner Zimmer stellte fest: „Es ist natürlich<br />

immer schwer, die Bewerbungen zu vergleichen.<br />

Aber unsere Leistungssportreferentin Karin<br />

Becker und Michael Weber haben eine Checkliste<br />

erarbeitet, die uns die Arbeit der Jury<br />

erleichtert. Die beiden begleiten und beraten<br />

gerne auch interessierte Vereine im Vorfeld<br />

einer Bewerbung, da wünsche ich mir, <strong>das</strong>s sich<br />

noch mehr Vereine auf den Weg machen.“<br />

Darüber, <strong>das</strong>s gleich zwei Fußballvereine<br />

ausgezeichnet wurden, war der Saarländische<br />

Fußballverband natürlich hocherfreut. „Wir<br />

kennen und schätzen als Verband die Arbeit<br />

von Auersmacher und Großrosseln schon seit<br />

Jahren, die beiden Vereine sind echte Vorbilder,<br />

die zeigen, <strong>das</strong>s ehrenamtliches Engagement<br />

nicht nur zu sportlichen Erfolgen führen<br />

kann, sondern auch in der Öffentlichkeit positive<br />

Resonanz findet“, freute sich Hans Peter<br />

Becker, der Vorsitzende des Verbandsjugendausschusses<br />

des SFV.<br />

▲ SEBASTIAN BRÜCKNER


Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und SFV-Präsident<br />

Franz Josef Schumann überreichen Dominik Sailer, dem Jugendwart<br />

des SC Großrosseln, und Jugendspieler Manuel Müller die<br />

Urkunde und den Siegerscheck.<br />

LSVS-Vizepäsident Werner Zimmer und Dr. Volker Himmelseher<br />

ehren <strong>das</strong> LA-Team Saar, vertreten durch den 2. Vorsitzenden<br />

Herbert Raubuch und Simon Hechler.<br />

LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul Hans, LSVS-Präsidiumsmitglied<br />

Karl-Heinz Groß und Fechterpräsident Raimund Hübinger gratulieren<br />

dem Fechterring Hochwald-Wadern mit Jugendtrainer Peter<br />

Molter und Fechter Maxi Kippenberger.<br />

ARAG-Vorstand Dieter Schmitz und LSVS-Vizepäsident Dr. Kurt<br />

Bohr überreichen Jessica Josch und dem 1. Vorsitzenden der LSG<br />

Saarbrücken-Sulzbachtal, Manfred Kölzer, die Urkunde und den<br />

Siegerscheck.<br />

Franz-Rudolf Gerath (1.Vorsitzender der DJK Roden) und Jugendspieler<br />

Tobias Fontaine von der HG Saarlouis freuen sich über die<br />

Ehrung. Es gratulieren Staatssekretär Martin Karren und HVS-Präsident<br />

Jürgen Fried.<br />

Die Badmintonabteilung des PSV Saarbrücken mit Jugendwart<br />

Kunibert Jochem und der Deutschen Jugendmeisterin Viviane<br />

Charoloy werden durch LSVS-Ehrenpräsident Albert Wagner,<br />

Neuberger-Enkel Michael Morsch und SBV-Präsident Frank Liedke<br />

ausgezeichnet.<br />

2/2010<br />

7


Foto: Becker & Bredel<br />

8<br />

HERMANN-NEUBERGER-PREIS<br />

2/2010<br />

Im Porträt: SV Auersmacher<br />

Ein „Fußball“<br />

Der SV Auersmacher hat nach dem Gewinn des SFV-Hallenmasters<br />

den zweiten Titel der Saison eingefahren. Zwar huldigt die Auszeichnung<br />

„Hermann Neuberger-Preisträger 2009 nicht den sportlichen<br />

Erfolg des Fußball-Oberligisten, dennoch spielt dieser eine<br />

wesentliche Rolle.


-Dorf auf Erfolgskurs<br />

Durch den zweiten Oberligaaufstieg<br />

nach 1995 machte der Dorfverein im<br />

letzten Jahr auf sich aufmerksam. Das<br />

2500 Seelen-Dorf hatte sich damit <strong>für</strong><br />

die Spielklasse qualifiziert, in der <strong>das</strong> Aushängeschild<br />

des Saar-Fußballs, der 1. FC Saarbrücken,<br />

in den beiden Jahren zuvor spielte. In der Saison<br />

2009/2010 heißen die Gegner des SVA also<br />

SVN Zweibrücken, FK Pirmasens, FC Homburg<br />

und Borussia Neunkirchen statt Hüttigweiler,<br />

Perl-Besch oder Limbach.<br />

Wie lässt sich nun der Erfolg der ersten Mannschaft<br />

(derzeit Tabellenzweiter) mit einer Auszeichnung<br />

<strong>für</strong> die „hervorragende leistungsorientierte<br />

Nachwuchsarbeit“ des Vereins verbinden?<br />

Ganz einfach: 14 der 22 Spieler des<br />

Oberligakaders kommen aus der eigenen<br />

Jugend des SVA. Vor allem die A-Jugend Verbandsliga-Meistermannschaft<br />

von 2009 (Aufstieg<br />

in die Regionalliga) verstärkte die Mannschaft<br />

von Trainer Birster. Allen voran: Talent<br />

Jonas Hector (19 Jahre alt). Mit ihm kamen<br />

Christian Hertel (19), Tim Hoffmann (20),<br />

Marc Franz (19) und Yannik Hoffmann (18) in<br />

den aktiven Bereich. Ein Jahr zuvor schafften<br />

Hectors Bruder Lucas (21), Mathias Munz (20),<br />

Lukas Becker (20) und Philipp Hoffmann (21)<br />

den Sprung unter die besten 22.<br />

Dieses Faktum allein könnte die Preisverleihung<br />

durch den LSVS (<strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>) rechtfertigen. Doch steckt hinter<br />

diesen Ehren <strong>für</strong> den Verein weit mehr. Gerade<br />

in Zeiten des demografischen Wandels und sin-<br />

kender Geburtenzahlen<br />

braucht es Ideen, um als<br />

Sportverein eine ausreichende<br />

Zahl von Nachwuchsspielern<br />

zu halten. Eine<br />

Idee, die diesen Zweck in<br />

Auersmacher erfüllen sollte,<br />

hatte Peter Brocker.<br />

Der Jugendkoordinator<br />

der Juniorenfördergemeinschaft<br />

Obere Saar<br />

(beteiligte Vereine: SV<br />

Auersmacher, SV Bübingen<br />

und FC Kleinblittersdorf)<br />

schlug die Schaffung<br />

einer FSJ- (Freies<br />

soziales Jahr) Stelle im Verein vor. SVA-<br />

Geschäftsführer Thomas Dincher realisierte<br />

Brockers Vorschlag und beide konnten Topspieler<br />

Jonas Hector <strong>für</strong> diese Stelle gewinnen. Zu<br />

den Aufgabenbereichen des von Bundesligisten<br />

umworbenen Spielers zählen in erster Linie<br />

organisatorische Dinge, was alle an der Jugendarbeit<br />

Beteiligten deutlich entlastet. Aber auch<br />

die langfristige Sicherung des Zulaufs soll durch<br />

diese Maßnahme vorangetrieben werden. Thomas<br />

Dincher erklärt: „„Jonas geht außerdem<br />

mehrmals in der Woche in Schulen in Auersmacher<br />

und Kleinblittersdorf. Dort darf er dank seiner<br />

C-Lizenz auch eigenverantwortlich Fußball<br />

unterrichten.“ Hector selbst bringt vor allem <strong>das</strong><br />

Fußballspielen mit den jungen Schülerinnen und<br />

Schülern die meiste Freude: „Natürlich ist die<br />

Arbeit mit den Kindern am schönsten. Die Kids<br />

haben zwar manchmal schwere Tage, aber es<br />

macht eigentlich immer Spaß.“<br />

Nachdem sich der 19-Jährige 2009 gegen<br />

einen Wechsel zum Regionalligisten VfL<br />

Bochum II und <strong>für</strong> ein weiteres Jahr in seinem<br />

Heimatverein entschied, „war <strong>für</strong> mich klar, <strong>das</strong>s<br />

ich diese Stelle hier besetzen werde.“ Mit dem<br />

Juli endet Hectors FSJ – und sehr wahrscheinlich<br />

auch seine fußballerische Zeit in Auersmacher.<br />

Die FSJ Stelle hingegen bleibt dem SVA erhalten.<br />

Unsicher ist, wer <strong>das</strong> Erbe von Jonas Hector<br />

antritt. Laut Thomas Dincher liegen bisher zwei<br />

Bewerbungen vor: „Uns ist wichtig, <strong>das</strong>s entweder<br />

eine C-Lizenz vorliegt oder während des<br />

sozialen Jahres erworben wird. Der Verein würde<br />

den Kurs auch bezahlen“, formuliert der<br />

Geschäftsführer die Bedingungen einer Zusammenarbeit.<br />

Die Bedingungen, welche den etwa 114 Kindern<br />

und Jugendlichen des Vereins geboten<br />

werden, gehen dabei weit über <strong>das</strong> Fußballspie-<br />

HERMANN NEUBERGER-PREIS<br />

len hinaus. Für Jugendleiter Armin Ludt und dessen<br />

Stellvertreter Mathias Brocker ist nämlich<br />

auch die Herausbildung einer Sozialkompetenz<br />

eine wichtige Aufgabe des Sportvereins: „Wir<br />

setzen sehr auf <strong>das</strong> Gemeinschaftsgefühl. Durch<br />

gemeinsame Veranstaltungen, auch aus dem<br />

kulturellen Bereich, lernen die Jugendspieler<br />

auch etwas <strong>für</strong>s Leben“, erzählt der 22-jährige<br />

Brocker. Armin Ludt nennt einige Beispiele solcher<br />

Aktivitäten: „Neben den sportlichen Dingen<br />

wie Turniere, Sportfeste und Wanderungen<br />

organisieren wir jährlich einen Umwelttag, Fahrradtouren,<br />

Ferienfreizeiten und eine Jugendweihnachtsfeier.“<br />

Ein Grund zu Feiern bietet sich den Verantwortlichen<br />

sowie Jugend- und aktiven Spielern<br />

womöglich schon bald. Ein nicht nur von der<br />

Jugendabteilung gehegter Wunsch wird laut<br />

Geschäftsführer Dincher künftig realisiert: der<br />

Umbau des Hartplatzes zu einem modernen<br />

Kunstrasenplatz könnte den Zulauf des Dorfvereins<br />

langfristig sicherstellen.<br />

▲ SEBASTIAN ZENNER<br />

Fotos: Dietze (3), Wieck (1)<br />

2/2010 9


LSVS-INTERN<br />

Nachgefragt: Gerd Meyer und Paul Hans im Interview<br />

Kein Elfenbeinturm<br />

– die Sportschule<br />

ist <strong>für</strong> alle da!<br />

Der <strong>Landessportverband</strong> des <strong>Saarland</strong>es ist in Bewegung – nicht nur in sportlicher Hinsicht.<br />

Eine Strukturreform steht vor der Tür, Geschäftsstellen werden zusammengelegt,<br />

Stabsstellen aufgebaut, ein Personalentwicklungsplan installiert. Die Diskussion um<br />

den <strong>für</strong> den Saarsport so wichtigen Sportachtel ist immer ein Thema. Alles Gründe – um<br />

mal nachzuhaken! Und auch was Grundsätzliches: Wem gehört die Sportschule eigentlich?<br />

Wer darf am Olympiastützpunkt trainieren? Wohin geht die Reise mit dem LSVS?<br />

Und was kann er auf dem Weg dorthin <strong>für</strong> mich tun? Alles Fragen – um mal Auskunft zu<br />

erbitten! SaarSport Mitarbeiter Pascal Blum hat beim LSVS-Präsidenten Gerd Meyer und<br />

dem LSVS-Haupt-Geschäftsführer Paul Hans nachgefragt.<br />

Herr Hans, <strong>für</strong> alle Laien: Könnten Sie bitte<br />

die Aufgabengebiete des LSVS in ein paar<br />

Worten umreißen?<br />

Paul Hans: Der Auftrag des LSVS ergibt sich<br />

eindeutig aus der Satzung: Ganz allgemein<br />

gesagt dient er der Förderung des Breiten-, Freizeit-<br />

und Gesundheitssports ebenso wie des Leistungs-<br />

und Spitzensports im <strong>Saarland</strong>. Dabei<br />

unterstützt er insbesondere die Arbeit der ihm<br />

angehörenden Fachverbände auf finanzieller<br />

sowie auf organisatorischer Ebene.<br />

Und welche Funktionen füllt der LSVS aus?<br />

Hans: Die sind vielfältig: So ist der LSVS <strong>für</strong> die<br />

Verteilung des „Sportachtels“ verantwortlich. Er<br />

überwacht die Verwendung dieser Totomittel –<br />

<strong>das</strong> sind die Gelder, die aus Wetteinsätzen der<br />

<strong>Saarland</strong>-Sporttoto GmbH dem Sport im <strong>Saarland</strong><br />

zugute kommen. Auch ist er zuständig <strong>für</strong><br />

die Planung und den Ausbau von Sportanlagen.<br />

Der LSVS gewährleistet des Weiteren den Versicherungsschutz<br />

seiner Mitglieder und in sein<br />

Ressort fallen die Erfüllung der Aufgaben des<br />

Prüfungs- und Verleihungswesens.<br />

Meyer: Und wir halten stets die zukünftigen<br />

Aufgaben im Auge: Wir stehen vor den Herausforderungen<br />

eines demographischen Wandels –<br />

die überall aufkommenden Juniorenfördergemeinschaften<br />

sind heute schon ein Indiz da<strong>für</strong>.<br />

Bedeutet: Wir müssen noch mehr da<strong>für</strong> sorgen,<br />

<strong>das</strong>s der Sport bereits im Kindergarten und in der<br />

Schule Berücksichtigung findet. Da<strong>für</strong> haben wir<br />

einige Modelle ins Leben gerufen: Das Projekt<br />

10 2/2010<br />

„In den vergangenen 15 Jahren<br />

investierten wir über 40 Million Euro<br />

in dieses Schmuckstück.“<br />

„Kindergarten Kids in Bewegung“ wurde landesweit<br />

eingeführt. Auch bringen wir in allerlei Projekten<br />

die Schulen und den Sport zusammen.<br />

Hier werden wir auch noch stärker die Vereine<br />

mit einbinden. Die Schulen sind nicht nur daran<br />

interessiert, sie sind darauf angewiesen, mit den<br />

Sportvereinen zu kooperieren. Und auch die<br />

Vereine sehen darin eine große Chance – allerdings<br />

muss es eine Zusammenarbeit sein, bei der<br />

beide Seiten profitieren.<br />

LSVS-Präsident Gerd Meyer und Hauptg<br />

Einmalig in Deutschland ist, <strong>das</strong>s der LSVS als<br />

einziger <strong>Landessportverband</strong> nicht als eingetragener<br />

Verein, sondern als eine rechtsfähige<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

geführt wird. Wie kam es zu diesem Sonderweg?<br />

Meyer: Der Grund liegt in der Finanzierung des<br />

LSVS: Seit 1951 bekommen wir keine Mittel aus<br />

dem Landeshaushalt – so regeln <strong>das</strong> die anderen<br />

Bundesländer. Der <strong>Landessportverband</strong> erhält<br />

seine Zuwendungen direkt über die Saartoto<br />

Gesellschaft. Das Zauberwort heißt Sportachtel!<br />

Diese Mittel betragen 12,5 Prozent des<br />

Gesamtumsatzes von Saartoto. Im vergangenen<br />

Jahr kamen auf diese Weise 13,1 Millionen<br />

Euro <strong>für</strong> den Saarsport zusammen und auch in<br />

diesem Jahr liegen wir bei einem ähnlichen<br />

Betrag. Das bedeutet, <strong>das</strong>s der Saarsport von<br />

den Zuwächsen der Sportwetten insbesondere in<br />

den Jahren 1999 bis 2006 enorm profitierte.<br />

Allerdings sind in den vergangenen Jahren die<br />

Einnahmen bei Saartoto zurückgegangen und<br />

damit sind auch die Zuwendungen <strong>für</strong> den Saarsport<br />

weniger geworden.<br />

Hat sich dieser Sonderweg als richtig erwiesen?<br />

Meyer: Absolut! Er ist ein Glücksfall <strong>für</strong> den<br />

Saarsport. Man muss sich nur mal die Hermann<br />

Neuberger Sportschule anschauen. In den vergangenen<br />

15 Jahren investierten wir über 40<br />

Million Euro in dieses Schmuckstück. Für diese<br />

Sportschule werden wir von vielen Bundesländern<br />

beneidet. Das wäre ohne <strong>das</strong> Sportachtel


eschäftsführer Paul Hans im Gespräch mit SaarSport-Mitarbeiter Pascal Blum.<br />

undenkbar. Aber ohne die Saarländer hätte es<br />

nicht geklappt. Denn nirgendwo gibt es eine derartige<br />

Identifizierung der Bevölkerung mit ihrer<br />

Lottogesellschaft. Das hat seinen Grund: Natürlich<br />

wollen die Leute gewinnen, aber landen sie<br />

keinen Treffer, wissen sie, <strong>das</strong>s ihr Geld nicht ins<br />

Ausland geht oder zu irgendeinem anonymen<br />

Aktionär. Nein, ganz konkret wird es vor der<br />

eigenen Haustür in den Sport, in Kultur, in<br />

Umwelt-Projekte oder soziale Einrichtungen<br />

gesteckt. Das führte dazu, <strong>das</strong>s die saarländische<br />

Totogesellschaft die höchsten Zahlen im ganzen<br />

Bundesgebiet aufweisen. Im vergangenen Jahr<br />

wurde bei allen Lottogesellschaften durchschnittlich<br />

pro Kopf und Woche <strong>für</strong> 1,50 Euro<br />

gespielt – bei uns waren es rund 2 Euro pro Saarländer.<br />

Ist die saarländische Erfindung des Sportachtels<br />

<strong>für</strong> die nächsten Jahre gesichert?<br />

Meyer: Wie fast jeder weiß, steht <strong>das</strong> Glückspiel-Monopol<br />

in der Diskussion. Wir hoffen, <strong>das</strong>s<br />

es in einem neuen Staatsvertrag fortgeschrieben<br />

wird. Wir sind optimistisch: Gerade nach den eindeutigen<br />

Aussagen unseres Ministerpräsidenten<br />

bei der Verleihung des Hermann Neuberger<br />

Preises, wo sich Peter Müller eindeutig <strong>für</strong> die<br />

Fortführung ausgesprochen hat und klar sagte,<br />

<strong>das</strong>s am Sportachtel nicht gerüttelt wird. Das ist<br />

ganz wichtig <strong>für</strong> den Saarsport und wir sind sehr<br />

erfreut über diese Aussage.<br />

Welche Besonderheit sehen Sie noch im<br />

Vergleich zu anderen Landessportverbänden?<br />

Meyer: Einzigartig sind die kurzen Wege im<br />

<strong>Saarland</strong>. Und vorbildlich in Deutschland sind die<br />

sehr guten und unmittelbaren Kontakte zur Politik.<br />

Des Weiteren ist der LSVS mit rund 2.200<br />

Vereinen und etwa 405.000 Mitgliedern die<br />

größte Personenvereinigung an der Saar. Bei<br />

einer Einwohnerzahl von rund einer Million sind<br />

somit über 40 Prozent der Saarländer Mitglied in<br />

einem Sportverein. Das ist ein Organisationsgrad<br />

wie in keinem anderen Bundesland! Erstklassig<br />

bei uns ist auch die direkte Verbindung zwischen<br />

den Vereinen, den Verbänden und dem LSVS. In<br />

vielen anderen Bundesländern sind noch Orga-<br />

„Unsere Überlegung in dieser<br />

Strukturkommission war:<br />

Wie stellen wir den <strong>Landessportverband</strong><br />

noch effektiver auf?“<br />

LSVS-INTERN<br />

nisationsstufen dazwischen geschaltet – beispielsweise<br />

die Sportbünde in Rheinland-Pfalz<br />

oder in Baden-Württemberg.<br />

Herr Hans, Sie haben nach dem tragischen<br />

Tod Ihres Vorgängers am 1. August 2009<br />

die Geschäftsführung des LSVS übernommen.<br />

Was wollen Sie anders machen, was<br />

beibehalten?<br />

Hans: Ich will natürlich die erfolgreiche Arbeit<br />

von Bernhard Gill fortsetzen. Er hat in seiner leider<br />

viel zu kurzen Amtszeit etliches erreicht: Der<br />

Bau der Leichtathletikhalle und der Schwimmhalle<br />

gehen auf sein Konto. Die Mensa und die<br />

Gästehäuser wurden modernisiert, <strong>das</strong> Haus der<br />

Athleten wurde errichtet und vieles mehr.<br />

Und was sind Ihre Ziele? Was haben Sie sich<br />

vorgenommen?<br />

Hans: Ja, natürlich will auch ich gewisse Schwerpunkte<br />

setzen: So liegt mir die Fortbildung und<br />

Weiterqualifizierung des Personals am Herzen.<br />

Die Aufgaben der Mitarbeiter verändern sich<br />

fast täglich. Damit diese Dienstleistungen weiterhin<br />

optimal erfüllt werden, wollen wir in allen<br />

Bereichen fitter werden. Auch möchte ich, <strong>das</strong>s<br />

wir <strong>für</strong> Schulen ein eigenes Ressort schaffen.<br />

Gerade im Bereich der Ganztagsschulen werden<br />

in Zukunft viele Aufgaben auf uns zukommen.<br />

Ein Schwerpunkt meiner Arbeit sehe ich auch<br />

darin, die Sportschule als wirtschaftliches Unternehmen<br />

noch besser darzustellen. Das hat bis<br />

jetzt sicherlich schon gut funktioniert, aber an der<br />

einen oder anderen Stelle lässt sich noch etwas<br />

verbessern.<br />

Sie haben schon damit begonnen: In der<br />

internen Organisation des LSVS wird sich in<br />

der nächsten Zeit einiges ändern. Stichwort:<br />

Strukturreform! Was ist da genau geplant?<br />

Hans: Wir haben im vergangenen Jahr eine<br />

Arbeitsgruppe gebildet. Unsere Überlegung in<br />

dieser Strukturkommission war: Wie stellen wir<br />

den <strong>Landessportverband</strong> noch effektiver auf?<br />

Wir wollten schnell handeln, da die Geschäftsführer<br />

von zwei Geschäftsstellen aufgrund von<br />

Altersteilzeit ausscheiden. Die Arbeitsgruppe<br />

erarbeitete Vorschläge, die <strong>das</strong> LSVS-Präsidium<br />

Anfang Februar absegnete. Es wurde beschlossen,<br />

<strong>das</strong>s wir die Verbände dieser zwei<br />

Geschäftsstellen auf vier andere verteilen und<br />

somit größere, funktionsfähigere Organisationseinheiten<br />

schaffen.<br />

Kommt es dadurch nicht zu übergroßen Verwaltungsstellen?<br />

Beispielsweise haben jetzt<br />

zwei Geschäftsstellen bis zu sieben Verbände<br />

zu betreuen?<br />

Hans: Wir haben im <strong>Saarland</strong> insgesamt 45<br />

Fachverbände, von denen 25 hier an der Sportschule<br />

angesiedelt sind. Deren Verwaltung verteilte<br />

sich auf sieben Geschäftsstellen. Die zwei<br />

großen, der Fußballverband und der Turnerbund,<br />

bleiben unverändert. In Zukunft betreuen<br />

zwei Geschäftsstellen jeweils sieben Sportverbände.<br />

Und auf einer Geschäftsstelle werden<br />

2/2010<br />

Fotos: Wieck<br />

11


Fotos: Wieck<br />

LSVS-INTERN<br />

nun sechs und auf einer anderen fünf Verbände<br />

umsorgt. Wenn man beispielsweise die<br />

Geschäftsstelle von Torsten Rott unter die Lupe<br />

nimmt, sieht man: Er verwaltet ab sofort insgesamt<br />

sieben Verbände – und gleich fünf davon<br />

wurden ihm neu zugeteilt. Das klingt im ersten<br />

Moment vielleicht viel, aber: Das sind zum Teil<br />

ganz kleine Verbände wie Gewichtheben mit<br />

vier oder Boxen mit neun Vereinen. Uns war<br />

wichtig, <strong>das</strong>s alle von der Anzahl der Vereine<br />

sowie der Mitgliederzahl ungefähr gleich aufgestellt<br />

sind. Auch behalten wir die Ausgewogenheit<br />

der Personal-Ausstattung im Blick. So<br />

bekommt die Geschäftsstelle von Torsten Rott<br />

eine weitere Mitarbeiterin und einen Auszubildenden<br />

zugeteilt.<br />

Was sind eigentlich die Aufgaben eines<br />

Geschäftsstellenleiters?<br />

Meyer: Das ist in erster Linie die Unterstützung<br />

der ehrenamtlichen Funktionsträger in den einzelnen<br />

Verbänden. Ein weiterer wichtiger Punkt<br />

sind Buchhaltungsaufgaben und die Verwaltung<br />

der zugeteilten Totomittel. Dritter Schwerpunkt<br />

ist die Organisation des jeweiligen Sportbetriebs:<br />

Spielplanerstellung, Turnierkoordination, Ausbildung<br />

von Trainer,... – es sind ganz vielfältige<br />

Aufgaben. Eine weitere zielführende Ergänzung<br />

der Strukturkommission sieht eine klare Definition<br />

der Ämter vor: Was ist die Aufgabe des<br />

Hauptamtes? Und was des Ehrenamtes? Wie<br />

kann man eventuelle Überschneidungen vermeiden?<br />

Das spart Ressourcen und ist somit ein<br />

weiterer Optimierungsschritt.<br />

„Man hat sehr positiv<br />

auf die Veränderungen reagiert.“<br />

Zu der Strukturreform gehört auch die Bildung<br />

von Stabsstellen...<br />

Hans: Ja, wir haben fünf davon ins Leben gerufen.<br />

Alle übernehmen eigenverantwortliche<br />

Aufgaben und haben einen fest umrissenen<br />

Arbeitsbereich. So gibt es in Zukunft die Stabsstelle<br />

<strong>für</strong> alle IT-Angelegenheiten. Insbesondere<br />

gründen wir die Stabsstelle <strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Kommunikation, damit die Informationen<br />

noch schneller an die Verbände und<br />

Vereine kommen.<br />

Haben Sie schon Feedback erhalten? Wie<br />

werden die Veränderungen der Strukturen<br />

angenommen?<br />

Hans: Nachdem <strong>das</strong> Präsidium die Strukturreform<br />

positiv begleitete, hat es mich sogleich mit<br />

der Umsetzung beauftragt. Dieser Prozess ist im<br />

Gange, mit den betroffenen Mitarbeitern und<br />

Verbänden wurde bereits gesprochen. Und man<br />

hat sehr positiv auf die Veränderungen reagiert.<br />

In einem weiteren Schritt nahmen wir eine<br />

Bestandsaufnahme der Räumlichkeiten vor.<br />

Auch hier wird es Änderungen geben. Wir<br />

befinden uns quasi mitten in der Umsetzungsphase<br />

und schließen etwa bis zum 1. Mai alles<br />

erfolgreich ab.<br />

12 2/2010<br />

In Angriff genommen wird auch ein Personalentwicklungsplan.<br />

Was beinhaltet der?<br />

Hans: Personalentwicklung ist ein Thema, dem<br />

ich mich verschrieben habe. Voraussetzung ist,<br />

<strong>das</strong>s in den einzelnen Geschäftsstellen eine Stellenbewertung<br />

und eine Beschreibung der Aufgabenverteilung<br />

erfolgen. Wenn jemand beispielsweise<br />

mehr verdienen möchte, wird in Zukunft<br />

auch geschaut, wie hat sich derjenige bis dato<br />

fortgebildet. Oder wir helfen einem Mitarbeiter,<br />

der sich durch eine Weiterbildung auf eine<br />

höherdotierte Stelle gezielt vorbereiten möchte.<br />

Auch wird perspektivisch geschaut, wer uns in<br />

naher Zukunft aus Altersgründen verlässt – nur<br />

so kann man rechtzeitig nachpersonalisieren.<br />

Alle diese Themen gehören dazu.<br />

„Ich kann nur jeden herzlich<br />

einladen: Nutze die Möglichkeiten!“<br />

Ihnen ist weiter wichtig, auf <strong>das</strong> umfangreiche<br />

Dienstleistungsangebot des LSVS hinzuweisen.<br />

Wie profitiere ich davon?<br />

Hans: Oft wird verkannt: Die Hermann Neuberger<br />

Sportschule ist kein Elfenbeinturm <strong>für</strong> Top-<br />

Athleten. Hier können nicht nur Spitzenmannschaften<br />

ihr Trainingslager abhalten, jedem saarländischen<br />

Sportverein stehen die Einrichtungen<br />

offen. Er kann hier sein Quartier beziehen, die<br />

Sportstätten und Seminarräume nutzen, sich in<br />

der Mensa verpflegen,... Aber es gibt noch viele<br />

weitere Dienstleistungen: So bieten wir schon seit<br />

Jahren ein umfassendes Fortbildungs-Programm<br />

an, <strong>das</strong> klar auf die Vereinsarbeit abgestimmt ist.<br />

Mitgliedergewinnung aber auch Erhaltung der<br />

Mitgliederstruktur sind wichtige Themen. Marketinginstrumente<br />

werden vermittelt, um den<br />

Vereinen bessere finanzielle Ressourcen zu<br />

erschließen. Und die Vereine bekommen <strong>das</strong><br />

Rüstzeug an die Hand, wie sie neue Funktionsträger<br />

<strong>für</strong> ihre Vereinsarbeit gewinnen können. Ein<br />

brennendes Thema in fast jedem Verein. Der<br />

LSVS gibt Hilfestellung, wenn es darum geht,<br />

Kooperationen mit anderen Vereinen einzugehen.<br />

Immer mehr Vereine fusionieren und wir<br />

zeigen ihnen, wie daraus ein wirtschaftlich leistungsstarker<br />

und sportlich funktionierender Verein<br />

wird. Aber <strong>das</strong> sind nur einige Beispiele. Ich<br />

kann nur jeden herzlich einladen: Nutze die<br />

Möglichkeiten!<br />

Zum Dienstleistungsangebot gehört auch<br />

der neue Internetauftritt des LSVS...<br />

Meyer: Ja, sicherlich. Anfang des Jahres haben<br />

wir ihn modernisiert. In der dort hinterlegten<br />

Vereinsdatenbank kann sich jeder erkundigen,<br />

wo welcher Sport betrieben wird. Bin ich beispielsweise<br />

gerade ins <strong>Saarland</strong> gezogen und<br />

suche hier einen Leichtathletikverein – mit<br />

Zugriff auf die Vereinsdaten sind alle per Knopfdruck<br />

gelistet.<br />

Steht beim LSVS eher der Spitzensport oder<br />

der Breitensport im Fokus?<br />

Meyer: Beides. Ohne Breite, keine Spitze. Der<br />

Breitensport ist immer <strong>das</strong> Fundament. Aber wir<br />

wollen zusammen mit dem Förderausschuss Spitzensport,<br />

<strong>das</strong>s Spitzensportler aus unserem Land<br />

auch hier bleiben beziehungsweise, <strong>das</strong>s interessierte<br />

Sportler hierher kommen, weil sie bei uns<br />

eine hervorragende Infrastruktur vorfinden und<br />

daneben eine vorbildliche Betreuung erfahren.<br />

Gewährleistet wird dies durch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Sportwissenschaftlichen Institut,<br />

dem Sportmedizinischen Institut und durch die<br />

Universität als Partnerhochschule des Sports.<br />

Dieses Zusammenspiel der einzelnen Institutionen<br />

läuft hervorragend. Damit die saarländischen<br />

Top-Sportler auch im Lande bleiben, ist es<br />

uns wichtig, so viele Vereine wie möglich in den<br />

ersten Bundesligen zu etablieren. Diesen Weg<br />

sind wir gemeinsam mit den Vereinen gegangen<br />

und können heute 17 Vereine in der 1. Bundesliga<br />

vorweisen – sieben davon wurden Deutsche<br />

Mannschaftsmeister. Auch im Nachwuchs waren<br />

wir noch nie so erfolgreich wie in den vergangenen<br />

Jahren.<br />

„Von einem Olympiastützpunkt<br />

profitieren wir alle!“<br />

Und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang<br />

der Olympiastützpunkt?<br />

Meyer: Der Olympiastützpunkt Rheinland-<br />

Pfalz/<strong>Saarland</strong> ist natürlich ein Aushängeschild<br />

<strong>für</strong> uns. Er ist der einzige länderübergreifende<br />

Stützpunkt in Deutschland. Hier werden die Athleten<br />

in den Schwerpunktsportarten Badminton,<br />

Triathlon, Leichtathletik, Ringen und Rudern<br />

betreut. Für die Spitzensportler in diesen Sportarten<br />

ist der Olympiastützpunkt zuständig und


da<strong>für</strong> erhält er Zuschüsse von der Sporthilfe, vom<br />

Trägerverein Leistungssport und vom Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Inneres. Die Sportstätten an der<br />

Hermann Neuberger Sportschule wurden zwar<br />

vom LSVS gebaut, aber dort, wo es sich um Stützpunkt-Sportarten<br />

handelt, gab es entsprechende<br />

Zuschüsse von Seiten des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />

Inneres.<br />

Also darf man den Olympiastützpunkt und<br />

die Hermann Neuberger Sportschule nicht in<br />

einen Topf werfen?<br />

Hans: Die Hermann Neuberger Sportschule ist<br />

der Wirtschaftsbetrieb des LSVS. Sie ist verantwortlich<br />

<strong>für</strong> die Instandhaltung der einzelnen<br />

Sportstätten und sie regelt alle Dienstleistungen,<br />

die mit der Sportschule verbunden sind. Dort<br />

werden die Umsätze abgerechnet, die wir beispielsweise<br />

durch die Mensa, durch <strong>das</strong> Vermieten<br />

von Seminarräumen oder durch die Übernachtungsangebote<br />

in den Gästehäusern generieren.<br />

Aber eindeutig ist die Sportschule eine<br />

Einrichtung des LSVS. Das wird ab und an verwechselt:<br />

Wenn also zu lesen oder zu hören ist,<br />

<strong>das</strong>s bulgarische Ringer am Olympiastützpunkt in<br />

Saarbrücken trainieren – stimmt <strong>das</strong> so nicht,<br />

wenn man es genau nimmt. Der Olympiastützpunkt<br />

besitzt keine Sportstätte an unserer Sportschule.<br />

Er bedient sich unserer Einrichtungen.<br />

Und die Zusammenarbeit zwischen LSVS und<br />

dem Olympiastützpunkt klappt hervorragend.<br />

Wir wollen also da keine künstlichen Gegensätze<br />

schaffen. Denn von einem Olympiastützpunkt<br />

profitieren wir alle!<br />

Wird sich die Anzahl der Sportarten am<br />

Olympiastützpunkt weiter erhöhen?<br />

Meyer: Die Olympiastützpunkte in Deutschland<br />

sind meistens an leistungsfähige Landeszentren<br />

angegliedert. Voraussetzung <strong>für</strong> den Olympiastützpunkt<br />

im <strong>Saarland</strong> war, <strong>das</strong>s wir hier zuvor<br />

einen Bundesstützpunkt hatten. Gute Chancen<br />

bestehen jetzt also auch <strong>für</strong> die Schwimmer, da<br />

sie bereits Bundesstützpunkt <strong>für</strong> den Nachwuchs<br />

sind. Und <strong>das</strong> gilt gleichfalls <strong>für</strong> die Turner, da sie<br />

in der 1. Bundesliga eine gute Rolle spielen und<br />

mit Eugen Spiridonov einen internationalen Spitzenturner<br />

in ihren Reihen haben.<br />

Was sind Ihre Wünsche <strong>für</strong> die Zukunft? Wo<br />

sehen Sie den LSVS in 20 Jahren?<br />

Meyer: Unser Wunsch wäre, <strong>das</strong>s wir weiterhin<br />

als selbstständiger Sportverband mit vielen aktiven<br />

Vereinen und einem leistungsstarken Olympiastützpunkt<br />

in einem selbstständigen Bundesland<br />

<strong>Saarland</strong> agieren können. Und ganz wichtig:<br />

Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s es dann noch genügend<br />

Ehrenamtliche in unseren Vereinen gibt, die sich<br />

in den Dienst des Sports und der Jugend stellen.<br />

Hans: Der LSVS wird noch mehr die Rolle als<br />

Dienstleister übernehmen. Wir wollen als übergeordnete<br />

Stelle der erste Ansprechpartner sein,<br />

<strong>für</strong> alle die im <strong>Saarland</strong> Sport treiben. Da ist auch<br />

nicht auszuschließen, <strong>das</strong>s es neue Arten von<br />

Mitgliedschaften geben wird. Heute ist nicht<br />

mehr jeder bereit, sich lebenslang an einen Verein<br />

zu binden. Es gibt viele Menschen, die ihren<br />

Sport unorganisiert betreiben. Die müssen wir<br />

abholen, denn hier steckt ein riesiges Potenzial,<br />

<strong>das</strong> wir in Zukunft noch stärker ausschöpfen sollten.<br />

Außerdem würde ich mir wünschen, <strong>das</strong>s es<br />

weiterhin ein Sportministerium gibt, <strong>das</strong> den Vereinsport<br />

und den Schulsport in einem Hause<br />

beheimatet. Das wäre die optimale Lösung.<br />

Neue Geschäftsstellen-Struktur beim LSVS (gültig ab 1. Mai 2010)<br />

Paul Hans, Hauptgeschäftsführer<br />

Saarländischer Bergsteiger- und Skiläuferbund, Saarländische Billard-Union, Saarländischer<br />

Leichtathletik-Bund, Pferdesportverband Saar, Saarländischer Sportakrobatik-Verband, Saarländischer<br />

Eis- und Rollsport-Verband – Susanne Frantz, Geschäftsführerin<br />

Basketball-Verband Saar, Saarländischer Boule-Verband, Handball-Verband Saar, Saarländischer<br />

Radfahrer-Bund, Saarländischer Tischtennis-Bund, Saarländischer Volleyball-Verband,<br />

Fechter-Bund Saar – Dietmar Keller, Geschäftsführer<br />

Saarländischer Fußballverband – Fritz Schery/Andreas Schwinn, Geschäftsführer<br />

Saarländischer Turnerbund – Karsten Kreis, Geschäftsführer<br />

Saarländischer Schwimm-Bund, Schützenverband Saar, Saarländischer Kanu-Bund, Landesverband<br />

Saarländischer Segler, Saarländischer Schach-Verband – Hans-Josef Mathis, Geschäftsführer<br />

Saarländischer Tennis-Bund, Saarländischer Landesverband <strong>für</strong> Tanzsport, Saarländische Box-<br />

Union, Saarländischer Gewichtheber-Verband, Saarländischer Judo-Bund, Saarländischer Ringer-Bund,<br />

Saarländischer Badminton-Verband – Torsten Rott, Geschäftsführer<br />

Alle anderen Sportfachverbände betreiben Geschäftsstellen in Eigenregie.<br />

LSVS-INTERN<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

Karl Heinz Groß wird 70<br />

Am 31. März feierte<br />

Karl Heinz Groß,<br />

Finanz-Kurator im<br />

Präsidium der Deutschen<br />

Reiterlichen<br />

Vereinigung (FN)<br />

und Präsident des<br />

Pferdesportverbandes<br />

Saar, seinen<br />

70. Geburtstag.<br />

Der gelernte Bankkaufmann<br />

war von<br />

1986 bis Ende 2003<br />

Direktor der Dresdner<br />

Bank in Saarbrücken.<br />

Seine beruflichen Fähigkeiten und Kenntnisse<br />

bildeten beste Voraussetzungen <strong>für</strong> sein<br />

ehrenamtliches Engagement. So war er ab<br />

1980 Schatzmeister im Vorstand des Landesverbandes<br />

Saar. 1994 wurde er 1. Vorsitzender<br />

– heute Präsident – des Verbandes.<br />

Im Jahr 2000 wurde Karl Heinz Groß<br />

mit dem Reiterkreuz in Silber ausgezeichnet.<br />

Seit dem Jahr 2001 gehört Karl Heinz Groß<br />

dem Präsidium der FN an. Vergangenes<br />

Jahr wählte ihn die Mitgliederversammlung<br />

des <strong>Landessportverband</strong>es als Vertreter in<br />

<strong>das</strong> LSVS-Präsidium.<br />

Stellenausschreibung<br />

Der <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>,<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts, Hermann<br />

Neuberger Sportschule 1, 66123<br />

Saarbrücken, vertreten durch den Präsidenten<br />

Herrn Gerd Meyer bietet im Betrieb der<br />

bekannten und angesehenen Mensa-Küche,<br />

unseres Hauses, einer der modernsten Sportschulen<br />

in Deutschland, ab dem 1. August<br />

2010, eine dreijährige Berufs-Ausbildung,<br />

<strong>für</strong> den Beruf Koch/ Köchin.<br />

Die Ausbildungsvergütung erfolgt nach dem<br />

derzeit geltenden Tarifvertrag <strong>für</strong> die Länder<br />

(TV-L).<br />

Wir erwarten Ihre aussagefähige und vollständige<br />

Bewerbung mit Lebenslauf, Lichtbild,<br />

Zeugniskopien bis zum 30. April 2010.<br />

Mittlerer Bildungsabschluss wird vorausgesetzt.<br />

Hauptgeschäftsführung LSVS<br />

Hermann Neuberger Sportschule 1<br />

66123 Saarbrücken.<br />

2/2010<br />

13


Fotos: Sacom (2), Marsch (2)<br />

LSVS-PARTNER<br />

Eine Partnerschaft kommt<br />

Ein sportlicher Chef, eine sportliche Belegschaft, eine sportliche Partnerschaft. Seit dem Sommer des vergangenen<br />

Jahres besteht zwischen der Sacom Außenhandel GmbH und dem <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> (LSVS) eine<br />

Kooperation. SaarSport stellt die Püttlinger Firma, die unter anderem den Aufbau der neuen Internetpräsenz des LSVS<br />

unterstützte, einmal genauer vor.<br />

Franz-Josef Schulz gründete Sacom im Jahr<br />

1994. Bis heute ist der 62-Jährige alleiniger<br />

Gesellschafter der Firma, die auf<br />

den Import und Vertrieb bestimmter Produktgruppen<br />

spezialisiert ist, unter anderem<br />

Motorroller, Elektrofahrräder, Klimageräte und<br />

Leuchtmittel. „Dieser Betrieb ist so etwas wie<br />

mein Kind“, sagt Schulz. Ein Kind, <strong>das</strong> inzwischen<br />

auf eine Fläche von 30000 Quadratmetern<br />

angewachsen ist, auf der 30 Menschen in Lager,<br />

Werkstatt und Verwaltung arbeiten.<br />

Ein großer Produktschwerpunkt der Firma liegt<br />

seit rund fünf Jahren auf Motorrollern, die<br />

Sacom aus China importiert. Um die europäischen<br />

Qualitätsstandards zu gewährleisten, gibt<br />

es auf dem Betriebsgelände eine hauseigene<br />

Werkstatt. „Die Roller werden zerlegt angeliefert<br />

und von uns hier zusammengebaut“, erklärt<br />

Werkstattleiter Marc Scheer. Anschließend<br />

werden die Fahrzeuge computergestützt auf<br />

Herz und Nieren geprüft: Motorleistung, Endgeschwindigkeit,<br />

Vergaser, Lichtanlage, Reifen-<br />

14 2/2010<br />

Werkstattleiter Marc Scheer (links) und Geschäftsführer Franz-Josef Schulz.


ins Rollen<br />

druck, Schrauben und und und. Nach einer<br />

abschließenden Probefahrt verlassen die Roller<br />

die Firma in Richtung Kunden. „Derzeit liefern<br />

wir etwa 30 bis 40 Fahrzeuge am Tag deutschlandweit<br />

und in den Grenzgebieten von Luxemburg<br />

und Österreich aus. Zu Spitzenzeiten im<br />

Sommer sind es bis zu 100 pro Tag“, sagt<br />

Geschäftsführer Schulz.<br />

Bei allen Produkten, die Sacom handelt, legt<br />

die Firma auf einen Leitgedanken besonderen<br />

Wert: Energiesparen. „Der beste Weg, die<br />

Umwelt zu schützen, ist meiner Meinung nach<br />

Energiesparen. Das versuchen wir, einem breiten<br />

Publikum näher zubringen“, erläutert Schulz.<br />

Dieser Gedanke ist auch die Grundlage <strong>für</strong> die<br />

Partnerschaft zwischen Sacom und dem LSVS,<br />

die im Sommer 2009 beim saarländischen Ball<br />

des Sports in Saarbrücken von Schulz und Verbandspräsident<br />

Gerd Meyer geschmiedet wurde.<br />

Sie umfasst zwei Kernpunkte. Zum einen<br />

erhalten die Mitglieder eines Vereines, der im<br />

LSVS organisiert ist, einen Sonderrabatt auf die<br />

Die Betriebs-Fußballmannschaft der Firma<br />

Sacom Außenhandel GmbH.<br />

Roller von Sacom. „Damit wollen wir vor allem<br />

junge Menschen erreichen. Sie können schon ab<br />

15 Jahren einen Rollerführerschein machen und<br />

zum Training oder zu Spielen fahren“, sagt Schulz<br />

und fügt hinzu: „Ein Roller verbraucht auf 100<br />

Kilometer nur 1,5 bis zwei Liter Sprit.“ Zweiter<br />

Kernpunkt der Kooperation ist Energieberatung.<br />

„Wir wollen Vereinen zeigen, wie sie in<br />

ihren Sportstätten, vor allem in Hallen, langfristig<br />

Strom sparen können“, erklärt der Sacom-<br />

Chef. Er findet: „Sport und Umweltschutz, <strong>das</strong><br />

passt gut zusammen.“<br />

Schulz selbst hält sich mit viel Bewegung fit.<br />

„Für mich ist Sport ein Ausgleich zu meiner<br />

Arbeit“, erzählt der 62-Jährige. Er spielt beim<br />

TC Fischbach Tennis, außerdem trainiert er<br />

gerade auf der Laufstrecke. „Am 26. April<br />

möchte ich in Hamburg einen Halbmarathon<br />

laufen.“ Und wenn es in der Firma einmal besonders<br />

stressig ist, schwingt sich Schulz auch mal auf<br />

sein Rennrad, <strong>das</strong> in einer der Lagerhallen steht,<br />

und spult zum Entspannen einige Kilometer<br />

herunter. Auch <strong>das</strong> gemeinsame Sporttreiben<br />

gehört bei Sacom dazu – zum Beispiel in der<br />

betriebseigenen Fußballmannschaft, die regelmäßig<br />

an Turnieren mit anderen Firmen teilnimmt.<br />

Rund 15 Mitarbeiter, unter ihnen Werk-<br />

LSVS-PARTNER<br />

Blazenko Simic hält Ordung im Lager der<br />

Firma Sacom Außenhandel GmbH.<br />

stattleiter Scheer, der auch in der zweiten<br />

Mannschaft der Sportfreunde Köllerbach spielt,<br />

treffen sich im Sommer einmal die Woche zum<br />

Training. Auch der Chef kickt mit. In diesem Jahr<br />

hat sich Schulz zudem ein besonderes Ziel<br />

gesetzt: „Ich möchte meine Mitarbeiter dazu<br />

animieren, mit mir zusammen <strong>das</strong> Sportabzeichen<br />

zu machen.“<br />

▲ STEFANIE MARSCH<br />

2/2010<br />

15


16<br />

Martin Karren, 47, kommt gerade von der Staatssekretärsrunde des Jamaika-<br />

Kabinetts und freut sich auf eine leckere Fischmahlzeit mit seinem Gesprächspartner<br />

in einem Saarbrücker Bistro: der neue Staatssekretär im Ministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport ist seit November federführend<br />

<strong>für</strong> die Themenfelder Sport und Arbeitsmarkt. Der hoch aufgeschossene<br />

Ensheimer – er trägt dunklen Anzug über blauem Hemd und dezente Krawatte<br />

- strahlt eine ansteckende Zuversicht und Neugier aus. Die steht dem<br />

fröhlichen Diplom-Kaufmann und Juristen gut zu Gesicht. „Das ist eine tolle<br />

Aufgabe, da kommen persönliche Interessen und Verantwortung zusammen:<br />

ein Job mit positiven Emotionen“, und meint wohl die Begegnungen mit den<br />

„bewegten Erfolgsgeschichten“ des Sports. Damit passt er ausgezeichnet zum<br />

Saarsport.<br />

2/2010<br />

Martin Karren setzt als neuer Staatssekretär<br />

„Job mit<br />

Kein Zweifel: seine offene Art und seine<br />

Zielstrebigkeit haben seiner Parteikarriere<br />

eine Dynamik verliehen, „mit der<br />

ich nicht gerechnet habe“, sagt er. Im<br />

Dialog über Gott und die Welt sind die christlichen<br />

Werte, die den sympathischen Ensheimer<br />

auszeichnen, stets präsent. Seit 21 Jahren in der<br />

CDU, Fraktionsvorsitzender im Saarbrücker<br />

Stadtrat und zehn Jahre im Landtag, agierte er<br />

im Saarbrücker Wahlkampf mit seinem Slogan<br />

„Der Karren läuft.“ Und wie! Erst Landesvorsitzender<br />

der Wirtschaftsjunioren und turnusgemäß<br />

<strong>für</strong> ein Jahr ihr Chef auf Bundesebene hat<br />

der Vollblutpolitiker immer Kontakte zur Wirtschaft<br />

gehalten, war umwelt- und energiepolitischer<br />

Sprecher seiner Fraktion im Landtag, trat<br />

vehement <strong>für</strong> <strong>das</strong> „Aus“ der Glühbirnen ein und<br />

engagiert sich <strong>für</strong> erneuerbare Energien.<br />

Damit hat Karren jetzt weniger zu tun. Im<br />

Ministerium schätzt Chefin Annegret Kramp-<br />

Karrenbauer den Kollegen, der sich viel jungenhaften<br />

Charme bewahrt hat, <strong>für</strong> Arbeitseifer,<br />

Sachkunde und Integrität. Noch ist <strong>das</strong> neue<br />

Büro nicht bezogen, doch ungeachtet dessen ist<br />

Karren dabei, Akzente im Spagat zwischen beiden<br />

Zuständigkeitsbereichen zu setzen, indem er<br />

z. B verlautbart, <strong>das</strong>s „eine aktive Arbeitsmarktpolitik<br />

notwendig sei, um Problemgruppen<br />

nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren<br />

und damit die Arbeitslosigkeit zu senken.“ Und<br />

<strong>für</strong> den Sport ist der Freizeitläufer „Leider komme<br />

ich derzeit so wenig dazu“ – sehr viel auf<br />

Tour. Wochenende <strong>für</strong> Wochenende ist (der<br />

mit seiner Claudia frisch verheiratete) Martin<br />

Karren bei den Sportvereinen im Lande unterwegs,<br />

übergibt Zuwendungsbescheide der<br />

Sportplanungskommission oder erlebt Wettkampf-Highlights<br />

in Ballsportarten und anderen<br />

Disziplinen. „Ich bin überrascht, was in dieser<br />

Dichte und Intensität in Spitze und Breite im


SPORTPOLITIK<br />

auf die „positive Ladung“ des Saarsports<br />

positiven Emotionen“<br />

Staatssekretär Martin Karren (rechts) zusammen mit den Top-Ruderinnen und Ruderern<br />

bei der Weihnchtsfeier des LA-L.<br />

Saarsport passiert“, von seinen Erfahrungen in<br />

den ersten Monaten im Amt.<br />

Man merkt seine Begeisterung, wenn er von<br />

den Menschen im organisierten Sport spricht:<br />

„Mehr als 90 Prozent, die sich im Sport engagieren,<br />

haben eine positive Ladung“, hat Karren<br />

ausgemacht. (Und <strong>das</strong> nicht nur, wenn er sich<br />

eher unregelmäßig durch Schwimmen und Fahrradfahren<br />

fit hält). Der Staatssekretär, der u. a.<br />

die Eröffnung der Turnschule Dillingen besuchte,<br />

als Mit-Zuständiger der LSVS-Präventionsinitiative<br />

„wir im Verein mit dir“ in Hostenbach<br />

beiwohnte, Ehrengast der Scheckübergabe an<br />

die Deckarm-Stiftung ist oder bei der Ehrung der<br />

Jugendmeister und der Hermann-Neuberger-<br />

Preisverleihung mit gratuliert, und, und, und…<br />

will im Saarsport richtig ankommen. Da<strong>für</strong> tut<br />

der „Neue“ im Ministerium sehr viel. Noch <strong>für</strong><br />

Martin Karren hat seit November den Vorsitz der „Plako“ inne.<br />

dieses Jahr hat sich der Politiker vorgenommen,<br />

bei seinem Heimatverein, der DJK Ensheim,<br />

oder an der Sportschule sein Sportabzeichen<br />

erwerben. Versprochen!<br />

Die erste Hürde hat Karren bereits genommen:<br />

seit November auch Vorsitzender der<br />

Sportplanungskommission (PlaKo), verabschiedete<br />

er im internen Kreis seinen Vorgänger und<br />

langjährigen Plako-Chef, Staatssekretär a. D.<br />

Gerhard Müllenbach (kurzzeitig war Staatssekretärin<br />

Gaby Schäfer Vorsitzende) und Schatzmeister<br />

Günter Müller. „Es ist eine große Ehre <strong>für</strong><br />

mich, diesem Gremium vorzustehen“, hob<br />

Staatsekretär Karren nach der ersten Sitzung des<br />

Jahres die herausragende Bedeutung der Plako<br />

hervor. Und die ist sehr gut aufgestellt: Dies<br />

zeigt sich gerade an der Sportschule und am<br />

Olympiastützpunkt, wo der Saarsport mit der<br />

„Sport ist Lebensaufgabe<br />

und Perspektive.“<br />

Plako in den vergangenen Jahren mehr als 40<br />

Millionen Euro in Sportstätten und Infrastruktur<br />

investierte. Und noch in diesem Jahr steht die<br />

Grundsteinlegung <strong>für</strong> eine neue Multifunktionshalle<br />

auf dem Programm. LSVS-Präsident Gerd<br />

Meyer verweist gerne auf <strong>das</strong> gute Klima: „Wir<br />

haben bisher immer einstimmige Beschlüsse<br />

gefasst.“<br />

▲ WOLFGANG WEBER<br />

Auf den folgenden Seiten beantwortet Martin<br />

Karren Fragen des Magazins SaarSport.<br />

Die „Plako“<br />

Staatssekretär Martin Karren<br />

Die Sportplanungskomission (Plako), 1956<br />

als Institution aus Exekutive, Legislative und<br />

Sport gebildet, hat sich seither parteiübergreifend<br />

als segensreiche Einrichtung<br />

bewährt. Laut Auftragstext entscheidet die<br />

Kommission über die Verwendung der Mittel<br />

des LSVS aus den Einahmen der <strong>Saarland</strong><br />

Sporttoto GmbH zur Förderung des Sports.<br />

Landesregierung und Plako verständigten<br />

sich 1999 darauf, <strong>das</strong>s die Kommission<br />

22,75 Prozent vom Sportachtel – <strong>das</strong> ist die<br />

Summe, die dem LSVS jährlich <strong>für</strong> den Bau,<br />

die Unterhaltung und die Ausstattung von<br />

Sportanlagen von Toto direkt erhält – direkt<br />

zufließen. Heute gehören dem Gremium 22<br />

Mitglieder, darunter neben LSVS-Präsident<br />

Gerd Meyer, den Stellvertretern Werner<br />

Zimmer und Kurt Bohr sowie Hauptgeschäftsführer<br />

Paul Hans weitere LSVS-Funktionäre,<br />

drei Landtagsabgeordnete und je<br />

ein Vertreter des Innen-, Kultus-, Finanz- und<br />

Umweltministeriums an. Bis Sommer will die<br />

Politik ihre neuen Vertreter benennen.<br />

Geschäftsführer ist Martin Strauß.<br />

Pro Jahr stehen der Plako ca. 2,5 Millionen<br />

Euro zur Verfügung: bis heute wurden rund<br />

110 Millionen Euro <strong>für</strong> wichtige Sportprojekte<br />

im <strong>Saarland</strong> ausgegeben. Damit wurden<br />

Sportplätze und weitere moderne Sportanlagen<br />

gefördert – in den zurückliegenden<br />

Jahren z. B. mehr als 60 Kunstrasen- und<br />

mehr als 110 Naturrasenplätze, Leichtathletikanlagen<br />

und die Sanierung von Stadien<br />

und Sportheimen gefördert. -wow-<br />

Fotos: Ruppenthal (2), Becker & Bredel (1)<br />

2/2010 17


18<br />

SPORTPOLITIK<br />

„Der Sport muss sich künftig<br />

stärker an der<br />

demografischen<br />

Entwicklung ausrichten“<br />

Der neue Sport-Staatssekretär Martin Karren setzt auf gute Partnerschaft mit dem LSVS<br />

und will auf die Menschen zugehen<br />

LSVS-Pressesprecher Wolfgang Weber im Gespräch mit Staatssekretär Martin Karren.<br />

Herr Karren, Sie sind jetzt seit fünf<br />

Monaten im Amt. Als Staatssekretär<br />

verantworten Sie die Bereiche<br />

Sport und Arbeitsmarkt. Wie beurteilen<br />

Sie <strong>das</strong> Politikfeld Sport?<br />

Martin Karren: Sport ist <strong>für</strong> viele bekanntlich<br />

die schönste Nebensache der Welt. Ich darf<br />

mich dem Sport sogar hauptamtlich widmen und<br />

die Aufgabe macht mir große Freude, da ich mit<br />

sehr vielen engagierten, kompetenten und sympathischen<br />

Menschen in Kontakt trete. Und<br />

natürlich ist der Sport keine Nebensache, sondern<br />

ein integraler und fest verwurzelter<br />

Bestandteil unserer Gesellschaft, <strong>für</strong> viele Menschen<br />

ein wichtiger Lebensbereich neben Arbeit<br />

und Familie. Darüber hinaus erfüllt der organisierte<br />

Sport zahlreiche gemeinwohlorientierte<br />

2/2010<br />

Funktionen <strong>für</strong> unser Gemeinwesen. Der Sport<br />

ist also ein wichtiges, abwechslungsreiches und<br />

positiv geladenes Politikfeld.<br />

Sie haben gleich den Vorsitz der Sportplanungskommission<br />

von ihrem Staatssekretärskollegen<br />

Gerhard Müllenbach übernommen.<br />

Große Schuhe…<br />

Karren: …wer in große Schuhe steigt, muss sich<br />

natürlich besonders anstrengen. Aber mit meinem<br />

Vorgänger Gerhard Müllenbach habe ich<br />

einen Freund und Partner. Hinzu kommt eine<br />

Sportabteilung im Ministerium mit kompetenten<br />

und aktiven Mitarbeitern, die nicht nur ihre<br />

Arbeitskraft und ihr Wissen über Gebühr einbringen,<br />

sondern auch hervorragende Netzwerke<br />

pflegen. Natürlich ist auch der Landessport-<br />

verband <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> mit seinen vielen<br />

engagierten Mitgliedern ein stets offener und<br />

konstruktiver Ansprechpartner. Ich bin sicher,<br />

<strong>das</strong>s ich mich mit dem vorhandenen Know-how<br />

schnell in die umfangreiche Materie einarbeiten<br />

werde.<br />

Welchen Stellenwert hat der Sport im Ministerium<br />

und welchen im Kabinett?<br />

Karren: Den hohen Stellenwert des Sports in<br />

unserem Lande belegt die hohe Organisationsquote<br />

(40 Prozent). Auch dem Kabinett und im<br />

Ministerium ist der Sport enorm wichtig. Dies<br />

zeigt sich auch darin, <strong>das</strong>s es sich unser Ministerpräsident<br />

Peter Müller und unsere Ministerin<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer persönlich bei<br />

vielen Sportveranstaltungen dabei sind. Der<br />

Kontakt zu den Menschen in den Vereinen ist<br />

uns ein wichtiges Anliegen.<br />

Sport hat in der Gesellschaft eine Querschnittsfunktion.<br />

Hier im <strong>Saarland</strong> mehr<br />

denn je. Sie können an vielen Schaltstationen<br />

mitwirken. Wo wollen Sie ansetzen?<br />

Karren: Das ist sicher richtig, <strong>das</strong> belegen u. a.<br />

seine gesundheits-, bildungs- und integrationspolitischen<br />

Bezüge. Die positiven Effekte <strong>für</strong> die<br />

BürgerInnen sowie <strong>für</strong> <strong>das</strong> Gemeinwesen kann<br />

der organisierte Sport aber nicht ohne die zahlreichen<br />

ehrenamtlich tätigen Menschen erbringen.<br />

Daher liegt es mir besonders am Herzen,<br />

optimale Rahmenbedingungen <strong>für</strong> ehrenamtliche<br />

Tätigkeit zu gewährleisten. Einiges wurde<br />

schon verwirklicht, z. B. die Gesetzesinitiative<br />

des <strong>Saarland</strong>es zur Begrenzung der Haftung von<br />

ehrenamtlichen Vereinsvorständen und die seit<br />

dem Jahr 2005 bestehende subsidiäre Haftpflicht-<br />

und Unfallversicherung <strong>für</strong> ehrenamtlich<br />

tätige Menschen. Das ehrenamtliche Engagement<br />

ist die notwendige Basis, um darauf aufbauend<br />

die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> breiten-,<br />

freizeit- und leistungssportliches Engagement<br />

unserer BürgerInnen vor dem Hintergrund des<br />

demografischen Wandels zukunftsfähig ausgestalten<br />

zu können.


Der LSVS hat mit dem Ausbau der Hermann<br />

Neuberger Sportschule und dem angegliederten<br />

Olympiastützpunkt ideale Strukturen<br />

geschaffen…<br />

Karren: Im <strong>Saarland</strong> hat ein partnerschaftliches<br />

und vertrauensvolles Miteinander von Politik und<br />

Sport eine gute Tradition. Daher hat der Gesetzgeber<br />

dem LSVS <strong>das</strong> Sportachtel gesetzlich<br />

garantiert. Dadurch kann der organisierte Sport<br />

im <strong>Saarland</strong> seine Aufgaben noch autonomer<br />

und unabhängiger wahrnehmen als in anderen<br />

Ländern. Mithilfe dieser Gelder konnte auch die<br />

Hermann Neuberger Sportschule zu einem bundesweit<br />

beachteten Trainingszentrum – mit der<br />

Leistungsinfrastruktur des Olympiastützpunktes -<br />

ausgebaut werden. Auch die Universität des<br />

<strong>Saarland</strong>es mit dem Institut <strong>für</strong> Sport- und Präventivmedizin<br />

sowie dem Sportwissenschaftlichen<br />

Institut gehören dazu.<br />

Bald erfolgt der Spatenstich <strong>für</strong> die neue<br />

Multifunktionshalle. Das bringt noch mehr<br />

Attraktivität…<br />

Karren: …Ja, hier greift <strong>das</strong> Konjunkturpaket II,<br />

<strong>das</strong> heißt, <strong>das</strong> Land wird die geplante Baumaßnahme<br />

maßgeblich finanziell unterstützen. Dies<br />

zeigt erneut den Stellenwert des Sports <strong>für</strong> die<br />

saarländische Landesregierung. Nicht nur die<br />

Fachverbände, der Olympiastützpunkt und <strong>das</strong><br />

Gymnasium am Rotenbühl werden von dem<br />

Neubau profitieren, sondern der Saarsport insgesamt.<br />

Spitzen- und Breitensport ergänzen sich ideal.<br />

Selten war <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> so erfolgreich:<br />

Olympiasieger Jan Frodeno, sieben aktuelle<br />

Mannschaftsmeister und die Europacup-<br />

Mädels der „Royals“… Die Rahmenbedingungen<br />

stimmen, oder?<br />

Karren: Ja, die Rahmenbedingungen stimmen,<br />

sowohl im Spitzen- wie auch im Breitensport. Beide<br />

bedingen sich gegenseitig: Kein Spitzensport<br />

ohne eine breite Basis und kein Breitensport ohne<br />

die Vorbilder in der Spitze. Ein Zeugnis der hervorragenden<br />

Rahmenbedingungen sind natürlich<br />

auch die jüngsten Erfolge im saarländischen<br />

Sport, sowohl im Aktiven- wie auch im Nachwuchsbereich.<br />

Einen großen Anteil an diesen<br />

Erfolgen hat natürlich auch der Förderausschuss<br />

Spitzensport, der die saarländischen Spitzenvereine<br />

und die Spitzensportler gezielt fördert.<br />

Auch dank des sogenannten Sportachtels aus<br />

Toto-Erlösen gibt es im Saarsport eine verlässliche<br />

Förderung. Doch die Wettspielerlöse<br />

gehen zurück – es tummeln sich noch zu<br />

viele illegale Wettbüros in diesem Bereich,<br />

Wie denken Sie darüber?<br />

Karren: In der Tat, die <strong>Saarland</strong>-Sporttoto<br />

GmbH verzeichnet einen Rückgang der Wettspielerlöse.<br />

Die Ursache ist gewiss die Finanzmarktkrise.<br />

Auch die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes<br />

und des Europäischen<br />

Gerichtshofes bezüglich Werbe- und Vertriebsbeschränkungen<br />

mögen sich ebenso ausgewirkt<br />

haben, ebenso wie diverse Erscheinungsformen<br />

illegalen Glücksspiels, insbesondere im Internet.<br />

– Und gegen die noch offenen illegalen Sportwettenbüros<br />

im <strong>Saarland</strong> geht <strong>das</strong> Landesverwaltungsamt<br />

konsequent vor. Letztlich sehe ich im<br />

Hinblick auf eine gezielte Suchtprävention, eine<br />

Suchtbekämpfung sowie eine Kriminalitätsvorbeugung<br />

im Bereich des Glücksspiels keine Alternative<br />

zum staatlichen Glücksspielmonopol,<br />

ebenso wenig wie im Hinblick auf eine Finanzierung<br />

des Sports.<br />

Die Wirtschaftskrise hat Land, Kommunen<br />

und Vereine stark getroffen. Schwimmbäder<br />

sind von Schließung bedroht. Gemeinden<br />

überlegen, die Benutzungsentgelte ihrer<br />

Hallen und Sportplätze anzuheben. Gibt es<br />

Konzepte zur Rettung aus dem Dilemma?<br />

Karren: Natürlich reichen die Folgen der Wirtschaftskrise<br />

auch bis in den Sport hinein. Aber<br />

nicht alle Phänomene sind Folgen der Wirtschaftskrise.<br />

An dieser Stelle möchte ich aber<br />

betonen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Vorhalten von Sportstätten<br />

sowie die Erhebung von Nutzungsgebühren von<br />

den einzelnen Kommunen geregelt werden – im<br />

Rahmen der verfassungsrechtlich garantierten<br />

kommunalen Selbstverwaltung. Hier kann ich als<br />

zuständiger Staatssekretär im Sportministerium<br />

nur an die Kommunen appellieren, die Bedeutung<br />

des Vereinssports – insbesondere auch <strong>für</strong><br />

die Kinder und Jugendlichen – in ihrer Stadt oder<br />

Gemeinde angemessen im Rahmen ihrer (Finanz-<br />

)Politik zu berücksichtigen. Ich möchte allerdings<br />

auch erwähnen, <strong>das</strong>s bundesweit im Rahmen des<br />

Konjunkturpakets II in den Jahren 2009 bis<br />

2011 weit mehr als 600 Millionen Euro in die<br />

Sanierung von Sportstätten geflossen sein werden.<br />

Was sind die Aufgaben und Ziele auch im<br />

Hinblick auf die Sportentwicklung, insbesondere<br />

der demografischen Erwartungen, <strong>für</strong><br />

die nächsten Jahre?<br />

Karren: Laut Prognosen wird die Bevölkerung<br />

bis zum Jahr 2060 im <strong>Saarland</strong> um ca. 33,5 Prozent<br />

abnehmen. Die Bevölkerungsgruppe der<br />

unter 20-Jährigen wird im gleichen Zeitraum fast<br />

um die Hälfte zurückgehen, gleichzeitig wird die<br />

Zahl der älteren Menschen ansteigen, insbesondere<br />

der Hochbetagten. Diese demographischen<br />

Veränderungen werden natürlich auch die<br />

Sportentwicklung beeinflussen. Übergeordnetes<br />

Ziel des organisierten Sports muss es sein, <strong>das</strong><br />

Sportangebot an den veränderten Bedarf anzupassen.<br />

Die Zukunftsfähigkeit der Vereine wird in<br />

Kooperationen, zielgruppenspezifischen Angeboten<br />

und einer ökonomischen Sportstätteninfrastruktur<br />

liegen. Die Sportplanungskommission<br />

wird sich bei der Gewährung von Fördermitteln<br />

zukünftig stärker an der demografischen Entwicklung<br />

und dem Aspekt der Nachhaltigkeit in seiner<br />

ökologischen, ökonomischen und sozialen<br />

Dimension orientieren müssen. Insbesondere<br />

interkommunale Konzepte und intrakommunale<br />

Kooperationen sollten dabei besondere Beachtung<br />

verdienen.<br />

Die Fragen stellte<br />

▲ WOLFGANG WEBER<br />

SPORTPOLITIK<br />

Kinder in Bewegung<br />

Kinder leben, bedingt durch den ökonomischen,<br />

familienstrukturellen und gesellschaftlichen<br />

Wandel, in einer neuen Situation.<br />

Radikale Veränderungen im Lebensstil<br />

führen zu weit reichenden Folgen. Motorische<br />

und psychosoziale Störungen sind vorprogrammiert.<br />

Wenn es heute um die Gesundheit von Kindern<br />

und Jugendlichen geht, dann stehen<br />

Bewegungsmangel und Übergewicht im<br />

Vordergrund. In Deutschland ist mittlerweile<br />

jedes sechste Kind und jeder dritte<br />

Jugendliche übergewichtig. Diese Entwicklung<br />

wird leider durch die Veränderung der<br />

Lebens- und Bewegungswelt der jungen<br />

Generation gefördert. Bewegungsarme<br />

Freizeitaktivitäten und ein hoher Medienkonsum<br />

nehmen gegenüber bewegungsreichen<br />

Aktivitäten einen höheren Stellenwert<br />

ein. Bewegung spielt im Alltag kaum noch<br />

eine lebensnotwendige Rolle, Kinder werden<br />

in eine bewegungsarme Welt „hineingeboren“.<br />

Die positiven Zusammenhänge<br />

von Bewegung, Fitness und Lebensqualität<br />

sind leider in Vergessenheit geraten. Dabei<br />

fördert Bewegung die körperliche, geistige<br />

und seelische Entwicklung von Kindern.<br />

Bewegung ist nicht alles, aber ohne Bewegung<br />

läuft nichts.<br />

Die BARMER GEK setzt sich entschieden<br />

<strong>für</strong> mehr Gesundheit und somit <strong>für</strong> mehr<br />

Bewegungsräume im Kindes- und Jugendalter<br />

ein. Für den dauerhaften und langfristigen<br />

Erfolg von Prävention und Gesundheitsförderung<br />

ist die Gruppe der jungen<br />

und jüngsten Generation absolut entscheidend.<br />

Denn die Weichen <strong>für</strong> Gesundheit<br />

und Wohlbefinden im Erwachsenenalter<br />

werden in den frühen Lebensjahren gestellt.<br />

Umso mehr wird deutlich, <strong>das</strong>s die Arbeit<br />

der Sportvereine gefragter ist denn je: Denn<br />

die Vereine leisten einen verstärkten Beitrag<br />

zur Schaffung von Bewegungsräumen<br />

sowie von qualitativ hochwertigen Bewegungsangeboten<br />

<strong>für</strong> Kinder. Mehr Bewegung<br />

bedeutet nicht nur mehr körperliche<br />

Gesundheit, sondern sorgt auch <strong>für</strong> eine stabilere<br />

Psyche. Auch <strong>das</strong> Lernen wird<br />

dadurch verbessert. Kinder, die über eine<br />

gute Motorik verfügen, können sich besser<br />

konzentrieren. Gerade die altersgemäße<br />

Entwicklung der Motorik hat <strong>für</strong> Kinder und<br />

Jugendliche eine entscheidende Bedeutung.<br />

Schon in der frühesten Kindheit können<br />

adäquate Bewegungsreize gesetzt werden,<br />

damit <strong>das</strong> Kind entsprechende Bewegungs<br />

- Erfahrungen sammeln kann.<br />

2/2010<br />

Foto: Ruppenthal<br />

19


Fotos: DOSB<br />

Bald wird wieder nach den Sternen<br />

gegriffen! Ab 21. April 2010 können<br />

sich saarländische Vereine<br />

wieder <strong>für</strong> den Breitensport-Wettbewerb<br />

„Sterne des Sports“ des Deutschen<br />

Olympischen Sportbundes (DOSB) und der<br />

Volks- und Raiffeisenbanken bewerben.<br />

Am 2. Februar 2010 triumphierte der Polizeisportverein<br />

(PSV) Saar bei der bundesweiten<br />

Verleihung der „Sterne des Sports“. Als Bundes-<br />

sieger erhielt der Verein <strong>für</strong> sein integratives<br />

Tanzprojekt mit Behinderten den „Goldenen<br />

Stern des Sports“. „Es hat sich richtig <strong>für</strong> uns<br />

gelohnt. Wir spüren noch immer die positiven<br />

Nachwirkungen“, erklärt der Vorsitzende des<br />

20 2/2010<br />

Ab dem 21. April sucht <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> wieder den „Stern des Sports“<br />

Aktion „Sterne des Sports“ 2010 startet im <strong>Saarland</strong> am 21. April<br />

Vereine können bald wieder<br />

nach den Sternen greifen<br />

PSV Saar, Klaus Wehowsky, zwei Monate nach<br />

der Preisverleihung. Durch die Aufmerksamkeit,<br />

die der PSV mit seinem Projekt erregte, wurden<br />

neue Mitglieder <strong>für</strong> die Tanzsportgruppe<br />

gewonnen. Zudem war Innenministerin Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer zu Besuch und tanzte<br />

bei einer Übungseinheit gemeinsam mit den<br />

sehbehinderten Mitgliedern der Tanzsportgruppe<br />

und auch Olympiasieger Florian Hambüchen<br />

(der deutschlandweite Botschafter des<br />

Wettbewerbs „Sterne des Sports“) wird in Kürze<br />

den Polizeisportverein besuchen.<br />

Auf die „Sterne des Sports“ aufmerksam wurde<br />

der PSV durch einen Tipp des Präsidenten<br />

des Saarländischen Landesverbandes <strong>für</strong> Tanzsport<br />

(SLT), Klaus Kramny. „Wir haben uns dann<br />

bei der Volksbank schlau gemacht und anschließend<br />

die Bewerbungsunterlagen fertig<br />

gemacht“, erklärt Wehowsky. Um den „Goldenen<br />

Stern“ abzustauben, brauchte der PSV übrigens<br />

zwei Versuche. 2008 bewarb sich der<br />

Verein mit einem anderen Projekt und kam<br />

nicht über die regionale Ebene hinaus. Mit dem<br />

neuen Tanzsportprojekt gelang dann 2009 der<br />

große Wurf. „Vereine die bereits an der Aktion<br />

teilgenommen haben, können sich also gern ein<br />

zweites Mal bewerben. Es könnte sich lohnen“,<br />

erklärt Anke Diesinger, Marketingleiterin bei<br />

der Volksbank Saarlouis.<br />

Aber auch Vereine, die bislang noch nicht an<br />

den „Sternen des Sports“ teilgenommen haben<br />

und nicht gewonnen haben, sind natürlich herzlich<br />

eingeladen, mit ihren Projekten nach den<br />

Sternen zu greifen. Gesucht werden Sportvereine,<br />

die durch gesellschaftliches Engagement<br />

überzeugen. Zu zehn verschiedenen Schwerpunktthemen,<br />

wie beispielsweise Integration,<br />

Vereinsmanagement, Senioren, Familie oder<br />

Umweltschutz, können Bewerbungen eingereicht<br />

werden.<br />

Eine kompetente Jury aus Vertretern der<br />

Volksbanken, des <strong>Landessportverband</strong>es<br />

(LSVS), der Medien und des Sports bewerten die<br />

Bewerbungen und entscheiden über die Platzierungen.<br />

Die Sieger auf lokaler Ebene der Volksbanken<br />

werden mit „Sternen des Sports“ in Bronze<br />

und attraktiven Geldprämien belohnt. Der<br />

Erstplatzierte ist automatisch <strong>für</strong> die nächste<br />

Runde um die „Sterne des Sports“ in Silber auf<br />

Landesebene qualifiziert. Höhepunkt und<br />

Abschluss des Wettbewerbs ist die Vergabe der<br />

„Sterne des Sports“ in Gold. Sie werden im Rahmen<br />

einer Galaveranstaltung in Berlin an die<br />

Bundessieger überreicht.<br />

Bewerbungen können in diesem Jahr ab dem<br />

21. April abgegeben werden. Dann startet die<br />

Aktion „Sterne des Sports“ mit einer „Kick-Off-<br />

Veranstaltung“ in Saarbrücken. Weitere Informationen<br />

zu den „Sternen des Sports“, gibt es bei<br />

den lokalen Volksbanken, sowie im Internet<br />

unter www.sterne-des-sports.de.<br />

▲ PHILIPP SEMMLER


Sehr zufrieden war Werner Persch,<br />

der ehrenamtliche Beauftragte <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> Deutsche Sportabzeichen (DAS)<br />

beim LSVS, mit den Sportabzeichen-<br />

Zahlen 2009. Das Saarsport-Magazin<br />

unterhielt sich mit dem 55-Jährigen.<br />

Herr Persch, die Sportabzeichen-Zahlen <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> Jahr 2009 liegen vor. Wie viele Sportabzeichen<br />

wurden denn im <strong>Saarland</strong> abgelegt?<br />

Werner Persch: Wir hatten im vergangenen<br />

Jahr 2664 Sportabzeichen bei den Erwachsenen<br />

und 11.023 bei den Jugendlichen. Das<br />

ergibt insgesamt 13.687 Sportabzeichen. Hinzu<br />

kommen noch 1.810 Kinder bis sechs Jahren,<br />

die <strong>das</strong> Mini-Sportabzeichen gemacht haben.<br />

Das Mini-Sportabzeichen dient dazu, die Kleinen<br />

an die Sportabzeichen-Aktion heranzuführen.<br />

Auch Fitness-Tests wurden 2009 wieder<br />

zahlreich erfolgreich abgeschlossen. Hier haben<br />

wir 2.882 Urkunden <strong>für</strong> den Fitness-Test in<br />

Bronze und 3.204 Urkunden <strong>für</strong> den Fitness-<br />

Test in Silber verliehen. Das Fitness-Test in Bronze<br />

haben Sportler bestanden, wenn sie die drei<br />

von fünf Disziplinen des Sportabzeichens abgelegt<br />

haben. Für vier bestandene Disziplinen gibt<br />

es den Fitness-Test in Silber.<br />

Wie gut sind diese Zahlen den im Vergleich<br />

zum Jahr 2008?<br />

Persch: Im Jahr 2008 waren es insgesamt<br />

12.679 Sportabzeichen. Wir haben also 2009<br />

knapp 1.000 Abzeichen mehr. Damit sind wir<br />

sehr zufrieden. Das Rekordhoch aus dem Jahr<br />

2004 mit rund 17.000 Sportabzeichen haben<br />

wir zwar nicht erreicht, aber damals gab es auch<br />

sehr viele Aktionen, die zu diesem Rekordergebnis<br />

beigetragen haben.<br />

Wie gut liegt <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> denn mit diesen<br />

Zahlen im bundesweiten Bereich?<br />

Persch: Die genauen Zahlen <strong>für</strong> 2009 liegen<br />

mir noch nicht vor. In den Jahren zuvor waren<br />

wir aber zumeist auf den vorderen Plätzen zu finden.<br />

Ich denke, <strong>das</strong>s wird auch bei den Zahlen<br />

<strong>für</strong> 2009 so sein.<br />

Wie wollen Sie die Zahl der abgelegten<br />

Sportabzeichen in diesem Jahr konstant halten<br />

oder gar noch erhöhen?<br />

Persch: Die Grundlage hier<strong>für</strong> ist gelegt. Die<br />

Sportabzeichen-Aktion ist beispielsweise in den<br />

saarländischen Schulen schon ein Selbstläufer.<br />

Dazu wollen wir in diesem Jahr verstärkt Behörden<br />

und die Bundeswehr animieren, mitzumachen.<br />

Gibt es im Jahr 2010 auch wieder besondere<br />

Sportabzeichen-Aktionen?<br />

Persch: Wir werden am 30. Mai mit einem<br />

Sportabzeichentag in Zusammenarbeit mit Saar<br />

05 die Sportabzeichen-Saison offiziell eröffnen.<br />

Austragungsort wird <strong>das</strong> Stadion am Kieselhumes<br />

sein. Leider haben wir dieses Jahr keinen<br />

Zuschlag bekommen <strong>für</strong> die Sportabzeichentour<br />

des Deutschen Olympischen Sportbundes.<br />

2008 in Völklingen und insbesondere 2009 in<br />

Saarlouis war diese ein großer Erfolg. Am 22.<br />

August wird beim TuS Wiebelskirchen und am<br />

19. September beim TV Lebach ein Sportabzeichentag<br />

durchgeführt. Der gewohnte Sportabzeichen-Endspurt<br />

findet am 7. November an der<br />

Hermann Neuberger Sportschule statt.<br />

Wohin kann ich mich wenden, wenn ich <strong>das</strong><br />

Sportabzeichen ablegen will?<br />

Persch: Auf der Homepage des LSVS<br />

(www.lsvs.de, Anm. d. Red) gibt es unter Aktionen<br />

eine Liste von über 100 Sportabzeichen-<br />

Treffs im ganzen <strong>Saarland</strong>. Diese ist nach Landkreisen<br />

geordnet. Qualifizierte Prüfer nehmen<br />

SPORTABZEICHEN<br />

Ehrenamtlicher Beauftragter Werner Persch zieht positive Bilanz<br />

Sportabzeichenaktion:<br />

„Gute Zahlen <strong>für</strong> <strong>das</strong> Jahr 2009“<br />

Werner Persch ist mit der Entwicklung der<br />

abgelegten Sportabzeichen sehr zufrieden.<br />

dort die Abzeichen ab und stehen auch mit Rat<br />

und Tat beim Training zur Seite.<br />

▲ PHILIPP SEMMLER<br />

Zur Person<br />

Der ehrenamtliche Beauftragte <strong>für</strong> <strong>das</strong> Deutsche<br />

Sportabzeichen im LSVS, Werner<br />

Persch, ist ein ehemaliger Berufssoldat. Der<br />

55-Jährige, der aus Illingen stammt und zur<br />

Zeit in Saarlouis wohnt, übt sein Ehrenamt<br />

seit 2007 aus. Zuvor war er schon seit dem<br />

Jahr 1984 als Prüfer bei der Sportabzeichen-Aktion<br />

mit dabei. Persch ist zudem<br />

selbst aktiver Teilnehmer an der Sportabzeichen-Aktion.<br />

Insgesamt 23 Mal hat Persch<br />

die Prüfungen zum Sportabzeichen schon<br />

bestanden.<br />

2/2010<br />

21


OLYMPIASTÜTZPUNKT<br />

Der Blick geht bereits<br />

Richtung London<br />

rung: Peking 2008, die Erfolge<br />

und Dramen der saarländischen<br />

Olympioniken im chinesischen<br />

Peking. Doch obwohl erst eineinhalb Jahre<br />

vergangen sind und die nächsten olympischen<br />

Sommerspiele in London 2012 noch<br />

zweieinhalb Jahre entfernt, geht der Blick<br />

der Sportler und Verantwortlichen am<br />

Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz /<strong>Saarland</strong><br />

doch bereits Richtung London.<br />

„Wir haben in vielen Gesprächen mit den Sportdirektoren<br />

und Bundestrainern der Spitzenverbände<br />

die Weichen gestellt. Es war wichtig, <strong>für</strong><br />

den neuen Olympiazyklus die Serviceleistungen<br />

und die Unterstützung des Olympiastützpunktes<br />

<strong>für</strong> die Trainer und Sportler neu festzulegen und<br />

abzustimmen“, erklärt Steffen Oberst, Leiter des<br />

OSP Rheinland-Pfalz/<strong>Saarland</strong> die Arbeit der<br />

vergangenen Monate. Vor allem mit den fünf<br />

Fachverbänden der Schwerpunktsportarten am<br />

OSP – Badminton, Leichtathletik, Ringen,<br />

Rudern und Triathlon – wurden neue Kooperationsvereinbarungen<br />

getroffen und die entsprechenden<br />

Regionalkonzepte überarbeitet, die<br />

auch beim Deutschen Olympischen Sportbund<br />

im Geschäftsbereich Leistungssport eingereicht<br />

werden müssen. „Wir haben gemeinsam neue<br />

Ziele vereinbart, neue Betreuungsschwerpunkte<br />

festgelegt“, erklärt Oberst, der natürlich froh ist,<br />

mit Martin Kranitz (Badminton) und Wolfgang<br />

Thiel (Triathlon) zwei Sportdirektoren in Saarbrücken<br />

vor Ort zu haben. Da macht sich der<br />

Standortvorteil mit kurzen Wegen natürlich<br />

genauso bezahlt wie <strong>für</strong> die Athleten, die an der<br />

Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken<br />

zwischen Appartement, Trainingshalle und<br />

gegebenenfalls Hörsaal an der Uni nur wenige<br />

Meter zurückzulegen haben. „Die Stabhochspringerinnen<br />

Anna Battke und Carolin Hingst<br />

sind nun wiederholt in Saarbrücken zu Gast, mit<br />

U23-Weltmeister Christian Hochbruck – der<br />

bei der WM in Polen im leichten Zweier Vierter<br />

wurde – lebt, trainiert und studiert nun eines der<br />

hoffnungsvollsten Rudertalente Deutschlands in<br />

Saarbrücken, auch dem Weltmeister-Vierer mit<br />

Jochen und Martin Kühner sowie Jost und Matthias<br />

Schömann-Finck bekommt die Konzentration<br />

der Vier in Saarbrücken sehr gut“, erklärt<br />

Oberst.<br />

Foto: Ruppenthal Die Bilder sind noch gut in Erinne-<br />

22 2/2010<br />

OSP-Leiter Steffen Oberst sieht den Olympiastützpunkt gut aufgestellt.<br />

In Zusammenarbeit mit dem <strong>Landessportverband</strong><br />

sowie dem Förderausschuss Spitzensport<br />

konnte mit Steffen Justus zudem ein weiterer<br />

Weltklasse-Triathlet neben Olympiasieger Jan<br />

Frodeno <strong>für</strong> einen saarländischen Verein<br />

gewonnen werden. Nun gilt es im Jahr bevor<br />

dann in 2011 schon die Olympia-Qualifikation<br />

ihre Schatten vorauswirft, auch bei den bevorstehenden<br />

Wettkampfhöhepunkten eine gute<br />

Figur zu machen. Für die Triathleten geht die<br />

WM-Serie Mitte April im australischen Sydney<br />

los, die Leichtathleten werden hoffentlich Ende<br />

Juli in Barcelona um EM-Medaillen kämpfen,<br />

bei der Ringer-WM im September in Moskau<br />

dürften wohl Jan Fischer und Konstantin Schneider<br />

am Start sein, die Badmintonspieler schlagen<br />

im Mai in Malaysia nach EM-Bronze bei der<br />

Mannschafts-WM auf, haben dann die Indivi-<br />

dual-WM im August in Paris. Den Schlusspunkt<br />

unter ein ereignisreiches Sportjahr setzen dann<br />

die Ruderer, deren WM in diesem Jahr erst im<br />

November in Neuseeland stattfindet. „Wir hoffen,<br />

<strong>das</strong>s sich <strong>das</strong> harte Training auszahlt und<br />

unsere Athleten auch in 2010 wieder zahlreiche<br />

Erfolge feiern können. Dass hier im <strong>Saarland</strong><br />

speziell auch an der Eliteschule des Sports, dem<br />

Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken, hervorragende<br />

Nachwuchsarbeit betrieben wird,<br />

<strong>das</strong> zeigt nicht zuletzt die stark gestiegene<br />

Anzahl an Kadersportlern des Rotenbühl-Gymnasiums.<br />

Auch auf unserer Sitzungs des Regionalteams<br />

Eliteschule Rotenbühl konnten wir<br />

zuletzt eine positive Bilanz ziehen“, sieht Steffen<br />

Oberst positiv in die Zukunft.<br />

▲ RED


SPITZENSPORTFÖRDERUNG<br />

Freuen sich über die Unterstützung durch <strong>das</strong> Elitesportstipendium des Förderausschusses Spitzensport <strong>für</strong> ein weiteres Jahr: Die Ruderinnen<br />

Nina Wenger und Anja Noske (von links). Die Übergabe erfolgte durch Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und LSVS-<br />

Präsident Gerd Meyer.<br />

Elitesportstipendien verlängert<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />

Ministerin <strong>für</strong> Arbeit, Familie,<br />

Prävention, Soziales und Sport,<br />

hat in ihrer Funktion als Vorsitzende<br />

des Förderausschusses Spitzensport<br />

gemeinsam mit Gerd Meyer, dem Präsidenten<br />

des <strong>Landessportverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Saarland</strong> (LSVS), die Elitesportstipendien<br />

mit Nina Wengert und Anja Noske (beide<br />

Ruderverein Saarbrücken) verlängert.<br />

„Ich freue mich sehr, <strong>das</strong>s es gelungen ist, die<br />

beiden Athletinnen im <strong>Saarland</strong> zu halten“, sagte<br />

Sportministerin Kramp-Karrenbauer, „neben<br />

der Förderung durch den Förderausschuss Spitzensport<br />

haben sicherlich auch die optimalen<br />

Trainingsbedingungen hierzulande die Entscheidung<br />

der Athleten <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> leicht<br />

gemacht.“ Die Stipendien verlängern sich um<br />

ein Jahr bis zum 31. Dezember 2010. Diese<br />

Verlängerung der Stipendienvereinbarung ist<br />

jeweils mit der Festlegung neuer Leistungsziele<br />

– insbesondere im Hinblick auf die Olympischen<br />

Spiele 2012 in London – verbunden.<br />

Nina Wengert, 26, studiert Sportwissenschaften<br />

auf Diplom an der Universität des Saarlan-<br />

des und startet <strong>für</strong> den Ruderverein Saarbrücken.<br />

Im Jahr 2009 hat sie <strong>das</strong> in der Stipendienvereinbarung<br />

festgelegte Leistungsziel<br />

(Erreichen des Endlaufs bei der Weltmeisterschaft<br />

in Posen/Polen) durch einen vierten Platz<br />

im Frauenachter erreicht. Nina Wengert wird<br />

damit bereits im fünften Jahr durch ein Elitesportstipendium<br />

gefördert. "Wir hatten nie<br />

Zweifel, <strong>das</strong>s Nina Wengert die hoch gesteckten<br />

Ziele nicht erreichen würde und hoffen <strong>für</strong><br />

sie, <strong>das</strong>s bei den nächsten Wettkampfhöhepunkten<br />

vielleicht sogar wieder einmal eine<br />

Medaille als Belohnung <strong>für</strong> die großen Anstrengungen<br />

herausspringt", erklärte Gerd Meyer.<br />

Freudestrahlend bedankte sich Nina Wengert<br />

bei allen anwesenden Verantwortlichen <strong>für</strong> die<br />

Leistungssportförderung im <strong>Saarland</strong>: "Diese<br />

Unterstützung ist ganz wesentlich <strong>für</strong> uns Sportler,<br />

um uns entsprechend auf die Wettkämpfe<br />

konzentrieren zu können und gleichzeitig aber<br />

auch berufliche Perspektiven schaffen zu können."<br />

Anja Noske, 24, studiert Chemie und Biologie<br />

auf Lehramt an der Universität des <strong>Saarland</strong>es,<br />

der Partnerhochschule des Spitzensports,<br />

und startet ebenfalls <strong>für</strong> den Ruderverein Saar-<br />

brücken. Im Jahr 2009 hat sie <strong>das</strong> in der Stipendienvereinbarung<br />

festgelegte Leistungsziel<br />

(Erreichen des Endlaufs bei der Weltmeisterschaft<br />

in Posen/Polen) durch einen vierten Platz<br />

im Leichtgewichts-Zweier erreicht. Anja Noske<br />

wird damit im zweiten Jahr durch ein Elitesportstipendium<br />

gefördert. Auch die aus Lüneburg<br />

stammende Noske bedankte sich <strong>für</strong> "die hervorragenden<br />

Möglichkeit, die uns hier vor Ort<br />

im <strong>Saarland</strong> geboten werden".<br />

Weitere Bausteine der Förderung durch den<br />

Förderausschusses Spitzensport im Hinblick auf<br />

die Olympischen Spiele 2012 in London sind<br />

beispielsweise die Förderung von Olympiasieger<br />

Jan Frodeno sowie die Förderung zahlreicher<br />

Kaderathleten, insbesondere aus den<br />

Sportarten Rudern, Leichtathletik, Ringen, Badminton,<br />

Turnen, Schwimmen und Rhythmische<br />

Sportgymnastik. Mit Blick auf die Teilnahme<br />

saarländischer Sportlerinnen und Sportler an<br />

den Paralympischen Spielen 2012 in London<br />

werden auch aussichtsreiche Sportlerinnen aus<br />

dem Bereich des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes<br />

<strong>Saarland</strong> gefördert. Im Jahr<br />

2010 sind dies Claudia Nicoleitzik, Laura Darimont,<br />

Katharina Schett und Stefan Strobel.<br />

2/2010<br />

Foto: Becker & Bredel<br />

23


24<br />

SCHULSPORT<br />

<strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> ist dabei. Das Saarbrücker<br />

Gymnasium am Rotenbühl hat<br />

bei der „Eine Lebensweltmeisterschaft“,<br />

einem bundesweiten Schulwettbewerb<br />

zur Fußball-WM in Südafrika, den<br />

Sprung in die Endrunde geschafft. Die<br />

Kicker der Eliteschule des Sports gewannen<br />

Anfang März die Zwischenrunde in Theley<br />

und dürfen am 10. Juni an der Endrunde in<br />

Kiel teilnehmen. Insgesamt kämpfen dort<br />

32 Teams um den Titel – so wie bei der<br />

Fußball-WM.<br />

Der Jubel am Rotenbühl-Gymnasium war groß.<br />

„Alle freuen sich riesig über den Sieg und <strong>das</strong>s<br />

wir nach Kiel fahren dürfen“, sagt Sportlehrer<br />

Bernd Schwitzgebel, der die Wettbewerbsgruppe<br />

betreut. Ein wenig ausgebremst wird die Vorfreude<br />

nur dadurch, <strong>das</strong>s noch nicht klar ist, ob<br />

die ganze rund 30-köpfige Gruppe mitfahren<br />

kann. Einen Sponsor <strong>für</strong> die Finanzierung der<br />

Reise in den hohen Norden könnten die Schüler<br />

gut brauchen. „Wir hoffen alle, <strong>das</strong>s wir einen<br />

Weg finden“, sagt Schwitzgebel. Auch <strong>das</strong><br />

Netzwerk Entwicklungspolitik im <strong>Saarland</strong>, <strong>das</strong><br />

den Wettbewerb auf der regionalen Ebene<br />

koordiniert, will dabei mithelfen. „Wir sind stolz,<br />

<strong>das</strong>s eine saarländische Mannschaft die Qualifikation<br />

<strong>für</strong> die Endrunde geschafft hat. Es sollten<br />

alle mitfahren können, die Fußballer und diejenigen,<br />

die an der Projektarbeit mitgewirkt<br />

haben“, betont Winnie Mbindyo.<br />

Jede Schule repräsentiert in dem Wettbewerb<br />

eine der Nationen, die um die Qualifikation <strong>für</strong><br />

die Fußball-WM gespielt haben. Die Identifikation<br />

mit diesem Land soll <strong>das</strong> Verständnis <strong>für</strong><br />

andere Kulturen fördern und den Jugendlichen<br />

die Idee einer globalen Gemeinschaft greifbar<br />

machen. Zu Beginn des Wettbewerbs haben die<br />

Schüler „ihr“ Land in einer Projektarbeit kennengelernt.<br />

Sie haben die Lebensbedingungen der<br />

Bewohner recherchiert und per E-Mail Kontakt<br />

mit Schülern dort aufgenommen. Die daraus<br />

entstandenen Plakate gehen mit gleichem<br />

Gewicht in die Wertung ein wie der sportliche<br />

Beitrag im Rahmen von Fußballturnieren.<br />

Foto: Wieck, Privat Ein Weltmeister wird gesucht – und<br />

2/2010<br />

Das <strong>Saarland</strong><br />

im Rennen um<br />

den WM-Titel<br />

Für die Zwischenrunde in Theley hatten sich<br />

im Januar von den ursprünglich fünf saarländischen<br />

Teilnehmern drei qualifiziert. Das Rotenbühl-Gymnasium<br />

vertrat Malaysia, <strong>das</strong><br />

Deutsch-Französische Gymnasium Afghanistan<br />

und die Erweiterte Realschule Schaumberg Theley<br />

den Irak. Zu Gast waren vier Schulen aus<br />

Baden-Württemberg, die Myanmar, Bahrain,<br />

Kuwait und Usbekistan repräsentierten.<br />

Wie schon in der Vorrunde hatte Malaysia<br />

<strong>das</strong> sportliche Geschehen fest im Griff. In sechs<br />

Partien mussten sich die Schüler vom Rotenbühl<br />

nur einmal knapp mit 0:1 geschlagen geben.<br />

„Da haben wir kurz vor Schluss ein unglückliches<br />

Tor gefangen. Die Mannschaft war ganz schön<br />

geknickt. Aber sie hat sich wieder gefangen und<br />

danach stark gespielt“, erzählt Schwitzgebel. Mit<br />

einem dritten Platz in der Plakatwertung bedeutete<br />

<strong>das</strong> den Sieg in der Zwischenrunde. Der<br />

zweite Platz ging an die Wilhelm-Feil-Schule in<br />

Vaihingen an der Enz, die mit einer starken Projektarbeit<br />

über Myanmar punktete und ebenfalls<br />

die Qualifikation <strong>für</strong> die Endrunde schaffte.<br />

▲ STEFANIE MARSCH


SCHULSPORT<br />

Die Schülerinnen und Schüler der Hermann-Neuberger-Realschule Völklingen zu Gast an der Hermann Neuberger Sportschule.<br />

Auf den Spuren von<br />

Hermann Neuberger<br />

Wer war Hermann Neuberger?<br />

Mit dieser Frage setzen sich<br />

21 Schülerinnen und Schüler<br />

der Hermann-Neuberger-<br />

Realschule Völklingen auseinander, ehe sie<br />

am 10. März die gleichnamige Sportschule<br />

im Saarbrücker Sportwald besuchten. „Hermann<br />

Neuberger wurde 1919 in Völkingen-<br />

Fenne geboren. 1992 ist er verstorben. Er<br />

war Journalist und Präsident des Deutschen<br />

Fußballbundes“, wußte die 16-jährige<br />

Angela Pingen zu berichten.<br />

Die Schüler der Völklinger Realschule hatten die<br />

Aufgabe, sich mit der Person Neuberger auseinandersetzten<br />

und die recherchierten Informationen<br />

in Referaten vorzutragen. Initiiert wurde<br />

der Besuch der Sportschule von Galina Ellert, seit<br />

zwei Jahren als Sportlehrerin in Völklingen tätig.<br />

„Mit dieser Aktion wollte ich die Schüler motivieren,<br />

außerhalb der Schule mehr Sport zu treiben.<br />

Denn leider hat der Sport an unserer Schule mit<br />

nur zwei Stunden die Woche wenig Entfaltungsmöglichkeiten.“<br />

In einem Rundgang lernten die Völklinger<br />

Schüler die vielfältigen Möglichkeiten der Sportschule<br />

kennen. Reinschnuppern und Spaß haben,<br />

<strong>das</strong> sollten die Völklinger bei den anschließenden<br />

Trainingseinheiten mit Profitrainern und<br />

Leistungssportlern. Auf dem Programm standen<br />

Ringen, Leichtathletik und Badminton. Jetzt tauten<br />

die Schüler erst richtig auf. Nicht zuletzt beim<br />

Badmintontraining, hier bildeten Schüler unterschiedlicher<br />

Klassenstufen ein Team, ging es um<br />

die soziale Komponente des Sports. „Mit es wichtig,<br />

<strong>das</strong>s die Schüler Sport als Lernfach begreifen.<br />

Über <strong>das</strong> Techniktraining lernt man diszipliniert<br />

zu arbeiten. Es geht also nicht nur um Bewegung,<br />

Spaß und Spiel“, so Galina Ellert. Der Besuch der<br />

Sportschule stand unter dem Motto „Sport verbindet“.<br />

Das klassenübergreifende Zusammenspiel<br />

der Völklinger Schüler hat gezeigt, <strong>das</strong>s<br />

beim Sport auch soziale und kommunikative<br />

Kompetenzen gefördert werden. Für den 17jährigen<br />

Marcel Friedrich war der Aktionstag ein<br />

tolles Erlebnis: „Das war eine neue Erfahrung, mit<br />

Spitzensportlern zu trainieren.“ Dabei kann er im<br />

Gegensatz zu manchen Klassenkameraden<br />

bereits auf eine sportliche Laufbahn zurückblicken.<br />

Der Fußballspieler vom SV Röchling Völklingen<br />

war mit 14 Jahren der jüngste Schiedsrichter<br />

im <strong>Saarland</strong>. Wenn wundert es, <strong>das</strong>s ihm Hermann<br />

Neuberger als Sportfunktionär und Cheforganisator<br />

der Fußball-WM bekannt war.<br />

Dass an den Schulen zu wenig Sportunterricht<br />

stattfindet, darüber waren sich die Schüler einig.<br />

„Ich wünsche mir mehr Sportstunden in der Schule,<br />

denn der Sport ist gut zum Abschalten. Es sollten<br />

auch nicht so bekannte Sportarten auf dem<br />

Stundenplan stehen“, so Angela Pilgen.<br />

Der Besuch an der Hermann Neuberger<br />

Sportschule hat sich auf alle Fälle gelohnt und<br />

Galina Ellert hofft, <strong>das</strong>s bei ihren Schülern der<br />

Ehrgeiz zum regelmäßigen Sporttreiben entfacht<br />

wurde. Eine Aktion also, die ihre Nachahmer<br />

sucht.<br />

▲ MARION ESSER<br />

2/2010<br />

Fotos: Wieck<br />

25


Fotos: Marsch<br />

SCHULSPORT<br />

Die Teilnehmer der ERS Güdingen bei „Jugend trainiert <strong>für</strong> Olympia“ 2010: (hinten von links) Annika Otte, Felicitas Steibel, Lucas<br />

Mootz, Francesco Migliara, Alisha Licata, Philip Krutten, Sabrina Otte, Jacob Gebel, Daniel Theisen, Sebastian Durst, Timo Rebmann;<br />

(vorne von links) Daniela Singh, Yannik Klemmer, Selina Krein.<br />

Sportliche Nachbarschaftspflege<br />

Sie sind sozusagen Nachbarn: die<br />

Erweiterte Realschule Güdingen und<br />

der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim.<br />

Solche Nachbarschaften sollte<br />

man pflegen, fand Lehrer Roland Stumpf,<br />

und initiierte eine Kooperation zwischen<br />

der Schule und dem Verein. Sechs Jahre ist<br />

<strong>das</strong> her, damals hatte der BCB gerade in<br />

seiner ersten Saison in der Badminton-Bundesliga<br />

mit dem Einzug in die Playoffs <strong>für</strong><br />

Furore gesorgt. Inzwischen ist Bischmisheim<br />

vierfacher deutscher Mannschaftsmeister<br />

und steht in diesem Jahr erneut im Finale.<br />

Auch die Schüler der ERS Güdingen haben<br />

zahlreiche Erfolge vorzuweisen – eine<br />

Partnerschaft, die Früchte trägt.<br />

Im Rahmen der Kooperation hat die ERS, eine<br />

Partnerschule des Sports, Badminton neben Fußball<br />

und Schwimmen als dritte Säule in ihr Sportklassensystem<br />

aufgenommen. Dadurch ist Badminton<br />

<strong>für</strong> die Schüler der fünften und sechsten<br />

Jahrgangsstufe verpflichtend. „Das ist genau <strong>das</strong><br />

richtige Alter, um Kinder nachhaltig <strong>für</strong> eine<br />

Sportart zu gewinnen“, erklärt Roland Stumpf.<br />

„Wir sind dadurch sozusagen ein Nachwuchsreservoir<br />

<strong>für</strong> den BC Bischmisheim.“ Viele der<br />

Schüler sind inzwischen Mitglied im Verein. Einige<br />

haben den Sprung in den Perspektivkader<br />

geschafft.<br />

Der BCB stellt im Gegenzug seine Trainer zur<br />

Verfügung. Angefangen hat es damals mit den<br />

26 2/2010<br />

Zwillingsbrüdern Joachim und Thomas Tesche,<br />

die heute die Bischmisheimer Bundesliga-Mannschaft<br />

als Teammanager betreuen. „Ich kann<br />

mich noch genau erinnern, als sie <strong>das</strong> erste Mal<br />

<strong>das</strong> Training geleitet haben. Die Schüler waren<br />

begeistert“, erinnert sich Stumpf. Nach den<br />

Tesches übernahm Dede Dewanto, Trainer am<br />

Saarbrücker Olympiastützpunkt, <strong>das</strong> Ruder.<br />

Inzwischen betreut Philip Welker, der in dieser<br />

Saison sein Bundesliga-Debüt beim BCB gab,<br />

die Schüler.<br />

Das Training mit den Spezialisten zahlt sich<br />

aus. Seit Beginn der Kooperation gewann die<br />

ERS Güdingen viermal den Landesentscheid bei<br />

„Jugend trainiert <strong>für</strong> Olympia“ in der Wettkampfklasse<br />

(WK) IV. In diesem Jahr trat die<br />

Schule in Wiebelskirchen am 16. und 17. März<br />

in dieser WK sogar mit zwei Mannschaften an<br />

und holte den ersten und den zweiten Platz.<br />

Dazu kam ein Vizetitel in der WK III, in der man<br />

sich nur dem Gymnasium am Rotenbühl geschlagen<br />

geben musste.<br />

Die Freude über den Titel ist aber getrübt.<br />

Denn die Sieger der WK IV dürfen nicht zum<br />

Finale nach Berlin reisen. „Das ist <strong>für</strong> die Schüler<br />

sehr frustrierend. Sie freuen sich natürlich über<br />

den Sieg, aber sie können nicht nachvollziehen,<br />

warum sie nicht am Finale teilnehmen dürfen“,<br />

sagt Stumpf. Auch er versteht es nicht. „Gerade<br />

<strong>für</strong> die jungen Spieler wäre <strong>das</strong> eine ganz besondere<br />

Wettkampferfahrung und Motivation, weiterzumachen.“<br />

Die Entscheidung über eine<br />

Änderung müsste auf Verbands- und politischer<br />

Ebene fallen. Beim Schwimmen tritt die WK IV<br />

in diesem Jahr erstmals im Finale an. Die Schüler<br />

der ERS Güdingen und ihr Lehrer hoffen, <strong>das</strong>s<br />

sich auch beim bald Badminton bald etwas tut.<br />

Dann heißt es <strong>für</strong> sie 2011 vielleicht auch: „Berlin,<br />

Berlin, wir fahren nach Berlin!“<br />

▲ STEFANIE MARSCH


GaR-Schüler sammeln<br />

Medaillen und Titel<br />

Eine beeindruckende Erfolgsbilanz<br />

können die Schüler des Gymnasiums<br />

am Rotenbühl, der Eliteschule des<br />

Sports in Saarbrücken, in den letzten<br />

Monaten vorweisen. Zuletzt waren die Ringer<br />

des GaR erfolgreich: Während Kevin<br />

Arend, 17, vom KSV Köllerbach bei den<br />

Deutschen Meisterschaften der Senioren<br />

sogar Rang drei in der Klasse bis 120 Kilo<br />

belegte, wurde sein Vereinskollege Marc-<br />

Antonio von Tugginer Ende März in Dortmund<br />

deutscher A-Jugendmeister in der<br />

Klasse bis 58 Kilo Griechisch-Römisch.<br />

FCS-Spielerin Laura Vetterlein (hinten) war<br />

über Ostern mit der U19-Nationalmannschaft<br />

on Tour.<br />

Jugend trainiert <strong>für</strong> Olympia<br />

Gleich sechs Mannschaften des Gymnasiums<br />

am Rotenbühl haben sich <strong>für</strong> <strong>das</strong> Bundesfinale<br />

des Wettbewerbs „Jugend trainiert <strong>für</strong><br />

Olympia“ qualifiziert, <strong>das</strong> im Mai in der Bundeshauptstadt<br />

Berlin stattfinden wird. Gleich<br />

drei Handball-Mannschaften, zwei Badminton-Teams<br />

sowie <strong>das</strong> in der Vergangenheit<br />

beim Bundesfinale bereits erfolgreiche<br />

Tischtennisteam um Leistungsträger Pascal<br />

Naumann werden in Berlin am Start sein.<br />

„Zumindest die Tischtennis-Mannschaft dürfte<br />

wieder in den Kampf um die Medaillen<br />

eingreifen können“, so Lothar Altmeyer.<br />

„Bei den A-Jugendmeisterschaften waren wir<br />

gleich mit acht Ringern vertreten, so viele wie<br />

noch nie. Zwar konnte nur Marc-Antonio eine<br />

Medaille erringen, weil sechs unserer Schüler als<br />

jüngster von drei Jahrgängen in ihren Altersklassen<br />

starteten, <strong>für</strong> die kommenden Jahre haben sie<br />

aber bereits ihr Riesen-Potenzial angedeutet“,<br />

freute sich Lothar Altmeyer, der Leiter des Sportzweigs<br />

des Rotenbühl-Gymnasiums, über die<br />

Leistungen der Ringer. Eine tolle Bilanz konnten<br />

auch die drei Bundeskaderathleten der Saarbrücker<br />

Eliteschule in der Leichtathletik bei den<br />

Jugendhallen- und Winterwurfmeisterschaften<br />

vorweisen. Jenna Pletsch verteidigte ihren Hallentitel<br />

aus dem Vorjahr über 60 Meter Hürden,<br />

Nils Westrich bestätigte seine Aufwärtstendenz<br />

mit Platz vier im Hammerwurf und Pascal Koehl<br />

erreichte in einem hochklassigen Stabhochsprungfinale<br />

Rang fünf. Sowohl Pletsch als auch<br />

Koehl haben nun die Chance, sich im Sommer <strong>für</strong><br />

die U20-WM in Kanada zu qualifizieren. Da<strong>für</strong><br />

trainiert Jenna Pletsch über Ostern schon einmal<br />

auf nordamerikanischem Boden, ist mit der deutschen<br />

Nationalmannschaft um Top-Athletin<br />

Carolin Nytra <strong>für</strong> zweieinhalb Wochen im sonnigen<br />

Florida im Trainingslager.<br />

International auf Reisen war über Ostern auch<br />

Fußballerin Laura Vetterlein, die mit der deutsche<br />

U19-Nationalmannschaft in Serbien die<br />

SCHULSPORT<br />

Der Köllerbacher Bundesliga-Ringer Marc-Antonio von Tugginer (rotes Trikot) wurde<br />

deutscher A-Jugendmeister in der Klasse bis58 Kilo.<br />

zweite Runde der EM-Qualifikation bestritt. Zwei<br />

Kantersiegen gegen Polen (7:0) und Serbien<br />

(8:0) folgte ein 3:0 gegen Norwegen –somit<br />

haben sie sich <strong>für</strong> die EM-Endrunde in Mazedonien<br />

(20.05. - 06.06.2010) qualifiziert.<br />

Positiv fällt auch die Bilanz der Eliteschüler in<br />

der Spielsportart Handball aus. Mit Yves Kunkel,<br />

Davide Servello, Peter Resch und Peter Walz<br />

dominierten vier GaR-Schüler den Leistungstest<br />

der Sichtung des Deutschan Handballbundes im<br />

Februar in Heidelberg. Kunkel und Servello<br />

haben nun im April bei einem weiteren DHB-<br />

Lehrgang die Chance, sich in den Kreis der B-<br />

Jugend-Nationalmannschaft zu spielen.<br />

Während mit Marc Hermann, Lukas Clemens<br />

und David Felix drei Tennisspieler des Rotenbühl-<br />

Gymnasiums zuletzt auf verschiedenen Turnieren<br />

erfolgreich waren, standen ebenfalls drei Rotenbühler,<br />

mit Dominic Becker an der Spitze, bei der<br />

deutschen Jugendmeisterschaft im Badminton auf<br />

der Teilnehmerliste. Auch die Schwimmer um die<br />

Leistungsträgerinnen Julika Niegisch und Sarah<br />

Bosslet konnten zuletzt mit zwei Titeln und einer<br />

Silbermedaille bei der DMS-J-Mannschaftsmeisterschaft<br />

überzeugen. „Jetzt gilt es im Sommer an<br />

diese Erfolge anzuknüpfen, wo dann auch unsere<br />

starken Triathleten ins Wettkampfgeschehen eingreifen<br />

werden“, erklärt Lothar Altmeyer.<br />

▲ SEBASTIAN BRÜCKNER<br />

2/2010<br />

Fotos: Schlichter<br />

27


AUSZEICHNUNG<br />

BRS <strong>Saarland</strong> zeichnete seine Meister aus – Hoffnung auf Olympia<br />

Erfolgsstreben trotz<br />

Handicap<br />

Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und BRS-Präsident Hans Netzer überreichten<br />

Claudia Nicoleitzik, Laura Darimont und Katharina Schett Förderschecks <strong>für</strong> ihre hervorragenden<br />

sportlichen Leistungen.<br />

Die X. Paralympics im kanadischen<br />

Vancouver sind gerade zu Ende:<br />

sie haben eindrucksvoll gezeigt,<br />

<strong>das</strong>s insbesondere die Leistungen<br />

der Athleten im Vordergrund stehen, nicht<br />

deren Behinderung. Motivation und Erfolgsstreben<br />

sind bei allen gleich. Auch beim<br />

Behinderten- und Rehabilitationssportverband<br />

<strong>Saarland</strong> (BRS), der traditionsgemäß in<br />

einer Feierstunde an der Hermann Neuberger<br />

Sportschule gut 80 Sportler aus seinen<br />

Vereinen <strong>für</strong> international und national<br />

herausragende Wettkampfergebnisse und<br />

viele Medaillen im Jahr 2009 ehrte.<br />

Stefan Strobel (RGS Saar), Rollstuhl-Vize-Weltmeister<br />

über 10000 m in der offenen Klasse<br />

T51/52 und dabei Weltrekordler (Klasse T51),<br />

kam einen Tick zu spät, sonst wäre er mit dabei<br />

gewesen, als Sportministerin Annegret Kramp-<br />

Karrenbauer gemeinsam mit BRS-Präsident<br />

Hans Netzer Förderschecks aus dem Topf der<br />

28 2/2010<br />

Spitzensportförderung übergab: an Claudia<br />

Nicoleitzik (TV Püttlingen) - Zweite im Weitsprung<br />

und Dritte über 60 m bei der Deutschen<br />

Hallenmeisterschaft in Leverkusen. - ihre Vereinskameradin<br />

Laura Darimont - Erste im Weitsprung<br />

sowie Dritte im Speerwerfen und über<br />

100 m bei den IWAS Junioren Worldgames -<br />

sowie die Bogenschützin und Paralympics-Teilnehmerin<br />

Katharina Schett (BRS Gersweiler):<br />

Deutsche Meisterin im Einzel, Sechste bei der<br />

WM und Fünfte bei der WM mit der Mannschaft.<br />

Für die Doppel-Silber-Lady von Olympia in<br />

Peking, Claudia Nicoleitzik und ihre Kollegin<br />

Laura Darimont gibt es auch nach erfolgreicher<br />

Hallen-DM 2010 in Halle (zweimal Bronze,<br />

dreimal Silber und einmal Gold) keine Pause:<br />

„Beide wollen sich im Juni <strong>für</strong> die WM 2011 in<br />

Neuseeland qualifizieren“, gibt Trainerin Evi<br />

Raubuch den Trainingstakt vor. Und Alfred<br />

Motsch, Opa und Trainer der Bogenschützin<br />

Katharina Schett, hat schon <strong>das</strong> Weltranglisten-<br />

turnier in England und die EM im französischen<br />

Vichy fest im Visier.<br />

„Seit seiner Gründung im Jahr 2000 richtet<br />

der Förderausschuss Spitzensport ein besonderes<br />

Augenmerk auf die Belange des Behindertensports“,<br />

sagte Sportministerin Kramp-Karrenbauer.<br />

Die finanzielle Förderung umfasst dabei<br />

neben der individuellen Förderung einzelner<br />

erfolgreicher Athleten auch die Förderung des<br />

„Teams Paralympics“ über die Sporthilfe Rheinland-Pfalz/<strong>Saarland</strong>.<br />

Keine Frage, die Saarländer<br />

wollen zumindest mit diesen vier Sportlern,<br />

falls Stefan Strobels Schadensklasse noch mal ins<br />

Programm aufgenommen wird, zu den Paralympics<br />

2012 nach London.<br />

Aber auch die mehr als 80 Einzelsportler aller<br />

Vereine in den Disziplinen Leichtathletik, Bogen<br />

und Schützen, Schwimmen, Kegeln und Tischtennis<br />

sowie die Deutschen Mannschaftsmeister<br />

(Plätze 1 bis 3) in diesen Sportarten durften sich<br />

über Ehrung durch den BRS-Vorsitzenden Axel<br />

Riedschy und eine Sportjacke freuen. Dass der<br />

Sport als hervorragendes Mittel <strong>für</strong> die Rehabilitation<br />

behinderter Menschen steht, bewiesen<br />

insbesondere die Gehörlosen, die Applaus und<br />

Rampenlicht sichtlich genossen. Bemerkenswert<br />

<strong>das</strong> Ergebnis der RG Hostenbach, die zum 3.<br />

Mal den nationalen Titel im Fußballtennis holten.<br />

Herausragend auch die Leistung des Standvolleyballers<br />

Elmar Sommer, 50, der erst im<br />

Dezember mit dem Nationalteam den Weltmeistertitel<br />

in Kambodscha vor 7000 Zuschauern<br />

(!) verteidigt hatte.<br />

Besonders stolz ist der 6400 Mitglieder in<br />

141 Vereinen starke Verband auf seine gute<br />

Nachwuchsarbeit: „Es tut sich viel“, resümierte<br />

Sportdirektor Edmund Minas, besonders im<br />

Bogen- und Rollstuhlsport, Schwimmen und<br />

Tischtennis. Die jungen Talente geben viel Hoffnung,<br />

beispielsweise Rollstuhlschnellfahrer<br />

David Scherer (Quierschied), die Bogenschützen<br />

Christian Hauser (Gersweiler), der erst 11jährige<br />

Tim Jeckel (Quierschied) oder TT-Meister<br />

Joshua Wagner. Der St. Ingberter sollte<br />

schon mit der bundesdeutschen Nationalmannschaft<br />

kürzlich bei einem Turnier in Dubai antreten<br />

– doch leider fiel <strong>das</strong> Event aus.<br />

An diesem Abend dominierte die Freude über<br />

eine außerordentliche Leistungsvielfalt, mit der<br />

der Saarländische Behinderten- und Rehabilitationssportverband<br />

auch im Ranking mit anderen<br />

Bundesländern überzeugte.<br />

▲ WOLFGANG WEBER


Petrissa Solja mit ihrem Vater Pavel bei der<br />

Spielanalyse.<br />

„Peti“ schlägt weiter<br />

<strong>für</strong> den TTSV auf<br />

Die Hängepartie scheint endlich<br />

vorbei zu sein. Oder doch nicht?<br />

Zumindest <strong>für</strong> die kommenden<br />

beiden Jahre scheint die Zukunft<br />

von Petrissa Solja gesichert zu sein. Um <strong>das</strong><br />

größte Talent im deutschen Frauen-Tischtennis<br />

war seit längerem ein Streit zwischen<br />

der Familie und dem Deutschen Tischtennis-Bund<br />

(DTTB) entbrannt. Der hatte<br />

darauf bestanden, <strong>das</strong>s die mittlerweile 16-<br />

Jährige im deutschen Tischtennis-Zentrum<br />

in Düsseldorf lebt und trainiert. Das hatte<br />

die Familie abgelehnt, nachdem dieses<br />

„Experiment“ bereits vor einem Jahr nicht<br />

gelungen war und ihre Leistungen abgesackt<br />

waren.<br />

Nun wurde rechtzeitig zu den deutschen Meisterschaften<br />

der Damen in Trier, bei der Petrissa<br />

erst im Finale von Kristin Silbereisen (Busenbach)<br />

gestoppt wurde, ein Kompromiss gefunden.<br />

Solja wird die beiden kommenden Jahre die<br />

Fachoberschule in Saarlouis besuchen und dazu<br />

ein Praktikum machen. Gleichzeitig verlängerte<br />

sie ihren Vertrag beim Bundesligisten TTSV<br />

Fraulautern und wird größtenteils in Saarbrücken<br />

oder weiterhin zu Hause in Wörth am<br />

Rhein trainieren. Im Gegenzug wird sie im<br />

Schnitt eine Woche im Monat auch in Düsseldorf<br />

trainieren. Dadurch könne sie in der<br />

Damenförderung des DTTB bleiben und sich <strong>für</strong><br />

internationale Wettkämpfe qualifizieren.<br />

Diese Lösung kommt der Familie entgegen.<br />

„Wäre <strong>das</strong> nicht so gelaufen, wäre ich jetzt auch<br />

in Österreich“, sagt Petrissa klar und deutlich.<br />

Wie ihre Schwester Amelie, die mittlerweile<br />

wegen der Querelen mit dem Verband beim<br />

Champions-League-Sieger in Linz trainiert und<br />

in Villach spielt. Eine Reaktion auf ihre Ausbootung<br />

vor der EM 2009 in Stuttgart sowie der<br />

Tatsache, <strong>das</strong>s der Verband ihr nach dem Verbot<br />

ihrer früheren Belage ihren neuen Spielstil<br />

vorschreiben wollte.<br />

„Ich bin zwar etwas traurig, <strong>das</strong>s ich nicht mehr<br />

mit ihr in einer Mannschaft spielen kann, aber<br />

<strong>für</strong> Amelie war der Wechsel einfach <strong>das</strong> Beste.<br />

Das zeigen auch ihre Ergebnisse in den vergangenen<br />

Wochen“, sagt Peti.<br />

TISCHTENNIS<br />

Für sich selbst hofft sie, <strong>das</strong>s jetzt endlich Ruhe<br />

einkehrt und sie sich wieder auf die wichtigen<br />

Dinge konzentrieren kann: Schule und Tischtennis.<br />

„Aber ich be<strong>für</strong>chte, <strong>das</strong>s da wieder etwas<br />

kommt“, sagt sie gleich. Beispielsweise soll die<br />

Nationalmannschaft kurz vor der Europameisterschaft<br />

in Istanbul im Juli ein längeres Trainingslager<br />

in Schanghai absolvieren. „Wir<br />

kämen erst fünf Tage vor dem Turnier zurück,<br />

<strong>das</strong> ist sehr spät. Außerdem gibt es in China<br />

immer Probleme mit der Ernährung oder Krankheiten,<br />

<strong>das</strong> ist enorm anstrengend. Doch es hieß,<br />

wenn ich dort nicht dabei bin, dürfte ich nicht zur<br />

EM und nicht zu den Olympischen Spielen der<br />

Jugend im August in Singapur.“ Scheint also, als<br />

ob <strong>das</strong> Kapitel der Familie Solja mit dem DTTB<br />

noch nicht beendet ist.<br />

Und doch sei es eine Erleichterung, wenigstens<br />

<strong>für</strong> zwei Jahre vernünftig planen zu können.<br />

Was danach kommt, vermag Petrissa noch nicht<br />

zu sagen. Sie weiß nur eins: „Ich denke, ich werde<br />

meine Möglichkeiten haben, <strong>das</strong> zu tun, was<br />

ich tun will. Ob es nun ein Studium oder eine<br />

Profi-Laufbahn ist.“ ▲ SASCHA SPRENGER<br />

2/2010<br />

Fotos: Ruppenthal<br />

29


Fotos: Plan A GmbH, Suunto.com<br />

TRAININGSTIPPS VON …<br />

Schwimmübungen<br />

Abschlag unten<br />

Diese und die folgende Übung erhöhen die<br />

Effektivität des Armzuges und verbessern<br />

zudem Zugrhythmus und Körperspannung.<br />

Dabei ist abwechselnd immer nur ein Arm<br />

aktiv. Beim Abschlag unten liegt ein Arm<br />

seitlich an der Hüfte. Der andere vollführt<br />

einen kompletten Zug und schlägt an der<br />

Hüfte ab.<br />

Abschlag oben<br />

Hier erfolgt der Abschlag mit gestreckten<br />

Armen vor dem Körper. Ein Arm bleibt in<br />

Verlängerung der Schulter solange im<br />

Wasser liegen, bis der Zugarm ihn ablöst.<br />

Als Anfänger nimmt man am besten einen<br />

Pull Buoy zu Hilfe. Dieser wird mit dem<br />

Abschlag übergeben.<br />

Faustschwimmen<br />

Im gewohnten Rhythmus mit Armzug, Beinschlag<br />

und Atmung schwimmen. Die Hand<br />

wird jedoch zur Faust geschlossen. Dadurch<br />

lernt der Schwimmer, den Unterarm verstärkt<br />

als Abdruckfläche im Wasser zu nutzen<br />

und sensibilisiert zudem sein Gespür <strong>für</strong><br />

die Rolle der Hand beim Kraulen.<br />

Beine in Seitlage<br />

Der Beinschlag sollte grundsätzlich aus der<br />

Hüfte und nicht aus den Knien erfolgen.<br />

Um dies zu fördern, eignet sich folgende<br />

Übung: Der Schwimmer liegt seitlich im<br />

Wasser und führt den Kraul-Beinschlag aus.<br />

Der untere Arm ist nach vorne ausgestreckt,<br />

der obere ruht an der Hüfte, um die<br />

Bein-Bewegungen zu spüren. Den Kopf<br />

zum Atmen nur ab und zu minimal drehen<br />

und anheben. Diese Übung immer beidseitig<br />

durchführen.<br />

30 2/2010<br />

Mit dem Olymp<br />

zum ersten Tria<br />

Jan Frodeno hat die Faszination Triathlon<br />

vor zehn Jahren gepackt und nie<br />

wieder losgelassen. Auch nach der<br />

Goldmedaille von Peking treibt sie ihn<br />

immer weiter an. Jetzt können sich die Leser<br />

von Saarsport anstecken lassen und sich mit<br />

den Trainingstipps des Olympiasiegers fit<br />

machen <strong>für</strong> die Sprintdistanz über 750<br />

Meter Schwimmen, 20 Kilometer Fahrradfahren<br />

und fünf Kilometer Laufen.<br />

Und weil es sich mit einem Ziel vor Augen leichter<br />

trainiert, lädt Frodeno alle, die sich der<br />

Herausforderung stellen wollen, am 30. Juli und<br />

1. August zum Triathlon in Merzig ein. Dort<br />

schickt er bei der Aktion Olympiasiegerbesieger<br />

auch wieder ein von ihm betreutes Team ins<br />

Rennen, <strong>das</strong> es mit einer eigenen Staffel zu<br />

schlagen gilt. „Hängt Euch rein, gebt alles. Wir<br />

sehen uns dann in Merzig“, sagt Frodeno.<br />

Die anspruchsvollste Disziplin des Triathlons ist<br />

<strong>das</strong> Schwimmen. Ihr sollten Einsteiger zu Beginn<br />

der Trainingsphase die größte Aufmerksamkeit<br />

widmen. „Um <strong>das</strong> Kraulen technisch sauber zu<br />

lernen, solltet Ihr auf jeden Fall einen Kurs in<br />

einem Schwimmverein absolvieren. Es macht<br />

ohnehin mehr Spaß, in der Gruppe zu trainieren<br />

als immer alleine Kacheln zu zählen“, rät der<br />

Olympiasieger.<br />

Auch Fortgeschrittene sollten Technikübungen<br />

regelmäßig ins Training integrieren. Selbst<br />

Profis wie Frodeno überprüfen immer wieder<br />

ihren Stil und greifen da<strong>für</strong> gern auf Video-Analysen<br />

zurück. „Bittet einen Freund, mit einer<br />

Kamera am Beckenrand neben Euch herzulaufen.<br />

Auf der Aufnahme erkennt Ihr schnell, wo<br />

Schwächen liegen und könnt mit speziellen<br />

Übungen daran arbeiten.“ (siehe Kasten nebenan).<br />

Bei langen Trainingseinheiten gilt vor allem<br />

jetzt, wo viele <strong>das</strong> Training wieder ins Freie verlegen:<br />

„Trinken nicht vergessen. Ihr schwitzt im<br />

Wasser mehr als Ihr denkt.“<br />

Sprinttriathlon: Trainingsplan <strong>für</strong> Einsteiger<br />

Dieser Trainingsplan ist <strong>für</strong> Einsteiger entwickelt, die eine Grund-Fitness mitbringen.<br />

Die Anzahl der Einheiten sollten eingehalten werden; die Umfänge können individuell<br />

leicht angepasst werden. Vor so einer intensiven Trainingsphase ist es empfehlenswert,<br />

sich von einem Arzt durchchecken zu lassen.<br />

Woche Schwimmen Radfahren Laufen Trainingsphase<br />

0 1x200 m 1x10 km 1x2,5 km Gewöhnung/optional<br />

0 1x200 m 1x10 km 1x2,5 km Gewöhnung/optional<br />

0 1x400 m 1x10 km 1x4 km Gewöhnung/optional<br />

1 2x400 m 1x15 km 1x4 km Belastung<br />

2 2x500 m 1x 15 km 2x4 km Belastung<br />

3 3x500 m 1x20 km 2x5 km Belastung<br />

4 1x600 m 1x20 km 1x6 km Entlastung<br />

5 2x500 m 1x30 km 2x5 km Belastung<br />

6 2x750 m 2x25 km 1x6 km Belastung<br />

7 2x750 m 2x30 km 1x8 km Belastung<br />

8 1x800 m 1x20 km 1x6 km Entlastung<br />

9 2x800 m 1x25 km, 1x6 km Belastung/Spezialtr.<br />

1x15 km + 2 km Laufen<br />

10 2x1000 m 1x30 km, 1x8 km Belastung/Spezialtr.<br />

1x20 km + 3 km Laufen<br />

11 2x1000 m 1x20 km, 1x8 km Belastung/Spezialtr.<br />

1x10 km + 2 km Laufen<br />

12 1x800 m 1x20 km 1x5 km Wettkampf<br />

Zusätzlich zum Technik- und Ausdauertraining im Schwimmen, Radfahren und Laufen<br />

sollten auch immer wieder Athletik-Einheiten zur Stärkung des Rumpfes absolviert<br />

werden. Informationen dazu unter mehr unter www.triathlon-merzig.de.


iasieger<br />

thlon<br />

Um einzelne Bewegungsabläufe zu trainieren und gleichzeitig<br />

gezielt die Muskulatur zu stärken, bieten sich einige Hilfsmittel an.<br />

Paddles, eine Art Flossen <strong>für</strong> die Hände, erhöhen zum Beispiel den<br />

Wasserwiderstand und fördern zudem die exakte Ausführung des Armzuges.<br />

Der Pull Buoy, ein Stück Schaumstoff, <strong>das</strong> zwischen die Oberschenkel<br />

geklemmt wird, unterdrückt den Beinschlag, die Fortbewegung erfolgt nur<br />

mit den Armen. Mit einem Schwimmbrett dagegen trainiert man speziell<br />

die Beintechnik. Aber Vorsicht: „Man sollte es mit den Hilfsmitteln nicht<br />

übertreiben, da die Bewegungsabläufe und Belastungen anders sind,<br />

wenn man mit ihnen<br />

schwimmt. Wer<br />

also nur noch mit<br />

Hilfen trainiert,<br />

kann im Wettbewerb<br />

ein böses<br />

Erwachen erleben“,<br />

warnt<br />

Frodeno.<br />

Das kann<br />

auch passieren,<br />

wenn man<br />

nicht mit den<br />

Bedingungen<br />

auf offenem<br />

Gewässer vertraut ist. Meist wird im Wettkampf in Seen oder dem<br />

Meer geschwommen, beim Triathlon in Merzig sogar in der Saar.<br />

„Da verliert man schnell die Orientierung. Es gibt keine Kacheln,<br />

keine Bahnbegrenzungen, keinen Beckenrand“, erklärt Frodeno.<br />

Deshalb sollten unbedingt Trainingseinheiten in offenem Gewässer<br />

absolviert werden. Das Wasserballkraulen, bei dem der Kopf<br />

immer wieder <strong>für</strong> mehrere Armzüge über Wasser ist, hilft zudem<br />

bei der Orientierung. Auch <strong>das</strong> Schwimmen im Pulk kann gerade<br />

Anfänger überfordern. „Wasser spritzt, jemand schneidet<br />

einem den Weg ab, man bekommt einen Tritt ab. Da darf man<br />

nicht in Panik geraten“, sagt Frodeno. „Auch hier mein Tipp:<br />

Trainiert mit Freunden.“<br />

Beim Material rät der Olympiasieger, zu Beginn eher in<br />

eine hochwertige Schwimmbrille als in einen Neopren-<br />

Anzug zu investieren. „Gerade bei der Sprintdistanz mit 750<br />

Metern Schwimmen ist der Neo nicht unbedingt notwendig“,<br />

sagt Frodeno. Wer sich dennoch einen anschafft, sollte auf<br />

jeden Fall damit unter Wettkampfbedingungen trainieren,<br />

da die Muskelbelastungen und die Lage im Wasser sich vom<br />

Schwimmen ohne Anzug unterscheiden. „Bei der Brille solltet<br />

Ihr darauf achten, <strong>das</strong>s ihr nicht nur unter, sondern auch<br />

über Wasser gute Sicht habt. Außerdem sind Gummi- oder<br />

Schaumstoffpolster wichtig, da Ihr im Wasser auch mal<br />

einen Schlag abbekommt.“<br />

In der nächsten Ausgabe gibt Jan Frodeno Trainingstipps<br />

zum Laufen und Radfahren. Außerdem verrät er<br />

Tricks <strong>für</strong> einen reibungslosen Wettkampfablauf und wie<br />

man sich vor einem Rennen ernähren sollte.<br />

▲ STEFANIE MARSCH<br />

… JAN FRODENO<br />

2/2010<br />

31


BASKETBALL<br />

Aller guten Dinge<br />

Es war so ein Wochenende, von dem tausend kleine Geschichten erzählt werden könnten. Der dritte Sieg in Folge<br />

im deutschen Basketball-Pokalwettbewerb der Frauen – er war etwas ganz Besonderes <strong>für</strong> die Saarlouis<br />

Royals. Denn es waren laut Trainer René Spandauw „die schwersten Siege, und damit auch die schönsten“.<br />

Wie <strong>das</strong> gemeint ist, muss kurz erklärt<br />

werden: Die Sorglosigkeit aus den<br />

vergangenen beiden Jahren, als die<br />

ersten Titel errungen wurden, ist<br />

weg. Da<strong>für</strong> ist Druck da. Wo sie zuvor als<br />

Außenseiter oder allenfalls Geheimfavorit galten<br />

und nichts zu verlieren hatten, standen sie<br />

nun als Top-Favorit voll im Fokus. Denn wenn<br />

der Double-Gewinner, der dazu im Europapokal<br />

<strong>für</strong> Furore gesorgt hat, nicht in eigener Halle<br />

den deutschen Pokal gewinnt, wer dann?<br />

Genau dieser Druck kostete die Royals fast<br />

<strong>das</strong> Halbfinale gegen die BG Donau-Ries. Erst in<br />

den Schluss-Sekunden wurde der hart umkämpfte<br />

65:61-Sieg sichergestellt – mit einem genialen<br />

Spielzug zum Ende. Als bei einem Einwurf <strong>für</strong><br />

Saarlouis zehn Sekunden vor Schluss und einer<br />

63:61-Führung alles damit rechnete, <strong>das</strong>s sich<br />

eine Royals-Spielerin würde foulen lassen, um<br />

an der Freiwurflinie die Partie zu entscheiden,<br />

legte es Spandauw auf einen letzten Korberfolg<br />

an. Ein langer Pass von Romy Bär, der landet bei<br />

Tyresa Smith und die vollendet locker, weil<br />

ungedeckt. „Das haben wir schon mal im Europapokal<br />

versucht, da hat es nicht geklappt“,<br />

erinnert sich Spandauw und verweist auf den<br />

Lernprozess, den die Auftritte auf europäischem<br />

Niveau <strong>für</strong> seine Mannschaft hatte.<br />

Aber Saarlouis hatte viel Kraft gelassen. Ganz<br />

32 2/2010


sind Drei<br />

im Gegensatz zum Dauer-Rivalen TSV Wasserburg,<br />

der zuvor im anderen Halbfinale beim<br />

77:50 gegen den USC Freiburg seine Spielerinnen<br />

sogar schonen konnte. Doch im Finale vor<br />

fast 2000 Zuschauern in der Stadtgartenhalle<br />

zeigte sich, <strong>das</strong>s die Royals gereift sind, nicht<br />

zuletzt durch die grandiosen Auftritte im Europapokal.<br />

Wasserburg übernahm immer wieder<br />

<strong>das</strong> Kommando, ging in Führung, Saarlouis<br />

musste immer wieder viel Kraft investieren, um<br />

zu kontern. Zur Pause führte Wasserburg dennoch<br />

mit 39:30. Die Partie wogte hin und her,<br />

beim 57:57 waren die Royals wieder dran und<br />

die Halle tobte. Zwei Wasserburger Dreier in<br />

Folge sowie ein weiterer Ballverlust ließ die Fans<br />

bereits verzweifeln. Doch die Royals kamen<br />

wieder zurück. 66:63 hieß es wenig später.<br />

Dann waren die Gäste wieder dran, führten zwei<br />

Minuten vor dem Ende mit 67:66 – aber dann<br />

machten sie keinen Punkt mehr. Ganz anders<br />

Saarlouis, <strong>das</strong> nun konsequent den Korb atta-<br />

ckierte und die müden Wasserburgerinnen quasi<br />

zum Foulen zwang. „Wir geben einfach nicht<br />

auf, <strong>das</strong> ist unsere große Stärke“, meinte Mannschaftskapitän<br />

Romy Bär bei der Siegerehrung<br />

nach dem am Ende hoch verdienten 78:67-<br />

Erfolg. Überhaupt Romy Bär: Sie war eine dieser<br />

Geschichten des Wochenendes. Stets präsent<br />

übernahm sie Verantwortung und bewies, <strong>das</strong>s<br />

sie die zurzeit wohl beste und vor allem vielseitigste<br />

deutsche Basketballerin ist. Oder Stina<br />

Barnert, ohne die die Royals schon im Halbfinale<br />

aufgeschmissen gewesen wären. Da traf die<br />

19-Jährige in der engen Phase drei Dreier in<br />

Serie und letztlich 18 Punkte – im Finale führte<br />

sie dann ebenfalls glänzend Regie. Oder auch<br />

Petra Manakova, die wegen eines Muskelfaserrisses<br />

in der Wade <strong>das</strong> Halbfinal-Rückspiel im<br />

Europapokal verpasst hatte. Gegen Donau-Ries<br />

wurde sie von René Spandauw ebenfalls<br />

geschont, um dann im Finale unter tosendem<br />

Jubel eingewechselt zu werden und mit 18<br />

BASKETBALL<br />

Während des Turniers stand Coach René<br />

Spandauw unter Hochspannung.<br />

Punkten einen großen Teil zum Sieg beizutragen.<br />

Und Siege werden nie langweilig, wie René<br />

Spandauw betonte: „Ich gewöhne mich lieber an<br />

Siege als an Niederlagen, ist doch klar. Aber <strong>das</strong><br />

hier war so schwer. Wir haben dem Druck<br />

irgendwie standgehalten, uns im Finale im Vergleich<br />

zu vorher enorm gesteigert und in den<br />

letzten Minuten noch einmal draufgelegt. Mit<br />

einem Wort: Unfassbar.“<br />

Aber Spandauw denkt auch schon weiter.<br />

Denn er will nicht, <strong>das</strong>s die Entwicklung in Saarlouis<br />

stagniert. „Wir müssen uns weiterentwickeln“,<br />

sagt er und meint damit, sich als deutscher<br />

Spitzenverein zu etablieren, sprich: Das<br />

Maß der Dinge in Deutschland zu werden. „Wo<br />

kann man den im deutschen Frauen-Basketball<br />

zurzeit mehr erreichen als in Saarlouis“, fragt er<br />

und erwartet keine Antwort. Diesen dritten<br />

Pokalsieg in Serie betrachtet er als eine Behauptung<br />

der Leistung auf höchstem deutschen<br />

Niveau. Von Zufall kann hier auch keine Rede<br />

mehr sein. „Aber es muss weitergehen. Der<br />

nächste Schritt ist ein hauptamtlicher Manager.<br />

Zurzeit sind wir eine kleine Firma und die muss<br />

sich weiterentwickeln. Sonst hängen wir vor<br />

allem im europäischen Vergleich hinterher.<br />

Alles andere wäre ein Rückschritt.“<br />

Damit es nicht so weit kommt, war aus in<br />

sportlicher Sicht nur eine kleine Pokal-Feier<br />

angesagt. Oder wie Spandauw es nach dem<br />

Schlusspfiff grinsend ausdrückte: „Wir werden<br />

uns heute noch eine kleine Apfelschorle gönnen.“<br />

Denn diese Mannschaft hat vor, einen<br />

weiteren Schritt zu tun, ihren Platz in der deutschen<br />

Spitze zu zementieren. Der zweite Meistertitel<br />

soll her. Dann könnte niemand mehr<br />

bestreiten, <strong>das</strong>s die Saarlouis Royals derzeit <strong>das</strong><br />

Maß aller Dinge im deutschen Frauen-Basketball<br />

sind.<br />

▲ Sascha Sprenger<br />

2/2010<br />

Fotos: Ruppenthal<br />

33


Fotos: Ruppenthal<br />

BASKETBALL<br />

Saarlouiser Basketballerinnen im Europapokal erfolgreich<br />

Europa kennt nun die Royals<br />

Wenn René Spandauw, Trainer<br />

des Basketball-Bundesligisten<br />

Saarlouis Royals, so über<br />

die abgelaufene Saison im<br />

Europapokal nachdenkt, hat er positive<br />

und negative Dinge zu berichten.<br />

Was auf den ersten Blick verwundert, war die<br />

Reise des deutschen Meisters durch die Hallen<br />

Europas doch als einzige Erfolgsgeschichte zu<br />

bezeichnen. Die starke Vorrundengruppe wollte<br />

die junge Mannschaft überstehen – und dann<br />

einfach einmal weitersehen. Was dann kam,<br />

wird in die Klubgeschichte eingehen: In den<br />

Spielen bei den spanischen beziehungsweise<br />

polnischen Spitzenclubs Ibiza (69:70) und Polkowice<br />

(75:86) zahlte Saarlouis noch Lehrgeld,<br />

schlug dann aber in eigener Halle zurück. In mitreißenden<br />

Partien schlugen sie zunächst Ibiza<br />

(83:75), dann den Schweizer Vertreter Nyon<br />

(88:56) und schließlich selbst Polkowice mit<br />

68:66. Die Zwischenrunde war erreicht, alles<br />

was nun folgen sollte, wäre ein Bonus gewesen.<br />

Den kosteten die Royals aber voll aus. Erstes<br />

„Opfer“ war der belgische Vertreter Dexia<br />

Namur. Den schlug Saarlouis bereits in fremder<br />

Halle mit 95:71, <strong>das</strong> Rückspiel war nur noch<br />

Makulatur. Gegen Hemofarm Vrsac aus Serbien<br />

schien die Reise der Royals im Achtelfinale<br />

zu Ende zu sein. Denn die Serbinnen führten<br />

nach drei Vierteln in der Stadtgartenhalle – und<br />

eine Heimniederlage hätte wohl <strong>das</strong> Aus<br />

bedeutet. Doch mit einem unglaublichen Endspurt<br />

und einem 32:5 im letzten Viertel und<br />

einem 86:65-Sieg sicherte sich <strong>das</strong> Team um<br />

Kapitän Romy Bär noch eine gute Ausgangspo-<br />

34 2/2010<br />

sition <strong>für</strong> <strong>das</strong> Rückspiel. Das wurde zwar mit<br />

69:84 verloren, die Runde der letzten acht war<br />

allerdings erreicht. Dort wartete mit USO Mondeville<br />

aus Frankreich ein Gegner mit etwa dem<br />

10-fachen des Saarlouiser 300.000 Euro-Etats.<br />

Dass Geld „zwar Zentimeter und Kilos, aber keine<br />

Leidenschaft“ (Spandauw) kaufen kann,<br />

bewies sich eindrucksvoll: Erst kämpften die<br />

Royals die Französinnen zu Hause mit 66:63<br />

nieder, bevor sie <strong>das</strong> gleiche Kunststück auch<br />

auswärts fertig brachten: 67:59-Sieg, Halbfinale.<br />

Und kaum auszudenken, was passiert wäre,<br />

hätten die Royals gegen den russischen Vertreter<br />

Nadeshda Orenburg (mit dem etwa 20fachen<br />

Etat) zu Hause nicht zu nervös agiert.<br />

„Da wäre viel mehr drin gewesen“, ärgerte sich<br />

Spandauw nach dem 56:62 in eigener Halle.<br />

Gegen <strong>das</strong> europäische Topteam<br />

Nadeshda Orenburg hielten die Royals lange<br />

gut mit und boten den Russinnen Paroli.<br />

„Und selbst im Rückspiel haben uns nur drei<br />

schwache Minuten, die Orenburg zu einem<br />

18:0 nutzte, einen Sieg gekostet.“<br />

Was bleibt unter dem Strich? „Europa weiß<br />

nun, wo Saarlouis liegt. Und die Mannschaft ist<br />

sehr viel besser geworden. Das war eine<br />

unglaubliche Leistung, mental wie physisch. Der<br />

Lerneffekt war ungeheuer. Das hat sich gerade<br />

in den engen Spielen im deutschen Pokalfinale<br />

gezeigt“, fasst der Trainer zusammen. Und fügt<br />

mit einem Schmunzeln noch eine Episode aus<br />

Orenburg hinzu: „Als ich dort bei der Pressekonferenz<br />

erzählt habe, <strong>das</strong>s wir mit mehreren Studentinnen<br />

und Schülerinnen spielen und unseren<br />

Etat genannt habe, sind dort drei Journalisten<br />

von ihren Stühlen gefallen. Das konnten sie einfach<br />

nicht glauben.“<br />

Aber Spandauw warnt auch vor einer gewissen<br />

Entwicklung: „Dass nun Europa die Royals<br />

kennt, hat zur Folge, <strong>das</strong>s unsere Spielerinnen<br />

hart umworben werden. Oder besser gesagt:<br />

Nach diesem Erfolg werden sie sich vor Angeboten<br />

nicht retten können. Unser Management<br />

ist also richtig gefordert, alles zu versuchen, die<br />

Spielerinnen zu halten. Sonst kann es passieren,<br />

<strong>das</strong>s wir wieder einen kompletten Umbruch<br />

bewältigen müssen.“<br />

▲ SASCHA SPRENGER


RINGEN<br />

Landestrainer Frank Hartmann (unten Mitte) kann sich über den zweiten Platz in der Länderwertung freuen.<br />

Deutsche Ringer-Meisterschaften<br />

Nachwuchsleute etabliert<br />

Die diesjährige deutsche Ringer-<br />

Meisterschaft im griechisch-römischen<br />

Stil hat <strong>für</strong> Überraschung<br />

beim saarländischen Ringer-Verband<br />

(SRV) gesorgt. Denn die SRV-Athleten<br />

errangen bei der DM im baden-württembergischen<br />

Kirrlach vier Medaillen – zwei goldene<br />

und zweimal Bronze. Damit übertrafen sie<br />

die eigenen Erwartungen. „Wenn mir <strong>das</strong><br />

vorher jemand gesagt hätte, hätte ich sofort<br />

eingeschlagen“, erklärte griechisch-römisch<br />

Landestrainer Frank Hartmann.<br />

Vor der Meisterschaft wurden natürlich die beiden<br />

Spitzenringer des Bundesligisten KSV Köllerbach,<br />

Jan Fischer und Konstantin Schneider, als<br />

heiße Titelanwärter gehandelt. Sie wollten es<br />

ihrem Freistil-Kollegen Andriy Shyyka nachmachen,<br />

der eine Woche zuvor im 74 Kilo-Limit seinen<br />

vierten Freistil-Titel in Folge gewonnen hatte.<br />

Und sie erfüllten die an sie gestellten Erwartungen<br />

auch. Fischer siegte in der 84 Kilo-Klasse<br />

ebenso wie Shyyka zum vierten Mal in Folge. Im<br />

Finale traf er wie bereits im Vorjahr auf Bernhard<br />

Mayr vom SC Anger und gewann ungefährdet<br />

mit 2:0-Runden. „Das Finale war recht deutlich“,<br />

erklärte Fischer zufrieden nach dem Titelgewinn.<br />

Doch beinahe wäre er auf dem Weg dorthin<br />

gestolpert. „Der Kampf gegen Rene Zimmermann<br />

im Halbfinale war schon eng“, sagte Fischer<br />

und ergänzte: „In der zweiten Runde habe ich kurz<br />

gepennt und habe diese Runde auch verloren.“<br />

Doch letztlich setzte er sich doch mit 2:1 durch.<br />

Zu jeder Zeit hellwach war Mannschaftskollege<br />

Konstantin Schneider in der 74 Kilo-Klasse.<br />

Der 35-jährige Routinier gab im gesamten Turnierverlauf<br />

keine Runde ab und gewann im Finale<br />

souverän gegen Philipp Heß vom bayrischen<br />

Der Köllerbacher Jan Fischer erfüllte die<br />

Erwartungen und wurde wieder Deutscher<br />

Meister.<br />

Verein TuS Westen-dorf mit 2:0. Soweit die<br />

„Pflicht“ des SRV.<br />

Für die „Kür“ sorgten die saarländischen Nachwuchsathleten.<br />

Allen voran: Kevin Arend. Der<br />

erst 17-Jährige, der bei der Junioren-DM nur<br />

Platz fünf belegte, gewann in der 120 Kilo-Klasse<br />

unerwartet die Bronze-Medaille. Unerwartet<br />

auch <strong>für</strong> ihn selbst. „Ich habe nicht damit gerechnet.<br />

Ich sollte eigentlich nur reinschnuppern“,<br />

erklärte der Athlet des KSV Köllerbach. Und wie<br />

Arend reinschnupperte. „Ich hatte ein bisschen<br />

Glück. Und <strong>das</strong> habe ich auch ausgenutzt“, sagte<br />

der 17-Jährige mit Blick auf die Auslosung.<br />

Arend unterlag zwar gleich im ersten Kampf dem<br />

späteren deutschen Meister Ralf Böhringer vom<br />

VfK Schifferstadt, doch im Kampf um Platz drei<br />

ließ er Tobias Nendel (TV Erlangen) keine Chance.<br />

Ebenso siegreich im kleinen Finale war Dominique<br />

Engel vom KSV Gersweiler. Er sicherte sich<br />

in der 84 Kilo-Klasse die Bronze-Medaille. Und<br />

fast hätte die Bilanz der SRV-Ringer noch besser<br />

ausgesehen. Doch die Brüder Johannes (55 Kilo)<br />

und Lukas Wagner (60 Kilo) vom AC Heusweiler<br />

verpassten <strong>das</strong> Siegerpodest nur knapp und<br />

wurden jeweils fünfter.<br />

Doch <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> belegte mit dieser Bilanz in<br />

der Länderwertung Platz zwei hinter Brandenburg.<br />

„Die Jungs haben gut gekämpft. Man hat<br />

gesehen, <strong>das</strong>s sich die Nachwuchsleute etablieren<br />

können“, erklärte ein zufriedener Landestrainer<br />

Frank Hartmann. ▲ KAI RIXECKER<br />

2/2010<br />

Fotos:ISI<br />

35


Fotos: SLB<br />

RHYTHMISCHE SPORTGYMNASTIK<br />

Drei saarländische Sportgymnastinnen<br />

haben im April ihren großen<br />

Auftritt auf internationalem<br />

Parkett. Vom 16. bis 18. April<br />

trifft sich die Spitze der Sportgymnastinnen<br />

in der Bremen Arena im Zentrum der Hansestadt,<br />

um bei den 26. Europameisterschaften<br />

um die Titel kämpfen. Mit dabei<br />

Cathrin Puhl und Mira Bimperling. Die<br />

Gymnastinnen vom TV Rehlingen starten<br />

mit der deutschen Nationalmannschaft im<br />

Gruppenwettbewerb. Laura Jung vom TV<br />

St. Wendel tritt im Einzelwettbewerb der<br />

Juniorinnen an, um sich gegen die starken<br />

kontinentalen Gegnerinnen zu behaupten.<br />

Eine sehr starke Konkurrenz erwartet die Deutsche<br />

Riege. Mit in ihrer Gruppe die Weltelite<br />

der Rhythmischen Sportgymnastinnen wie Russland,<br />

Ukraine oder Italien. Doch die Zeichen<br />

stehen gut. Ende März haben die Saarländerinnen<br />

mit dem Nationalteam bei einem Grand-<br />

36 2/2010<br />

EM der Sportgymnastinnen<br />

Wichtiger Karriere-<br />

Meilenstein<br />

Prix-Turnier im französischen Thiais eine sensationelle<br />

Standortbestimmung abgeliefert. Die<br />

deutsche Gruppe verwies im Mehrkampf Olympiasieger<br />

Russland und die Gruppe aus Spanien<br />

auf die Plätze. Insgesamt waren zwölf Gruppen<br />

am Start. Die deutsche Gruppe leistete sich keine<br />

Fehler, brachte ihre Vorträge auf den Punkt<br />

und präsentierte sich drei Wochen vor der EM<br />

im eigenen Land in einer Top-Verfassung. Mit<br />

Medaillenambitionen ging es dann selbstbewusst<br />

in die Finals und holte sich Silber mit der<br />

Reifenübung und Bronze mit den Seilen/Bändern.<br />

Laura Jung konnte sich als einzige<br />

deutsche Teilnehmerin unter 17 Teilnehmerinnen<br />

auf dem siebten Platz behaupten.<br />

Für die saarländischen Gymnastinnen ist die<br />

EM im Bremen ein wichtiger Meilenstein auf<br />

ihrer sportlichen Karriereleiter. Die 15-jährige<br />

Cathrin Puhl vom TV Rehlingen sowie die 14jährige<br />

Laura Jung vom TV St. Wendel trainieren<br />

seit 2007 am Bundesstützpunkt Schmiden.<br />

Beide Gymnastinnen nahmen 2009 mit dem<br />

JEM-Gruppen-Kader bei der Junioren-Europameisterschaft<br />

der Rhythmischen Sportgymnastik<br />

in Baku teil. Die Gruppe belegte den neunten<br />

Platz. Die dritte im Bunde, Mira Bimperling vom<br />

TV Rehlingen, wechselte Anfang November<br />

2009 an den Bundesstützpunkt Schmiden.<br />

Cathrin Puhl und Mira Bimperling sind Mitglied<br />

des B-Kaders und somit die ersten saarländischen<br />

Turnerinnen seit neun Jahren in diesem<br />

Kader. In Schmiden absolvieren die Gymnastinnen<br />

zurzeit Trainingseinheiten von insgesamt 40<br />

Stunden wöchentlich. Die verbleibende Zeit<br />

nehmen Schule und Hausaufgaben ein. Viel<br />

Raum <strong>für</strong> Freizeit bleibt bei diesem strammen<br />

Pensum nicht übrig. Doch die optimalen Trainingsbedingungen,<br />

<strong>das</strong> Training mit gleichaltrigen<br />

Sportlerinnen und nicht zuletzt die Teilnahme<br />

an der bevorstehenden EM im Bremen<br />

geben den Gymnastinnen den nötigen Ehrgeiz<br />

und Motivationsschub.<br />

Laura Jung vom TV St. Wendel gilt zurzeit als<br />

die erfolgreichste Gymnastin im Saarländischen<br />

Turnerbund. Bei der Jugend-EM in Bremen geht<br />

sie in der Einzelkonkurrenz neben einer weiteren<br />

deutschen Gymnastin an den Start. Auch hier<br />

stehen die Vorzeichen gut. Bereits im Vorfeld<br />

erzielte die Saarländerin hervorragende Resultate.<br />

Nach einer ersten Leistungsüberprüfung im<br />

Dezember stand am 7. Februar in Kienbaum der<br />

erste von zwei Qualifikationswettkämpfen an.<br />

Hier turnte sich Laura Jung auf den zweiten Platz<br />

knapp hinter ihrer Trainingskameradin Jana<br />

Berezko vom TSV Schmiden und schon acht<br />

Punkte vor der Drittplatzierten Rana Tokmak<br />

vom TV Wattenscheid. In Bremen wird sie mit<br />

dem Band und den Keulen auf die Fläche treten.<br />

Im Rahmen der EM geht es in Bremen <strong>für</strong> Laura<br />

Jung auch um die Qualifikation <strong>für</strong> die Olympischen<br />

Spiele der Jugend, die in diesem Jahr erstmals<br />

ausgetragen werden. ▲ MARION ESSER


Erste Bundesliga Jazz- und Moderndance<br />

Perfekter Saisonstart<br />

Die Formation „autres choses“ legte mit einem klaren Sieg zum Saisonauftakt die Weichen<br />

<strong>für</strong> eine erfolgreiche Titelverteidigung.<br />

Besser hätte der Saisonstart der saarländischen<br />

Jazz- und Moderdance-<br />

Formationen in der ersten Bundesliga<br />

kaum ausfallen können: Vor heimischer<br />

Kulisse in der mit rund 600 Zuschauern<br />

ausverkauften Saarlouiser Stadtgartenhalle<br />

stellte „autres choses“ mit einem<br />

klaren Sieg die Weichen <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />

Titelverteidigung. Neuling „Skill“ überraschte<br />

mit Platz vier, und auch „performance“ hat<br />

nach Platz sechs gute Chancen auf den Klassenerhalt.<br />

Der Erwartungsdruck lastete schwer auf der Spitzenformation<br />

„autres choses“ vom Tanzsportclub<br />

Blau-Gold Saarlouis. Nachdem die Mannschaft<br />

im vergangenen Jahr alle vier Turniere der ersten<br />

Bundesliga gewonnen und mit sieben Platz-<br />

Eins-Wertungen auch die deutsche Meisterchaft<br />

souverän <strong>für</strong> entschieden hatte, präsentierte sie<br />

jetzt zum ersten Mal ihr neues Stück. „Die Choreografie<br />

im vergangenen Jahr hatte von<br />

Anfang sehr gut funktioniert, in diesem Jahr verlief<br />

der Start eher holprig, da innerhalb der<br />

Mannschaft Zweifel am Stück laut geworden<br />

waren“, berichtet Erfolgstrainerin Heike Knopp.<br />

„Der klare Sieg mit fünf Einsen wird dem Team<br />

Info<br />

Die weiteren Turniere: 25. April<br />

Goslar. 15. Mai Lampertheim. 12. Juni<br />

Wolfsburg. 9. Oktober Deutsche Meisterschaft<br />

in Essen. 10. bis 12. Dezember<br />

Weltmeisterschaft in Mikolajki (Polen).<br />

jetzt die nötige Sicherheit <strong>für</strong> weitere Saison<br />

geben. Auch deshalb war <strong>das</strong> klare Ergebnis des<br />

ersten Turniers <strong>für</strong> uns sehr wichtig“, meint Choreograf<br />

Andreas, der mit dem Start ins Turnier so<br />

gar nicht zufrieden war: „Vom Durchgang in der<br />

Vorrunde war ich etwas geschockt, im Training<br />

lief <strong>das</strong> Stück schon deutlich besser“, sagt Andreas<br />

Lauck, Choreograf von „autres choses“: „Aber<br />

in der Endrunde hat alles super funktioniert, da<br />

hat <strong>das</strong> Team <strong>das</strong> gezeigt, was es zurzeit kann.“<br />

Zusammen mit Trainerin Heike Knopp hatte<br />

der Erfolg-Coach vor dem Finale eindringlich an<br />

<strong>das</strong> Mannschaftsgefühl appelliert und eine deutliche<br />

Leistungssteigerung gefordert. Positiv auf<br />

die Stimmung im Team wirkte sich aus, <strong>das</strong>s die<br />

Akteure im Finale ohne Schuhe tanzen durften:<br />

„Ein wirklicher Vorteil war <strong>das</strong> zwar nicht, aber<br />

wichtig <strong>für</strong> die mentale Stärke, weil viele glauben,<br />

<strong>das</strong>s sie ohne Schuhe die schwierigen Mehrfach-Drehungen<br />

besser meistern“, erläutert<br />

Knopp die ungewöhnliche Maßnahme.<br />

Der stärkste Konkurrent von „autres choses“<br />

dürfte auch in dieser Saison die Formation<br />

„J.E.T.“ aus Goslar sein. Die deutschen Meister<br />

der Jahre 2006 bis 2008 hatten in Saarlouis<br />

ebenfalls Schwächen in der Vorrunde gezeigt,<br />

sich aber im Finale wie „autres choses“ deutlich<br />

gesteigert. Verdienter Lohn: ein klarer zweiter<br />

Platz. Das verspricht viel Spannung <strong>für</strong> <strong>das</strong> zweite<br />

Turnier, <strong>das</strong> Ende April in Goslar stattfinden<br />

wird.<br />

Schrecksekunde <strong>für</strong> „Skill“ vom TV Schwalbach:<br />

Durch einen Übertragungsfehler ruft Turnierleiter<br />

und Moderator Rolf Eutenmüller<br />

zunächst die Formation aus Waltrop <strong>für</strong>s Finale<br />

auf, korrigiert seinen Fehler aber umgehend:<br />

Große Erleichterung und Jubelszenen bei den<br />

Schwalbacher Tänzerinnen, dem Trainerteam<br />

TANZEN<br />

und den vielen Fans. „Mir ist ein Riesenstein vom<br />

Herzen gefallen“, gesteht Nina Dörr.<br />

Die 19-Jährige tanzt seit der Jugend bei<br />

„Skill“. Das Team hatte sich in den vergangenen<br />

Jahren von der Verbands- über die Ober- und<br />

die Regionalliga in die zweite Bundesliga getanzt<br />

und hier 2009 mit vier Siegen in allen vier Turnieren<br />

den Direktaufstieg in die Eliteklasse<br />

geschafft. „Vor dem Turnier war ich sehr nervös,<br />

weil wir nicht wussten, wo wir zu Saisonbeginn<br />

stehen. Über Platz vier bin ich sehr, sehr glücklich.“<br />

„Dieser Rang ist mehr, als wir erwartet haben“,<br />

pflichtet Trainerin Katja Schweitzer bei. „Wir<br />

werden weiter an Technik und Choreografie<br />

arbeiten und versuchen, den Klassenerhalt so<br />

früh wie möglich zu sichern“, meint Nina Krier,<br />

Teil zwei des Schwalbacher Trainer-Duos.<br />

„Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden“, zieht<br />

auch Claudia Meystre, Trainerin von „performance“,<br />

ein positives Fazit: „Darauf kann man<br />

aufbauen, und <strong>das</strong> werden wir auch tun.“ Ihr<br />

Mann Samuel, der <strong>das</strong> Stück choreografiert hat,<br />

sieht ebenfalls viele positive Ansatzpunkte <strong>für</strong><br />

die weitere Saison: „Die teils schlechte Stimmung,<br />

die nach den Problemen der vergangenen<br />

Wochen mit Krankheiten und Umbesetzungen<br />

herrschte, ist komplett umgeschlagen. Unsere<br />

Tänzerinnen sind jetzt hoch motiviert.“<br />

▲ OLIVER MORGUET<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber: <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>,<br />

Hermann Neuberger Sportschule, 66123 Saarbrücken,<br />

Tel. 0681-3879-137, Fax 0681-3879-<br />

154.E-mail: m.weber@mwsport.de<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt: Werner Zimmer<br />

(V.i.S.d.P.)<br />

Layout/Satz: Michael Weber<br />

Mitarbeiter: Wolfgang Weber, Torsten Rott, Wilfried<br />

Burr, Sebastian Brückner, Pascal Blum, Philipp<br />

Semmler, Marion Esser, Stefanie Marsch, Stefan<br />

Regel, Sascha Sprenger.<br />

Druck: repa-druck, Ensheim<br />

Erscheinungsweise: 6 x im<br />

Jahr<br />

Namentlich verfasste<br />

Berichte (außerhalb der<br />

Redaktion) müssen nicht<br />

die Meinung des LSVS wiedergeben.<br />

Nachdruck nur mit Quellenangabe und<br />

Genehmigung des Herausgebers möglich. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion<br />

keine Gewähr. Gedruckt auf Recycling-Papier.<br />

Das nächste Magazin SaarSport erscheint Ende<br />

Mai 2010.<br />

FSC und PEFC zertifiziert<br />

2/2010<br />

Foto: Morquet<br />

37


BADMINTON<br />

Die Liga im neuen Gewand<br />

Noch bevor in den Playoffs dieser Saison<br />

der erste Ball gespielt war, stand fest, <strong>das</strong>s<br />

sie in der gewohnten Form zum letzten Mal<br />

ausgetragen würden. Am 13. März<br />

beschloss der Bundesliga-Ausschuss eine<br />

umfassende Reform der höchsten deutschen<br />

Spielklasse. Die Änderungen im<br />

Überblick:<br />

Drei anstatt vier Mannschaften in den<br />

Playoffs; Sieger der Punkterunde automatisch<br />

im Endspiel, Zweiter und Dritter spielen<br />

zweiten Finalteilnehmer aus; immer nur<br />

ein Spiel, kein Hin- und Rückspiel.<br />

Playdowns entfallen; zwei Letztplatzierte<br />

steigen ab.<br />

Drei anstatt zwei Punkte <strong>für</strong> einen Sieg in<br />

der regulären Runde.<br />

Sechs anstatt acht Spiele pro Partie; zweites<br />

Herrendoppel und drittes Herreneinzel<br />

entfallen.<br />

Ab 2011 zehn anstatt acht Teams in der<br />

Bundesliga.<br />

Joachim Tesche, Teammanager des BC<br />

Bischmisheim begrüßt die Reform. „Die<br />

reguläre Punkterunde war in den letzten<br />

Jahren zunehmend uninteressant geworden.<br />

Jetzt wird sie wieder attraktiver“, sagt<br />

Tesche. „Außerdem ist die verkürzte Spieldauer<br />

zuschauerfreundlicher und wird <strong>für</strong><br />

mehr Highlights sorgen.“<br />

38 2/2010<br />

1. BC Saarbrücken-Bischmisheim<br />

Playoff-Serie des 1. B<br />

Der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim<br />

hat es wieder geschafft. Zum<br />

fünften Mal in Folge steht der BCB<br />

im Playoff-Finale der Badminton-<br />

Bundesliga und greift nach dem Titel. Der<br />

Serienmeister der vergangenen vier Jahre<br />

besiegte diesmal im Halbfinale die SG EBT<br />

Berlin zweimal mit 5:3. Der Gegner im Endspiel<br />

heißt nun 1. BC Beuel.<br />

Zum Ende der Punkterunde hatte Bischmisheim<br />

sein Ziel knapp verpasst, als Spitzenreiter in die<br />

K.o.-Spiele zu gehen und mit dem Tabellenvierten<br />

Union Lüdinghausen den vermeintlich leichteren<br />

Gegner im Halbfinale zu haben. Somit<br />

stand am 27. und 28. März <strong>das</strong> prestigeträchtige<br />

Duell mit der SG EBT Berlin bevor. Rückblickend<br />

ist man beim BCB froh, <strong>das</strong>s der Weg ins Finale<br />

über einen so harten Gegner führte. „Während<br />

der regulären Saison haben unsere größten Konkurrenten,<br />

Beuel und Berlin, gegen uns nicht in<br />

Bestbesetzung gespielt. Deshalb hatte unsere<br />

neue, auch sehr junge Mannschaft noch keine<br />

extreme Drucksituation erlebt“, analysiert Teammanager<br />

Joachim Tesche. „Im Nachhinein war<br />

es also gut <strong>für</strong> uns, <strong>das</strong>s wir uns jetzt gegen Berlin<br />

beweisen mussten. Das stärkt <strong>das</strong> Selbstvertrauen<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Finale.“<br />

Die Favoritenrolle in den Spielen am 24. und<br />

25. April sieht Tesche aber beim BC Beuel, der<br />

allein im Herrenbereich mit fünf Spielern aus den<br />

Top 30 der Weltrangliste aufwartet. Dem Club<br />

aus Bonn ist es in dieser Saison als einzigem Team<br />

gelungen, Bischmisheim zu schlagen. „Es war sehr<br />

knapp damals. Aber mit Blick auf dieses Spiel<br />

würde ich sagen, <strong>das</strong>s wir leicht in der Außenseiterrolle<br />

sind“, sagt Tesche, betont aber: „Das ist<br />

<strong>für</strong> uns keine neue Situation. Wir haben keinen<br />

unserer Titel mit drückender Überlegenheit<br />

gewonnen und immer wieder nominell stärkere<br />

Mannschaften geschlagen. Deshalb können wir<br />

auch diesmal Meister werden.“<br />

Warum der BCB in der Vergangenheit immer<br />

punktgenau Top- Leistungen zeigte und oft besser<br />

aufgestellte Gegner besiegte, kann Tesche<br />

nicht genau erklären. „Das ist mit den Jahren<br />

gewachsen“, sagt er. „Es ist einerseits der Teamgeist,<br />

die gute Stimmung in der Mannschaft, der<br />

Zusammenhalt. Und andererseits der Ruf, <strong>das</strong>s<br />

wir die engen Spiele immer gewinnen. Das beflü-


CB hält an<br />

Olga Konon hat sich im Team etabliert.<br />

BADMINTON<br />

BCB-Spieler Kestutis Navickas zeigte im Halbfinale Badminton vom Feinsten.<br />

gelt unsere Spieler und beeindruckt offensichtlich<br />

die Gegner.“<br />

Auch im Halbfinale gegen Berlin hatte<br />

Bischmisheim im entscheidenden Moment immer<br />

knapp die Nase vorn. „Die Knackpunkte hatten<br />

wir an beiden Tagen im Herrendoppel. Also<br />

jeweils sehr früh in der Partie. Deshalb war es sehr<br />

wichtig, diese Spiele zu gewinnen, um Ruhe in die<br />

Mannschaft zu bringen“, sagt Tesche. Im Hinspiel<br />

in Berlin waren es Johannes Schöttler und Dieter<br />

Domke, die sich nach hartem Kampf mit 19:21,<br />

22:20, 21:19 gegen Choong Wong und Eetu<br />

Antti Heino durchsetzten. Im Rückspiel schienen<br />

die Routiniers Kristof Hopp und Michael Fuchs<br />

gegen Tim Dettmann und Josche Zurwonne am<br />

Rande einer Niederlage zu stehen. Zwischenzeitlich<br />

lagen sie im dritten Satz 11:16 zurück.<br />

Die BCB-Fans zitterten, peitschten <strong>das</strong> Duo aber<br />

unermüdlich nach vorne. Hopp und Fuchs<br />

gewannen den Satz nach abgewehrtem Matchball<br />

schließlich mit 23:21.<br />

Für <strong>das</strong> Finale sieht der Teammanager noch<br />

Steigerungspotenzial in der Mannschaft. „Emma<br />

Wengberg und Olga Konon haben gegen <strong>das</strong><br />

starke Berliner Doppel Nicole Grether und Juliane<br />

Schenk zwei sehr gute Spiele gemacht. Sie finden<br />

immer besser zusammen“, erklärt Tesche.<br />

„Auch Kestutis Navickas und Dieter Domke<br />

gewinnen nach ihren langen Verletzungspausen<br />

immer mehr Sicherheit und Selbstvertrauen.“ Und<br />

<strong>das</strong>s es an Einsatz und Siegeswillen nicht fehlt, hat<br />

der BCB schon oft bewiesen.<br />

Im Finale gegen Beuel spielt der BC Bischmisheim<br />

am Samstag, 24. April, um 14 Uhr zunächst<br />

zu Hause in der Joachim-Deckarm-Halle in<br />

Saarbrücken. Tags darauf geht es nach Bonn.<br />

Der BCB setzt <strong>für</strong> einen Fan-Bus ein und hofft<br />

auch auswärts auf lautstarke Unterstützung.<br />

Anmeldung bei Tim Peiler, Tel. (0681) 3879-<br />

442 oder per E-Mail: tim@bc-bischmisheim.de.<br />

Nähere Informationen auch auf der Internetseite<br />

www.bc-bischmisheim.de.<br />

▲ STEFANIE MARSCH<br />

Nachwuchs bei saarländischen Spitzensportlern<br />

Ihr erstes Badminton-Bundesligaspiel hat sie bereits live erlebt, und die Deutsche Triathlon-Union<br />

hat auch vorsichtshalber schon mal einen Startpass geschickt. Schließlich dürfte der kleinen<br />

Emilia Franzmann <strong>das</strong> sportliche Talent in die Wiege gelegt sein. Mama Joelle Franzmann ist<br />

mehrfache deutsche Meisterin im Triathlon, nahm zweimal an Olympischen Spielen teil und feierte<br />

Erfolge im Weltcup. Papa Joachim Tesche wurde im Badminton deutscher Mannschaftsmeister<br />

mit dem 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim und deutscher Meister im Herrendoppel. Beste<br />

Sport-Gene also <strong>für</strong> Emilia, die am 15. Februar um 23.31 Uhr zur Welt kam. „Ich denke, einen<br />

Ball sollte sie auf jeden Fall fangen können“, scherzt Joachim Tesche. ▲ STEFANIE MARSCH<br />

2/2010<br />

Fotos: Wieck (1), Becker & Bredel (1), Marsch (1)<br />

39


40<br />

Fotos: DSQV (2), Guldner (2)<br />

NACHRICHTEN<br />

Squashfestivals<br />

2010 in Saarbrücken<br />

Das <strong>Saarland</strong> und die Landeshauptstadt Saarbrücken werden<br />

im Mai 2010 im Fokus der deutschen und europäischen<br />

Squashwelt stehen.<br />

Die 10. Einzel-Europameisterschaft 2010 des Europäischen Squash Verbandes<br />

(ESF) wird vom Deutschen Squash Verband vom 26. bis 30. Mai<br />

im Tennis- und Squashcenter Saarbrücken-Güdingen am Neumühlerweg<br />

ausgerichtet. 32 Damen und 32 Herren aus erwarteten 25 Nationen<br />

werden um die Krone des Einzel-Europameisters kämpfen. Traditionell<br />

sind die Athleten aus Frankreich, England und den Niederlanden ganz<br />

vorne zu erwarten, aber auch die deutschen Spielerinnen und Spieler können<br />

oben mithalten.<br />

Die deutsche Nummer 1 Simon Rösner (Paderborner SC) hat mit dem<br />

Erreichen der Top 40 der Welt (aktuell WRL 35) gezeigt, <strong>das</strong>s er zur<br />

europäischen Spitze gehört. Vor ihm stehen nur 14 Europäer in der Weltrangliste.<br />

Dazu gehört auch der Titelverteidiger, der Franzose Thierry Lincou<br />

(WRL 8), der im Finale von Herentals 2009 seinen Landsmann Greg<br />

Gaultier (WRL 6) als Titelträger ablöste, nachdem dieser<br />

fünf Einzeltitel nacheinander errungen hatte. Gaultier<br />

führte 2010 schon die Weltrangliste an und hofft<br />

auf eine Revanche. Die Finalspiele am 29. Mai 2010<br />

versprechen also große Spannung.<br />

Bei den Damen steht die saarländische Nationalspielerin<br />

Franziska Hennes (Foto links) im Mittelpunkt des<br />

Interesses.<br />

Neben der Einzeleuropameisterschaft der Damen<br />

und Herren, die der Deutsche Squash Verband (DSQV)<br />

auf der eigens errichteten Sportstätte im Tennis-Center<br />

Saarbrücken-Güdingen ausrichtet, finden viele weitere<br />

sportlich hochwertige Wettkämpfe auf dem Vierseitenglascourt<br />

als Showcourt statt. Dazu zählt insbesondere<br />

die Bundesliga-Endrunde der Deutschen Squash-Liga<br />

vom 14. bis 15. Mai 2010, bei der die besten Mannschaften<br />

Deutschlands an den Start gehen, um den<br />

Mannschaftsmeister zu ermitteln. Favorit ist in diesem<br />

Jahr Black & White RC Worms, die den Serienmeister Paderborner SC<br />

entmachten wollen. Der Titelfavorit tritt dabei mit den deutschen Topspielern<br />

Jens Schoor und André Haschker an, während der Paderborner<br />

SC die deutsche Nummer 1 Simon Rösner aufbieten wird. Um den Titel<br />

mitreden wird bei den Herren auch der Schängel SC Koblenz.<br />

Ein weiteres hochrangige Events<br />

findet zwischen den beiden<br />

genannten Meisterschaften statt:<br />

die Ladies German Open der<br />

Damen vom 20. bis 23. Mai als<br />

WISPA-Turnier, bei dem internationale<br />

Spitzenspielerinnen antreten.<br />

Die 5. Deutschen Amateur-<br />

Einzelmeisterschaften vom 28. bis<br />

30. Mai 2010 und <strong>das</strong> Damenturnier<br />

um den TonyFoto-Pokal<br />

2010 runden <strong>das</strong> Squashfestival<br />

2010 in Saarbrücken ab.<br />

Damit ist es erstmals gelungen,<br />

die europaweit wichtigsten Turniere<br />

ins <strong>Saarland</strong> zu holen und dem<br />

Prädikat „<strong>Saarland</strong> –Sportland“<br />

eine weitere attraktive Facette<br />

hinzuzufügen. ▲ DSQV<br />

2/2010<br />

Siegerehrung. Pavel Snobel, STB-Präsident Paul Hans, Gerd<br />

Velhagen (Vorstand Bank1Saar) und Kim Möllers.<br />

Pavel Snobel gewinnt 26.<br />

Internationales Hallen-Tennis-<br />

Turnier um den Bank1Saar Cup<br />

Pavel Snobel vom 1. FC Nürnberg hat <strong>das</strong> 26. Hallen-Tennis-<br />

Turnier des Saarländischen Tennisbundes (STB) um den<br />

Bank1Saar Cup gewonnen.<br />

Im Finale bezwang der Top-Gesetzte Snobel Kim Möllers vom Dorstener<br />

TC mit 6:0, 4:0 Aufgabe Möllers. Snobel belegt in der Deutschen<br />

Rangliste Platz 27A, sein Gegner Möllers, im Turnier an Position fünf<br />

gesetzt, Ranglistenplatz 111.<br />

Vom 4. bis 7. März 2010 trafen sich im Tennisleistungszentrum an der<br />

Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken zahlreiche Top-Spieler<br />

aus der Deutschen Rangliste und kämpften bei dem über die Grenzen<br />

des <strong>Saarland</strong>es hinaus bekannten und beliebten Herren-Tennisturnier<br />

um insgesamt 4260 Euro Preisgeld. Der Sieger Snobel erhält<br />

1250 Euro.<br />

Erfreulich aus saarländischer Sicht: Pascal Benz vom TC Rotenbühl<br />

(Deutsche Rangliste 187, im Turnier an Position acht gesetzt) konnte<br />

im Viertelfinale sogar den an Nummer zwei gesetzten Yannick Hanfmann<br />

vom Karlsruher ETV (Deutsche Rangliste 62) mit 7:6 und 6:2<br />

ausschalten. Im Halbfinale war er dann Möllers nach über dreieinhalb<br />

Stunden mit 7:5, 6:7, 3:6 unglücklich unterlegen. Diese Partie kostet<br />

Möllers soviel Kraft, <strong>das</strong>s er sich bis zum Finale nicht mehr regenerieren<br />

konnte.<br />

Der frisch gebackene <strong>Saarland</strong>meister David Siersdorfer (TC Merzig,<br />

Deutsche Rangliste 500) erreichte ebenfalls ein beachtliches Ergebnis<br />

und verlor erst im Viertelfinale gegen den späteren Turniersieger Snobel<br />

mit 4:6 und 2:6.<br />

▲ STB


Die Kegelfreunde Oberthal sind die Abonnementmeister in Deutschland.<br />

Saarländische Sportkegler waren in der Saison 09/10 äußerst erfolgreich<br />

Kegelhochburg<br />

<strong>Saarland</strong><br />

Das <strong>Saarland</strong> bleibt die Kegelhochburg<br />

Deutschlands! Sowohl bei den<br />

Herren wie auch bei den Damen<br />

kommt der deutsche Mannschaftsmeister<br />

aus unserem Bundesland. Bei den<br />

Herren verteidigten die KF Oberthal ihren<br />

Titel, bei den Damen wurde sensationell der<br />

KSC Dilsburg Meister.<br />

Oberthal/Landsweiler. Jubelnd lagen sich die<br />

Keglerinnen des KSC Dilsburg am 27. Februar<br />

2010 auf der Kegelbahn im Gasthaus Landsweiler<br />

Hof in Lebach-Landsweiler in den Armen.<br />

Was kaum einer <strong>für</strong> möglich gehalten hatte, hatten<br />

sie geschafft. Sensationell wurde der KSC<br />

Deutscher Mannschaftsmeister im Sportkegeln.<br />

„Das ist unglaublich. Daran werden wir uns immer<br />

erinnern“, sagte KSC-Keglerin Birgit-Stauner<br />

Bayer sichtlich gerührt.<br />

Alleine die Qualifikation <strong>für</strong> die Meisterschafts-Playoffs<br />

der besten vier Bundesliga-<br />

Teams war <strong>für</strong> den KSC Dilsburg eine Riesenüberraschung<br />

gewesen. Während es sonst <strong>für</strong> den<br />

KSC immer gegen den Abstieg ging, durften die<br />

Damen aus Dilsburg jetzt erstmals in der Vereinsgeschichte<br />

um den Meistertitel kegeln. Nach<br />

einer sensationellen regulären Saison ging Dilsburg<br />

sogar als Tabellenführer in die Play-Offs.<br />

Doch die Tabellenführung ging gleich am ersten<br />

Play-Off-Spieltag in Oberthal verloren. Nun war<br />

Meisterschaftsfavorit KV Maifeld-Polch vorne.<br />

Die Rheinland-Pfälzerinnen verteidigten ihren<br />

Vorsprung dann auch bis zum letzten Spieltag auf<br />

der Heimbahn des KSC Dilsburg in Landsweiler.<br />

Dort überholte Dilsburg den Favoriten wieder im<br />

Klassement und machte damit den sensationellen<br />

Titelgewinn perfekt.<br />

Nur den vierten und damit letzten Platz in der<br />

Meisterschaftsrunde erreichten die Damen der<br />

Kegelfreunde (KF) Oberthal. Bei den Nordsaarländerinnen<br />

fehlte fast die gesamte Runde über<br />

KEGELN<br />

Spitzenkeglerin Bianca Mayer wegen einer<br />

Schwangerschaft. So hatte Oberthal schon Probleme,<br />

sich überhaupt <strong>für</strong> die Play-Offs zu qualifizieren.<br />

Und auch dort fand die Mannschaft nicht<br />

zu gewohnter Stärke.<br />

Da<strong>für</strong> konnte die Herren-Mannschaft der<br />

Kegelfreunde über ihre neunte Deutsche Meisterschaft<br />

in Folge jubeln. Schon in der regulären<br />

Saison hatte Oberthal die Bundesliga dominiert<br />

und war mit großem Vorsprung Erster geworden.<br />

In den Play-Offs wurde es dann aber noch mal<br />

eng. Mit den maximal möglichen vier Punkten am<br />

letzten Spieltag auf der heimischen Bahn wurde<br />

dann aber doch der Titelgewinn unter Dach und<br />

Fach gebracht. In den Play-Offs hat man Druck<br />

ohne Ende. Jetzt ist die Erleichterung riesengroß“,<br />

freute sich KFO-Kegler Horst Mickisch nach dem<br />

Titelgewinn. Mannschaftskollege Holger Mayer<br />

wagte schon einen Blick in die Zukunft: „Sollten<br />

wir nächstes Jahr zum zehnten Mal in Folge Meister<br />

werden, wäre <strong>das</strong> die absolute Krönung <strong>für</strong><br />

uns“, erklärte Mayer.<br />

Auf dem Weg zur Titelverteidigung muss<br />

Oberthal in der kommenden Runde auch gegen<br />

den KSC Hüttersdorf kegeln. Denn der KSC<br />

schaffte in der Zweiten Liga Süd überraschend<br />

den Bundesliga-Aufstieg. Hüttersdorf beendete<br />

die Aufstiegsrunde als Zweiter hinter der nicht<br />

aufstiegsberechtigten Mannschaft KF Oberthal<br />

II. Damit wird im Schmelzer Gemeindeteil erstmals<br />

in der Vereinsgeschichte erstklassig gekegelt.<br />

„Dass ist einfach nur unbeschreiblich. Mit<br />

diesem Erfolg hatte niemand gerechnet“, jubelte<br />

KSC-Kegler Patrick Meier nach dem geglückten<br />

Aufstieg der Hüttersdorfer.<br />

Im Aufstiegsrennen ließ der KSC Hüttersdorf<br />

den Saar-Rivalen TuS Wiebelskirchen-Rombach<br />

knapp hinter sich. Beim TuS hielt sich die Enttäuschung<br />

über den nicht geglückten Aufstieg aber<br />

in Grenzen. „Wir sind froh, <strong>das</strong>s wir überhaupt die<br />

Aufstiegsrunde erreicht haben“, erklärte TuS-<br />

Kegler Martin Bölk.<br />

Abgestiegen aus der Zweiten Bundesliga Süd<br />

ist dagegen Aufsteiger Blauer Stern Überherrn.<br />

Die neue Spielklasse war <strong>für</strong> die Kegler von der<br />

deutsch-französischen Grenze am Ende doch ein<br />

wenig zu stark. Da<strong>für</strong> kehrt kommende Runde ein<br />

alter Bekannter in die Zweite Liga zurück. Der<br />

KSC Lebach schaffte ein Jahr nach dem unglücklichen<br />

Abstieg die Rückkehr in die zweithöchste<br />

deutsche Spielklasse.<br />

▲ PHILIPP SEMMLER<br />

Die Dilsburger Damen sorgten mit ihrem DM-Titel <strong>für</strong> die Überraschung.<br />

2/2010<br />

Fotos: Semmler, Ruppenthal<br />

41


Fotos: Hartung (2), Burr (1)<br />

SPORTNOSTALGIE<br />

Der frühere saarländische Weltklasse-Sprinter Edmund Burg ist am 31. März 75 Jahre jung geworden<br />

Wenn die Vergangenheit der<br />

Gegenwart „Guten Tag“ sagt<br />

Siege und Niederlagen, Freude und<br />

Frust. Gegensätze, die im Wettkampf<br />

ständige Weggefährten sind.<br />

Ganz besonders im Spitzensport.<br />

2010 ist solch ein Jahr, <strong>das</strong> den einstigen<br />

saarländischen Klassesprinter Edmund Burg<br />

an eine konträre Saison erinnert. Vor<br />

einem halben Jahrhundert, 1960, errang<br />

und verpasste er stolze Erfolge. In seiner<br />

Erinnerung laufen die Gegensätzlichkeiten<br />

immer noch mit. Edmund Burg ist am 31.<br />

März 75 geworden.<br />

Zwei Große der saarländischen Leichtathletik:<br />

Armin Hary und Edmund Burg.<br />

Krasser Kontrast vor 50 Jahren: Edmund Burg<br />

stellte in Brüssel über 50 Meter in 5,6 Sekunden<br />

den Hallenweltrekord ein. Als Mitglied der<br />

deutschen Sprintstaffel war der Saarländer <strong>für</strong><br />

Olympia in Rom vorgesehen. Tristesse im Vorfeld:<br />

Muskelzerrung im Oberschenkel – aus der<br />

Medaillentraum! LSVS-Präsident Hermann<br />

Neuberger ließ Edmund Burg und Rolf Lacour<br />

(Härtefall bei den Ringern) als Zuschauer an den<br />

Tiber einfliegen. Das Daumendrücken des<br />

Sprinters half: Gold-Triumph der deutschen Staffel!<br />

In dem dicken Erfolgskatalog des Mannes aus<br />

Elversberg stehen lange Kolonnen an Erfolgsdaten.<br />

Neben der Leichtathletik hatte sich da auch<br />

<strong>das</strong> Handballspiel mit viel Erfolg eingenistet. Es<br />

sind zwei Sportarten mit drei Burg-Brüdern<br />

registriert: Hans, Adelbert und Edmund als<br />

Jüngster. Ihre stattliche Titelsammlung: Edmund<br />

stand 41 Mal in den Disziplinen 100, 200, 400<br />

Meter, viermal 100-, viermal 400-m-Staffel<br />

42 2/2010<br />

und im Fünfkampf auf der obersten Stufe des<br />

Treppchens. Adelbert schaffte <strong>das</strong> 17 Mal<br />

(100, 200 Meter, viermal 100-m-Staffel),<br />

Hans über 200 Meter und in der viermal 100m-Staffel.<br />

1976 trauerte der Saarsport: Adelberg<br />

Burg war im Alter von erst 37 Jahren<br />

gestorben.<br />

Der Sport, vor allem die Leichtathletik, ist in<br />

dem Burg-Haus auf der Spicherer Höhe nicht ins<br />

Abseits geraten. Nostalgisch nicht, menschlich<br />

nicht. In Vitrinen und Schubladen hat Edmund<br />

Burg viele Souvenirs aus großen Wettkampf-<br />

Tagen deponiert. Medaillen, Meisterwimpel,<br />

Münzen, Pokale und Ehrenpreise. Ehrennadeln<br />

in Gold von seinen vier Klubs: TV Elversberg,<br />

Borussia Neunkirchen, Karlsruher SC und SV<br />

Saar 05. Dazu die vom Saarländischen Leichtathletik-Bund,<br />

vom Deutschen Leichtathletik-<br />

Verband und die vom Saarländischen Tennisbund,<br />

<strong>für</strong> den Edmund Burg als Trainer im Einsatz<br />

war. Zuletzt ist seine Sammlung 2008 angereichert<br />

worden: Aus der Hand von Klaus Meiser<br />

hat er da die Ehrenplakette des saarländischen<br />

Innenministeriums <strong>für</strong> besondere Verdienste<br />

erhalten. Strahlend wie ein Olympiasieger präsentiert<br />

er dem Besucher ein Stück mit besonders<br />

hohem Erinnerungswert: „Diese Medaille habe<br />

ich bei einem Siegeslauf in Monte Carlo aus der<br />

Hand von Monacos Fürstin Gracia Patricia<br />

erhalten.“ Burg wurde fünfmal mit den Orden<br />

des deutschen Meisters über 100 und 200<br />

Meter dekoriert, war 1976 in Göteborg Staffel-<br />

Weltmeister, 1978 in Viareggio Europameister<br />

mit der Sprintstaffel.<br />

Vergangenheit und Gegenwart sind immer<br />

noch eine menschliche Einheit in Edmund Burgs<br />

Dasein. Heinz Fütterer, Branchenname „der<br />

weiße Blitz“, hat sich neben vielen anderen<br />

Kameraden mehrfach bei seinem Freund knapp<br />

hinter der deutsch-französischen Grenze vorgestellt.<br />

Da wurde munter über Gott und die Welt<br />

geplaudert, <strong>das</strong> Hauptthema „Laufen <strong>für</strong><br />

Deutschland“ aber nicht vergessen. Beruflich<br />

war der Diplom-Ingenieur Burg 35 Jahre lang<br />

amtlich anerkannter Prüfer und Sachverständiger<br />

<strong>für</strong> den Kfz-Verkehr beim TÜV-<strong>Saarland</strong>.<br />

Weitere sportliche Daten des Jubilars: Von<br />

1960 bis 1980 Athlet und Sprint-Trainer beim<br />

SV Saar 05, Stützpunkttrainer sowohl beim SLB<br />

als auch beim DLV. Von 1981 bis 1993 beim<br />

Saarländischen Tennisbund Konditionstrainer<br />

unter anderen <strong>für</strong> Claudia Kohde-Kilsch, Eric<br />

Jelen, Patrick Kühnen und Dirk Dier. Sportliche<br />

Gegenwart: Der Jubilar macht mit 75 noch Fit-<br />

Auch mit 75 noch fit und beweglich: Der<br />

frühere Klassesprinter Edmund Burg aus<br />

Elversberg, der mit Ehefrau Ingrid in Spichern<br />

wohnt.<br />

nessübungen, spielt Tennis und fährt Rad. Die<br />

Leichtathletik-Zunft ist ihm weiter ein guter<br />

Ansprechpartner. Auch zum einstigen Weggefährten<br />

auf der Lauf-Bahn, dem heutigen SLB-<br />

Präsidenten Werner Zimmer, pflegt Burg beste<br />

Kontakte.<br />

Intakt ist <strong>das</strong> Familienleben der Eheleute Ingrid<br />

und Edmund. Der Wohnsitz des Ehepaares<br />

ist häufig konstruktive Anlaufstelle <strong>für</strong> die Töchter<br />

Daniela und Anja, <strong>für</strong> Schwieger- und Enkelkinder.<br />

Schwiegersohn Jörg Panter bewegt sich<br />

auf einem sozialen Sportpfad. Der Extremsportler,<br />

im letzten Oktober auf Hawaii Teilnehmer<br />

an der Ironman-WM, engagiert sich <strong>für</strong> Drogenabhängige<br />

aus dem <strong>Saarland</strong> und aus Rheinland-Pfalz.<br />

Das gespendete Geld wird dem Projekt<br />

„Bio-Log Caritas“ zugeführt. Frühere<br />

Heroin-Abhängige sollen dabei lernen, auf<br />

einem Bauernhof suchtfrei zu leben.<br />

Anlaufstelle <strong>für</strong> viele Freunde aus der Sportszene<br />

war am 31. März <strong>das</strong> Burg-Haus in Spichern.<br />

Motto: Happy birthday und gute<br />

Gesundheit; lieber Edmund!<br />

▲ WILFRIED BURR


FUSSBALL-NOSTALGIE<br />

Fußballspiele, die man nicht vergisst - Vor 25 Jahren im DFB-Pokal<br />

Als die Meisterschwaben im Ludwigspark<br />

<strong>das</strong> „blau-schwarze Wunder“ erlebten<br />

Im Februar 1985 wurde der Saarbrücker<br />

Ludwigspark <strong>für</strong> den VfB Stuttgart,<br />

damals deutscher Fußball-Meister, zur<br />

Pokal-Stolpergrube. Hinspiel im Neckarstadion<br />

im Dezember 1984 nach 120 Minuten<br />

0:0. Rückspiel beim Zweitligisten Saarbrücken<br />

nach 120 Minuten 2:2. Elfmeterschießen<br />

3:0 <strong>für</strong> den FCS In der Gesamtaddition<br />

5:2 (2:2). Vor allem daheim im<br />

Schwabenland begegnete dem Champion<br />

nach der Rückkehr viel Spott und Hohn. Beim<br />

1. FCS kannte der Jubel keine Grenzen. Im<br />

Zentrum der Freude stand Torhüter Carsten<br />

Hallmann. Er hatte zwei Elfmeter pariert.<br />

VfB-Spieler Reichert setzte einen Schuss<br />

neben <strong>das</strong> Tor. Spiele, die man nicht vergisst…<br />

VfB Stuttgart gegen 1. FC Saarbrücken. Oder<br />

umgekehrt. Wir erinnern uns: 1952 verlor Saarbrücken<br />

<strong>das</strong> Finale um die deutsche Meisterschaft<br />

in Ludwigshafen gegen die Schwaben<br />

unglücklich mit 2:3. Und jetzt der Stuttgarter Tiefflug<br />

als deutscher Meister im Achtelfinale des<br />

Pokal-Wettbewerbs. Der 1. FCS hatte im Hinspiel<br />

am Neckar trotz Unterzahl dem Meister die<br />

Verlängerung und ein zweites Spiel aufgezwungen;<br />

0:0 nach 120 Minuten! Vor eigenem Publikum<br />

hatten die VfB-Akteure zwei Stunden lang<br />

Torschuss-Hilflosigkeit praktiziert. Dabei musste<br />

der Außenseiter von der Saar ganze 50 Minuten<br />

lang mit zehn Mann auskommen. Kaum war Santos<br />

Muntubila (Zaire) durch Guido Szesni ersetzt<br />

worden, verließ Reinhard Brendel verletzt den<br />

Platz. Saarbrücken hatte so sein Austausch-Kontingent<br />

schon früh aufgebraucht. Mit dem Mut<br />

der Verzweiflung stemmten sich die unterklassigen<br />

Gäste den (halb-)meisterlichen Attacken<br />

entgegen; sie hatten mit konsequenter<br />

Deckungsarbeit guten Erfolg;<br />

„Im Wiederholungsspiel werden wir die Saarbrücker<br />

trotz ihrem Heimvorteil im Vierkant<br />

rundschlagen“, kündigte der VfB-Präsident und<br />

damalige baden-württembergische Kultusminister<br />

Gerhard Mayer-Vorfelder grantelnd eine<br />

neue Art von Fußballspiel an, nachdem der Termin<br />

<strong>für</strong> die zweite Begegnung gleich dreimal<br />

wegen des Winters hatte verschoben werden<br />

müssen. Die drohende Präsidenten-Ansage vom<br />

Neckar ermunterte den FCS-Trainer Uwe Klimaschefski<br />

zu diesem Spott: „Die Stuttgarter müssten<br />

uns doch eigentlich dankbar sein. Durch <strong>das</strong> 0:0<br />

durften sie einige Wochen länger im Pokalwettbewerb<br />

bleiben.“ Der Sport-Informationsdienst<br />

(sid) Düsseldorf verbreitete diesen Satz genüsslich<br />

und bundesweit als „Spruch des Tages“.<br />

7. Februar 1985. Tatort Ludwigspark. 30000<br />

Zuschauer. Fast nur Saarländer. 1000 Karten<br />

FCS-Torwart Carsten Hallmann war an<br />

jenem 7. Februar 1985 der gefeierte Star.<br />

hatte der 1. FCS an die gegnerische Adresse<br />

geschickt. Sie kamen bis auf wenige Ausnahmen<br />

zurück. Zurück schlug die Saarbrücker Mannschaft<br />

im Spiel nach der jeweiligen Stuttgarter<br />

Führung: 0:1 (14.) durch Kempe, 1:1 (40.) durch<br />

Norbert Hönnscheidt, 1:2 (80.) durch Jürgen<br />

Klinsmann, 2:2 (87.) durch Michael Blättel. Der<br />

spätere Bundestrainer Klinsmann war sich durch<br />

seinen Treffer zehn Minuten vor dem vermeintlichen<br />

Ende der VfB-Sache schon sicher gewesen.<br />

Der Blättel-Schuss zum späten Ausgleich wirkte<br />

auf die Schwaben wie ein Blatt-Schuss und kippte<br />

den leicht erregbaren Klinsmann aus dem seelischen<br />

Gleichgewicht. Wütend rannten er und seine<br />

Mitspieler gegen <strong>das</strong> FCS-Tor an, wollten bis<br />

zur 90. Minute unbedingt den 3:2-Siegtreffer<br />

schaffen. Da brannte die Sicherung beim Trotzkopf<br />

„Klinsi“ durch. Der Schiedsrichter Werner<br />

Föckler aus Weisenheim hatte die „lodernde<br />

Fackel“ aus dem Schwabenland aufmerksam im<br />

Visier und in der 89. Minute genug von Klinsmanns<br />

derben Provokationen: Rote Karte! Und<br />

so fehlte dem VfB nach 120 Minuten ein sicherer<br />

Schütze <strong>für</strong> die Entscheidung am Elfmeterpunkt.<br />

Dabei wurde der FCS-Torhüter Carsten Hallmann<br />

zum Helden des Winterabends: Er meisterte<br />

die Schüsse der Nationalspieler Karl Allgöwer<br />

und Karl-Heinz Förster. Und zu allem Stuttgarter<br />

Pech setzte Reichert seinen Schuß neben <strong>das</strong> Tor.<br />

Für Saarbrücken trafen Stefan Jambo, Michael<br />

Blättel und Norbert Schlegel. Also: 2:2 und 3:0<br />

machte im Endergebnis ein 5:2 <strong>für</strong> den Außenseiter!<br />

Auf ihren Nationalspieler Wolfgang Seel<br />

(gesperrt) hatten die Gastgeber verzichten müssen.<br />

„Den Stuttgartern haben wir gezeigt, <strong>das</strong>s wir<br />

in Saarbrücken nicht mit Gummistiefeln Fußball<br />

spielen“, grinste „Klima“ in gewohnt sarkastischer<br />

Manier. 240 Pokalminuten gegen einen Zweitligisten,<br />

in denen der Meister nach schwäbischer<br />

Lesart zum „Meischderle“ geschrumpft war.<br />

Darauf durfte man rund um den Ludwigspark stolz<br />

sein. Hausfriedensbruch herrschte dagegen rund<br />

um <strong>das</strong> Neckarstadion. Auf der nächtlichen<br />

Heimfahrt verordnete der VfB-Trainer Helmut<br />

Benthaus erbost im Bus schon <strong>für</strong> den nächsten<br />

Morgen, Punkt acht Uhr, Strafexerzieren auf dem<br />

Übungsplatz. „Straftraining <strong>für</strong> die Versager“, lautete<br />

die Überschrift in einer Stuttgarter Zeitung<br />

am folgenden Tag.<br />

Für Carsten Hallmann hatte der nächste Tag<br />

ein Tag wie jeder andere werden sollen. Dachte<br />

er. Als er aber am frühen Vormittag seinen Studienplatz<br />

im Vorleseraum an der Universität des<br />

<strong>Saarland</strong>es einnahm, schlug ihm prasselnder Beifall<br />

entgegen. Die Kommilitonen hatten längst<br />

Kenntnis von Hallmanns Glanznummer am Vorabend<br />

im Ludwigspark erhalten. Der in seiner Art<br />

bescheidene Torhüter musste den Applaus<br />

akzeptieren.<br />

Der 1. FCS hatte in der ersten Hauptrunde<br />

Rotweiß Essen 2:1, in der zweiten den 1. FC<br />

Nürnberg souverän mit 4:1 aus dem Wettbewerb<br />

geworfen. Nach Stuttgart reiste Hannover<br />

96 in den Ludwigspark: 1:0-Sieg der Saarbrücker<br />

im Viertelfinale! Der spätere DFB-Pokalsieger<br />

Bayer Uerdingen (2:1 im Finale gegen Bayern<br />

München) kam zum Halbfinale. 35000<br />

Zuschauer. Ausgeglichene Partie. Schwerer FCS-<br />

Abwehrpatzer in den Schlußminuten; glücklicher<br />

1:0-Erfolg <strong>für</strong> Uerdingen. Den finalen 2:1-Siegestreffer<br />

im DFB-Endspiel <strong>für</strong> Bayer 05 gegen<br />

Bayern München erzielte übrigens Wolfgang<br />

Schäfer, der später in der Bundesliga <strong>für</strong> den FC<br />

Homburg stürmte.<br />

Die Pokalpartien hatten den 1. FC Saarbrücken<br />

indes viel Kraft gekostet. Die fehlte beim<br />

Saisonendspurt in den Punktespielen. So verpaßte<br />

man den direkten Bundesliga-Aufstieg. Saarbrücken<br />

wurde Dritter der zweiten Liga, mußte in<br />

die Relegation. Daheim 2:0 gegen Bielefeld, auf<br />

der „Alm“ 1:1. Das war dann doch noch unerwartet<br />

der Aufstieg ins Oberhaus. Ein Jahr später, im<br />

Frühsommer 1986, stand die Kellertür leider wieder<br />

offen zum Abstieg. Und jetzt im Winter<br />

2010? Der 1. FCS, noch viertklassig, bewegt sich<br />

gut auf dem Kurs in Liga Nummer drei.<br />

▲ WILFRIED BURR<br />

2/2010<br />

Fotos: Hartung (2)<br />

43


Rot-Weiß Hasborn kann in seiner 90jährigen Geschichte auf eine lange und erfolgreiche Pokaltradition verweisen. So wie hier 2007 mit<br />

dem Gewinn des <strong>Saarland</strong>pokals.<br />

RW Hasborn feiert im Mai sein 90-jähriges Bestehen – Mönchengladbach am Bökelberg in Verlegenheit gebracht<br />

Hasborn zeigte Osnabrück,<br />

was Fußball mit Herz heißt<br />

<strong>das</strong> Elfmeterschießen! Der Gegner<br />

hat uns gezeigt, was Fußball mit<br />

Herz heißt!“ Trainer Rolf Grünther<br />

vom VfL Osnabrück machte eine tiefe Verbeugung<br />

vor Rot-Weiß Hasborn. Nach<br />

Verlängerung und Elfmeterschießen war<br />

der Zweitligist an diesem 17. August 1991<br />

beim Verbandsligisten im Nordsaarland in<br />

der Pokal-Sackgasse gelandet. 16 Pokal-<br />

Jahre zuvor: Der Dorfklub vom Schaumberg<br />

hatte am Bökelberg dem UEFA-Cup-<br />

Gewinner Borussia Mönchengladbach eine<br />

Stunde lang ein 0:0 abgetrotzt, dann 0:3<br />

verloren. Es gibt viele schöne Geschichten<br />

vom Traditionsverein am Schaumberg. Der<br />

wird 90 Jahre jung und feiert am 12. und<br />

13. Mai den runden Geburtstag.<br />

Wenn an Hasborner Stammtischen die örtliche<br />

Fußball-Vergangenheit zur Sprache kommt,<br />

steht ein Datum einsam an der Spitze: Am 18.<br />

Oktober 1975 musste der damalige Bezirksligist<br />

Rot-Weiß an den Niederrhein reisen. Gastgeber<br />

und Gegner in der zweiten DFB-Pokalhauptrunde<br />

war Borussia Mönchengladbach.<br />

Damals neben Bayern München die Nobel-<br />

Foto: Wieck Bei uns war alles halbherzig. Sogar<br />

44 2/2010<br />

adresse im deutschen Profi-Fußball. 1975,<br />

1976 und 1977 dreimal Landesmeister nacheinander.<br />

1975 zudem Gesamtsieger im UEFA-<br />

Cup. Und jetzt gegen den Klub aus dem Dorf<br />

Hasborn im Kreis St. Wendel im Nobelstadion<br />

am Bökelberg. Beim haushohen Favoriten wurde<br />

um die Höhe des Sieges gewettet. Kaum ein<br />

Borussia-Fan blieb in seiner Prognose unter der<br />

10:0-Marke. Die Verantwortlichen von Rot-<br />

Weiß ließen im Vorfeld beim Gladbach-Coach<br />

Udo Lattek höflich anfragen, ob sein Fußball-<br />

Adel nicht ins Hasborner Waldstadion kommen<br />

wolle. Dort werde man mit einer wesentlich<br />

höheren Besucherquote rechnen können als am<br />

Bökelberg. Lattek, der wenige Monate zuvor<br />

bei der Borussia den Trainer-Guru Hennes<br />

Weisweiler abgelöst hatte, wusste um die<br />

Tücken der Branche. „Im Pokal freiwillig bei<br />

einem Amateurklub antreten – nicht mit mir“,<br />

sagte er den Seinen und nannte zum Abschrecken<br />

den Namen der badischen Kleinstadt<br />

Eppingen. Dort war der Hamburger SV mit<br />

Glanz und Gloria rausgeflogen.<br />

Die Reise ins nördliche <strong>Saarland</strong> passte der<br />

Borussia auch deshalb nicht ins Konzept, weil sie<br />

vier Tage später im Europacup der Landesmeister<br />

zum FC Turin reisen musste. „Kräftesparen<br />

hieß die Devise!“ Der Zwerg musste also zum<br />

Riesen! Die Kult-Mannschaft mit etlichen<br />

Nationalspielern gegen brave Amateure. Die<br />

ließen sich von der vermeintlich großen Leistungskluft<br />

nicht ins Bockshorn jagen. Der Spielertrainer<br />

Rudi Lesch, der beim SV Saar 05 als<br />

Vertragsspieler schon Luft im Profigeschäft<br />

geschnuppert hatte, machte seinen Mannen<br />

Mut. Anreise zum Bökelberg, auch <strong>das</strong> war ein<br />

Novum <strong>für</strong> Hasborn, ein Tag vor dem Spiel.<br />

Dort warteten <strong>für</strong> die Amateure noch mehr<br />

ungewohnte Rituale: Das ZDF dreht vor dem<br />

Spiel, in der Halbzeit, und nach dem Abpfiff in<br />

der Kabine des Bezirksligisten. Das war, auch<br />

gemessen am Spielverlauf, guter Stoff <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

abendliche „Sportstudio“.<br />

Die Equipe vom Schaumberg kaufte mit taktischer<br />

Disziplin und ordentlicher Deckungsarbeit<br />

den Fußball-Künstlern den Schneid ab. Und<br />

auch nach vorn ging die saarländische Post ab.<br />

Kunibert Scholl vergab eine Chance (31.).<br />

Wenig später erwischte Torhüter Kleff einen<br />

Eckball gerade noch vor Jäckel. Dewes stürmte<br />

am Widersacher Wimmer vorbei, verstolperte<br />

aber den Ball, und Bonhof konnte den RWH-<br />

Stürmer Ziegler nur per Foul bremsen. Also: Das<br />

Offensiv-Paket des Zwerges war auch nicht


gerade dünn. Die Kehrtwende: Eine Stunde lang<br />

kam Hasborn kaum in Schwierigkeiten, hielt<br />

sicher <strong>das</strong> 0:0. Dann machten Heynckes, Danner<br />

und Simonsen in sieben Minuten <strong>das</strong> 3:0.<br />

Endstand, Aufatmen beim Favoriten!<br />

„Hasborn hat sich um ein flüssiges Spiel<br />

bemüht, hat versucht, sauberen Fußball zu spielen.<br />

Das ist gut gelungen“, gab Udo Lattek den<br />

Amateuren Bestnoten mit auf den Heimweg<br />

und fügte an: „Ich bin sehr froh, <strong>das</strong>s wir eine<br />

Runde weiter sind.“ Dass Rot-Weiß von den<br />

6000 Besuchern am Bökelberg allein 1000<br />

mitgebracht hatte und der Ort Hasborn nur<br />

2800 Einwohner zählte, überraschte den<br />

Nationaltorhüter Wolfgang Kleff: „Das ist ja<br />

unwahrscheinlich. Was wäre <strong>das</strong> erst geworden,<br />

wenn wir bei Euch gespielt hätten?“ Ja, was wäre<br />

<strong>das</strong> erst geworden? Das Rot-Weiß-Team, in der<br />

ersten Runde 3:1-Heimsieger über den Oberligisten<br />

Neuwied, wurde bei der Heimkehr stürmisch<br />

gefeiert. Da erinnerte man sich auch an<br />

Mönchengladbachs vorherigen 7:1-Heimsieg<br />

im Europacup über Inter Mailand, der wegen<br />

eines angeblichen Büchsenwurfes annulliert<br />

worden war. „Wir haben uns am Bökelberg besser<br />

geschlagen als die Stars von Inter Mailand“,<br />

wurde bei der Heim-Sause gejubelt. „Trotz der<br />

Niederlage – <strong>das</strong> war der größte Tag in unserer<br />

Vereinsgeschichte“, heißt es noch heute daheim<br />

über den 1920 gegründeten SV Rot-Weiß, der<br />

sich in neun Jahrzehnten auch viele Meriten in<br />

der Nachwuchsarbeit verdient hat.<br />

Trauertag <strong>für</strong> den VfL Osnabrück<br />

Noch ein munteres Kapitel aus der Hasborner<br />

Pokal-Kiste. Im Sommer 1991 kam der<br />

Zweitligist VfL Osnabrück an den Schaumberg.<br />

Hasborn war auch diesmal Außenseiter, hatte<br />

aber sensationell <strong>das</strong> bessere Ende <strong>für</strong> sich: 6:5-<br />

Sieg nach Verlängerung und Elfmeterschießen!<br />

Jubel, Trubel, Heiterkeit auf Hasborns Seite;<br />

Tristesse und knallharte Kritik <strong>für</strong> die eigene<br />

Mannschaft auf der anderen. In der Vorrunde<br />

hatte Rot-Weiß erstmals in die Ex-DDR reisen<br />

müssen. Dort gewannen die Saarländer gegen<br />

den sächsischen Pokalsieger Zschopau mit 3:2.<br />

Nach dem Paukenschlag gegen Osnabrück<br />

musste Rotweiß zum höherklassigen FC Freiburg<br />

nach Südbaden. Gut gespielt, 0:1 verloren. Leider…<br />

Am 17. August 1991 hatten vier Fans aus<br />

Osnabrück auf der Suche nach ihrem Spielort<br />

die Autobahn bei Hasborn-Eifel verlassen.<br />

„DFB-Pokal? Bei uns nicht. Wahrscheinlich im<br />

<strong>Saarland</strong>; dort gibt es auch ein Hasborn.“ Das<br />

Fan-Quartett kam noch kurz vor dem Anpfiff<br />

am richtigen Spielort an. Dort schmeckten ihnen<br />

aber nur <strong>das</strong> kühle Helle und die Bratwurst. Der<br />

bitttere Senf, den ihre Mannschaft dazu gab,<br />

führte zu Verstimmung im Allgemeinbefinden.<br />

Am Ort des Geschehens feierten die Gastgeber<br />

und ihr Anhang die Panne der Osnabrücker<br />

Profis bis in den frühen Sonntagmorgen. Der<br />

Tabellenletzte der zweiten Liga Nord (1:7<br />

Punkte) hatte den zwei Klassen tiefer angesie-<br />

delten Gegner offenbar mit links aus dem Wettbewerb<br />

bugsieren wollen. Die prominenten<br />

Namen auf der Vfl-Spielerliste: „Pele“ Wollitz,<br />

Marquardt (beide zuvor Schalke), Klaus, Balzis<br />

(vorher HSV), de Keyer (Bayer Leverkusen),<br />

Lellek (Bremen, Braunschweig). „Auf einem solchen<br />

Acker haben wir noch nie gespielt.“ Diese<br />

Anmerkungen vor dem Anpfiff bestätigten die<br />

Überheblichkeit der Osnabrücker. Hasborns<br />

Trainer Jürgen Fuhrmann, vor etlichen Jahren<br />

allzu früh verstorben, und seine Mannen gaben<br />

die richtige Antwort. Joachim Hoff, heute Trainer<br />

bei der SG Braunshausen, schoss <strong>das</strong> 1:0 im<br />

ersten Durchgang. 1:1 nach 60 und nach 90<br />

Minuten. Elfmeterschießen. Die Entscheidung<br />

fiel im Kollegen-Duell. Torhüter gegen Torhüter.<br />

Oliver Heckmann verwandelte den Elfmeter<br />

gegen seinen VfL-Kollegen Uwe Brunn zum<br />

entscheidenden 6:5-Endstand. Jubel beim<br />

Außenseiter, Tristesse beim Favoriten.<br />

„Hut ab vor Hasborn! Der Gegner hat uns<br />

eine Lektion erteilt, was Fußball mit Herz heißt.<br />

Bei uns war alles halbherzig, sogar <strong>das</strong> Elfmeter-<br />

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VEREINSJUBILÄUM<br />

schießen“, benotete Osnabrücks Trainer Rolf<br />

Grünther barsch die Wochenendreise seiner<br />

Schützlinge. Wie es in der Branche üblich ist:<br />

Der Trainer musste die Panne verantworten,<br />

nicht die verwöhnten Spieler. Zwei Tage nach<br />

dem Debakel nahm Grünther beim VfL seinen<br />

Hut.<br />

Kaiserslautern gratuliert in Hasborn<br />

Der Hasborner Triumph wurde eine halbe<br />

Stunde später saarländisch erweitert: Aus München<br />

kam die Kunde, <strong>das</strong>s der FC Homburg<br />

unter der Regie von Trainer Gerd Schwickert<br />

den FC Bayern mit 4:2 aus dem Wettbewerb<br />

bugsiert hatte. Zum 90jährigen Bestehen macht<br />

Rot-Weiß Hasborn seinem Anhang ein sportliches<br />

Geschenk: Die Bundesliga-Spitzenmannschaft<br />

des 1. FC Kaiserslautern kommt am 12.<br />

Mai zum Jubiläumsspiel an den Schaumberg.<br />

Stefan Kuntz hat es seinen saarländischen<br />

Landsleuten versprochen.<br />

▲ WILFRIED BURR<br />

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2/2010 45


KARATE<br />

Thorne – „Karate-Kid“<br />

von der Saar<br />

Denn die Athleten des SKV hatten am<br />

20. und 21. März in der Völklinger<br />

Hermann-Neuberger-Halle bei den<br />

nationalen Titelkämpfen den Heimvorteil<br />

auf ihrer Seite. „Ich bin zufrieden. Wir haben<br />

alles Blech gewonnen, <strong>das</strong> wir gewinnen konnten“,<br />

erklärte <strong>Saarland</strong>s Landestrainer Manfred<br />

Engel. Zufrieden konnte er auch sein, hatte er<br />

sich doch vor den Titelkämpfen noch vorsichtig<br />

gezeigt. „Wenn wir ein, zwei Platzierungen auf<br />

dem Treppchen erreichen, bin ich zufrieden.“<br />

Und der Landestrainer konnte sich auf seine<br />

46 2/2010<br />

Gold, Silber und Bronze – <strong>das</strong> war die Medaillenausbeute des saarländischen Karate-Verbandes<br />

(SKV) bei der diesjährigen deutschen Meisterschaft der Leistungsklasse. Rund 500<br />

Athleten kämpften auf sechs Kampfflächen an zwei Kampftagen um Edelmetall und die<br />

Saarländer waren auch vorne mit dabei.<br />

Bei der deutschen Karatemeisterschaft in der Hermann-Neuberger-Halle in Völklingen holte sich der Saarbrücker Jonathan Horne<br />

(blauer Gurt) in der Kategorie Kumite Herren +84kg gegen Enrico Höhne den Meistertitel.<br />

Schützlinge verlassen. Allen voran auf Jonathan<br />

Horne vom Teikyo Karateteam Saarbrücken,<br />

der seit 2008 <strong>für</strong> den SKV startet. Der 21-jährige<br />

World Games-Sieger 2009 ging im Kumite<br />

in der Klasse +84 Kilo als Titelverteidiger und -<br />

favorit auf die Matte. Zu Recht - wie der Bundeskaderathlet<br />

bei seinen Kämpfen bewies.<br />

Dabei lief es <strong>für</strong> Hornes Verhältnisse zunächst<br />

noch nicht ganz rund. „Das war ein bisschen<br />

zäh“, erklärte der Titelträger nach einem 4:1-<br />

Auftaktsieg gegen Murat Yildiz (KC Shogun<br />

Memmingen). „Es hat die Spritzigkeit gefehlt“,<br />

ergänzt er. Doch in den zwei weiteren Duellen<br />

der Vorrunde kam Horne ins Rollen und ließ<br />

sowohl Umut Ince (Karate Dojo Gammertingen)<br />

als auch Vadim Becker von SC Taisho<br />

Karate aus Siegburg keine Chance.<br />

Und im Finale tänzelte er vor 650 Zuschauern<br />

locker auf der Kampffläche umher, seinen<br />

Gegner Enrico Höhne von Bushido Rügen<br />

immer fest im Blick, um im entscheidenden<br />

Moment zu punkten. Schnell führte Horne mit<br />

3:0 und brachte diesen Vorsprung auch souverän<br />

über die Zeit. „Es war anstrengend“, erklärte


Der Finalkampf in der Disziplin Kumite<br />

Damen +68kg. Ivana Comagic (blauer<br />

Gurt) kämpft gegen Monique<br />

Puscher.<br />

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plus LBS-Bauspardarlehen<br />

mit 1,85% *<br />

Horne nach seinem neuerlichen Titelgewinn.<br />

Doch sein Schmunzeln ließ anderes erahnen.<br />

Und nicht nur sein Schmunzeln, sondern auch<br />

die vorangegangenen Kämpfe hatten anderes<br />

erkennen lassen. Horne gewann dominant Gold<br />

und brachte somit die erste Medaille <strong>für</strong> den<br />

SKV unter Dach und Fach. Hornes Fazit fiel<br />

schließlich nüchtern aus. Er sagte: „Es war ganz<br />

okay.“<br />

Mehr als okay war auch die Leistung von<br />

Maurizio Micciché in der Klasse –67 Kilo. Die<br />

Hallensprecher brachen sich an seinem Nachnamen<br />

die Zunge und bis Finale bissen sich auch<br />

die Gegner an dem Athleten von Karate Dojo<br />

Bous die Zähne aus. Doch im Kampf um Gold<br />

fand Micciché in Noah Bitsch (Karatecenter<br />

Bushido Waltershausen) seinen Meister. Mit 1:3<br />

unterlag der Saarländer letztlich. „Er hat sich<br />

immer abgeduckt, so<strong>das</strong>s ich nicht mehr punkten<br />

konnte“, erklärte Micciché direkt nach der Finalniederlage<br />

und ergänzte: „Jetzt überwiegt der<br />

Ärger. Doch wenn ich nachher auf dem Treppchen<br />

stehe, kann ich mich freuen.“ Freuen konnte<br />

sich auch <strong>Saarland</strong>s Landestrainer Manfred<br />

Engel über Silber von Micciché und <strong>Saarland</strong>s<br />

Medaille Nummer zwei. „Ich bin absolut zufrieden<br />

Es ist alles gut gelaufen“, sagte Engel am<br />

Ende des ersten Wettkampftages.<br />

Dabei wäre doch beinahe an diesem ersten<br />

Tag noch eine dritte Medaille im Einzelwettbewerb<br />

dazugekommen. Doch Sascha Meier ver-<br />

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KARATE<br />

passte in der Gewichtsklasse –67 Kilo knapp die<br />

Bronzemedaille. Der Athlet von Saar 05 Saarbrücken,<br />

der im Halbfinale gegen den späteren<br />

Sieger Noah Bitsch den Kürzeren gezogen hatte,<br />

unterlag Patrick Urban von Rot-Weiß Moisling<br />

aus Schleswig-Holstein im kleinen Finale mit<br />

2:5. „Die Enttäuschung ist schon sehr groß“, sagte<br />

ein geknickter Sascha Meier.<br />

Während die Herren bereits mit Gold und Silber<br />

dekoriert waren, reichte es bei den SKV-<br />

Damen nur <strong>für</strong> Christina Hoffmann <strong>für</strong> eine vordere<br />

Platzierung. Die Athletin des Heiligenwalder<br />

Karate Club Hisatake belegte in der Klasse<br />

–50 Kilogramm Platz fünf. Die dritte Medaille<br />

hoben sich die SKV-Athleten dann aber <strong>für</strong> den<br />

zweiten Kampftag auf. Die saarländische<br />

Mannschaft „Kampfgemeinschaft Saar“ marschierte<br />

nach Siegen gegen Villingen und Berlin<br />

bis ins Halbfinale. Dort mussten sie sich zwar der<br />

Mannschaft aus dem baden-württembergischen<br />

Ludwigsburg geschlagen geben, doch im Kampf<br />

um Platz drei waren Steven Poggel, Tobias Melzer,<br />

Sascha Meier, Maurizio Micciché, Oliver<br />

Contier und Jonathan Horne wieder voll auf der<br />

Höhe. Gegen die Pfälzer-Auswahl aus Frankenthal<br />

siegten die Saarländer in der Endabrechnung<br />

mit 3:1 und komplettierten den saarländischen<br />

Medaillensatz mit der Bronze-Medaille.<br />

Damit war alles „Blech“ beim SKV, <strong>das</strong> es zu<br />

gewinnen gab.<br />

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2/2010<br />

Fotos: Becker & Bredel<br />

47


Fotos: Becker & Bredel<br />

48<br />

FITNESS-TIPP<br />

Aufwachtraining <strong>für</strong> Muskeln und Gelenke<br />

Zusammengestellt von Dr. Heiner Klein, Oliver Mülbredt und Walter Keßler.<br />

Wie geht <strong>das</strong>?<br />

Nach dem Aufwachen bleiben wir noch 15 Minuten im Bett, liegen auf dem Rücken und beginnen<br />

ganz langsam fast alle Gelenke zu aktivieren und verschiedene Muskelpakete anzuspannen.<br />

Die empfohlenen Übungen machen wir jeweils zehnmal. Wenn man die zehn nicht ganz erreicht,<br />

macht man am Anfang kleinere Einheiten: (z.B 5 x 2 usw.) Zwischen den Übungen immer eine<br />

kleine Pause machen. Das aktive Programm dauert max. acht Minuten, deshalb kann es mit der<br />

Zeit nach Bedarf noch gesteigert werden.<br />

Trainingsablauf: Teil 1 – Zehen, Füße, Knie und die Hüfte<br />

Alle Übungen 10 x wiederholen oder bis 10 zählen*,<br />

danach immer eine kleine Pause<br />

2/2010<br />

Mit den Zehen spielen*<br />

Füße kreisen<br />

jeweils nach links und rechts<br />

zusammen und getrennt<br />

Füße strecken und<br />

anziehen<br />

zusammen und getrennt<br />

Knie beugen, wenn möglich,<br />

Ferse bis zum Gesäß ziehen<br />

Mit gestreckten Beinen<br />

paddeln<br />

Trainingsablauf: Teil 3 – Nacken, Kopf und Augen<br />

Alle Übungen 10 x wiederholen oder bis 10 zählen*,<br />

danach immer eine kleine Pause<br />

Knie beugen und mit den<br />

Fingern bis zum Knie<br />

dabei Kopf leicht<br />

anheben und nach vorne<br />

beugen.<br />

Kopf zur Seite legen *<br />

jeweils nach links und rechts.<br />

Kiefergelenke bewegen,<br />

Nase rümpfen und<br />

die Stirn in Falten legen<br />

Augenmuskeln trainieren<br />

Kopf nicht bewegen, die Augen<br />

schauen nach oben und nach unten,<br />

dann nach links und nach rechts.<br />

Danach beide Augen rotieren<br />

lassen und diese 4 Punkte im<br />

Uhrzeigersinn und umgekehrt ansteuern.<br />

Trainingsablauf: Teil 2 – Finger, Hände, Arme und Schulter<br />

Alle Übungen 10 x wiederholen oder bis 10 zählen*,<br />

danach immer eine kleine Pause<br />

Trainingsablauf: Teil 4<br />

Fingerkuppen<br />

zusammenpressen,<br />

Faust machen<br />

Mit Fingern spielen*<br />

Geballte und geöffnete<br />

Hand kreisen<br />

jeweils nach links und<br />

nach rechts<br />

Unterarm kreisen<br />

jeweils nach links und<br />

nach rechts<br />

Oberarm in Schulter-<br />

Höhe anheben und im<br />

Ellenbogen anwinkeln<br />

1. Übung rollen<br />

2. Übung vor der Brust<br />

zusammenführen<br />

Wer keine Hüftbeschwerden hat, kann auch bei den<br />

Übungen im Teil 2 und 3 zusätzlich die gestreckten Beine<br />

anheben und die Bauchmuskulatur weiter verbessern.<br />

Wer will, kann auch noch leichte Übungen anschließen,<br />

wenn man sich auf den Bauch legt.<br />

- leichtes Anheben der Beine, Arme und Schulter,<br />

abwechselnd oder zusammen.<br />

Danach gibt es noch ein paar weitere leichte Übungen:<br />

1. Auf den Zehenspitzen ins Bad<br />

2. Beim Zähneputzen werden leichte Kniebeugen gemacht


LSVS AUS- UND FORTBILDUNG<br />

LSVS Aus-und Fortbildungsveranstaltungen im April/Mai/Juni 2010<br />

Lehrgänge April 2010<br />

Entspannung <strong>für</strong> Kinder<br />

Termin: 13.04.2010; Uhrzeit: 14:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1070.7; Referent: Pia Stoffel; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr: 29<br />

Euro.<br />

Coaching<br />

Termin: 16.04.2010; Uhrzeit: 18:00 - 21:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1082; Referent: Dirk Mathis; Umfang: 4 LE; Lehrgangsgebühr: 25 Euro.<br />

Zirkuspädagogik - Theorie und Praxis<br />

Termin: 17.04.2010; Uhrzeit: 9:00 - 13:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1070.1; Referent: Peter Oberbillig; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

29 Euro.<br />

Aqua- „ die Wanne ist voll.....“ (mit bunten Ideen)<br />

Termin: 17.04.10; Uhrzeit: 14:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1074.1; Referent: Bettina Staub, Petra Weiland, Thomas Rau ; Umfang:<br />

4 LE; Lehrgangsgebühr: 25 Euro.<br />

Einführung in den Fitnessgerätepark - Krafttraining am<br />

Gerät und Freihantel<br />

Termin: 17.04.2010; Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1099.2; Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

39 Euro.<br />

Erste Hilfe Ausbildung<br />

Termin: 17./18.04.2010; Uhrzeit: Sa 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr/So 9:00<br />

bis 16:00 Uhr; Lehrgangsnummer: 1087.1; Referent: DRK Beauftragter<br />

Wolfgang Baltes; Umfang: 16 LE; Lehrgangsgebühr: 50 Euro.<br />

Erstellen von Internet Seiten Einführungskurs<br />

Termin: 24.04.2010; Uhrzeit: 09:00 Uhr - 16:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1024.1; Referent: Roland Petto; Umfang: 8 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

50 Euro.<br />

Tapen Grundkurs<br />

Termin: 24.04.2010; Uhrzeit: 14:00.- 18:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1079.1; Referent: Team Sportsmed-Saar; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

35 Euro.<br />

Lehrgänge Mai 2010<br />

Sport interkulturell<br />

Termin: 07. bis 09.05.2010; Uhrzeit: Fr 18.00 - 21.00 Uhr, Sa 09.00 –<br />

18:00 Uhr, So 09.00 - 12.00 ; Lehrgangsnummer: 1020; Referent: Abt.<br />

Integration durch Sport DOSB; Umfang: 20 LE; Lehrgangsgebühr: 49<br />

Euro.<br />

Teambuilding im Jugend- und Nachwuchssport<br />

Termin: 08.05.2010; Uhrzeit: Sa 09.00 - 17.00; Lehrgangsnummer:<br />

1096; Referent: Dr. Sebastian Brückner; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

39 Euro.<br />

Aus dem Gleichgewicht - im Gleichgewicht/Übungen und<br />

Spiel zur Schulung des Gleichgewichtes<br />

Termin: 08.05.2010; Uhrzeit: 14:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1070.9; Referent: Pia Stoffel; Umfang: 4 LE; Lehrgangsgebühr: 29<br />

Euro.<br />

Mentaltraining <strong>für</strong> Sportler und Trainer<br />

Termin: 08.05.2010; Uhrzeit: 9:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1015; Referent: Clemens Maria Mohr - Mentaltraining & Persönlichkeitsentwicklung;<br />

Umfang: 10 LE; Lehrgangsgebühr: 49 Euro.<br />

Vereinsbesteuerung und Buchführung im Verein -<br />

Aufbaukurs<br />

Termin: 08.05.2009; Uhrzeit: 9:00 Uhr - 18:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1017.2; Referent: Wolfgang David; Umfang: 10 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

49 Euro.<br />

Dehnübungen bis zum Dehnkater<br />

Termin: 15.05.2010; Uhrzeit: 09:00 Uhr - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1099.3; Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

39 Euro.<br />

Stabiles Knie<br />

Termin: 15.05.2010; Uhrzeit: 14:00 - 18:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1078.2; Referent: Team Sportsmed-Saar ; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

29 Euro<br />

Spielerische und altersgemäße Förderung der koordinativen<br />

Fähigkeiten<br />

Termin: 28.05.2010; Uhrzeit: 14:00 - 18:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1070.5; Referent: Karin Leidinger; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

29 Euro.<br />

Workshop Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Termin: 29.05.2009; Uhrzeit: 9:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1010; Referent: Pascal Blum; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr: 35<br />

Euro.<br />

Sportartübergreifendes Athletiktraining<br />

Termin: 29.05.2010; Uhrzeit: 09:00 Uhr - 16:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1072; Referent: Dirk Mathis; Umfang: 8 LE; Lehrgangsgebühr: 39<br />

Euro.<br />

Ausbildung <strong>für</strong> Sportbetreuer (Physiotherapie)<br />

Termin: 29.05.2010; Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />

1080.1; Referent: Team Sportsmed-Saar ; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr:<br />

39 Euro.<br />

Lehrgänge Juni 2010<br />

Übungen mit dem Thera-Band<br />

Termin: 05.06.2010. Uhrzeit: 14:00 Uhr - 18:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />

1075.1. Referent: Team Sportsmed-Saar. Umfang: 5 LE. Lehrgangsgebühr:<br />

29 ¤.<br />

Tagung: Kids in Bewegung Bewegungsfrühförderung<br />

Termin: 11./12.06.10. Uhrzeit: Fr 09:00 -17:00 Uhr/Sa 09:00 - 17:00<br />

Uhr. Lehrgangsnummer: 1071. Referent: Lehrteam Erzieher. Lehrgangsgebühr:<br />

39 ¤<br />

Workshop Funktionelle Anatomie<br />

Termin: 19.06.2010. Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />

1099.4. Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler. Umfang: 9 LE. Lehrgangsgebühr:<br />

39 ¤.<br />

Mut tut gut - Möglichkeiten von psycho-sozialem Wirken<br />

von Spiel, Sport und Bewegung im Aller von 3-6 Jahren<br />

Termin: 21.06.2010. Uhrzeit: 14:00 - 18:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />

1070.6. Referent: Karin Leidinger. Umfang: 5 LE. Lehrgangsgebühr:<br />

29 ¤<br />

Weitere Infos und Anmeldung: LSVS-Bildungsrefernt Michael Schäfer,<br />

Telefeon 0681-3879-493 oder online unter www.lsvs.de. Wenn<br />

nicht anders angegeben finden die Veranstaltungen an der Hermann-<br />

Neuberger-Sportschule in Saarbrücken statt. Das aktuelle Aus- und<br />

Fortbildungsprogramm 2009 erhalten Sie bei der Akademie des Saarländischen<br />

Sports, Hermann Neuberger Sportschule, 66123 Saarbrücken.<br />

Telefon: 0681-3879-493.<br />

2/2010<br />

49


Fotos: Guldner<br />

ZU GAST …<br />

Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch, im Interview: die Kegelfreunde bringen uns viel Image<br />

„Für Sport und Vereine<br />

schöpfen wir alle Kapazitäten aus“<br />

Bürgermeister Stephan Rausch<br />

Den Kommunen steht <strong>das</strong> Wasser bis zum Hals. Die Verteilungskämpfe<br />

werden härter. Durch die Rezession hat sich die Finanzkrise<br />

dramatisch zugespitzt. Zusätzliche Belastungen schafft die Steuersenkungspolitik<br />

der Bundesregierung, auch <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> und<br />

seine Gemeinden. Das Konjunkturpaket, hierzulande mit 260 Millionen<br />

Euro geschnürt, kann die Defizite kaum mildern. Vor diesem<br />

Hintergrund bekennen sich die Kommunen zu einem rigiden Sparkurs<br />

in den öffentlichen Haushalten, der auch vor Investitionen,<br />

Kultur und Sport nicht halt macht. Die 6.300 Einwohner zählende<br />

Gemeinde Oberthal im Landkreis St. Wendel sieht sich als lebendiges<br />

Gemeinwesen, teilweise im reizvollen Naturpark Saar-Hunsrück<br />

gelegen. Sport, Kultur und reges Vereinswesen steht auch in den<br />

Ortsteilen Gronig, Güdesweiler und Steinberg-Deckenhardt ganz<br />

oben an. Im 7,2 Millionen-Euro-Etat von Oberthal sind per anno 200<br />

000 Euro <strong>für</strong> den Sport veranschlagt. Das Magazin SaarSport sprach<br />

mit Bürgermeister Stephan Rausch über den Stellenwert des Sports,<br />

Sportstätten, Ehrenamt, Demografie und warum die Kommune<br />

einen Jugendkoordinator hat.<br />

50 2/2010<br />

Herr Rausch: Ist <strong>das</strong> Thema Sport in den<br />

Planungen Ihrer Verwaltung vom Sparen<br />

betroffen, und wenn ja, wie?<br />

Stephan Rausch: Sport und Vereine, <strong>für</strong> uns<br />

sind dies zwei Themenbereiche, welche<br />

untrennbar miteinander verbunden sind, und in<br />

denen wir als Gemeinde im Rahmen unserer<br />

Möglichkeiten alle Kapazitäten ausschöpfen.<br />

Hier sehen sowohl Verwaltung wie auch die<br />

politisch Verantwortlichen über die Parteigrenzen<br />

hinaus einen wichtigen Aufgabenbereich, in<br />

dem weiterhin Unterstützung und nicht etwa<br />

Sparmaßnahmen auf der Agenda stehen.<br />

Hat Ihre Gemeinde schon Mittel aus dem<br />

Konjunkturpaket erhalten – und was ist <strong>für</strong><br />

Sport und Freizeit vorgesehen?<br />

Rausch: Im kommunalen Kindergarten in<br />

Güdesweiler ist eine erste Maßnahme aus Mitteln<br />

des Konjunkturprogramms bereits abgeschlossen<br />

worden. In diesem Jahr investieren wir<br />

u. a. einen Betrag von fast 400.000 Euro aus<br />

dem Konjunkturprogramm in die Sanierung der<br />

Bliestalhalle in Oberthal. Die Arbeiten werden


nach Saisonabschluss Ende Juni anlaufen und<br />

Ende September abgeschlossen. Der Trainingsbetrieb<br />

der Vereine kann nach der Sommerpause<br />

somit wieder in einer komplett sanierten Halle<br />

stattfinden.<br />

Die Sportplätze wollen gepflegt werden.<br />

Welche Investitionen stehen aktuell an?<br />

Rausch: Die Gemeinde hat den Bau des Kunstrasenplatzes<br />

in Güdesweiler, der im vergangenen<br />

Jahr neu angelegt wurde, mit insgesamt<br />

60.000 Euro unterstützt. Die Förderung erfolgt<br />

in drei Jahresraten von jeweils 20 000 Euro.<br />

Die Jahresrate <strong>für</strong> 2010 wird im Haushaltsjahr<br />

entsprechend eingestellt werden.<br />

Wie ist die Benutzung der Infrastruktur -<br />

Hallen und Sportanlagen - <strong>für</strong> die<br />

Sportvereine geregelt. Müssen sie<br />

Entgelte entrichten?<br />

Rausch: Ein Benutzungsentgelt<br />

<strong>für</strong> örtliche Vereine<br />

und Sportgruppen<br />

wird nicht erhoben.<br />

Die<br />

Verei-<br />

Bliestalhalle in Oberthal<br />

Fußballplatz SV Oberthal<br />

Minigolfanlage Oberthal<br />

Weiheranlage Oberthal<br />

… IN DER GEMEINDE OBERTHAL<br />

Infrastruktur<br />

Tennisanlage des TC Oberthal<br />

5 Sport- und Turnhallen einschließlich 1<br />

Mehrzweckhalle, 1 Freibad, 1 Rasen- und<br />

3 Kunstrasenplätze, 1 Tennishalle und 3<br />

Tennisanlagen, 1 Minigolf-Anlage, Reitanlage<br />

mit Halle, 3 Schießsport-anlagen,<br />

Sportfischerei an 4 Weiheranlagen, 2<br />

Hundesportanlagen, 2 Bouleplätze, 3<br />

Kegelbahnen, 20 Spielplätze, 6 Bolzplätze,<br />

10 Wanderrundwege, Nordic-Walking-<br />

(mit 5 Routen)<br />

2/2010<br />

51


Fotos: Guldner<br />

ZU GAST …<br />

Das Kegelsportzentrum ist die Heimat des deutschen Abonnementmeisters<br />

KF Oberthal.<br />

ne aus unserer Gemeinde müssen lediglich eine<br />

geringe Nebenkostenpauschale <strong>für</strong> die anteiligen<br />

Energiekosten entrichten.<br />

In den Clubs wird auch gute Nachwuchsarbeit<br />

geleistet. Es gibt sogar einen Jugendkoordinator.<br />

Was macht der?<br />

Rausch: ... er ist ein Ansprechpartner <strong>für</strong><br />

Jugendliche – unabhängig davon, ob sie in Vereinen<br />

oder Verbänden organisiert sind - den wir<br />

im vergangenen Jahr neu installiert haben und<br />

von dem wir ins im Hinblick auf die Jugendarbeit<br />

in der Gemeinde auch einiges erhoffen.<br />

Wird dieses Engagement auch von Seiten<br />

der Verwaltung gewürdigt?<br />

Rausch: Den Anstoß, die Stelle eines Jugendkoordinators<br />

in der Gemeinde zu schaffen,<br />

haben nicht die politischen Parteien gegeben.<br />

Es war mein Wunsch, und somit auch Wunsch<br />

der Verwaltung, bei uns diese Position neu<br />

anzubieten. Ich glaube, <strong>das</strong> unterstreicht deutlich<br />

die Würdigung eines solchen Engagements<br />

in der Jugendarbeit durch die Verwaltung.<br />

Sie legen in der Gemeinde viel Wert auf ein<br />

gutes Miteinander zwischen Verwaltung<br />

und Vereinen. Gibt es eine Arbeitsgemeinschaft<br />

oder ein ähnliches Instrument?<br />

Rausch: Eine enge Zusammenarbeit mit den<br />

Vereinen und den Verantwortlichen ist uns in<br />

der Verwaltung sehr wichtig. Hier kommt uns<br />

die nicht gerade üppige Größe unserer Gemeinde<br />

zu Gute. Man kennt sich untereinander, die<br />

zuständigen Mitarbeiter in der Verwaltung, die<br />

jeweiligen Ansprechpartner in den Vereinen<br />

und umgekehrt. Dieses enge Miteinander und<br />

der stetige Informationsaustausch funktionieren<br />

auch wirklich sehr gut, so <strong>das</strong>s wir auch getrost<br />

auf eine Arbeitsgemeinschaft verzichten können.<br />

…und sind die Sportvereine in Entscheidungen<br />

und Verantwortung eingebunden?<br />

Rausch: An zwei konkreten Maßnahmen – der<br />

seinerzeitigen Sanierung des Naturrasenplatzes<br />

in Oberthal und auch dem im vergangenen Jahr<br />

erfolgten Neubau des Kunstrasenplatzes in<br />

Güdesweiler wird sichtbar, wie eng die Zusammenarbeit<br />

zwischen Gemeinde und Vereinen in<br />

52 2/2010<br />

Der Fußballplatz der SF Güdesweiler.<br />

der Praxis gehandhabt wurde. Und auch bei der<br />

jetzt anstehenden Sanierung der Bliestalhalle<br />

haben wir die Vereine bei den Planungen mitgenommen<br />

und die anstehenden Maßnahmen<br />

bewusst in den Zeitraum der Sommerpause<br />

gelegt, damit den Vereinen möglichst wenig<br />

Trainingszeit verloren geht. Auch hier haben wir<br />

sehr positive Rückmeldungen seitens der Vereine<br />

erfahren.<br />

Wie lauten die Konzepte gegen die demografische<br />

Entwicklung gerade in den kleinen<br />

Ortsteilen?<br />

Rausch: Man muss die Folgen des demografischen<br />

Wandels auch als Herausforderung und<br />

als Chance sehen. Als Kommune haben wir<br />

Zukunftskonzepte <strong>für</strong> eine „starke Gemeinde<br />

Oberthal“ entwickelt und zu einem Großteil im<br />

Bereich der Infrastruktur bereits umgesetzt.<br />

Auch bei einigen Vereinsverantwortlichen wird<br />

vorausschauend in die Zukunft geblickt: Beispiele<br />

sind hier die Handballer der DJK Oberthal,<br />

die mit den Vereinen aus Hirstein bzw. aus Marpingen<br />

kooperieren. Und auch bei den Fußballern<br />

aus Oberthal und Gronig ist die seit Jahren<br />

praktizierte Spielgemeinschaft nicht mehr wegzudenken.<br />

Welchen Stellenwert haben Breitensport<br />

und Ehrenamtlichkeit?<br />

Rausch: Die Gemeinden leben und profitieren<br />

von der Vielfalt ihrer Vereine und die Vereine<br />

wiederum leben und profitieren vom Engagement<br />

ihrer Mitglieder. Wie wichtig Vereine und<br />

Vereinsvielfalt in unseren Dörfern sind, wird<br />

manchen leider erst schmerzhaft bewusst, wenn<br />

sie feststellen, <strong>das</strong>s es diesen oder jenen Verein<br />

nicht mehr gibt, sei es wegen Nachwuchsmangel<br />

oder auch Desinteresse der Mitglieder. Ehrenamtliches<br />

Engagement ist heute leider nicht<br />

mehr überall selbstverständlich. Deshalb ist es<br />

umso wichtiger, die Vereine wo immer es möglich<br />

ist, zu unterstützen.<br />

Schlagzeilen machen immer wieder die<br />

Sportkegler. Im Landesleistungszentrum<br />

gehen Welt- und Europameister ein und aus.<br />

Bundesligist „Kegelfreunde Oberthal“ ist<br />

gar Deutscher Rekordmeister. Das bringt<br />

sicher auch viel Image?<br />

Rausch: Der Rekordmeister „Kegelfreunde<br />

Oberthal“ hat in der jetzt zu Ende gegangenen<br />

Saison wieder mit Platz 1 abgeschlossen und mit<br />

seiner Männermannschaft den nunmehr neunten<br />

Titel in Folge errungen – ein sensationeller<br />

Erfolg, der mit dazu beiträgt, <strong>das</strong>s der Name<br />

Oberthal bundesweit einen guten Klang hat. In<br />

den vergangenen Jahren war <strong>das</strong> Kegelzentrum<br />

in Oberthal darüber hinaus Austragungsort der<br />

Welt- sowie der Europameisterschaften: die<br />

zahlreichen Gäste aus den teilnehmenden<br />

Nationen haben sich in unserer Gemeinde<br />

Oberthal und in der Region St. Wendel sehr<br />

wohl gefühlt.<br />

Manche Städte und Gemeinden denken<br />

ernsthaft darüber nach, ihre Schwimmbäder<br />

zu schließen. Wie ist <strong>das</strong> in Ihrem Ort? Ist <strong>das</strong><br />

Freibad ein Zuschussgeschäft?<br />

Rausch: Frei- oder Hallenbäder sind Einrichtungen,<br />

die immer Verluste einfahren. Angesichts<br />

der defizitären Haushaltssituation stellt uns dieses<br />

freiwillige Angebot der Gemeinde natürlich<br />

vor einige Probleme. Die Zukunft dieser Freizeiteinrichtung<br />

wird momentan bei uns mit großem<br />

Interesse diskutiert. Das Freibad ist über 50<br />

Jahre alt und die „Verbrauchsspuren“ an der<br />

technischen Anlage sind unübersehbar. Über<br />

mögliche Zukunftsvarianten unseres Oberthaler<br />

Freibades – Sanierung, Neubau oder Umwandlung<br />

in ein Naturbad - wird der Gemeinderat<br />

Ende April beraten.<br />

Worauf darf man sich in diesem Jahr im<br />

lokalen Bereich in Sachen Sport freuen?<br />

Rausch: Großveranstaltungen, wie etwa die<br />

2009 stattgefundenen Europameisterschaften<br />

der Kegler, stehen in diesem Jahr leider nicht an.<br />

Aber es gibt ja nicht nur die sogenannten<br />

Events. Auch die alljährlichen Sportturniere der<br />

Fußballvereine, der Handballer, Veranstaltungen<br />

der Tennisvereine, des Badmintonclubs<br />

oder etwa <strong>das</strong> Nikolausturnier der Oberthaler<br />

Judokas ziehen regelmäßig viele sportinteressierte<br />

Zuschauer an. Bei dieser sportlichen Vielfalt<br />

ist im Veranstaltungskalender der sporttreibenden<br />

Vereine sicher <strong>für</strong> Jedermann etwas<br />

Interessantes dabei.<br />

▲ INTERVIEW: WOLFGANG WEBER


610 Millionen Euro<br />

<strong>für</strong> den Sport.<br />

Spielteilnahme ab 18.<br />

Glücksspiel kann süchtig machen.<br />

Beratung unter Tel. 08001372700.<br />

40 JAHRE JAHRE<br />

40 JAHRE<br />

GUTE TATEN<br />

Bereits seit 40 Jahren fördert die GlücksSpirale gemeinnützige<br />

Institutionen: 350 Millionen Euro <strong>für</strong> den Denkmalschutz,<br />

490 Millionen Euro <strong>für</strong> die Wohlfahrtspfl ege und 610 Millionen Euro<br />

<strong>für</strong> den Sport.<br />

Die Rentenlotterie, die Gutes tut.


Foto: Becker & Bredel<br />

PERSÖNLICHKEITEN<br />

11.260-Euro-Scheck aus Saarlouiser Benefizspiel <strong>für</strong> die Stiftung<br />

„Jo“ sagt Danke<br />

Manchmal gibt es Termine, die die<br />

sonst eher auf nüchterne Nachrichten,<br />

Fakten und Ergebnisse<br />

fixierten Mitmenschen nachdenklicher<br />

und demütiger stimmen, wie bei<br />

der Übergabe des 11.260-Euro-Schecks an<br />

die Stiftung unseres „Jahrhundert-Handballers“.<br />

LSVS-Präsident Gerd Meyer hatte,<br />

diesmal in seiner Funktion als Mitglied des<br />

Joachim-Deckarm-Ausschusses, an die Hermann<br />

Neuberger Sportschule eingeladen.<br />

Und es fehlte kaum einer der Freunde und<br />

Förderer des Mannes, der trotz schwerem<br />

Handicap seit Jahrzehnten viel Mut zu leben<br />

beweist. Die stattliche Summe war der Erlös<br />

eines Benefizspiels vom 15. Januar diesen<br />

Jahres. „Danke <strong>für</strong> diese große Spende, es ist<br />

eine große Freude“, sagte der ehemalige<br />

Weltstar des Handballs.<br />

Damals trafen die Handball-Teams des Zweitligisten<br />

HG Saarlouis und des Erstligisten und Bundesliga-Traditionsvereins<br />

TV Großwallstadt in<br />

Saarlouis zu einem Benefizspiel zu Gunsten von<br />

Handball-Weltmeister Joachim Deckarm aufeinander.<br />

Das Ergebnis 30:40 vor 1200 Zuschauern<br />

war eher Nebensache. Das Match hielt die<br />

Erinnerung wach an eine Begegnung vor genau<br />

30 Jahren zwischen einer <strong>Saarland</strong>-Auswahl und<br />

dem TV Großwallstadt, mit dem damals der<br />

Grundstock <strong>für</strong> den Joachim-Deckarm-Ausschuss<br />

unter dem Dach der Stiftung Deutsche<br />

Sporthilfe gelegt wurde. Dem Ausschuss gehören<br />

unter anderem der Präsident des Deutschen<br />

Handball-Bundes, Uli Strombach, Bundestrainer<br />

Heiner Brand, als medizinischer Berater Dr. Klaus<br />

Steinbach, Klaus Zöll sowie Vertreter der Sporthilfe<br />

an.<br />

Es war ein freudiges Ereignis, <strong>das</strong> die Freunde<br />

aus dem engen Netzwerk, <strong>das</strong> die Stiftung in drei<br />

Jahrzehnten deutschlandweit geknüpft hat, teil-<br />

Hintergrund<br />

Joachim Deckarm, Weltmeister, nationaler<br />

Titelträger und Pokalsieger, erlitt am 30.<br />

März 1979 bei einem Europapokalspiel in<br />

Tatabanya/Ungarn bei einem Zusammenprall<br />

mit seinem Gegenspieler schwerste<br />

Kopfverletzungen. Danach begann <strong>das</strong><br />

zweite Leben des ehemaligen Mathematikund<br />

Sportstudenten. Seither ist „Jo“ an den<br />

Rollstuhl gefesselt. Er lebt im Haus der<br />

Saarbrücker Parität und wird rund um die<br />

Uhr von Nicole Rosche, Markus Flierl und<br />

Bernd Klein betreut. wow<br />

54 2/2010<br />

Scheckübergabe an Joachim Deckarm. LSVS-Präsidsent Gerd Meyer, HGS-Vorsitzender<br />

Arnulf Willkomm, Christian Schwarzer und HGS-Manager Richard Jungmann konnten<br />

11.260 Euro am die Stiftung überreichen.<br />

ten. Christian Schwarzer, sowohl beim DHB als<br />

auch auf Landesebene beim Handball-Nachwuchs<br />

engagiert, eilte „mal kurz aus Halle 5 vom<br />

Training mit Jugendlichen rüber“, Sport-Staatssekretär<br />

Martin Karren repräsentierte die Solidarität<br />

der Politik, die Abordnung des Zweitligisten<br />

HG Saarlouis, LSVS-Präsidiumsmitglieder und<br />

Hauptgeschäftsführer Paul Hans.<br />

Wie gut „Jo“ sein Leben im Griff hat, sahen die<br />

Gäste in einem beeindruckenden ZDF-Streifen.<br />

Und er ist auch richtig gut drauf - scherzt gar<br />

beim Kaffee. Autor Rolf Heggen, dessen im<br />

Herbst aufgelegtes Buch „Teamgeist“ – Die zwei<br />

Leben des Joachim Deckarm – bisher 14000<br />

Mal verkauft wurde: „Jo ist <strong>für</strong> viele Mutmacher<br />

und Vorbild.“ Das Buch alleine brach alle Verkaufsrekorde,<br />

bringt schon mehr als eine sechsstellige<br />

Summe <strong>für</strong> den Fonds. Jetzt gibt`s Pläne,<br />

gar ein Hörbuch und einen Film zu fertigen. Und<br />

Jürgen Fried, Präsident des Handball-Verbandes<br />

Saar, ist stolz darauf, „<strong>das</strong>s wir mit Deckarm und<br />

Schwarzer zwei Handball-Helden mit großer<br />

Ausstrahlung im <strong>Saarland</strong> haben: wir werden<br />

alles tun, <strong>das</strong>s es unserem Joachim weiter gut<br />

geht.“<br />

Die Solidarität des Saarsports <strong>für</strong> Deckarm,<br />

<strong>das</strong> weiß Präsident Gerd Meyer, ist ungebrochen.<br />

Die HG Saarlouis engagiert sich schon<br />

immer organisatorisch und personell. Vorsitzender<br />

Richard Jungmann: „Es ist eine Verpflichtung<br />

<strong>für</strong> uns, <strong>für</strong> Joachim spielen zu können.“ Und<br />

„Jo Deckarm meistert sein<br />

schweres Schicksal vorbildlich.<br />

Er wird als früher Weltklasse-<br />

Handballer und Mensch respektiert,<br />

ist und bleibt ein Idol.“<br />

Gerd Meyer, LSVS-Präsident und Mitglied im<br />

Verwaltungsausschuss des Joachim-Deckarm-<br />

Fonds<br />

HGS-Spieler Daniel Grgic holt tief Luft: „Deckarm<br />

steht nach wie vor <strong>für</strong> Weltklasse und<br />

Lebensmut! Da<strong>für</strong> bewundern wir ihn.“<br />

Klaus Zöll – lange selbst aktiv auf der Funktionärsbühne<br />

des nationalen Handball-Betriebs -<br />

weiß, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Netzwerk der Stiftung gerade im<br />

<strong>Saarland</strong> eng geknüpft ist: Der leider zu früh verstorbene<br />

HVS-Präsident (und LSVS-Hauptgeschäftsführer)<br />

hatte große Verdienste daran.<br />

2007 spielte erst eine <strong>Saarland</strong>auswahl in der<br />

ausverkauften <strong>Saarland</strong>halle gegen Heiner<br />

Brands Weltmeister. Im Mittelpunkt stand „Jo“<br />

Deckarm. HVS-Geschäftsführer Dietmar Keller<br />

kommt immer wieder mit Deckarm zusammen:<br />

„Ich war schon 1993 dabei, als eine WM-Auswahl<br />

im <strong>Saarland</strong> <strong>für</strong>`Jo´ spielte.“<br />

▲ WOLFGANG WEBER


Favoritensiege beim<br />

Kampf um die Trophy<br />

Der TuS Neunkirchen bei den<br />

Frauen sowie die HF Untere Saar<br />

bei den Männern heißen die Sieger<br />

des Finalturniers um die<br />

Bank1Saar Handball-Trophy 2009/10,<br />

<strong>das</strong> an Ostermontag in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle<br />

stattfand. Die<br />

unterklassigen Teams hatten gegen die<br />

beiden Regionalligisten keine Chance, die<br />

Handballfreunde gewannen im Endspiel<br />

auch klar gegen den Regionalliga-Konkurrenten<br />

VTZ Saarpfalz.<br />

„Das war Top-Handball, der hier in Völklingen<br />

geboten wurde, auch wenn es bei den Damen<br />

schon einen klaren Leistungsunterschied gab“,<br />

erklärte ein zufriedener Herbert Maurer, Vorstandsmitglied<br />

von Hauptsponsor Bank1Saar.<br />

Gleich im ersten Spiel des Finalturniers kam es<br />

bei den Damen zum vorweggenommenen Fina-<br />

Der Merziger Jens Ehrich hatte mit seinen<br />

Toren entscheidenden Anteil am Pokalsieg<br />

der Handballfreunde.<br />

Bei den Frauen war der TuS Neunkirchen nicht zu stoppen.<br />

HANDBALL<br />

Die HF Untere Saar holten sich den Pokalsieg bei den Männern.<br />

le zwischen Regionalligist TuS Neunkirchen und<br />

der Spitzenmannschaft aus der RPS-Oberliga,<br />

dem HSV Merzig-Hilbringen. Am Ende war<br />

eine Michelle Chwalek, die sieben der zwölf<br />

Merziger Treffer erzielte, zu wenig gegen die<br />

spielerische Stärke und mannschaftliche<br />

Geschlossenheit der Neunkircherinnen. Schon<br />

vor dem Seitenwechsel zog der TuS auf 11:5<br />

davon, baute diesen Vorsprung bis zum Schluss<br />

auf 20:12 aus. Auch der TBS Saarbrücken, der<br />

als erster A-Ligist überhaupt den Sprung ins<br />

„Final Four“ geschafft hatte, war beim 12:23<br />

gegen Oberligist FSG Oberthal-Hirstein chancenlos.<br />

Im Finale der Damen brillierte dann<br />

erneut der Spielwitz des TuS: „Was speziell die<br />

Neunkircher Leistungsträgerinnen Ingrida Radzeviciute<br />

und Alexandra Jelicic hier gezeigt<br />

haben war echter Spitzenhandball“, meinte ein<br />

faszinierter Jürgen Denne, Abteilungsdirektor<br />

der Bank1Saar.<br />

Bei den Männern setzten sich in den beiden<br />

Halbfinalbegegnungen die favorisierten Regionalligisten<br />

klar durch. Zunächst bezwangen die<br />

HF Untere Saar den RPS-Oberligisten HG Saarlouis<br />

II deutlich mit 34:26. Die Bundesliga-<br />

Mannschaft der HG Saarlouis, der Vorjahressieger,<br />

war in diesem Jahr bei der Bank1Saar<br />

Handball-Trophy als Bundesligist nicht am Start,<br />

konnte seinen Titel so nicht verteidigen. Endspielgegner<br />

der Handballfreunde wurde dann<br />

die VTZ Saarpfalz, die Gastgeber HSG Völklingen,<br />

derzeit Tabellenführer der <strong>Saarland</strong>liga,<br />

schnell mit 10:1 enteilte und am Ende klar mit<br />

25:19 bezwang. So deutlich dieser Sieg der<br />

Zweibrücker, so schnell war aber auch im Endspiel<br />

gegen die HF Untere Saar klar, <strong>das</strong>s an diesem<br />

Tag die Merziger <strong>das</strong> Parkett als Sieger verlassen<br />

würden. „Wir wollten nicht zum dritten<br />

Mal in dieser Saison gegen Zweibrücken verlieren“,<br />

erklärte der Merziger Coach Berthold<br />

Kreuser die engagierte Leistung seines Teams –<br />

und nahm dabei Bezug auf die beiden Derby-<br />

Siege der VTZ in der laufenden Regionalliga-<br />

Runde. Und so musste auch VTZ-Trainer Christoph<br />

Luck anerkennen: „Merzig hat verdient<br />

gewonnen.“ Die Handballfreunde durften somit<br />

genau wie die Neunkircher Spielerinnen bei der<br />

Siegerehrung die erstmals verliehenen Bronze-<br />

Trophäen in die Luft stemmen und erhielten beide<br />

einen Siegerscheck über 1000 Euro.<br />

▲ SEBASTIAN BRÜCKNER<br />

2/2010<br />

Fotos:Klos (2), Ruppenthal<br />

55


Foto: Klos<br />

HANDBALL<br />

HVS-Landestrainer Dirk Mathis (rechts) und Jugendkoordinator Christian Schwarzer vermitteln ihre Vorstellungen von modernem Handballspiel<br />

an die saarländischen Auswahlspieler.<br />

HVS-Nachwuchs auf dem richtigen Weg<br />

Yves Kunkel von der JSG Völklingen/Püttlingen<br />

und Davide Servello,<br />

HG Saarlouis, wurden <strong>für</strong> die<br />

Woche nach Ostern zu einem Sichtungslehrgang<br />

des Deutschen Handballbundes<br />

(DHB) nach Glinde bei Magdeburg eingeladen.<br />

Und auch der etablierte Bundesliga-Akteur<br />

der HGS, Daniel Fontaine, erhielt<br />

vom DHB eine Einladung zum Förderlehrgang<br />

<strong>für</strong> talentierte Rückraumspieler zu<br />

einem Lehrgang vom 12. bis 14. April in<br />

Warendorf.<br />

Nach langen Jahren, in denen kein saarländisches<br />

Handball-Talent eine Chance auf Einsätze<br />

im Nationaltrikot hatte, tut sich also etwas in<br />

Sachen Leistungshandball. Während Fontaine<br />

vom Bundesliga-Aufstieg der HG Saarlouis<br />

sowie den verbesserten Trainingsbedingungen<br />

durch seine Mitgliedschaft in der Sportfördergruppe<br />

der saarländischen Polizei profitiert,<br />

genießen Kunkel und Servello die Förderung<br />

von Landestrainer Dirk Mathis, der die beiden<br />

Schüler der Eliteschule des Sports in Saarbrücken,<br />

dem Gymnasium am Rotenbühl, trainiert.<br />

Für die beiden Nachwuchsspieler geht es nun<br />

bei dem zweiten Sichtungslehrgang in 2010<br />

darum, sich unter den Augen der Bundestrainer<br />

in den Kreis der B-Jugend-Nationalmannschaft<br />

zu spielen. Trotz Verletzungspech – Yves Kunkel<br />

etwa lädierte sich den Daumen – überzeug-<br />

56 2/2010<br />

ten die Saarländer im Februar bei der DHB-<br />

Sichtung in Heidelberg mit in der Vergangenheit<br />

undenkbaren Leistungen. „Natürlich konnten<br />

wir unsere Spielleistungen nicht ganz so<br />

abrufen, da<strong>für</strong> sind einfach zu viele Leistungsträger<br />

verletzt oder krank gewesen. Aber Davide<br />

hat sich in <strong>das</strong> All-Star-Team der Leistungssportsichtung<br />

der zehn südlichen Landesverbände<br />

gespielt, war unter den Top Sieben von 120<br />

Handballern“, erzählt Dirk Mathis nicht ohne<br />

Stolz.<br />

Noch beeindruckender war die Bilanz der<br />

Saarländer bei den Leistungstests. Im Bereich<br />

Athletik/Turnen deklassierte Yves Kunkel die<br />

gesamte Konkurrenz, auch die Mannschaftswertung<br />

gewann der HVS, dessen andere Spieler<br />

auf den Plätzen Zwei, Vier und Fünf sowie Zehn<br />

einkamen. Auch in der Gesamtwertung aller<br />

Test – der allgemeinen Athletik, der Koordination<br />

sowie handballspezifischer Übungen –<br />

kamen drei Saarländer in die Top Zwölf. Nun<br />

gilt es <strong>für</strong> Yves Kunkel und Davide Servello, sich<br />

in Glinde gegen die besten Spieler der Sichtungen<br />

aus dem Norden und dem Süden durchzusetzen,<br />

um dann weitere Einladungen der DHB-<br />

Trainer zu bekommen. Dass <strong>das</strong> DHB-Trainer-<br />

Trio von Christian Schwarzer, dem Jugendkoordinator<br />

des HVS, angeführt wird, welcher die<br />

beiden Saarländer aus dem täglichen Training<br />

bestens kennt, gereicht den beiden sicher nicht<br />

zum Nachteil – ein Freifahrtschein ist es aber<br />

auch nicht. Auch die erfahrenen DHB-Trainer<br />

Klaus-Dieter Petersen und Christoph Armbruster<br />

gilt es zu überzeugen. Aber die individuelle<br />

und spielerische Klasse dies zu schaffen, haben<br />

die beiden Handball-Talente des GaR allemal.<br />

Auf den aktuellen Erfolgen ausruhen, <strong>das</strong> tut<br />

sich auch Landestrainer Dirk Mathis nicht. So<br />

initiierte Mathis gemeinsam mit Handballweltmeister<br />

und Nachwuchs-Bundestrainer Christian<br />

Schwarzer Anfang Februar eine Multiplikatorenschulung<br />

<strong>für</strong> Jugendtrainer der Vereine im<br />

Handball-Verband Saar. Mathis und Schwarzer<br />

betonten unisono, wie wichtig etwa die Rahmentrainingskonzeption<br />

des DHB <strong>für</strong> einen<br />

langfristigen, leistungsorientierten Trainingsaufbau<br />

ist. „Das Heft ist mit vielen Tipps von Bundestrainer<br />

Heiner Brand gestaltet und ist ein<br />

excellenter Leitfaden <strong>für</strong> die tägliche Trainingsarbeit“,<br />

erklärte Mathis. Auch bei den Ausführungen<br />

von Christian Schwarzer und Dirk Mathis<br />

zu den nötigen Trainingsumfängen in den jeweiligen<br />

Altersklassen staunten einige der gut 60<br />

anwesenden Trainer nicht schlecht. Für Mathis<br />

war der Abend an der Hermann Neuberger<br />

Sportschule ein erster Schritt: „Das Interesse bei<br />

den Trainern ist da, sich öfters auszutauschen,<br />

mehr zu kommunizieren. Wir werden den eingeschlagenen<br />

Weg nun weitergehen.“ Nicht<br />

zuletzt die Erfolge von Fontaine, Kunkel und<br />

Servello belegen, <strong>das</strong>s dieser Weg in die richtige<br />

Richtung geht. ▲ SEBASTIAN BRÜCKNER


2/2010<br />

57


Fotos: SVS (1), Becker & Bredel (1), Ruppenthal (1)<br />

NACHRICHTEN<br />

Sportschießen<br />

Ladiescupmannschaft holte<br />

Wanderpokal wieder ins<br />

<strong>Saarland</strong> zurück<br />

Mit einer guten Leistung siegte die Luftpistolendamenmannschaft des<br />

Schützenverbandes Saar im ersten Ladies Cup Wettbewerb dieses Jahres<br />

in Hesperange/Luxemburg. Sie siegte mit 1095 Ringen klar vor<br />

Luxemburg mit 1069 Ringen und Lothringen mit 1060 Ringen. Zum<br />

Sieg trugen die Oberlinxweilerin Anja Kurek, die auch die Einzelwertung<br />

mit 371 Ringen gewann, die Schiffweilerin Bärbel Karst mit 367<br />

Ringen (Dritte in der Einzelwertung) und die erstmals eingesetzte Dörsdorferin<br />

Gabi Berwanger (Fünfte mit 357 Ringen) bei. Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Weiter schossen <strong>für</strong> die Saarauswahl Rita Hirry, Dillingen, als Achte<br />

der Einzelwertung 350 Ringe, Elfriede Engel, Eiweiler, als 15. 330<br />

Ringe und Margot Jörger, Merzig, als 16. 329 Ringe.<br />

▲ GILLMANN/HEINY<br />

Das erfolgreiche Ladiescup-Team des Schützenverbandes Saar<br />

mit Präsidentin Ute Krämer (vorne rechts)<br />

Wiebelskircher Bogenschützen<br />

chancenlos in der Qualifikation<br />

zur Regionalliga<br />

Chancenlos blieb der einzige Vertreter des Schützenverbandes Saar<br />

1893 Wiebelskirchen beim Qualifikationsschießen zur Regionalliga<br />

Süd - West Bogen in der Sporthalle West in Dillingen, <strong>das</strong> vom Schützenverein<br />

Tell Dillingen - Pachten ausgerichtet wurde und an dem die<br />

jeweiligen Sieger der höchsten Landesligen der fünf Verbände Baden,<br />

Südbaden, Württemberg, der Pfalz und dem <strong>Saarland</strong> teilnahmen. So<br />

belegten die Wiebelskircher Bogenschützen nach Niederlagen gegen<br />

TSV Ornberg (202:222), SV Altheim-Waldhausen (202:211), BSG<br />

Riegel (189:207), SG Freiburg (185:217), SG 1744 Mannheim<br />

(203:215), SSV Hatzenbühl (210:211) und ESV Landau (199:209)<br />

mit 0:14 Punkten und 1390 Ringen nur den achten und damit letzten<br />

Platz dieser Qualifikation. Somit ist der Schützenverband Saar, nachdem<br />

die ‘SG Schmelz-Dörsdorf in der zweiten Bundesliga disqualifiziert<br />

wurde und Dillingen Pachten aus der Rgionalliga Bogen abgestiegen<br />

ist, in keiner überregionalen Liga des Deutschen Schützenbundes mehr<br />

vertreten.<br />

▲ GILLMANN/HEINY<br />

58 2/2010<br />

Stephan Toscani (l.), Minister <strong>für</strong> Inneres und Europaangelegenheiten,<br />

ehrte am 22. März 2010 erfolgreiche Polizeisportlerinnen<br />

und Polizeisportler. (v. l.) Björn Kammer, Isabelle Comtesse, Christof<br />

Mechenbier, Esther Warken, Werner Dörrenbächer, Monika<br />

Weihs, Achim Genetsch und Ludger Leist.<br />

DTB-Turn-Talentschule<br />

in Dillingen eröffnet<br />

Am 3. März fand im Turnzentrum Dillingen die Eröffnungsfeier einer weiteren<br />

„DTB-Turntalentschule“ im Saarländischen Turnerbund statt. Der<br />

saarländische Turnerbund verfügt damit neben der Turntalentschule in<br />

Saarbrücken über eine zweite Einrichtung dieser Art in Dillingen. Der<br />

Deutsche Turner-Bund hat am 1. Januar 2010 <strong>das</strong> Turnzentrum Dillingen<br />

offiziell als Turntalentschule Gerätturnen männlich anerkannt. Träger ist<br />

die TG Saar mit ihren Partnervereinen. Vier qualifizierte Trainer und ein<br />

Assistenztrainer kümmern sich bis zu fünf Mal in der Woche um die turnerische<br />

Ausbildung.<br />

Die DTB-Turn-Talentschule ist eine professionell geführte Leistungssporteinrichtung<br />

<strong>für</strong> Nachwuchstalente. Die Kinder im Alter zwischen fünf und<br />

zehn Jahren erhalten eine verstärkte Grundlagenausbildung mit gleichzeitiger<br />

Spezialisierung auf die olympischen Disziplinen und somit eine Möglichkeit<br />

zum Einstieg in den Leistungssport.<br />

Im Saarländischen Turnerbund gibt es zurzeit DTB-Turntalentschulen <strong>für</strong><br />

Gerätturnen männlich, in Saarbrücken und Dillingen, sowie <strong>für</strong> die Rhythmische<br />

Sportgymnastik, in Saarbrücken und Rehlingen.<br />

Info: www.saarlaendischer-turnerbund.de<br />

Staatssekretär Martin Karren eröffnete gemeinsam mit STB-Präsident<br />

Dr. Kurt Bohr die DTB-Turn-Talentschule in Dillingen.


Saarsport macht den<br />

Unterschied – Ford!<br />

Ford Kuga Trend 2x4<br />

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24 Monaten = 30.000 km. Weitere Einzelheiten bei den teilnehmenden Ford-Händlern. Ein Angebot der VR-Leasing. Alle angegebenen Preise sind inkl. der gesetzlichen MwSt. und<br />

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Krummweg 1<br />

66359 Neunkirchen<br />

Telefon: 06821/9412-0<br />

www.auto-baecker.de<br />

Autohaus Bunk GmbH &<br />

Co. KG<br />

Karolingerstr. 1<br />

66333 Völklingen<br />

Telefon: 06898/9119-0<br />

www.bunk-voelklingen.de<br />

Auto Jochem GmbH<br />

Zeppelinstr. 11<br />

66557 Illingen<br />

Telefon: 06825/41215<br />

www.auto-jochem.de<br />

Autohaus Neu<br />

Vogelbacher Weg 44<br />

66424 Homburg<br />

Telefon: 06841/77777-0<br />

La Linea Franca GmbH<br />

St. Nazairer Allee 1a<br />

66740 Saarlouis<br />

Telefon: 06831/4872351<br />

www.lalinea.de<br />

Wie bekommen Sie Ihren<br />

FORD?<br />

Wer ist<br />

antragsberechtigt?*<br />

Die Zielgruppen, die <strong>das</strong> Sportförderkonzept<br />

des Autoherstellers<br />

Ford nutzen können, werden<br />

vom <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Saarland</strong> festgelegt. Nachfolgend<br />

erhalten Sie einen Überblick über<br />

alle aktuellen Zielgruppen. Zu<br />

beachten ist, <strong>das</strong>s Antragsteller<br />

mindestens 18 Jahre alt sein<br />

müssen.<br />

Generell antragsberechtigt<br />

sind demnach:<br />

● Vorstände der Landesfachverbände<br />

und deren Mitgliedsvereine<br />

● Übungsleiter der Vereine mit<br />

Lizenz<br />

● Kader- und Bundesligaathleten<br />

und deren Trainer und Betreuer<br />

● Mitarbeiter und Funktionäre der<br />

Olympiastützpunkte, Landessportbünde,<br />

Spitzenverbände/<br />

Ligen, deren Partner- organisationen<br />

und von Bundesligavereinen<br />

● Schieds- und Kampfrichter mit<br />

entsprechender Lizenz<br />

● Mitglieder des Allgemeinen<br />

Hochschulsportverbandes (adh)<br />

● Mitglieder des Bunds Deutscher<br />

Fußball-Lehrer<br />

Antragsformulare und weitere<br />

Informationen erhalten Sie bei der<br />

Agentur events4more.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Janine Göbbel<br />

Telefon: 0681/3879-442<br />

jgoebbel@events4more.com<br />

Durch wen muss Ihre<br />

Antragstellung geprüft<br />

werden<br />

(Antrag frei geben)?<br />

Anträge können in Anlehnung an<br />

die vorgegebenen Zielgruppen<br />

ausschließlich bei der Agentur<br />

events4more eingereicht werden.<br />

Die Genehmigung des<br />

Antrags erfolgt durch den LSVS-<br />

Präsidenten Gerd Meyer oder<br />

durch die Geschäftsführung des<br />

LSVS.<br />

Die Fahrzeuge können individuell<br />

ausgestattet werden!<br />

* Insgesamt stehen <strong>für</strong> diese Aktion<br />

200 Abrufscheine zur Verfügung.<br />

Es gilt <strong>das</strong> Datum des<br />

Antragseingangs.<br />

La Linea Franca GmbH<br />

Am Römerkastel 10<br />

66121 Saarbrücken<br />

Telefon: 0681/96854200<br />

www.lalinea.de


Ohne LOTTO<br />

läuft nichts!<br />

Niemand fördert den Breiten- und Spitzensport im <strong>Saarland</strong><br />

in vergleichbarer Größenordnung. Allein in den letzten<br />

10 Jahren hat Saartoto Sport, Kultur, Umwelt, Soziales und<br />

<strong>das</strong> Land mit fast 500 Millionen Euro unterstützt.

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