Landessportverband für das Saarland
Landessportverband für das Saarland
Landessportverband für das Saarland
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ISSN 0946-509X G 13344 F 17.Jg. April 2010<br />
Informationen rund<br />
u m d e n S a a r s p o r t<br />
Hermann Hermann Neuberger-Preis<br />
Neuberger-Preis<br />
Volltreffer Volltreffer <strong>für</strong><br />
engagierte<br />
engagierte<br />
Nachwuchsarbeit<br />
Nachwuchsarbeit<br />
Hermann Neuberger-Preis Zu Gast in der Gemeinde Oberthal Die „Royals“ setzen sich wieder die Pokal-Krone auf
In tausenden Vereinen ist uns der Stammplatz sicher.<br />
Als Deutschlands Vereins- und Verbandsversicherer<br />
Nummer 1 bieten wir über 22 Millionen<br />
aktiven Mitgliedern und Funktionären<br />
seit 40 Jahren umfassenden und leistungsstarken<br />
Schutz.<br />
Infos unter www.ARAG-Sport.de<br />
oder (06 81) 3 87 92 57
LSVS<br />
4 Hermann Neuberger-Preis vergeben<br />
8 Im Porträt: SV Auersmacher<br />
10 LSVS-Intern: Strukturreform im LSVS<br />
14 LSVS-Partnerschaft mit der Firma Sacom<br />
16 Wir stellen vor: Martin Karren, Staatssekretär im<br />
Ministerium <strong>für</strong> Arbeit, Familie, Prävention, Soziales<br />
und Sport<br />
20 „Sterne des Sports“ – Aktion 2010 startet<br />
21 Sportabzeichen: Gute Zahlen in 2009<br />
22 OSP: Blick geht bereits in Richtung London<br />
23 Elitesportstipendien verlängert<br />
28 Ehrung: Erfolgsstreben trotz Handicap<br />
30 Serie: Mit dem Olympiasieger zum ersten Triathlon<br />
48 Fitness-Tipp: 15 Minuten Aufwachtraining<br />
49 Aus- und Fortbildung im LSVS<br />
50 Zu Gast in der Gemeinde Oberthal<br />
54 „Jo“ sagt Danke<br />
58 Nachrichten<br />
Schulsport<br />
24 Eine Lebensweltmeisterschaft<br />
25 Auf den Spuren von Hermann Neuberger<br />
26 Sportliche Nachbarschaftspflege<br />
27 GaR-Schüler sammeln Medaillen und Titel<br />
Titelbild: Philippe Torazzina von der JFG Obere Saar,<br />
Foto: Dietze<br />
Aus den Sportarten<br />
29 Tischtennis: „Peti“ schlägt weiter <strong>für</strong> den TTSV auf<br />
32 Basketball: Aller guten Dinge sind Drei<br />
34 Basketball: Europa kennt nun die Royals<br />
35 Ringen: Nachwuchsleute etabliert<br />
36 RSG: Wichtiger Karriere-Meilenstein<br />
37 Tanzen: Perfekter Saisonstart<br />
38 Badminton: BCB-Serie hält an<br />
40 Squash: Squash-Festival in Saarbrücken<br />
40 Tennis: Favoritensieg beim Bank1Saar-Cup<br />
41 Kegeln: Kegelhochburg <strong>Saarland</strong><br />
46 Karate: DM-Erfolg <strong>für</strong> Saar-Karateka<br />
55 Handball: Favoritensiege bei der Bank1Saar-Trophy<br />
56 Handball: HVS-Nachwuchs auf dem richtigen Weg<br />
Sportnostalgie<br />
INHALT<br />
42 Wir gratulieren: Edmund Berg zum 75.<br />
43 Das „blau-scharze Pokalwunder“<br />
44 90 Jahre Rot-Weiß Hasborn<br />
2/2010<br />
3
Ein Abend im Zeichen von<br />
„Herman the German“<br />
„Hermann, der Deutsche“, so wurde Hermann Neuberger ehrfurchtsvoll in internationalen<br />
Sportfunkionärs-Kreisen genannt. Die Organisatoren des <strong>Landessportverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>,<br />
der ARAG Sportversicherung sowie der Himmelseher Versicherungen Weltweit hatten<br />
sich entschieden, die 15. Preisverleihung des Hermann Neuberger-Preises <strong>für</strong> hervorragende<br />
leistungsorientierte Nachwuchsarbeit ganz der Person Hermann Neuberger zu widmen. Dass<br />
im Konferenzraum 4 im Haus der Athleten gleich zwei der sieben Preise auch noch an Fußballvereine<br />
verliehen wurden, setzte dem Ganzen mit Blick auf die einmalige Karriere Neubergers<br />
als Fußballfunktionär noch <strong>das</strong> i-Tüpfelchen auf.<br />
4 2/2010
Wir hatten uns in der Jury überlegt,<br />
<strong>das</strong>s es gut wäre, wieder einmal an<br />
den Menschen Hermann Neuberger<br />
zu erinnern, denn gerade der<br />
jüngeren Generation fehlt der Bezug zur Person<br />
Hermann Neuberger, selbst wenn sie hier an der<br />
Hermann Neuberger Sportschule trainieren<br />
oder leben“, erklärte Dr. Volker Himmelseher.<br />
Und dieser Plan wurde hervorragend umgesetzt.<br />
Ein Filmbeitrag, der die wichtigsten Stationen<br />
des langjährigen LSVS-Präsidenten und Fifa-<br />
Vizepräsidenten Hermann Neuberger darstellte<br />
sowie den 220 geladenen Gästen aus Politik,<br />
Sport, Wirtschaft und Gesellschaft die Prinzipien<br />
und Persönlichkeitszüge von Hermann Neuberger<br />
anhand eigener Aussagen illustrierte, zog<br />
alle im Festsaal, egal ob jung oder alt, in seinen<br />
Bann. Und auch Moderator Thomas Wollscheid<br />
spielte dem LSVS-Präsidenten Gerd Meyer als<br />
Gastgeber sowie anschließend dem Festredner,<br />
Ministerpräsident Peter Müller, geschickt die<br />
Bälle zu. „Peter Müller reiht sich nahtlos in die<br />
lange Liste namhafter Festredner dieses bedeu-<br />
tenden Preises ein“, erklärte Gerd Meyer, der<br />
sich insbesondere auch <strong>für</strong> die sieben Siegervereine<br />
freute, die es an diesem Abend zu ehren<br />
galt.<br />
Gut gelaunt und gelöst nahm sich Peter Müller<br />
auch selbst auf die Schulter: „In die Reihe der<br />
Weltklasse-Fußballer wie Günther Netzer und<br />
Franz Beckenbauer reihe ich mich nach sportlichen<br />
Gesichtspunkten zwar nicht ein, aber als<br />
Uli Hoeneß absagen musste dachte man wohl,<br />
einen bayrischen Wurstfabrikanten kann der<br />
HERMANN NEUBERGER- PREIS<br />
Ministerpräsident ersetzen“, erklärte Müller in<br />
Anspielung auf die Pläne, den neuen Präsidenten<br />
des FC Bayern München als Festredner zu<br />
gewinnen, und hatte die Lacher auf seiner Seite.<br />
Auch bei der Darstellung historischer Erfolge<br />
wie des „Wunders von Bern“, dem Gewinn der<br />
Fußball-WM 1954 durch Deutschland, sorgte<br />
Peter Müller <strong>für</strong> Lacher bei seinen Zuhörern.<br />
„Der WM-Sieg Deutschlands 1954 war nur<br />
möglich, weil wir die deutsche Mannschaft im<br />
entscheidenden Qualifikationsspiel hier haben<br />
Ministerpräsident<br />
Peter Müller bekennt<br />
sich klar zum Erhalt<br />
des Sportwettenmonopols<br />
und hält am<br />
Sportachtel fest.<br />
2/2010<br />
Fotos: Hartung (1), Wieck (1)<br />
5
Fotos: Hartung (5), Ruppenthal (2), Wieck (2)<br />
Ministerpräsident Peter Müller, LSVS-Präsident Gerd Meyer,<br />
Erwin und Dr. Volker Himmelseher freuen sich über den gelungenen<br />
Filmbeitrag „Hermann Neuberger“, den Moderator Thomas<br />
Wollscheid anlässlich der Feierstunde präsentierte.<br />
gewinnen lassen. Wir wussten, <strong>das</strong>s Deutschland<br />
internationale Anerkennung braucht, so sind wir<br />
zu Deutschland – gedankt worden ist es uns nie“,<br />
scherzte der Ministerpräsident.<br />
Doch Peter Müller wurde auch ernst, setzte<br />
wichtige Akzente und Zeichen in seiner Rede<br />
und schaffte dabei immer wieder den Brückenschlag<br />
zu Hermann Neuberger, dem „Bauherrn<br />
des Saarsports“, dem „fleißigen Macher“ sowie<br />
„Glücksfall <strong>für</strong> den Sport an der Saar und den<br />
deutschen Fußball“. Zu dem, was <strong>für</strong> Neuberger<br />
selbst die wichtigste Leistung <strong>für</strong> den Saarsport<br />
nach dem Krieg war, nämlich die Schaffung des<br />
Sportwettengesetzes im Schulterschluss mit der<br />
Politik – wonach ein Achtel der Totoeinnahmen<br />
an den Saarsport gehen – bekannte sich auch<br />
Peter Müller mit Nachdruck: „Sport ist mehr als<br />
Spitzensport, ohne Breite gibt es keine Spitze.<br />
Und wer in Zukunft noch eine Spitze haben will,<br />
mit Talenten aus der eigenen Jugend, der muss<br />
ein Interesse am Wettmonopol haben und sich<br />
weiter da<strong>für</strong> einsetzen“, so Müller, <strong>für</strong> den <strong>das</strong><br />
staatliche Wettmonopol Grundlage der Infra-<br />
6 2/2010<br />
Ministerpräsident Peter Müller, LSVS-Präsident Gerd Meyer und<br />
Erwin Himmelseher ehren den Preisträger SV Auersmacher. Jugendleiter<br />
Mathias Brocker und Jugendspieler Tom Lonsdorfer nehmen<br />
den Preis entgegen.<br />
strukturentwicklung im Sport durch <strong>das</strong> Sportachtel<br />
ist.<br />
Und auch die gesellschaftspolitische Funktion,<br />
die die Sportvereine und <strong>das</strong> ehrenamtliche<br />
Engagement der Mitglieder erfüllen, hob Peter<br />
Müller hervor. „Sport ist nicht nur die schönste<br />
Nebensache der Welt, sondern hilft auch viele<br />
Dinge zu vermitteln, die <strong>für</strong> unsere Gesellschaft<br />
wichtig sind: Fleiß, Ausdauer, Teamgeist... <strong>das</strong><br />
alles lehrt der Sport. Deshalb muss uns der Sport<br />
einiges Wert sein und deshalb können wir stolz<br />
auf die Vereinsstruktur im <strong>Saarland</strong> sein, an<br />
deren Spitze der LSVS als größte Bürgerinitiative<br />
im Land steht“, erklärte der Ministerpräsident.<br />
Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />
selbst bereits Festrednerin bei der Hermann-<br />
Neuberger-Preisverleihung, freute sich über die<br />
gelungene Veranstaltung sowie den würdigen<br />
Preisträger SV Auersmacher, „der beweist, <strong>das</strong>s<br />
man in einer hohen Spielklasse mit eigenem<br />
Nachwuchs spielen kann“. Und Dieter Schmitz,<br />
Mitglied im Vorstand der Arag, erklärte: „Der<br />
SVA war <strong>das</strong> Quäntchen besser in seiner Bewer-<br />
bung als die anderen Vereine, aber alle hatten<br />
ein sehr hohes Niveau.“ LSVS-Vizepräsident<br />
Werner Zimmer stellte fest: „Es ist natürlich<br />
immer schwer, die Bewerbungen zu vergleichen.<br />
Aber unsere Leistungssportreferentin Karin<br />
Becker und Michael Weber haben eine Checkliste<br />
erarbeitet, die uns die Arbeit der Jury<br />
erleichtert. Die beiden begleiten und beraten<br />
gerne auch interessierte Vereine im Vorfeld<br />
einer Bewerbung, da wünsche ich mir, <strong>das</strong>s sich<br />
noch mehr Vereine auf den Weg machen.“<br />
Darüber, <strong>das</strong>s gleich zwei Fußballvereine<br />
ausgezeichnet wurden, war der Saarländische<br />
Fußballverband natürlich hocherfreut. „Wir<br />
kennen und schätzen als Verband die Arbeit<br />
von Auersmacher und Großrosseln schon seit<br />
Jahren, die beiden Vereine sind echte Vorbilder,<br />
die zeigen, <strong>das</strong>s ehrenamtliches Engagement<br />
nicht nur zu sportlichen Erfolgen führen<br />
kann, sondern auch in der Öffentlichkeit positive<br />
Resonanz findet“, freute sich Hans Peter<br />
Becker, der Vorsitzende des Verbandsjugendausschusses<br />
des SFV.<br />
▲ SEBASTIAN BRÜCKNER
Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und SFV-Präsident<br />
Franz Josef Schumann überreichen Dominik Sailer, dem Jugendwart<br />
des SC Großrosseln, und Jugendspieler Manuel Müller die<br />
Urkunde und den Siegerscheck.<br />
LSVS-Vizepäsident Werner Zimmer und Dr. Volker Himmelseher<br />
ehren <strong>das</strong> LA-Team Saar, vertreten durch den 2. Vorsitzenden<br />
Herbert Raubuch und Simon Hechler.<br />
LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul Hans, LSVS-Präsidiumsmitglied<br />
Karl-Heinz Groß und Fechterpräsident Raimund Hübinger gratulieren<br />
dem Fechterring Hochwald-Wadern mit Jugendtrainer Peter<br />
Molter und Fechter Maxi Kippenberger.<br />
ARAG-Vorstand Dieter Schmitz und LSVS-Vizepäsident Dr. Kurt<br />
Bohr überreichen Jessica Josch und dem 1. Vorsitzenden der LSG<br />
Saarbrücken-Sulzbachtal, Manfred Kölzer, die Urkunde und den<br />
Siegerscheck.<br />
Franz-Rudolf Gerath (1.Vorsitzender der DJK Roden) und Jugendspieler<br />
Tobias Fontaine von der HG Saarlouis freuen sich über die<br />
Ehrung. Es gratulieren Staatssekretär Martin Karren und HVS-Präsident<br />
Jürgen Fried.<br />
Die Badmintonabteilung des PSV Saarbrücken mit Jugendwart<br />
Kunibert Jochem und der Deutschen Jugendmeisterin Viviane<br />
Charoloy werden durch LSVS-Ehrenpräsident Albert Wagner,<br />
Neuberger-Enkel Michael Morsch und SBV-Präsident Frank Liedke<br />
ausgezeichnet.<br />
2/2010<br />
7
Foto: Becker & Bredel<br />
8<br />
HERMANN-NEUBERGER-PREIS<br />
2/2010<br />
Im Porträt: SV Auersmacher<br />
Ein „Fußball“<br />
Der SV Auersmacher hat nach dem Gewinn des SFV-Hallenmasters<br />
den zweiten Titel der Saison eingefahren. Zwar huldigt die Auszeichnung<br />
„Hermann Neuberger-Preisträger 2009 nicht den sportlichen<br />
Erfolg des Fußball-Oberligisten, dennoch spielt dieser eine<br />
wesentliche Rolle.
-Dorf auf Erfolgskurs<br />
Durch den zweiten Oberligaaufstieg<br />
nach 1995 machte der Dorfverein im<br />
letzten Jahr auf sich aufmerksam. Das<br />
2500 Seelen-Dorf hatte sich damit <strong>für</strong><br />
die Spielklasse qualifiziert, in der <strong>das</strong> Aushängeschild<br />
des Saar-Fußballs, der 1. FC Saarbrücken,<br />
in den beiden Jahren zuvor spielte. In der Saison<br />
2009/2010 heißen die Gegner des SVA also<br />
SVN Zweibrücken, FK Pirmasens, FC Homburg<br />
und Borussia Neunkirchen statt Hüttigweiler,<br />
Perl-Besch oder Limbach.<br />
Wie lässt sich nun der Erfolg der ersten Mannschaft<br />
(derzeit Tabellenzweiter) mit einer Auszeichnung<br />
<strong>für</strong> die „hervorragende leistungsorientierte<br />
Nachwuchsarbeit“ des Vereins verbinden?<br />
Ganz einfach: 14 der 22 Spieler des<br />
Oberligakaders kommen aus der eigenen<br />
Jugend des SVA. Vor allem die A-Jugend Verbandsliga-Meistermannschaft<br />
von 2009 (Aufstieg<br />
in die Regionalliga) verstärkte die Mannschaft<br />
von Trainer Birster. Allen voran: Talent<br />
Jonas Hector (19 Jahre alt). Mit ihm kamen<br />
Christian Hertel (19), Tim Hoffmann (20),<br />
Marc Franz (19) und Yannik Hoffmann (18) in<br />
den aktiven Bereich. Ein Jahr zuvor schafften<br />
Hectors Bruder Lucas (21), Mathias Munz (20),<br />
Lukas Becker (20) und Philipp Hoffmann (21)<br />
den Sprung unter die besten 22.<br />
Dieses Faktum allein könnte die Preisverleihung<br />
durch den LSVS (<strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>) rechtfertigen. Doch steckt hinter<br />
diesen Ehren <strong>für</strong> den Verein weit mehr. Gerade<br />
in Zeiten des demografischen Wandels und sin-<br />
kender Geburtenzahlen<br />
braucht es Ideen, um als<br />
Sportverein eine ausreichende<br />
Zahl von Nachwuchsspielern<br />
zu halten. Eine<br />
Idee, die diesen Zweck in<br />
Auersmacher erfüllen sollte,<br />
hatte Peter Brocker.<br />
Der Jugendkoordinator<br />
der Juniorenfördergemeinschaft<br />
Obere Saar<br />
(beteiligte Vereine: SV<br />
Auersmacher, SV Bübingen<br />
und FC Kleinblittersdorf)<br />
schlug die Schaffung<br />
einer FSJ- (Freies<br />
soziales Jahr) Stelle im Verein vor. SVA-<br />
Geschäftsführer Thomas Dincher realisierte<br />
Brockers Vorschlag und beide konnten Topspieler<br />
Jonas Hector <strong>für</strong> diese Stelle gewinnen. Zu<br />
den Aufgabenbereichen des von Bundesligisten<br />
umworbenen Spielers zählen in erster Linie<br />
organisatorische Dinge, was alle an der Jugendarbeit<br />
Beteiligten deutlich entlastet. Aber auch<br />
die langfristige Sicherung des Zulaufs soll durch<br />
diese Maßnahme vorangetrieben werden. Thomas<br />
Dincher erklärt: „„Jonas geht außerdem<br />
mehrmals in der Woche in Schulen in Auersmacher<br />
und Kleinblittersdorf. Dort darf er dank seiner<br />
C-Lizenz auch eigenverantwortlich Fußball<br />
unterrichten.“ Hector selbst bringt vor allem <strong>das</strong><br />
Fußballspielen mit den jungen Schülerinnen und<br />
Schülern die meiste Freude: „Natürlich ist die<br />
Arbeit mit den Kindern am schönsten. Die Kids<br />
haben zwar manchmal schwere Tage, aber es<br />
macht eigentlich immer Spaß.“<br />
Nachdem sich der 19-Jährige 2009 gegen<br />
einen Wechsel zum Regionalligisten VfL<br />
Bochum II und <strong>für</strong> ein weiteres Jahr in seinem<br />
Heimatverein entschied, „war <strong>für</strong> mich klar, <strong>das</strong>s<br />
ich diese Stelle hier besetzen werde.“ Mit dem<br />
Juli endet Hectors FSJ – und sehr wahrscheinlich<br />
auch seine fußballerische Zeit in Auersmacher.<br />
Die FSJ Stelle hingegen bleibt dem SVA erhalten.<br />
Unsicher ist, wer <strong>das</strong> Erbe von Jonas Hector<br />
antritt. Laut Thomas Dincher liegen bisher zwei<br />
Bewerbungen vor: „Uns ist wichtig, <strong>das</strong>s entweder<br />
eine C-Lizenz vorliegt oder während des<br />
sozialen Jahres erworben wird. Der Verein würde<br />
den Kurs auch bezahlen“, formuliert der<br />
Geschäftsführer die Bedingungen einer Zusammenarbeit.<br />
Die Bedingungen, welche den etwa 114 Kindern<br />
und Jugendlichen des Vereins geboten<br />
werden, gehen dabei weit über <strong>das</strong> Fußballspie-<br />
HERMANN NEUBERGER-PREIS<br />
len hinaus. Für Jugendleiter Armin Ludt und dessen<br />
Stellvertreter Mathias Brocker ist nämlich<br />
auch die Herausbildung einer Sozialkompetenz<br />
eine wichtige Aufgabe des Sportvereins: „Wir<br />
setzen sehr auf <strong>das</strong> Gemeinschaftsgefühl. Durch<br />
gemeinsame Veranstaltungen, auch aus dem<br />
kulturellen Bereich, lernen die Jugendspieler<br />
auch etwas <strong>für</strong>s Leben“, erzählt der 22-jährige<br />
Brocker. Armin Ludt nennt einige Beispiele solcher<br />
Aktivitäten: „Neben den sportlichen Dingen<br />
wie Turniere, Sportfeste und Wanderungen<br />
organisieren wir jährlich einen Umwelttag, Fahrradtouren,<br />
Ferienfreizeiten und eine Jugendweihnachtsfeier.“<br />
Ein Grund zu Feiern bietet sich den Verantwortlichen<br />
sowie Jugend- und aktiven Spielern<br />
womöglich schon bald. Ein nicht nur von der<br />
Jugendabteilung gehegter Wunsch wird laut<br />
Geschäftsführer Dincher künftig realisiert: der<br />
Umbau des Hartplatzes zu einem modernen<br />
Kunstrasenplatz könnte den Zulauf des Dorfvereins<br />
langfristig sicherstellen.<br />
▲ SEBASTIAN ZENNER<br />
Fotos: Dietze (3), Wieck (1)<br />
2/2010 9
LSVS-INTERN<br />
Nachgefragt: Gerd Meyer und Paul Hans im Interview<br />
Kein Elfenbeinturm<br />
– die Sportschule<br />
ist <strong>für</strong> alle da!<br />
Der <strong>Landessportverband</strong> des <strong>Saarland</strong>es ist in Bewegung – nicht nur in sportlicher Hinsicht.<br />
Eine Strukturreform steht vor der Tür, Geschäftsstellen werden zusammengelegt,<br />
Stabsstellen aufgebaut, ein Personalentwicklungsplan installiert. Die Diskussion um<br />
den <strong>für</strong> den Saarsport so wichtigen Sportachtel ist immer ein Thema. Alles Gründe – um<br />
mal nachzuhaken! Und auch was Grundsätzliches: Wem gehört die Sportschule eigentlich?<br />
Wer darf am Olympiastützpunkt trainieren? Wohin geht die Reise mit dem LSVS?<br />
Und was kann er auf dem Weg dorthin <strong>für</strong> mich tun? Alles Fragen – um mal Auskunft zu<br />
erbitten! SaarSport Mitarbeiter Pascal Blum hat beim LSVS-Präsidenten Gerd Meyer und<br />
dem LSVS-Haupt-Geschäftsführer Paul Hans nachgefragt.<br />
Herr Hans, <strong>für</strong> alle Laien: Könnten Sie bitte<br />
die Aufgabengebiete des LSVS in ein paar<br />
Worten umreißen?<br />
Paul Hans: Der Auftrag des LSVS ergibt sich<br />
eindeutig aus der Satzung: Ganz allgemein<br />
gesagt dient er der Förderung des Breiten-, Freizeit-<br />
und Gesundheitssports ebenso wie des Leistungs-<br />
und Spitzensports im <strong>Saarland</strong>. Dabei<br />
unterstützt er insbesondere die Arbeit der ihm<br />
angehörenden Fachverbände auf finanzieller<br />
sowie auf organisatorischer Ebene.<br />
Und welche Funktionen füllt der LSVS aus?<br />
Hans: Die sind vielfältig: So ist der LSVS <strong>für</strong> die<br />
Verteilung des „Sportachtels“ verantwortlich. Er<br />
überwacht die Verwendung dieser Totomittel –<br />
<strong>das</strong> sind die Gelder, die aus Wetteinsätzen der<br />
<strong>Saarland</strong>-Sporttoto GmbH dem Sport im <strong>Saarland</strong><br />
zugute kommen. Auch ist er zuständig <strong>für</strong><br />
die Planung und den Ausbau von Sportanlagen.<br />
Der LSVS gewährleistet des Weiteren den Versicherungsschutz<br />
seiner Mitglieder und in sein<br />
Ressort fallen die Erfüllung der Aufgaben des<br />
Prüfungs- und Verleihungswesens.<br />
Meyer: Und wir halten stets die zukünftigen<br />
Aufgaben im Auge: Wir stehen vor den Herausforderungen<br />
eines demographischen Wandels –<br />
die überall aufkommenden Juniorenfördergemeinschaften<br />
sind heute schon ein Indiz da<strong>für</strong>.<br />
Bedeutet: Wir müssen noch mehr da<strong>für</strong> sorgen,<br />
<strong>das</strong>s der Sport bereits im Kindergarten und in der<br />
Schule Berücksichtigung findet. Da<strong>für</strong> haben wir<br />
einige Modelle ins Leben gerufen: Das Projekt<br />
10 2/2010<br />
„In den vergangenen 15 Jahren<br />
investierten wir über 40 Million Euro<br />
in dieses Schmuckstück.“<br />
„Kindergarten Kids in Bewegung“ wurde landesweit<br />
eingeführt. Auch bringen wir in allerlei Projekten<br />
die Schulen und den Sport zusammen.<br />
Hier werden wir auch noch stärker die Vereine<br />
mit einbinden. Die Schulen sind nicht nur daran<br />
interessiert, sie sind darauf angewiesen, mit den<br />
Sportvereinen zu kooperieren. Und auch die<br />
Vereine sehen darin eine große Chance – allerdings<br />
muss es eine Zusammenarbeit sein, bei der<br />
beide Seiten profitieren.<br />
LSVS-Präsident Gerd Meyer und Hauptg<br />
Einmalig in Deutschland ist, <strong>das</strong>s der LSVS als<br />
einziger <strong>Landessportverband</strong> nicht als eingetragener<br />
Verein, sondern als eine rechtsfähige<br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
geführt wird. Wie kam es zu diesem Sonderweg?<br />
Meyer: Der Grund liegt in der Finanzierung des<br />
LSVS: Seit 1951 bekommen wir keine Mittel aus<br />
dem Landeshaushalt – so regeln <strong>das</strong> die anderen<br />
Bundesländer. Der <strong>Landessportverband</strong> erhält<br />
seine Zuwendungen direkt über die Saartoto<br />
Gesellschaft. Das Zauberwort heißt Sportachtel!<br />
Diese Mittel betragen 12,5 Prozent des<br />
Gesamtumsatzes von Saartoto. Im vergangenen<br />
Jahr kamen auf diese Weise 13,1 Millionen<br />
Euro <strong>für</strong> den Saarsport zusammen und auch in<br />
diesem Jahr liegen wir bei einem ähnlichen<br />
Betrag. Das bedeutet, <strong>das</strong>s der Saarsport von<br />
den Zuwächsen der Sportwetten insbesondere in<br />
den Jahren 1999 bis 2006 enorm profitierte.<br />
Allerdings sind in den vergangenen Jahren die<br />
Einnahmen bei Saartoto zurückgegangen und<br />
damit sind auch die Zuwendungen <strong>für</strong> den Saarsport<br />
weniger geworden.<br />
Hat sich dieser Sonderweg als richtig erwiesen?<br />
Meyer: Absolut! Er ist ein Glücksfall <strong>für</strong> den<br />
Saarsport. Man muss sich nur mal die Hermann<br />
Neuberger Sportschule anschauen. In den vergangenen<br />
15 Jahren investierten wir über 40<br />
Million Euro in dieses Schmuckstück. Für diese<br />
Sportschule werden wir von vielen Bundesländern<br />
beneidet. Das wäre ohne <strong>das</strong> Sportachtel
eschäftsführer Paul Hans im Gespräch mit SaarSport-Mitarbeiter Pascal Blum.<br />
undenkbar. Aber ohne die Saarländer hätte es<br />
nicht geklappt. Denn nirgendwo gibt es eine derartige<br />
Identifizierung der Bevölkerung mit ihrer<br />
Lottogesellschaft. Das hat seinen Grund: Natürlich<br />
wollen die Leute gewinnen, aber landen sie<br />
keinen Treffer, wissen sie, <strong>das</strong>s ihr Geld nicht ins<br />
Ausland geht oder zu irgendeinem anonymen<br />
Aktionär. Nein, ganz konkret wird es vor der<br />
eigenen Haustür in den Sport, in Kultur, in<br />
Umwelt-Projekte oder soziale Einrichtungen<br />
gesteckt. Das führte dazu, <strong>das</strong>s die saarländische<br />
Totogesellschaft die höchsten Zahlen im ganzen<br />
Bundesgebiet aufweisen. Im vergangenen Jahr<br />
wurde bei allen Lottogesellschaften durchschnittlich<br />
pro Kopf und Woche <strong>für</strong> 1,50 Euro<br />
gespielt – bei uns waren es rund 2 Euro pro Saarländer.<br />
Ist die saarländische Erfindung des Sportachtels<br />
<strong>für</strong> die nächsten Jahre gesichert?<br />
Meyer: Wie fast jeder weiß, steht <strong>das</strong> Glückspiel-Monopol<br />
in der Diskussion. Wir hoffen, <strong>das</strong>s<br />
es in einem neuen Staatsvertrag fortgeschrieben<br />
wird. Wir sind optimistisch: Gerade nach den eindeutigen<br />
Aussagen unseres Ministerpräsidenten<br />
bei der Verleihung des Hermann Neuberger<br />
Preises, wo sich Peter Müller eindeutig <strong>für</strong> die<br />
Fortführung ausgesprochen hat und klar sagte,<br />
<strong>das</strong>s am Sportachtel nicht gerüttelt wird. Das ist<br />
ganz wichtig <strong>für</strong> den Saarsport und wir sind sehr<br />
erfreut über diese Aussage.<br />
Welche Besonderheit sehen Sie noch im<br />
Vergleich zu anderen Landessportverbänden?<br />
Meyer: Einzigartig sind die kurzen Wege im<br />
<strong>Saarland</strong>. Und vorbildlich in Deutschland sind die<br />
sehr guten und unmittelbaren Kontakte zur Politik.<br />
Des Weiteren ist der LSVS mit rund 2.200<br />
Vereinen und etwa 405.000 Mitgliedern die<br />
größte Personenvereinigung an der Saar. Bei<br />
einer Einwohnerzahl von rund einer Million sind<br />
somit über 40 Prozent der Saarländer Mitglied in<br />
einem Sportverein. Das ist ein Organisationsgrad<br />
wie in keinem anderen Bundesland! Erstklassig<br />
bei uns ist auch die direkte Verbindung zwischen<br />
den Vereinen, den Verbänden und dem LSVS. In<br />
vielen anderen Bundesländern sind noch Orga-<br />
„Unsere Überlegung in dieser<br />
Strukturkommission war:<br />
Wie stellen wir den <strong>Landessportverband</strong><br />
noch effektiver auf?“<br />
LSVS-INTERN<br />
nisationsstufen dazwischen geschaltet – beispielsweise<br />
die Sportbünde in Rheinland-Pfalz<br />
oder in Baden-Württemberg.<br />
Herr Hans, Sie haben nach dem tragischen<br />
Tod Ihres Vorgängers am 1. August 2009<br />
die Geschäftsführung des LSVS übernommen.<br />
Was wollen Sie anders machen, was<br />
beibehalten?<br />
Hans: Ich will natürlich die erfolgreiche Arbeit<br />
von Bernhard Gill fortsetzen. Er hat in seiner leider<br />
viel zu kurzen Amtszeit etliches erreicht: Der<br />
Bau der Leichtathletikhalle und der Schwimmhalle<br />
gehen auf sein Konto. Die Mensa und die<br />
Gästehäuser wurden modernisiert, <strong>das</strong> Haus der<br />
Athleten wurde errichtet und vieles mehr.<br />
Und was sind Ihre Ziele? Was haben Sie sich<br />
vorgenommen?<br />
Hans: Ja, natürlich will auch ich gewisse Schwerpunkte<br />
setzen: So liegt mir die Fortbildung und<br />
Weiterqualifizierung des Personals am Herzen.<br />
Die Aufgaben der Mitarbeiter verändern sich<br />
fast täglich. Damit diese Dienstleistungen weiterhin<br />
optimal erfüllt werden, wollen wir in allen<br />
Bereichen fitter werden. Auch möchte ich, <strong>das</strong>s<br />
wir <strong>für</strong> Schulen ein eigenes Ressort schaffen.<br />
Gerade im Bereich der Ganztagsschulen werden<br />
in Zukunft viele Aufgaben auf uns zukommen.<br />
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit sehe ich auch<br />
darin, die Sportschule als wirtschaftliches Unternehmen<br />
noch besser darzustellen. Das hat bis<br />
jetzt sicherlich schon gut funktioniert, aber an der<br />
einen oder anderen Stelle lässt sich noch etwas<br />
verbessern.<br />
Sie haben schon damit begonnen: In der<br />
internen Organisation des LSVS wird sich in<br />
der nächsten Zeit einiges ändern. Stichwort:<br />
Strukturreform! Was ist da genau geplant?<br />
Hans: Wir haben im vergangenen Jahr eine<br />
Arbeitsgruppe gebildet. Unsere Überlegung in<br />
dieser Strukturkommission war: Wie stellen wir<br />
den <strong>Landessportverband</strong> noch effektiver auf?<br />
Wir wollten schnell handeln, da die Geschäftsführer<br />
von zwei Geschäftsstellen aufgrund von<br />
Altersteilzeit ausscheiden. Die Arbeitsgruppe<br />
erarbeitete Vorschläge, die <strong>das</strong> LSVS-Präsidium<br />
Anfang Februar absegnete. Es wurde beschlossen,<br />
<strong>das</strong>s wir die Verbände dieser zwei<br />
Geschäftsstellen auf vier andere verteilen und<br />
somit größere, funktionsfähigere Organisationseinheiten<br />
schaffen.<br />
Kommt es dadurch nicht zu übergroßen Verwaltungsstellen?<br />
Beispielsweise haben jetzt<br />
zwei Geschäftsstellen bis zu sieben Verbände<br />
zu betreuen?<br />
Hans: Wir haben im <strong>Saarland</strong> insgesamt 45<br />
Fachverbände, von denen 25 hier an der Sportschule<br />
angesiedelt sind. Deren Verwaltung verteilte<br />
sich auf sieben Geschäftsstellen. Die zwei<br />
großen, der Fußballverband und der Turnerbund,<br />
bleiben unverändert. In Zukunft betreuen<br />
zwei Geschäftsstellen jeweils sieben Sportverbände.<br />
Und auf einer Geschäftsstelle werden<br />
2/2010<br />
Fotos: Wieck<br />
11
Fotos: Wieck<br />
LSVS-INTERN<br />
nun sechs und auf einer anderen fünf Verbände<br />
umsorgt. Wenn man beispielsweise die<br />
Geschäftsstelle von Torsten Rott unter die Lupe<br />
nimmt, sieht man: Er verwaltet ab sofort insgesamt<br />
sieben Verbände – und gleich fünf davon<br />
wurden ihm neu zugeteilt. Das klingt im ersten<br />
Moment vielleicht viel, aber: Das sind zum Teil<br />
ganz kleine Verbände wie Gewichtheben mit<br />
vier oder Boxen mit neun Vereinen. Uns war<br />
wichtig, <strong>das</strong>s alle von der Anzahl der Vereine<br />
sowie der Mitgliederzahl ungefähr gleich aufgestellt<br />
sind. Auch behalten wir die Ausgewogenheit<br />
der Personal-Ausstattung im Blick. So<br />
bekommt die Geschäftsstelle von Torsten Rott<br />
eine weitere Mitarbeiterin und einen Auszubildenden<br />
zugeteilt.<br />
Was sind eigentlich die Aufgaben eines<br />
Geschäftsstellenleiters?<br />
Meyer: Das ist in erster Linie die Unterstützung<br />
der ehrenamtlichen Funktionsträger in den einzelnen<br />
Verbänden. Ein weiterer wichtiger Punkt<br />
sind Buchhaltungsaufgaben und die Verwaltung<br />
der zugeteilten Totomittel. Dritter Schwerpunkt<br />
ist die Organisation des jeweiligen Sportbetriebs:<br />
Spielplanerstellung, Turnierkoordination, Ausbildung<br />
von Trainer,... – es sind ganz vielfältige<br />
Aufgaben. Eine weitere zielführende Ergänzung<br />
der Strukturkommission sieht eine klare Definition<br />
der Ämter vor: Was ist die Aufgabe des<br />
Hauptamtes? Und was des Ehrenamtes? Wie<br />
kann man eventuelle Überschneidungen vermeiden?<br />
Das spart Ressourcen und ist somit ein<br />
weiterer Optimierungsschritt.<br />
„Man hat sehr positiv<br />
auf die Veränderungen reagiert.“<br />
Zu der Strukturreform gehört auch die Bildung<br />
von Stabsstellen...<br />
Hans: Ja, wir haben fünf davon ins Leben gerufen.<br />
Alle übernehmen eigenverantwortliche<br />
Aufgaben und haben einen fest umrissenen<br />
Arbeitsbereich. So gibt es in Zukunft die Stabsstelle<br />
<strong>für</strong> alle IT-Angelegenheiten. Insbesondere<br />
gründen wir die Stabsstelle <strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Kommunikation, damit die Informationen<br />
noch schneller an die Verbände und<br />
Vereine kommen.<br />
Haben Sie schon Feedback erhalten? Wie<br />
werden die Veränderungen der Strukturen<br />
angenommen?<br />
Hans: Nachdem <strong>das</strong> Präsidium die Strukturreform<br />
positiv begleitete, hat es mich sogleich mit<br />
der Umsetzung beauftragt. Dieser Prozess ist im<br />
Gange, mit den betroffenen Mitarbeitern und<br />
Verbänden wurde bereits gesprochen. Und man<br />
hat sehr positiv auf die Veränderungen reagiert.<br />
In einem weiteren Schritt nahmen wir eine<br />
Bestandsaufnahme der Räumlichkeiten vor.<br />
Auch hier wird es Änderungen geben. Wir<br />
befinden uns quasi mitten in der Umsetzungsphase<br />
und schließen etwa bis zum 1. Mai alles<br />
erfolgreich ab.<br />
12 2/2010<br />
In Angriff genommen wird auch ein Personalentwicklungsplan.<br />
Was beinhaltet der?<br />
Hans: Personalentwicklung ist ein Thema, dem<br />
ich mich verschrieben habe. Voraussetzung ist,<br />
<strong>das</strong>s in den einzelnen Geschäftsstellen eine Stellenbewertung<br />
und eine Beschreibung der Aufgabenverteilung<br />
erfolgen. Wenn jemand beispielsweise<br />
mehr verdienen möchte, wird in Zukunft<br />
auch geschaut, wie hat sich derjenige bis dato<br />
fortgebildet. Oder wir helfen einem Mitarbeiter,<br />
der sich durch eine Weiterbildung auf eine<br />
höherdotierte Stelle gezielt vorbereiten möchte.<br />
Auch wird perspektivisch geschaut, wer uns in<br />
naher Zukunft aus Altersgründen verlässt – nur<br />
so kann man rechtzeitig nachpersonalisieren.<br />
Alle diese Themen gehören dazu.<br />
„Ich kann nur jeden herzlich<br />
einladen: Nutze die Möglichkeiten!“<br />
Ihnen ist weiter wichtig, auf <strong>das</strong> umfangreiche<br />
Dienstleistungsangebot des LSVS hinzuweisen.<br />
Wie profitiere ich davon?<br />
Hans: Oft wird verkannt: Die Hermann Neuberger<br />
Sportschule ist kein Elfenbeinturm <strong>für</strong> Top-<br />
Athleten. Hier können nicht nur Spitzenmannschaften<br />
ihr Trainingslager abhalten, jedem saarländischen<br />
Sportverein stehen die Einrichtungen<br />
offen. Er kann hier sein Quartier beziehen, die<br />
Sportstätten und Seminarräume nutzen, sich in<br />
der Mensa verpflegen,... Aber es gibt noch viele<br />
weitere Dienstleistungen: So bieten wir schon seit<br />
Jahren ein umfassendes Fortbildungs-Programm<br />
an, <strong>das</strong> klar auf die Vereinsarbeit abgestimmt ist.<br />
Mitgliedergewinnung aber auch Erhaltung der<br />
Mitgliederstruktur sind wichtige Themen. Marketinginstrumente<br />
werden vermittelt, um den<br />
Vereinen bessere finanzielle Ressourcen zu<br />
erschließen. Und die Vereine bekommen <strong>das</strong><br />
Rüstzeug an die Hand, wie sie neue Funktionsträger<br />
<strong>für</strong> ihre Vereinsarbeit gewinnen können. Ein<br />
brennendes Thema in fast jedem Verein. Der<br />
LSVS gibt Hilfestellung, wenn es darum geht,<br />
Kooperationen mit anderen Vereinen einzugehen.<br />
Immer mehr Vereine fusionieren und wir<br />
zeigen ihnen, wie daraus ein wirtschaftlich leistungsstarker<br />
und sportlich funktionierender Verein<br />
wird. Aber <strong>das</strong> sind nur einige Beispiele. Ich<br />
kann nur jeden herzlich einladen: Nutze die<br />
Möglichkeiten!<br />
Zum Dienstleistungsangebot gehört auch<br />
der neue Internetauftritt des LSVS...<br />
Meyer: Ja, sicherlich. Anfang des Jahres haben<br />
wir ihn modernisiert. In der dort hinterlegten<br />
Vereinsdatenbank kann sich jeder erkundigen,<br />
wo welcher Sport betrieben wird. Bin ich beispielsweise<br />
gerade ins <strong>Saarland</strong> gezogen und<br />
suche hier einen Leichtathletikverein – mit<br />
Zugriff auf die Vereinsdaten sind alle per Knopfdruck<br />
gelistet.<br />
Steht beim LSVS eher der Spitzensport oder<br />
der Breitensport im Fokus?<br />
Meyer: Beides. Ohne Breite, keine Spitze. Der<br />
Breitensport ist immer <strong>das</strong> Fundament. Aber wir<br />
wollen zusammen mit dem Förderausschuss Spitzensport,<br />
<strong>das</strong>s Spitzensportler aus unserem Land<br />
auch hier bleiben beziehungsweise, <strong>das</strong>s interessierte<br />
Sportler hierher kommen, weil sie bei uns<br />
eine hervorragende Infrastruktur vorfinden und<br />
daneben eine vorbildliche Betreuung erfahren.<br />
Gewährleistet wird dies durch die Zusammenarbeit<br />
mit dem Sportwissenschaftlichen Institut,<br />
dem Sportmedizinischen Institut und durch die<br />
Universität als Partnerhochschule des Sports.<br />
Dieses Zusammenspiel der einzelnen Institutionen<br />
läuft hervorragend. Damit die saarländischen<br />
Top-Sportler auch im Lande bleiben, ist es<br />
uns wichtig, so viele Vereine wie möglich in den<br />
ersten Bundesligen zu etablieren. Diesen Weg<br />
sind wir gemeinsam mit den Vereinen gegangen<br />
und können heute 17 Vereine in der 1. Bundesliga<br />
vorweisen – sieben davon wurden Deutsche<br />
Mannschaftsmeister. Auch im Nachwuchs waren<br />
wir noch nie so erfolgreich wie in den vergangenen<br />
Jahren.<br />
„Von einem Olympiastützpunkt<br />
profitieren wir alle!“<br />
Und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang<br />
der Olympiastützpunkt?<br />
Meyer: Der Olympiastützpunkt Rheinland-<br />
Pfalz/<strong>Saarland</strong> ist natürlich ein Aushängeschild<br />
<strong>für</strong> uns. Er ist der einzige länderübergreifende<br />
Stützpunkt in Deutschland. Hier werden die Athleten<br />
in den Schwerpunktsportarten Badminton,<br />
Triathlon, Leichtathletik, Ringen und Rudern<br />
betreut. Für die Spitzensportler in diesen Sportarten<br />
ist der Olympiastützpunkt zuständig und
da<strong>für</strong> erhält er Zuschüsse von der Sporthilfe, vom<br />
Trägerverein Leistungssport und vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Inneres. Die Sportstätten an der<br />
Hermann Neuberger Sportschule wurden zwar<br />
vom LSVS gebaut, aber dort, wo es sich um Stützpunkt-Sportarten<br />
handelt, gab es entsprechende<br />
Zuschüsse von Seiten des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />
Inneres.<br />
Also darf man den Olympiastützpunkt und<br />
die Hermann Neuberger Sportschule nicht in<br />
einen Topf werfen?<br />
Hans: Die Hermann Neuberger Sportschule ist<br />
der Wirtschaftsbetrieb des LSVS. Sie ist verantwortlich<br />
<strong>für</strong> die Instandhaltung der einzelnen<br />
Sportstätten und sie regelt alle Dienstleistungen,<br />
die mit der Sportschule verbunden sind. Dort<br />
werden die Umsätze abgerechnet, die wir beispielsweise<br />
durch die Mensa, durch <strong>das</strong> Vermieten<br />
von Seminarräumen oder durch die Übernachtungsangebote<br />
in den Gästehäusern generieren.<br />
Aber eindeutig ist die Sportschule eine<br />
Einrichtung des LSVS. Das wird ab und an verwechselt:<br />
Wenn also zu lesen oder zu hören ist,<br />
<strong>das</strong>s bulgarische Ringer am Olympiastützpunkt in<br />
Saarbrücken trainieren – stimmt <strong>das</strong> so nicht,<br />
wenn man es genau nimmt. Der Olympiastützpunkt<br />
besitzt keine Sportstätte an unserer Sportschule.<br />
Er bedient sich unserer Einrichtungen.<br />
Und die Zusammenarbeit zwischen LSVS und<br />
dem Olympiastützpunkt klappt hervorragend.<br />
Wir wollen also da keine künstlichen Gegensätze<br />
schaffen. Denn von einem Olympiastützpunkt<br />
profitieren wir alle!<br />
Wird sich die Anzahl der Sportarten am<br />
Olympiastützpunkt weiter erhöhen?<br />
Meyer: Die Olympiastützpunkte in Deutschland<br />
sind meistens an leistungsfähige Landeszentren<br />
angegliedert. Voraussetzung <strong>für</strong> den Olympiastützpunkt<br />
im <strong>Saarland</strong> war, <strong>das</strong>s wir hier zuvor<br />
einen Bundesstützpunkt hatten. Gute Chancen<br />
bestehen jetzt also auch <strong>für</strong> die Schwimmer, da<br />
sie bereits Bundesstützpunkt <strong>für</strong> den Nachwuchs<br />
sind. Und <strong>das</strong> gilt gleichfalls <strong>für</strong> die Turner, da sie<br />
in der 1. Bundesliga eine gute Rolle spielen und<br />
mit Eugen Spiridonov einen internationalen Spitzenturner<br />
in ihren Reihen haben.<br />
Was sind Ihre Wünsche <strong>für</strong> die Zukunft? Wo<br />
sehen Sie den LSVS in 20 Jahren?<br />
Meyer: Unser Wunsch wäre, <strong>das</strong>s wir weiterhin<br />
als selbstständiger Sportverband mit vielen aktiven<br />
Vereinen und einem leistungsstarken Olympiastützpunkt<br />
in einem selbstständigen Bundesland<br />
<strong>Saarland</strong> agieren können. Und ganz wichtig:<br />
Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s es dann noch genügend<br />
Ehrenamtliche in unseren Vereinen gibt, die sich<br />
in den Dienst des Sports und der Jugend stellen.<br />
Hans: Der LSVS wird noch mehr die Rolle als<br />
Dienstleister übernehmen. Wir wollen als übergeordnete<br />
Stelle der erste Ansprechpartner sein,<br />
<strong>für</strong> alle die im <strong>Saarland</strong> Sport treiben. Da ist auch<br />
nicht auszuschließen, <strong>das</strong>s es neue Arten von<br />
Mitgliedschaften geben wird. Heute ist nicht<br />
mehr jeder bereit, sich lebenslang an einen Verein<br />
zu binden. Es gibt viele Menschen, die ihren<br />
Sport unorganisiert betreiben. Die müssen wir<br />
abholen, denn hier steckt ein riesiges Potenzial,<br />
<strong>das</strong> wir in Zukunft noch stärker ausschöpfen sollten.<br />
Außerdem würde ich mir wünschen, <strong>das</strong>s es<br />
weiterhin ein Sportministerium gibt, <strong>das</strong> den Vereinsport<br />
und den Schulsport in einem Hause<br />
beheimatet. Das wäre die optimale Lösung.<br />
Neue Geschäftsstellen-Struktur beim LSVS (gültig ab 1. Mai 2010)<br />
Paul Hans, Hauptgeschäftsführer<br />
Saarländischer Bergsteiger- und Skiläuferbund, Saarländische Billard-Union, Saarländischer<br />
Leichtathletik-Bund, Pferdesportverband Saar, Saarländischer Sportakrobatik-Verband, Saarländischer<br />
Eis- und Rollsport-Verband – Susanne Frantz, Geschäftsführerin<br />
Basketball-Verband Saar, Saarländischer Boule-Verband, Handball-Verband Saar, Saarländischer<br />
Radfahrer-Bund, Saarländischer Tischtennis-Bund, Saarländischer Volleyball-Verband,<br />
Fechter-Bund Saar – Dietmar Keller, Geschäftsführer<br />
Saarländischer Fußballverband – Fritz Schery/Andreas Schwinn, Geschäftsführer<br />
Saarländischer Turnerbund – Karsten Kreis, Geschäftsführer<br />
Saarländischer Schwimm-Bund, Schützenverband Saar, Saarländischer Kanu-Bund, Landesverband<br />
Saarländischer Segler, Saarländischer Schach-Verband – Hans-Josef Mathis, Geschäftsführer<br />
Saarländischer Tennis-Bund, Saarländischer Landesverband <strong>für</strong> Tanzsport, Saarländische Box-<br />
Union, Saarländischer Gewichtheber-Verband, Saarländischer Judo-Bund, Saarländischer Ringer-Bund,<br />
Saarländischer Badminton-Verband – Torsten Rott, Geschäftsführer<br />
Alle anderen Sportfachverbände betreiben Geschäftsstellen in Eigenregie.<br />
LSVS-INTERN<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
Karl Heinz Groß wird 70<br />
Am 31. März feierte<br />
Karl Heinz Groß,<br />
Finanz-Kurator im<br />
Präsidium der Deutschen<br />
Reiterlichen<br />
Vereinigung (FN)<br />
und Präsident des<br />
Pferdesportverbandes<br />
Saar, seinen<br />
70. Geburtstag.<br />
Der gelernte Bankkaufmann<br />
war von<br />
1986 bis Ende 2003<br />
Direktor der Dresdner<br />
Bank in Saarbrücken.<br />
Seine beruflichen Fähigkeiten und Kenntnisse<br />
bildeten beste Voraussetzungen <strong>für</strong> sein<br />
ehrenamtliches Engagement. So war er ab<br />
1980 Schatzmeister im Vorstand des Landesverbandes<br />
Saar. 1994 wurde er 1. Vorsitzender<br />
– heute Präsident – des Verbandes.<br />
Im Jahr 2000 wurde Karl Heinz Groß<br />
mit dem Reiterkreuz in Silber ausgezeichnet.<br />
Seit dem Jahr 2001 gehört Karl Heinz Groß<br />
dem Präsidium der FN an. Vergangenes<br />
Jahr wählte ihn die Mitgliederversammlung<br />
des <strong>Landessportverband</strong>es als Vertreter in<br />
<strong>das</strong> LSVS-Präsidium.<br />
Stellenausschreibung<br />
Der <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>,<br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts, Hermann<br />
Neuberger Sportschule 1, 66123<br />
Saarbrücken, vertreten durch den Präsidenten<br />
Herrn Gerd Meyer bietet im Betrieb der<br />
bekannten und angesehenen Mensa-Küche,<br />
unseres Hauses, einer der modernsten Sportschulen<br />
in Deutschland, ab dem 1. August<br />
2010, eine dreijährige Berufs-Ausbildung,<br />
<strong>für</strong> den Beruf Koch/ Köchin.<br />
Die Ausbildungsvergütung erfolgt nach dem<br />
derzeit geltenden Tarifvertrag <strong>für</strong> die Länder<br />
(TV-L).<br />
Wir erwarten Ihre aussagefähige und vollständige<br />
Bewerbung mit Lebenslauf, Lichtbild,<br />
Zeugniskopien bis zum 30. April 2010.<br />
Mittlerer Bildungsabschluss wird vorausgesetzt.<br />
Hauptgeschäftsführung LSVS<br />
Hermann Neuberger Sportschule 1<br />
66123 Saarbrücken.<br />
2/2010<br />
13
Fotos: Sacom (2), Marsch (2)<br />
LSVS-PARTNER<br />
Eine Partnerschaft kommt<br />
Ein sportlicher Chef, eine sportliche Belegschaft, eine sportliche Partnerschaft. Seit dem Sommer des vergangenen<br />
Jahres besteht zwischen der Sacom Außenhandel GmbH und dem <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> (LSVS) eine<br />
Kooperation. SaarSport stellt die Püttlinger Firma, die unter anderem den Aufbau der neuen Internetpräsenz des LSVS<br />
unterstützte, einmal genauer vor.<br />
Franz-Josef Schulz gründete Sacom im Jahr<br />
1994. Bis heute ist der 62-Jährige alleiniger<br />
Gesellschafter der Firma, die auf<br />
den Import und Vertrieb bestimmter Produktgruppen<br />
spezialisiert ist, unter anderem<br />
Motorroller, Elektrofahrräder, Klimageräte und<br />
Leuchtmittel. „Dieser Betrieb ist so etwas wie<br />
mein Kind“, sagt Schulz. Ein Kind, <strong>das</strong> inzwischen<br />
auf eine Fläche von 30000 Quadratmetern<br />
angewachsen ist, auf der 30 Menschen in Lager,<br />
Werkstatt und Verwaltung arbeiten.<br />
Ein großer Produktschwerpunkt der Firma liegt<br />
seit rund fünf Jahren auf Motorrollern, die<br />
Sacom aus China importiert. Um die europäischen<br />
Qualitätsstandards zu gewährleisten, gibt<br />
es auf dem Betriebsgelände eine hauseigene<br />
Werkstatt. „Die Roller werden zerlegt angeliefert<br />
und von uns hier zusammengebaut“, erklärt<br />
Werkstattleiter Marc Scheer. Anschließend<br />
werden die Fahrzeuge computergestützt auf<br />
Herz und Nieren geprüft: Motorleistung, Endgeschwindigkeit,<br />
Vergaser, Lichtanlage, Reifen-<br />
14 2/2010<br />
Werkstattleiter Marc Scheer (links) und Geschäftsführer Franz-Josef Schulz.
ins Rollen<br />
druck, Schrauben und und und. Nach einer<br />
abschließenden Probefahrt verlassen die Roller<br />
die Firma in Richtung Kunden. „Derzeit liefern<br />
wir etwa 30 bis 40 Fahrzeuge am Tag deutschlandweit<br />
und in den Grenzgebieten von Luxemburg<br />
und Österreich aus. Zu Spitzenzeiten im<br />
Sommer sind es bis zu 100 pro Tag“, sagt<br />
Geschäftsführer Schulz.<br />
Bei allen Produkten, die Sacom handelt, legt<br />
die Firma auf einen Leitgedanken besonderen<br />
Wert: Energiesparen. „Der beste Weg, die<br />
Umwelt zu schützen, ist meiner Meinung nach<br />
Energiesparen. Das versuchen wir, einem breiten<br />
Publikum näher zubringen“, erläutert Schulz.<br />
Dieser Gedanke ist auch die Grundlage <strong>für</strong> die<br />
Partnerschaft zwischen Sacom und dem LSVS,<br />
die im Sommer 2009 beim saarländischen Ball<br />
des Sports in Saarbrücken von Schulz und Verbandspräsident<br />
Gerd Meyer geschmiedet wurde.<br />
Sie umfasst zwei Kernpunkte. Zum einen<br />
erhalten die Mitglieder eines Vereines, der im<br />
LSVS organisiert ist, einen Sonderrabatt auf die<br />
Die Betriebs-Fußballmannschaft der Firma<br />
Sacom Außenhandel GmbH.<br />
Roller von Sacom. „Damit wollen wir vor allem<br />
junge Menschen erreichen. Sie können schon ab<br />
15 Jahren einen Rollerführerschein machen und<br />
zum Training oder zu Spielen fahren“, sagt Schulz<br />
und fügt hinzu: „Ein Roller verbraucht auf 100<br />
Kilometer nur 1,5 bis zwei Liter Sprit.“ Zweiter<br />
Kernpunkt der Kooperation ist Energieberatung.<br />
„Wir wollen Vereinen zeigen, wie sie in<br />
ihren Sportstätten, vor allem in Hallen, langfristig<br />
Strom sparen können“, erklärt der Sacom-<br />
Chef. Er findet: „Sport und Umweltschutz, <strong>das</strong><br />
passt gut zusammen.“<br />
Schulz selbst hält sich mit viel Bewegung fit.<br />
„Für mich ist Sport ein Ausgleich zu meiner<br />
Arbeit“, erzählt der 62-Jährige. Er spielt beim<br />
TC Fischbach Tennis, außerdem trainiert er<br />
gerade auf der Laufstrecke. „Am 26. April<br />
möchte ich in Hamburg einen Halbmarathon<br />
laufen.“ Und wenn es in der Firma einmal besonders<br />
stressig ist, schwingt sich Schulz auch mal auf<br />
sein Rennrad, <strong>das</strong> in einer der Lagerhallen steht,<br />
und spult zum Entspannen einige Kilometer<br />
herunter. Auch <strong>das</strong> gemeinsame Sporttreiben<br />
gehört bei Sacom dazu – zum Beispiel in der<br />
betriebseigenen Fußballmannschaft, die regelmäßig<br />
an Turnieren mit anderen Firmen teilnimmt.<br />
Rund 15 Mitarbeiter, unter ihnen Werk-<br />
LSVS-PARTNER<br />
Blazenko Simic hält Ordung im Lager der<br />
Firma Sacom Außenhandel GmbH.<br />
stattleiter Scheer, der auch in der zweiten<br />
Mannschaft der Sportfreunde Köllerbach spielt,<br />
treffen sich im Sommer einmal die Woche zum<br />
Training. Auch der Chef kickt mit. In diesem Jahr<br />
hat sich Schulz zudem ein besonderes Ziel<br />
gesetzt: „Ich möchte meine Mitarbeiter dazu<br />
animieren, mit mir zusammen <strong>das</strong> Sportabzeichen<br />
zu machen.“<br />
▲ STEFANIE MARSCH<br />
2/2010<br />
15
16<br />
Martin Karren, 47, kommt gerade von der Staatssekretärsrunde des Jamaika-<br />
Kabinetts und freut sich auf eine leckere Fischmahlzeit mit seinem Gesprächspartner<br />
in einem Saarbrücker Bistro: der neue Staatssekretär im Ministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport ist seit November federführend<br />
<strong>für</strong> die Themenfelder Sport und Arbeitsmarkt. Der hoch aufgeschossene<br />
Ensheimer – er trägt dunklen Anzug über blauem Hemd und dezente Krawatte<br />
- strahlt eine ansteckende Zuversicht und Neugier aus. Die steht dem<br />
fröhlichen Diplom-Kaufmann und Juristen gut zu Gesicht. „Das ist eine tolle<br />
Aufgabe, da kommen persönliche Interessen und Verantwortung zusammen:<br />
ein Job mit positiven Emotionen“, und meint wohl die Begegnungen mit den<br />
„bewegten Erfolgsgeschichten“ des Sports. Damit passt er ausgezeichnet zum<br />
Saarsport.<br />
2/2010<br />
Martin Karren setzt als neuer Staatssekretär<br />
„Job mit<br />
Kein Zweifel: seine offene Art und seine<br />
Zielstrebigkeit haben seiner Parteikarriere<br />
eine Dynamik verliehen, „mit der<br />
ich nicht gerechnet habe“, sagt er. Im<br />
Dialog über Gott und die Welt sind die christlichen<br />
Werte, die den sympathischen Ensheimer<br />
auszeichnen, stets präsent. Seit 21 Jahren in der<br />
CDU, Fraktionsvorsitzender im Saarbrücker<br />
Stadtrat und zehn Jahre im Landtag, agierte er<br />
im Saarbrücker Wahlkampf mit seinem Slogan<br />
„Der Karren läuft.“ Und wie! Erst Landesvorsitzender<br />
der Wirtschaftsjunioren und turnusgemäß<br />
<strong>für</strong> ein Jahr ihr Chef auf Bundesebene hat<br />
der Vollblutpolitiker immer Kontakte zur Wirtschaft<br />
gehalten, war umwelt- und energiepolitischer<br />
Sprecher seiner Fraktion im Landtag, trat<br />
vehement <strong>für</strong> <strong>das</strong> „Aus“ der Glühbirnen ein und<br />
engagiert sich <strong>für</strong> erneuerbare Energien.<br />
Damit hat Karren jetzt weniger zu tun. Im<br />
Ministerium schätzt Chefin Annegret Kramp-<br />
Karrenbauer den Kollegen, der sich viel jungenhaften<br />
Charme bewahrt hat, <strong>für</strong> Arbeitseifer,<br />
Sachkunde und Integrität. Noch ist <strong>das</strong> neue<br />
Büro nicht bezogen, doch ungeachtet dessen ist<br />
Karren dabei, Akzente im Spagat zwischen beiden<br />
Zuständigkeitsbereichen zu setzen, indem er<br />
z. B verlautbart, <strong>das</strong>s „eine aktive Arbeitsmarktpolitik<br />
notwendig sei, um Problemgruppen<br />
nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren<br />
und damit die Arbeitslosigkeit zu senken.“ Und<br />
<strong>für</strong> den Sport ist der Freizeitläufer „Leider komme<br />
ich derzeit so wenig dazu“ – sehr viel auf<br />
Tour. Wochenende <strong>für</strong> Wochenende ist (der<br />
mit seiner Claudia frisch verheiratete) Martin<br />
Karren bei den Sportvereinen im Lande unterwegs,<br />
übergibt Zuwendungsbescheide der<br />
Sportplanungskommission oder erlebt Wettkampf-Highlights<br />
in Ballsportarten und anderen<br />
Disziplinen. „Ich bin überrascht, was in dieser<br />
Dichte und Intensität in Spitze und Breite im
SPORTPOLITIK<br />
auf die „positive Ladung“ des Saarsports<br />
positiven Emotionen“<br />
Staatssekretär Martin Karren (rechts) zusammen mit den Top-Ruderinnen und Ruderern<br />
bei der Weihnchtsfeier des LA-L.<br />
Saarsport passiert“, von seinen Erfahrungen in<br />
den ersten Monaten im Amt.<br />
Man merkt seine Begeisterung, wenn er von<br />
den Menschen im organisierten Sport spricht:<br />
„Mehr als 90 Prozent, die sich im Sport engagieren,<br />
haben eine positive Ladung“, hat Karren<br />
ausgemacht. (Und <strong>das</strong> nicht nur, wenn er sich<br />
eher unregelmäßig durch Schwimmen und Fahrradfahren<br />
fit hält). Der Staatssekretär, der u. a.<br />
die Eröffnung der Turnschule Dillingen besuchte,<br />
als Mit-Zuständiger der LSVS-Präventionsinitiative<br />
„wir im Verein mit dir“ in Hostenbach<br />
beiwohnte, Ehrengast der Scheckübergabe an<br />
die Deckarm-Stiftung ist oder bei der Ehrung der<br />
Jugendmeister und der Hermann-Neuberger-<br />
Preisverleihung mit gratuliert, und, und, und…<br />
will im Saarsport richtig ankommen. Da<strong>für</strong> tut<br />
der „Neue“ im Ministerium sehr viel. Noch <strong>für</strong><br />
Martin Karren hat seit November den Vorsitz der „Plako“ inne.<br />
dieses Jahr hat sich der Politiker vorgenommen,<br />
bei seinem Heimatverein, der DJK Ensheim,<br />
oder an der Sportschule sein Sportabzeichen<br />
erwerben. Versprochen!<br />
Die erste Hürde hat Karren bereits genommen:<br />
seit November auch Vorsitzender der<br />
Sportplanungskommission (PlaKo), verabschiedete<br />
er im internen Kreis seinen Vorgänger und<br />
langjährigen Plako-Chef, Staatssekretär a. D.<br />
Gerhard Müllenbach (kurzzeitig war Staatssekretärin<br />
Gaby Schäfer Vorsitzende) und Schatzmeister<br />
Günter Müller. „Es ist eine große Ehre <strong>für</strong><br />
mich, diesem Gremium vorzustehen“, hob<br />
Staatsekretär Karren nach der ersten Sitzung des<br />
Jahres die herausragende Bedeutung der Plako<br />
hervor. Und die ist sehr gut aufgestellt: Dies<br />
zeigt sich gerade an der Sportschule und am<br />
Olympiastützpunkt, wo der Saarsport mit der<br />
„Sport ist Lebensaufgabe<br />
und Perspektive.“<br />
Plako in den vergangenen Jahren mehr als 40<br />
Millionen Euro in Sportstätten und Infrastruktur<br />
investierte. Und noch in diesem Jahr steht die<br />
Grundsteinlegung <strong>für</strong> eine neue Multifunktionshalle<br />
auf dem Programm. LSVS-Präsident Gerd<br />
Meyer verweist gerne auf <strong>das</strong> gute Klima: „Wir<br />
haben bisher immer einstimmige Beschlüsse<br />
gefasst.“<br />
▲ WOLFGANG WEBER<br />
Auf den folgenden Seiten beantwortet Martin<br />
Karren Fragen des Magazins SaarSport.<br />
Die „Plako“<br />
Staatssekretär Martin Karren<br />
Die Sportplanungskomission (Plako), 1956<br />
als Institution aus Exekutive, Legislative und<br />
Sport gebildet, hat sich seither parteiübergreifend<br />
als segensreiche Einrichtung<br />
bewährt. Laut Auftragstext entscheidet die<br />
Kommission über die Verwendung der Mittel<br />
des LSVS aus den Einahmen der <strong>Saarland</strong><br />
Sporttoto GmbH zur Förderung des Sports.<br />
Landesregierung und Plako verständigten<br />
sich 1999 darauf, <strong>das</strong>s die Kommission<br />
22,75 Prozent vom Sportachtel – <strong>das</strong> ist die<br />
Summe, die dem LSVS jährlich <strong>für</strong> den Bau,<br />
die Unterhaltung und die Ausstattung von<br />
Sportanlagen von Toto direkt erhält – direkt<br />
zufließen. Heute gehören dem Gremium 22<br />
Mitglieder, darunter neben LSVS-Präsident<br />
Gerd Meyer, den Stellvertretern Werner<br />
Zimmer und Kurt Bohr sowie Hauptgeschäftsführer<br />
Paul Hans weitere LSVS-Funktionäre,<br />
drei Landtagsabgeordnete und je<br />
ein Vertreter des Innen-, Kultus-, Finanz- und<br />
Umweltministeriums an. Bis Sommer will die<br />
Politik ihre neuen Vertreter benennen.<br />
Geschäftsführer ist Martin Strauß.<br />
Pro Jahr stehen der Plako ca. 2,5 Millionen<br />
Euro zur Verfügung: bis heute wurden rund<br />
110 Millionen Euro <strong>für</strong> wichtige Sportprojekte<br />
im <strong>Saarland</strong> ausgegeben. Damit wurden<br />
Sportplätze und weitere moderne Sportanlagen<br />
gefördert – in den zurückliegenden<br />
Jahren z. B. mehr als 60 Kunstrasen- und<br />
mehr als 110 Naturrasenplätze, Leichtathletikanlagen<br />
und die Sanierung von Stadien<br />
und Sportheimen gefördert. -wow-<br />
Fotos: Ruppenthal (2), Becker & Bredel (1)<br />
2/2010 17
18<br />
SPORTPOLITIK<br />
„Der Sport muss sich künftig<br />
stärker an der<br />
demografischen<br />
Entwicklung ausrichten“<br />
Der neue Sport-Staatssekretär Martin Karren setzt auf gute Partnerschaft mit dem LSVS<br />
und will auf die Menschen zugehen<br />
LSVS-Pressesprecher Wolfgang Weber im Gespräch mit Staatssekretär Martin Karren.<br />
Herr Karren, Sie sind jetzt seit fünf<br />
Monaten im Amt. Als Staatssekretär<br />
verantworten Sie die Bereiche<br />
Sport und Arbeitsmarkt. Wie beurteilen<br />
Sie <strong>das</strong> Politikfeld Sport?<br />
Martin Karren: Sport ist <strong>für</strong> viele bekanntlich<br />
die schönste Nebensache der Welt. Ich darf<br />
mich dem Sport sogar hauptamtlich widmen und<br />
die Aufgabe macht mir große Freude, da ich mit<br />
sehr vielen engagierten, kompetenten und sympathischen<br />
Menschen in Kontakt trete. Und<br />
natürlich ist der Sport keine Nebensache, sondern<br />
ein integraler und fest verwurzelter<br />
Bestandteil unserer Gesellschaft, <strong>für</strong> viele Menschen<br />
ein wichtiger Lebensbereich neben Arbeit<br />
und Familie. Darüber hinaus erfüllt der organisierte<br />
Sport zahlreiche gemeinwohlorientierte<br />
2/2010<br />
Funktionen <strong>für</strong> unser Gemeinwesen. Der Sport<br />
ist also ein wichtiges, abwechslungsreiches und<br />
positiv geladenes Politikfeld.<br />
Sie haben gleich den Vorsitz der Sportplanungskommission<br />
von ihrem Staatssekretärskollegen<br />
Gerhard Müllenbach übernommen.<br />
Große Schuhe…<br />
Karren: …wer in große Schuhe steigt, muss sich<br />
natürlich besonders anstrengen. Aber mit meinem<br />
Vorgänger Gerhard Müllenbach habe ich<br />
einen Freund und Partner. Hinzu kommt eine<br />
Sportabteilung im Ministerium mit kompetenten<br />
und aktiven Mitarbeitern, die nicht nur ihre<br />
Arbeitskraft und ihr Wissen über Gebühr einbringen,<br />
sondern auch hervorragende Netzwerke<br />
pflegen. Natürlich ist auch der Landessport-<br />
verband <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> mit seinen vielen<br />
engagierten Mitgliedern ein stets offener und<br />
konstruktiver Ansprechpartner. Ich bin sicher,<br />
<strong>das</strong>s ich mich mit dem vorhandenen Know-how<br />
schnell in die umfangreiche Materie einarbeiten<br />
werde.<br />
Welchen Stellenwert hat der Sport im Ministerium<br />
und welchen im Kabinett?<br />
Karren: Den hohen Stellenwert des Sports in<br />
unserem Lande belegt die hohe Organisationsquote<br />
(40 Prozent). Auch dem Kabinett und im<br />
Ministerium ist der Sport enorm wichtig. Dies<br />
zeigt sich auch darin, <strong>das</strong>s es sich unser Ministerpräsident<br />
Peter Müller und unsere Ministerin<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer persönlich bei<br />
vielen Sportveranstaltungen dabei sind. Der<br />
Kontakt zu den Menschen in den Vereinen ist<br />
uns ein wichtiges Anliegen.<br />
Sport hat in der Gesellschaft eine Querschnittsfunktion.<br />
Hier im <strong>Saarland</strong> mehr<br />
denn je. Sie können an vielen Schaltstationen<br />
mitwirken. Wo wollen Sie ansetzen?<br />
Karren: Das ist sicher richtig, <strong>das</strong> belegen u. a.<br />
seine gesundheits-, bildungs- und integrationspolitischen<br />
Bezüge. Die positiven Effekte <strong>für</strong> die<br />
BürgerInnen sowie <strong>für</strong> <strong>das</strong> Gemeinwesen kann<br />
der organisierte Sport aber nicht ohne die zahlreichen<br />
ehrenamtlich tätigen Menschen erbringen.<br />
Daher liegt es mir besonders am Herzen,<br />
optimale Rahmenbedingungen <strong>für</strong> ehrenamtliche<br />
Tätigkeit zu gewährleisten. Einiges wurde<br />
schon verwirklicht, z. B. die Gesetzesinitiative<br />
des <strong>Saarland</strong>es zur Begrenzung der Haftung von<br />
ehrenamtlichen Vereinsvorständen und die seit<br />
dem Jahr 2005 bestehende subsidiäre Haftpflicht-<br />
und Unfallversicherung <strong>für</strong> ehrenamtlich<br />
tätige Menschen. Das ehrenamtliche Engagement<br />
ist die notwendige Basis, um darauf aufbauend<br />
die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> breiten-,<br />
freizeit- und leistungssportliches Engagement<br />
unserer BürgerInnen vor dem Hintergrund des<br />
demografischen Wandels zukunftsfähig ausgestalten<br />
zu können.
Der LSVS hat mit dem Ausbau der Hermann<br />
Neuberger Sportschule und dem angegliederten<br />
Olympiastützpunkt ideale Strukturen<br />
geschaffen…<br />
Karren: Im <strong>Saarland</strong> hat ein partnerschaftliches<br />
und vertrauensvolles Miteinander von Politik und<br />
Sport eine gute Tradition. Daher hat der Gesetzgeber<br />
dem LSVS <strong>das</strong> Sportachtel gesetzlich<br />
garantiert. Dadurch kann der organisierte Sport<br />
im <strong>Saarland</strong> seine Aufgaben noch autonomer<br />
und unabhängiger wahrnehmen als in anderen<br />
Ländern. Mithilfe dieser Gelder konnte auch die<br />
Hermann Neuberger Sportschule zu einem bundesweit<br />
beachteten Trainingszentrum – mit der<br />
Leistungsinfrastruktur des Olympiastützpunktes -<br />
ausgebaut werden. Auch die Universität des<br />
<strong>Saarland</strong>es mit dem Institut <strong>für</strong> Sport- und Präventivmedizin<br />
sowie dem Sportwissenschaftlichen<br />
Institut gehören dazu.<br />
Bald erfolgt der Spatenstich <strong>für</strong> die neue<br />
Multifunktionshalle. Das bringt noch mehr<br />
Attraktivität…<br />
Karren: …Ja, hier greift <strong>das</strong> Konjunkturpaket II,<br />
<strong>das</strong> heißt, <strong>das</strong> Land wird die geplante Baumaßnahme<br />
maßgeblich finanziell unterstützen. Dies<br />
zeigt erneut den Stellenwert des Sports <strong>für</strong> die<br />
saarländische Landesregierung. Nicht nur die<br />
Fachverbände, der Olympiastützpunkt und <strong>das</strong><br />
Gymnasium am Rotenbühl werden von dem<br />
Neubau profitieren, sondern der Saarsport insgesamt.<br />
Spitzen- und Breitensport ergänzen sich ideal.<br />
Selten war <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> so erfolgreich:<br />
Olympiasieger Jan Frodeno, sieben aktuelle<br />
Mannschaftsmeister und die Europacup-<br />
Mädels der „Royals“… Die Rahmenbedingungen<br />
stimmen, oder?<br />
Karren: Ja, die Rahmenbedingungen stimmen,<br />
sowohl im Spitzen- wie auch im Breitensport. Beide<br />
bedingen sich gegenseitig: Kein Spitzensport<br />
ohne eine breite Basis und kein Breitensport ohne<br />
die Vorbilder in der Spitze. Ein Zeugnis der hervorragenden<br />
Rahmenbedingungen sind natürlich<br />
auch die jüngsten Erfolge im saarländischen<br />
Sport, sowohl im Aktiven- wie auch im Nachwuchsbereich.<br />
Einen großen Anteil an diesen<br />
Erfolgen hat natürlich auch der Förderausschuss<br />
Spitzensport, der die saarländischen Spitzenvereine<br />
und die Spitzensportler gezielt fördert.<br />
Auch dank des sogenannten Sportachtels aus<br />
Toto-Erlösen gibt es im Saarsport eine verlässliche<br />
Förderung. Doch die Wettspielerlöse<br />
gehen zurück – es tummeln sich noch zu<br />
viele illegale Wettbüros in diesem Bereich,<br />
Wie denken Sie darüber?<br />
Karren: In der Tat, die <strong>Saarland</strong>-Sporttoto<br />
GmbH verzeichnet einen Rückgang der Wettspielerlöse.<br />
Die Ursache ist gewiss die Finanzmarktkrise.<br />
Auch die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes<br />
und des Europäischen<br />
Gerichtshofes bezüglich Werbe- und Vertriebsbeschränkungen<br />
mögen sich ebenso ausgewirkt<br />
haben, ebenso wie diverse Erscheinungsformen<br />
illegalen Glücksspiels, insbesondere im Internet.<br />
– Und gegen die noch offenen illegalen Sportwettenbüros<br />
im <strong>Saarland</strong> geht <strong>das</strong> Landesverwaltungsamt<br />
konsequent vor. Letztlich sehe ich im<br />
Hinblick auf eine gezielte Suchtprävention, eine<br />
Suchtbekämpfung sowie eine Kriminalitätsvorbeugung<br />
im Bereich des Glücksspiels keine Alternative<br />
zum staatlichen Glücksspielmonopol,<br />
ebenso wenig wie im Hinblick auf eine Finanzierung<br />
des Sports.<br />
Die Wirtschaftskrise hat Land, Kommunen<br />
und Vereine stark getroffen. Schwimmbäder<br />
sind von Schließung bedroht. Gemeinden<br />
überlegen, die Benutzungsentgelte ihrer<br />
Hallen und Sportplätze anzuheben. Gibt es<br />
Konzepte zur Rettung aus dem Dilemma?<br />
Karren: Natürlich reichen die Folgen der Wirtschaftskrise<br />
auch bis in den Sport hinein. Aber<br />
nicht alle Phänomene sind Folgen der Wirtschaftskrise.<br />
An dieser Stelle möchte ich aber<br />
betonen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Vorhalten von Sportstätten<br />
sowie die Erhebung von Nutzungsgebühren von<br />
den einzelnen Kommunen geregelt werden – im<br />
Rahmen der verfassungsrechtlich garantierten<br />
kommunalen Selbstverwaltung. Hier kann ich als<br />
zuständiger Staatssekretär im Sportministerium<br />
nur an die Kommunen appellieren, die Bedeutung<br />
des Vereinssports – insbesondere auch <strong>für</strong><br />
die Kinder und Jugendlichen – in ihrer Stadt oder<br />
Gemeinde angemessen im Rahmen ihrer (Finanz-<br />
)Politik zu berücksichtigen. Ich möchte allerdings<br />
auch erwähnen, <strong>das</strong>s bundesweit im Rahmen des<br />
Konjunkturpakets II in den Jahren 2009 bis<br />
2011 weit mehr als 600 Millionen Euro in die<br />
Sanierung von Sportstätten geflossen sein werden.<br />
Was sind die Aufgaben und Ziele auch im<br />
Hinblick auf die Sportentwicklung, insbesondere<br />
der demografischen Erwartungen, <strong>für</strong><br />
die nächsten Jahre?<br />
Karren: Laut Prognosen wird die Bevölkerung<br />
bis zum Jahr 2060 im <strong>Saarland</strong> um ca. 33,5 Prozent<br />
abnehmen. Die Bevölkerungsgruppe der<br />
unter 20-Jährigen wird im gleichen Zeitraum fast<br />
um die Hälfte zurückgehen, gleichzeitig wird die<br />
Zahl der älteren Menschen ansteigen, insbesondere<br />
der Hochbetagten. Diese demographischen<br />
Veränderungen werden natürlich auch die<br />
Sportentwicklung beeinflussen. Übergeordnetes<br />
Ziel des organisierten Sports muss es sein, <strong>das</strong><br />
Sportangebot an den veränderten Bedarf anzupassen.<br />
Die Zukunftsfähigkeit der Vereine wird in<br />
Kooperationen, zielgruppenspezifischen Angeboten<br />
und einer ökonomischen Sportstätteninfrastruktur<br />
liegen. Die Sportplanungskommission<br />
wird sich bei der Gewährung von Fördermitteln<br />
zukünftig stärker an der demografischen Entwicklung<br />
und dem Aspekt der Nachhaltigkeit in seiner<br />
ökologischen, ökonomischen und sozialen<br />
Dimension orientieren müssen. Insbesondere<br />
interkommunale Konzepte und intrakommunale<br />
Kooperationen sollten dabei besondere Beachtung<br />
verdienen.<br />
Die Fragen stellte<br />
▲ WOLFGANG WEBER<br />
SPORTPOLITIK<br />
Kinder in Bewegung<br />
Kinder leben, bedingt durch den ökonomischen,<br />
familienstrukturellen und gesellschaftlichen<br />
Wandel, in einer neuen Situation.<br />
Radikale Veränderungen im Lebensstil<br />
führen zu weit reichenden Folgen. Motorische<br />
und psychosoziale Störungen sind vorprogrammiert.<br />
Wenn es heute um die Gesundheit von Kindern<br />
und Jugendlichen geht, dann stehen<br />
Bewegungsmangel und Übergewicht im<br />
Vordergrund. In Deutschland ist mittlerweile<br />
jedes sechste Kind und jeder dritte<br />
Jugendliche übergewichtig. Diese Entwicklung<br />
wird leider durch die Veränderung der<br />
Lebens- und Bewegungswelt der jungen<br />
Generation gefördert. Bewegungsarme<br />
Freizeitaktivitäten und ein hoher Medienkonsum<br />
nehmen gegenüber bewegungsreichen<br />
Aktivitäten einen höheren Stellenwert<br />
ein. Bewegung spielt im Alltag kaum noch<br />
eine lebensnotwendige Rolle, Kinder werden<br />
in eine bewegungsarme Welt „hineingeboren“.<br />
Die positiven Zusammenhänge<br />
von Bewegung, Fitness und Lebensqualität<br />
sind leider in Vergessenheit geraten. Dabei<br />
fördert Bewegung die körperliche, geistige<br />
und seelische Entwicklung von Kindern.<br />
Bewegung ist nicht alles, aber ohne Bewegung<br />
läuft nichts.<br />
Die BARMER GEK setzt sich entschieden<br />
<strong>für</strong> mehr Gesundheit und somit <strong>für</strong> mehr<br />
Bewegungsräume im Kindes- und Jugendalter<br />
ein. Für den dauerhaften und langfristigen<br />
Erfolg von Prävention und Gesundheitsförderung<br />
ist die Gruppe der jungen<br />
und jüngsten Generation absolut entscheidend.<br />
Denn die Weichen <strong>für</strong> Gesundheit<br />
und Wohlbefinden im Erwachsenenalter<br />
werden in den frühen Lebensjahren gestellt.<br />
Umso mehr wird deutlich, <strong>das</strong>s die Arbeit<br />
der Sportvereine gefragter ist denn je: Denn<br />
die Vereine leisten einen verstärkten Beitrag<br />
zur Schaffung von Bewegungsräumen<br />
sowie von qualitativ hochwertigen Bewegungsangeboten<br />
<strong>für</strong> Kinder. Mehr Bewegung<br />
bedeutet nicht nur mehr körperliche<br />
Gesundheit, sondern sorgt auch <strong>für</strong> eine stabilere<br />
Psyche. Auch <strong>das</strong> Lernen wird<br />
dadurch verbessert. Kinder, die über eine<br />
gute Motorik verfügen, können sich besser<br />
konzentrieren. Gerade die altersgemäße<br />
Entwicklung der Motorik hat <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche eine entscheidende Bedeutung.<br />
Schon in der frühesten Kindheit können<br />
adäquate Bewegungsreize gesetzt werden,<br />
damit <strong>das</strong> Kind entsprechende Bewegungs<br />
- Erfahrungen sammeln kann.<br />
2/2010<br />
Foto: Ruppenthal<br />
19
Fotos: DOSB<br />
Bald wird wieder nach den Sternen<br />
gegriffen! Ab 21. April 2010 können<br />
sich saarländische Vereine<br />
wieder <strong>für</strong> den Breitensport-Wettbewerb<br />
„Sterne des Sports“ des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes (DOSB) und der<br />
Volks- und Raiffeisenbanken bewerben.<br />
Am 2. Februar 2010 triumphierte der Polizeisportverein<br />
(PSV) Saar bei der bundesweiten<br />
Verleihung der „Sterne des Sports“. Als Bundes-<br />
sieger erhielt der Verein <strong>für</strong> sein integratives<br />
Tanzprojekt mit Behinderten den „Goldenen<br />
Stern des Sports“. „Es hat sich richtig <strong>für</strong> uns<br />
gelohnt. Wir spüren noch immer die positiven<br />
Nachwirkungen“, erklärt der Vorsitzende des<br />
20 2/2010<br />
Ab dem 21. April sucht <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> wieder den „Stern des Sports“<br />
Aktion „Sterne des Sports“ 2010 startet im <strong>Saarland</strong> am 21. April<br />
Vereine können bald wieder<br />
nach den Sternen greifen<br />
PSV Saar, Klaus Wehowsky, zwei Monate nach<br />
der Preisverleihung. Durch die Aufmerksamkeit,<br />
die der PSV mit seinem Projekt erregte, wurden<br />
neue Mitglieder <strong>für</strong> die Tanzsportgruppe<br />
gewonnen. Zudem war Innenministerin Annegret<br />
Kramp-Karrenbauer zu Besuch und tanzte<br />
bei einer Übungseinheit gemeinsam mit den<br />
sehbehinderten Mitgliedern der Tanzsportgruppe<br />
und auch Olympiasieger Florian Hambüchen<br />
(der deutschlandweite Botschafter des<br />
Wettbewerbs „Sterne des Sports“) wird in Kürze<br />
den Polizeisportverein besuchen.<br />
Auf die „Sterne des Sports“ aufmerksam wurde<br />
der PSV durch einen Tipp des Präsidenten<br />
des Saarländischen Landesverbandes <strong>für</strong> Tanzsport<br />
(SLT), Klaus Kramny. „Wir haben uns dann<br />
bei der Volksbank schlau gemacht und anschließend<br />
die Bewerbungsunterlagen fertig<br />
gemacht“, erklärt Wehowsky. Um den „Goldenen<br />
Stern“ abzustauben, brauchte der PSV übrigens<br />
zwei Versuche. 2008 bewarb sich der<br />
Verein mit einem anderen Projekt und kam<br />
nicht über die regionale Ebene hinaus. Mit dem<br />
neuen Tanzsportprojekt gelang dann 2009 der<br />
große Wurf. „Vereine die bereits an der Aktion<br />
teilgenommen haben, können sich also gern ein<br />
zweites Mal bewerben. Es könnte sich lohnen“,<br />
erklärt Anke Diesinger, Marketingleiterin bei<br />
der Volksbank Saarlouis.<br />
Aber auch Vereine, die bislang noch nicht an<br />
den „Sternen des Sports“ teilgenommen haben<br />
und nicht gewonnen haben, sind natürlich herzlich<br />
eingeladen, mit ihren Projekten nach den<br />
Sternen zu greifen. Gesucht werden Sportvereine,<br />
die durch gesellschaftliches Engagement<br />
überzeugen. Zu zehn verschiedenen Schwerpunktthemen,<br />
wie beispielsweise Integration,<br />
Vereinsmanagement, Senioren, Familie oder<br />
Umweltschutz, können Bewerbungen eingereicht<br />
werden.<br />
Eine kompetente Jury aus Vertretern der<br />
Volksbanken, des <strong>Landessportverband</strong>es<br />
(LSVS), der Medien und des Sports bewerten die<br />
Bewerbungen und entscheiden über die Platzierungen.<br />
Die Sieger auf lokaler Ebene der Volksbanken<br />
werden mit „Sternen des Sports“ in Bronze<br />
und attraktiven Geldprämien belohnt. Der<br />
Erstplatzierte ist automatisch <strong>für</strong> die nächste<br />
Runde um die „Sterne des Sports“ in Silber auf<br />
Landesebene qualifiziert. Höhepunkt und<br />
Abschluss des Wettbewerbs ist die Vergabe der<br />
„Sterne des Sports“ in Gold. Sie werden im Rahmen<br />
einer Galaveranstaltung in Berlin an die<br />
Bundessieger überreicht.<br />
Bewerbungen können in diesem Jahr ab dem<br />
21. April abgegeben werden. Dann startet die<br />
Aktion „Sterne des Sports“ mit einer „Kick-Off-<br />
Veranstaltung“ in Saarbrücken. Weitere Informationen<br />
zu den „Sternen des Sports“, gibt es bei<br />
den lokalen Volksbanken, sowie im Internet<br />
unter www.sterne-des-sports.de.<br />
▲ PHILIPP SEMMLER
Sehr zufrieden war Werner Persch,<br />
der ehrenamtliche Beauftragte <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> Deutsche Sportabzeichen (DAS)<br />
beim LSVS, mit den Sportabzeichen-<br />
Zahlen 2009. Das Saarsport-Magazin<br />
unterhielt sich mit dem 55-Jährigen.<br />
Herr Persch, die Sportabzeichen-Zahlen <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> Jahr 2009 liegen vor. Wie viele Sportabzeichen<br />
wurden denn im <strong>Saarland</strong> abgelegt?<br />
Werner Persch: Wir hatten im vergangenen<br />
Jahr 2664 Sportabzeichen bei den Erwachsenen<br />
und 11.023 bei den Jugendlichen. Das<br />
ergibt insgesamt 13.687 Sportabzeichen. Hinzu<br />
kommen noch 1.810 Kinder bis sechs Jahren,<br />
die <strong>das</strong> Mini-Sportabzeichen gemacht haben.<br />
Das Mini-Sportabzeichen dient dazu, die Kleinen<br />
an die Sportabzeichen-Aktion heranzuführen.<br />
Auch Fitness-Tests wurden 2009 wieder<br />
zahlreich erfolgreich abgeschlossen. Hier haben<br />
wir 2.882 Urkunden <strong>für</strong> den Fitness-Test in<br />
Bronze und 3.204 Urkunden <strong>für</strong> den Fitness-<br />
Test in Silber verliehen. Das Fitness-Test in Bronze<br />
haben Sportler bestanden, wenn sie die drei<br />
von fünf Disziplinen des Sportabzeichens abgelegt<br />
haben. Für vier bestandene Disziplinen gibt<br />
es den Fitness-Test in Silber.<br />
Wie gut sind diese Zahlen den im Vergleich<br />
zum Jahr 2008?<br />
Persch: Im Jahr 2008 waren es insgesamt<br />
12.679 Sportabzeichen. Wir haben also 2009<br />
knapp 1.000 Abzeichen mehr. Damit sind wir<br />
sehr zufrieden. Das Rekordhoch aus dem Jahr<br />
2004 mit rund 17.000 Sportabzeichen haben<br />
wir zwar nicht erreicht, aber damals gab es auch<br />
sehr viele Aktionen, die zu diesem Rekordergebnis<br />
beigetragen haben.<br />
Wie gut liegt <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> denn mit diesen<br />
Zahlen im bundesweiten Bereich?<br />
Persch: Die genauen Zahlen <strong>für</strong> 2009 liegen<br />
mir noch nicht vor. In den Jahren zuvor waren<br />
wir aber zumeist auf den vorderen Plätzen zu finden.<br />
Ich denke, <strong>das</strong>s wird auch bei den Zahlen<br />
<strong>für</strong> 2009 so sein.<br />
Wie wollen Sie die Zahl der abgelegten<br />
Sportabzeichen in diesem Jahr konstant halten<br />
oder gar noch erhöhen?<br />
Persch: Die Grundlage hier<strong>für</strong> ist gelegt. Die<br />
Sportabzeichen-Aktion ist beispielsweise in den<br />
saarländischen Schulen schon ein Selbstläufer.<br />
Dazu wollen wir in diesem Jahr verstärkt Behörden<br />
und die Bundeswehr animieren, mitzumachen.<br />
Gibt es im Jahr 2010 auch wieder besondere<br />
Sportabzeichen-Aktionen?<br />
Persch: Wir werden am 30. Mai mit einem<br />
Sportabzeichentag in Zusammenarbeit mit Saar<br />
05 die Sportabzeichen-Saison offiziell eröffnen.<br />
Austragungsort wird <strong>das</strong> Stadion am Kieselhumes<br />
sein. Leider haben wir dieses Jahr keinen<br />
Zuschlag bekommen <strong>für</strong> die Sportabzeichentour<br />
des Deutschen Olympischen Sportbundes.<br />
2008 in Völklingen und insbesondere 2009 in<br />
Saarlouis war diese ein großer Erfolg. Am 22.<br />
August wird beim TuS Wiebelskirchen und am<br />
19. September beim TV Lebach ein Sportabzeichentag<br />
durchgeführt. Der gewohnte Sportabzeichen-Endspurt<br />
findet am 7. November an der<br />
Hermann Neuberger Sportschule statt.<br />
Wohin kann ich mich wenden, wenn ich <strong>das</strong><br />
Sportabzeichen ablegen will?<br />
Persch: Auf der Homepage des LSVS<br />
(www.lsvs.de, Anm. d. Red) gibt es unter Aktionen<br />
eine Liste von über 100 Sportabzeichen-<br />
Treffs im ganzen <strong>Saarland</strong>. Diese ist nach Landkreisen<br />
geordnet. Qualifizierte Prüfer nehmen<br />
SPORTABZEICHEN<br />
Ehrenamtlicher Beauftragter Werner Persch zieht positive Bilanz<br />
Sportabzeichenaktion:<br />
„Gute Zahlen <strong>für</strong> <strong>das</strong> Jahr 2009“<br />
Werner Persch ist mit der Entwicklung der<br />
abgelegten Sportabzeichen sehr zufrieden.<br />
dort die Abzeichen ab und stehen auch mit Rat<br />
und Tat beim Training zur Seite.<br />
▲ PHILIPP SEMMLER<br />
Zur Person<br />
Der ehrenamtliche Beauftragte <strong>für</strong> <strong>das</strong> Deutsche<br />
Sportabzeichen im LSVS, Werner<br />
Persch, ist ein ehemaliger Berufssoldat. Der<br />
55-Jährige, der aus Illingen stammt und zur<br />
Zeit in Saarlouis wohnt, übt sein Ehrenamt<br />
seit 2007 aus. Zuvor war er schon seit dem<br />
Jahr 1984 als Prüfer bei der Sportabzeichen-Aktion<br />
mit dabei. Persch ist zudem<br />
selbst aktiver Teilnehmer an der Sportabzeichen-Aktion.<br />
Insgesamt 23 Mal hat Persch<br />
die Prüfungen zum Sportabzeichen schon<br />
bestanden.<br />
2/2010<br />
21
OLYMPIASTÜTZPUNKT<br />
Der Blick geht bereits<br />
Richtung London<br />
rung: Peking 2008, die Erfolge<br />
und Dramen der saarländischen<br />
Olympioniken im chinesischen<br />
Peking. Doch obwohl erst eineinhalb Jahre<br />
vergangen sind und die nächsten olympischen<br />
Sommerspiele in London 2012 noch<br />
zweieinhalb Jahre entfernt, geht der Blick<br />
der Sportler und Verantwortlichen am<br />
Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz /<strong>Saarland</strong><br />
doch bereits Richtung London.<br />
„Wir haben in vielen Gesprächen mit den Sportdirektoren<br />
und Bundestrainern der Spitzenverbände<br />
die Weichen gestellt. Es war wichtig, <strong>für</strong><br />
den neuen Olympiazyklus die Serviceleistungen<br />
und die Unterstützung des Olympiastützpunktes<br />
<strong>für</strong> die Trainer und Sportler neu festzulegen und<br />
abzustimmen“, erklärt Steffen Oberst, Leiter des<br />
OSP Rheinland-Pfalz/<strong>Saarland</strong> die Arbeit der<br />
vergangenen Monate. Vor allem mit den fünf<br />
Fachverbänden der Schwerpunktsportarten am<br />
OSP – Badminton, Leichtathletik, Ringen,<br />
Rudern und Triathlon – wurden neue Kooperationsvereinbarungen<br />
getroffen und die entsprechenden<br />
Regionalkonzepte überarbeitet, die<br />
auch beim Deutschen Olympischen Sportbund<br />
im Geschäftsbereich Leistungssport eingereicht<br />
werden müssen. „Wir haben gemeinsam neue<br />
Ziele vereinbart, neue Betreuungsschwerpunkte<br />
festgelegt“, erklärt Oberst, der natürlich froh ist,<br />
mit Martin Kranitz (Badminton) und Wolfgang<br />
Thiel (Triathlon) zwei Sportdirektoren in Saarbrücken<br />
vor Ort zu haben. Da macht sich der<br />
Standortvorteil mit kurzen Wegen natürlich<br />
genauso bezahlt wie <strong>für</strong> die Athleten, die an der<br />
Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken<br />
zwischen Appartement, Trainingshalle und<br />
gegebenenfalls Hörsaal an der Uni nur wenige<br />
Meter zurückzulegen haben. „Die Stabhochspringerinnen<br />
Anna Battke und Carolin Hingst<br />
sind nun wiederholt in Saarbrücken zu Gast, mit<br />
U23-Weltmeister Christian Hochbruck – der<br />
bei der WM in Polen im leichten Zweier Vierter<br />
wurde – lebt, trainiert und studiert nun eines der<br />
hoffnungsvollsten Rudertalente Deutschlands in<br />
Saarbrücken, auch dem Weltmeister-Vierer mit<br />
Jochen und Martin Kühner sowie Jost und Matthias<br />
Schömann-Finck bekommt die Konzentration<br />
der Vier in Saarbrücken sehr gut“, erklärt<br />
Oberst.<br />
Foto: Ruppenthal Die Bilder sind noch gut in Erinne-<br />
22 2/2010<br />
OSP-Leiter Steffen Oberst sieht den Olympiastützpunkt gut aufgestellt.<br />
In Zusammenarbeit mit dem <strong>Landessportverband</strong><br />
sowie dem Förderausschuss Spitzensport<br />
konnte mit Steffen Justus zudem ein weiterer<br />
Weltklasse-Triathlet neben Olympiasieger Jan<br />
Frodeno <strong>für</strong> einen saarländischen Verein<br />
gewonnen werden. Nun gilt es im Jahr bevor<br />
dann in 2011 schon die Olympia-Qualifikation<br />
ihre Schatten vorauswirft, auch bei den bevorstehenden<br />
Wettkampfhöhepunkten eine gute<br />
Figur zu machen. Für die Triathleten geht die<br />
WM-Serie Mitte April im australischen Sydney<br />
los, die Leichtathleten werden hoffentlich Ende<br />
Juli in Barcelona um EM-Medaillen kämpfen,<br />
bei der Ringer-WM im September in Moskau<br />
dürften wohl Jan Fischer und Konstantin Schneider<br />
am Start sein, die Badmintonspieler schlagen<br />
im Mai in Malaysia nach EM-Bronze bei der<br />
Mannschafts-WM auf, haben dann die Indivi-<br />
dual-WM im August in Paris. Den Schlusspunkt<br />
unter ein ereignisreiches Sportjahr setzen dann<br />
die Ruderer, deren WM in diesem Jahr erst im<br />
November in Neuseeland stattfindet. „Wir hoffen,<br />
<strong>das</strong>s sich <strong>das</strong> harte Training auszahlt und<br />
unsere Athleten auch in 2010 wieder zahlreiche<br />
Erfolge feiern können. Dass hier im <strong>Saarland</strong><br />
speziell auch an der Eliteschule des Sports, dem<br />
Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken, hervorragende<br />
Nachwuchsarbeit betrieben wird,<br />
<strong>das</strong> zeigt nicht zuletzt die stark gestiegene<br />
Anzahl an Kadersportlern des Rotenbühl-Gymnasiums.<br />
Auch auf unserer Sitzungs des Regionalteams<br />
Eliteschule Rotenbühl konnten wir<br />
zuletzt eine positive Bilanz ziehen“, sieht Steffen<br />
Oberst positiv in die Zukunft.<br />
▲ RED
SPITZENSPORTFÖRDERUNG<br />
Freuen sich über die Unterstützung durch <strong>das</strong> Elitesportstipendium des Förderausschusses Spitzensport <strong>für</strong> ein weiteres Jahr: Die Ruderinnen<br />
Nina Wenger und Anja Noske (von links). Die Übergabe erfolgte durch Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und LSVS-<br />
Präsident Gerd Meyer.<br />
Elitesportstipendien verlängert<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />
Ministerin <strong>für</strong> Arbeit, Familie,<br />
Prävention, Soziales und Sport,<br />
hat in ihrer Funktion als Vorsitzende<br />
des Förderausschusses Spitzensport<br />
gemeinsam mit Gerd Meyer, dem Präsidenten<br />
des <strong>Landessportverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Saarland</strong> (LSVS), die Elitesportstipendien<br />
mit Nina Wengert und Anja Noske (beide<br />
Ruderverein Saarbrücken) verlängert.<br />
„Ich freue mich sehr, <strong>das</strong>s es gelungen ist, die<br />
beiden Athletinnen im <strong>Saarland</strong> zu halten“, sagte<br />
Sportministerin Kramp-Karrenbauer, „neben<br />
der Förderung durch den Förderausschuss Spitzensport<br />
haben sicherlich auch die optimalen<br />
Trainingsbedingungen hierzulande die Entscheidung<br />
der Athleten <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> leicht<br />
gemacht.“ Die Stipendien verlängern sich um<br />
ein Jahr bis zum 31. Dezember 2010. Diese<br />
Verlängerung der Stipendienvereinbarung ist<br />
jeweils mit der Festlegung neuer Leistungsziele<br />
– insbesondere im Hinblick auf die Olympischen<br />
Spiele 2012 in London – verbunden.<br />
Nina Wengert, 26, studiert Sportwissenschaften<br />
auf Diplom an der Universität des Saarlan-<br />
des und startet <strong>für</strong> den Ruderverein Saarbrücken.<br />
Im Jahr 2009 hat sie <strong>das</strong> in der Stipendienvereinbarung<br />
festgelegte Leistungsziel<br />
(Erreichen des Endlaufs bei der Weltmeisterschaft<br />
in Posen/Polen) durch einen vierten Platz<br />
im Frauenachter erreicht. Nina Wengert wird<br />
damit bereits im fünften Jahr durch ein Elitesportstipendium<br />
gefördert. "Wir hatten nie<br />
Zweifel, <strong>das</strong>s Nina Wengert die hoch gesteckten<br />
Ziele nicht erreichen würde und hoffen <strong>für</strong><br />
sie, <strong>das</strong>s bei den nächsten Wettkampfhöhepunkten<br />
vielleicht sogar wieder einmal eine<br />
Medaille als Belohnung <strong>für</strong> die großen Anstrengungen<br />
herausspringt", erklärte Gerd Meyer.<br />
Freudestrahlend bedankte sich Nina Wengert<br />
bei allen anwesenden Verantwortlichen <strong>für</strong> die<br />
Leistungssportförderung im <strong>Saarland</strong>: "Diese<br />
Unterstützung ist ganz wesentlich <strong>für</strong> uns Sportler,<br />
um uns entsprechend auf die Wettkämpfe<br />
konzentrieren zu können und gleichzeitig aber<br />
auch berufliche Perspektiven schaffen zu können."<br />
Anja Noske, 24, studiert Chemie und Biologie<br />
auf Lehramt an der Universität des <strong>Saarland</strong>es,<br />
der Partnerhochschule des Spitzensports,<br />
und startet ebenfalls <strong>für</strong> den Ruderverein Saar-<br />
brücken. Im Jahr 2009 hat sie <strong>das</strong> in der Stipendienvereinbarung<br />
festgelegte Leistungsziel<br />
(Erreichen des Endlaufs bei der Weltmeisterschaft<br />
in Posen/Polen) durch einen vierten Platz<br />
im Leichtgewichts-Zweier erreicht. Anja Noske<br />
wird damit im zweiten Jahr durch ein Elitesportstipendium<br />
gefördert. Auch die aus Lüneburg<br />
stammende Noske bedankte sich <strong>für</strong> "die hervorragenden<br />
Möglichkeit, die uns hier vor Ort<br />
im <strong>Saarland</strong> geboten werden".<br />
Weitere Bausteine der Förderung durch den<br />
Förderausschusses Spitzensport im Hinblick auf<br />
die Olympischen Spiele 2012 in London sind<br />
beispielsweise die Förderung von Olympiasieger<br />
Jan Frodeno sowie die Förderung zahlreicher<br />
Kaderathleten, insbesondere aus den<br />
Sportarten Rudern, Leichtathletik, Ringen, Badminton,<br />
Turnen, Schwimmen und Rhythmische<br />
Sportgymnastik. Mit Blick auf die Teilnahme<br />
saarländischer Sportlerinnen und Sportler an<br />
den Paralympischen Spielen 2012 in London<br />
werden auch aussichtsreiche Sportlerinnen aus<br />
dem Bereich des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes<br />
<strong>Saarland</strong> gefördert. Im Jahr<br />
2010 sind dies Claudia Nicoleitzik, Laura Darimont,<br />
Katharina Schett und Stefan Strobel.<br />
2/2010<br />
Foto: Becker & Bredel<br />
23
24<br />
SCHULSPORT<br />
<strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> ist dabei. Das Saarbrücker<br />
Gymnasium am Rotenbühl hat<br />
bei der „Eine Lebensweltmeisterschaft“,<br />
einem bundesweiten Schulwettbewerb<br />
zur Fußball-WM in Südafrika, den<br />
Sprung in die Endrunde geschafft. Die<br />
Kicker der Eliteschule des Sports gewannen<br />
Anfang März die Zwischenrunde in Theley<br />
und dürfen am 10. Juni an der Endrunde in<br />
Kiel teilnehmen. Insgesamt kämpfen dort<br />
32 Teams um den Titel – so wie bei der<br />
Fußball-WM.<br />
Der Jubel am Rotenbühl-Gymnasium war groß.<br />
„Alle freuen sich riesig über den Sieg und <strong>das</strong>s<br />
wir nach Kiel fahren dürfen“, sagt Sportlehrer<br />
Bernd Schwitzgebel, der die Wettbewerbsgruppe<br />
betreut. Ein wenig ausgebremst wird die Vorfreude<br />
nur dadurch, <strong>das</strong>s noch nicht klar ist, ob<br />
die ganze rund 30-köpfige Gruppe mitfahren<br />
kann. Einen Sponsor <strong>für</strong> die Finanzierung der<br />
Reise in den hohen Norden könnten die Schüler<br />
gut brauchen. „Wir hoffen alle, <strong>das</strong>s wir einen<br />
Weg finden“, sagt Schwitzgebel. Auch <strong>das</strong><br />
Netzwerk Entwicklungspolitik im <strong>Saarland</strong>, <strong>das</strong><br />
den Wettbewerb auf der regionalen Ebene<br />
koordiniert, will dabei mithelfen. „Wir sind stolz,<br />
<strong>das</strong>s eine saarländische Mannschaft die Qualifikation<br />
<strong>für</strong> die Endrunde geschafft hat. Es sollten<br />
alle mitfahren können, die Fußballer und diejenigen,<br />
die an der Projektarbeit mitgewirkt<br />
haben“, betont Winnie Mbindyo.<br />
Jede Schule repräsentiert in dem Wettbewerb<br />
eine der Nationen, die um die Qualifikation <strong>für</strong><br />
die Fußball-WM gespielt haben. Die Identifikation<br />
mit diesem Land soll <strong>das</strong> Verständnis <strong>für</strong><br />
andere Kulturen fördern und den Jugendlichen<br />
die Idee einer globalen Gemeinschaft greifbar<br />
machen. Zu Beginn des Wettbewerbs haben die<br />
Schüler „ihr“ Land in einer Projektarbeit kennengelernt.<br />
Sie haben die Lebensbedingungen der<br />
Bewohner recherchiert und per E-Mail Kontakt<br />
mit Schülern dort aufgenommen. Die daraus<br />
entstandenen Plakate gehen mit gleichem<br />
Gewicht in die Wertung ein wie der sportliche<br />
Beitrag im Rahmen von Fußballturnieren.<br />
Foto: Wieck, Privat Ein Weltmeister wird gesucht – und<br />
2/2010<br />
Das <strong>Saarland</strong><br />
im Rennen um<br />
den WM-Titel<br />
Für die Zwischenrunde in Theley hatten sich<br />
im Januar von den ursprünglich fünf saarländischen<br />
Teilnehmern drei qualifiziert. Das Rotenbühl-Gymnasium<br />
vertrat Malaysia, <strong>das</strong><br />
Deutsch-Französische Gymnasium Afghanistan<br />
und die Erweiterte Realschule Schaumberg Theley<br />
den Irak. Zu Gast waren vier Schulen aus<br />
Baden-Württemberg, die Myanmar, Bahrain,<br />
Kuwait und Usbekistan repräsentierten.<br />
Wie schon in der Vorrunde hatte Malaysia<br />
<strong>das</strong> sportliche Geschehen fest im Griff. In sechs<br />
Partien mussten sich die Schüler vom Rotenbühl<br />
nur einmal knapp mit 0:1 geschlagen geben.<br />
„Da haben wir kurz vor Schluss ein unglückliches<br />
Tor gefangen. Die Mannschaft war ganz schön<br />
geknickt. Aber sie hat sich wieder gefangen und<br />
danach stark gespielt“, erzählt Schwitzgebel. Mit<br />
einem dritten Platz in der Plakatwertung bedeutete<br />
<strong>das</strong> den Sieg in der Zwischenrunde. Der<br />
zweite Platz ging an die Wilhelm-Feil-Schule in<br />
Vaihingen an der Enz, die mit einer starken Projektarbeit<br />
über Myanmar punktete und ebenfalls<br />
die Qualifikation <strong>für</strong> die Endrunde schaffte.<br />
▲ STEFANIE MARSCH
SCHULSPORT<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Hermann-Neuberger-Realschule Völklingen zu Gast an der Hermann Neuberger Sportschule.<br />
Auf den Spuren von<br />
Hermann Neuberger<br />
Wer war Hermann Neuberger?<br />
Mit dieser Frage setzen sich<br />
21 Schülerinnen und Schüler<br />
der Hermann-Neuberger-<br />
Realschule Völklingen auseinander, ehe sie<br />
am 10. März die gleichnamige Sportschule<br />
im Saarbrücker Sportwald besuchten. „Hermann<br />
Neuberger wurde 1919 in Völkingen-<br />
Fenne geboren. 1992 ist er verstorben. Er<br />
war Journalist und Präsident des Deutschen<br />
Fußballbundes“, wußte die 16-jährige<br />
Angela Pingen zu berichten.<br />
Die Schüler der Völklinger Realschule hatten die<br />
Aufgabe, sich mit der Person Neuberger auseinandersetzten<br />
und die recherchierten Informationen<br />
in Referaten vorzutragen. Initiiert wurde<br />
der Besuch der Sportschule von Galina Ellert, seit<br />
zwei Jahren als Sportlehrerin in Völklingen tätig.<br />
„Mit dieser Aktion wollte ich die Schüler motivieren,<br />
außerhalb der Schule mehr Sport zu treiben.<br />
Denn leider hat der Sport an unserer Schule mit<br />
nur zwei Stunden die Woche wenig Entfaltungsmöglichkeiten.“<br />
In einem Rundgang lernten die Völklinger<br />
Schüler die vielfältigen Möglichkeiten der Sportschule<br />
kennen. Reinschnuppern und Spaß haben,<br />
<strong>das</strong> sollten die Völklinger bei den anschließenden<br />
Trainingseinheiten mit Profitrainern und<br />
Leistungssportlern. Auf dem Programm standen<br />
Ringen, Leichtathletik und Badminton. Jetzt tauten<br />
die Schüler erst richtig auf. Nicht zuletzt beim<br />
Badmintontraining, hier bildeten Schüler unterschiedlicher<br />
Klassenstufen ein Team, ging es um<br />
die soziale Komponente des Sports. „Mit es wichtig,<br />
<strong>das</strong>s die Schüler Sport als Lernfach begreifen.<br />
Über <strong>das</strong> Techniktraining lernt man diszipliniert<br />
zu arbeiten. Es geht also nicht nur um Bewegung,<br />
Spaß und Spiel“, so Galina Ellert. Der Besuch der<br />
Sportschule stand unter dem Motto „Sport verbindet“.<br />
Das klassenübergreifende Zusammenspiel<br />
der Völklinger Schüler hat gezeigt, <strong>das</strong>s<br />
beim Sport auch soziale und kommunikative<br />
Kompetenzen gefördert werden. Für den 17jährigen<br />
Marcel Friedrich war der Aktionstag ein<br />
tolles Erlebnis: „Das war eine neue Erfahrung, mit<br />
Spitzensportlern zu trainieren.“ Dabei kann er im<br />
Gegensatz zu manchen Klassenkameraden<br />
bereits auf eine sportliche Laufbahn zurückblicken.<br />
Der Fußballspieler vom SV Röchling Völklingen<br />
war mit 14 Jahren der jüngste Schiedsrichter<br />
im <strong>Saarland</strong>. Wenn wundert es, <strong>das</strong>s ihm Hermann<br />
Neuberger als Sportfunktionär und Cheforganisator<br />
der Fußball-WM bekannt war.<br />
Dass an den Schulen zu wenig Sportunterricht<br />
stattfindet, darüber waren sich die Schüler einig.<br />
„Ich wünsche mir mehr Sportstunden in der Schule,<br />
denn der Sport ist gut zum Abschalten. Es sollten<br />
auch nicht so bekannte Sportarten auf dem<br />
Stundenplan stehen“, so Angela Pilgen.<br />
Der Besuch an der Hermann Neuberger<br />
Sportschule hat sich auf alle Fälle gelohnt und<br />
Galina Ellert hofft, <strong>das</strong>s bei ihren Schülern der<br />
Ehrgeiz zum regelmäßigen Sporttreiben entfacht<br />
wurde. Eine Aktion also, die ihre Nachahmer<br />
sucht.<br />
▲ MARION ESSER<br />
2/2010<br />
Fotos: Wieck<br />
25
Fotos: Marsch<br />
SCHULSPORT<br />
Die Teilnehmer der ERS Güdingen bei „Jugend trainiert <strong>für</strong> Olympia“ 2010: (hinten von links) Annika Otte, Felicitas Steibel, Lucas<br />
Mootz, Francesco Migliara, Alisha Licata, Philip Krutten, Sabrina Otte, Jacob Gebel, Daniel Theisen, Sebastian Durst, Timo Rebmann;<br />
(vorne von links) Daniela Singh, Yannik Klemmer, Selina Krein.<br />
Sportliche Nachbarschaftspflege<br />
Sie sind sozusagen Nachbarn: die<br />
Erweiterte Realschule Güdingen und<br />
der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim.<br />
Solche Nachbarschaften sollte<br />
man pflegen, fand Lehrer Roland Stumpf,<br />
und initiierte eine Kooperation zwischen<br />
der Schule und dem Verein. Sechs Jahre ist<br />
<strong>das</strong> her, damals hatte der BCB gerade in<br />
seiner ersten Saison in der Badminton-Bundesliga<br />
mit dem Einzug in die Playoffs <strong>für</strong><br />
Furore gesorgt. Inzwischen ist Bischmisheim<br />
vierfacher deutscher Mannschaftsmeister<br />
und steht in diesem Jahr erneut im Finale.<br />
Auch die Schüler der ERS Güdingen haben<br />
zahlreiche Erfolge vorzuweisen – eine<br />
Partnerschaft, die Früchte trägt.<br />
Im Rahmen der Kooperation hat die ERS, eine<br />
Partnerschule des Sports, Badminton neben Fußball<br />
und Schwimmen als dritte Säule in ihr Sportklassensystem<br />
aufgenommen. Dadurch ist Badminton<br />
<strong>für</strong> die Schüler der fünften und sechsten<br />
Jahrgangsstufe verpflichtend. „Das ist genau <strong>das</strong><br />
richtige Alter, um Kinder nachhaltig <strong>für</strong> eine<br />
Sportart zu gewinnen“, erklärt Roland Stumpf.<br />
„Wir sind dadurch sozusagen ein Nachwuchsreservoir<br />
<strong>für</strong> den BC Bischmisheim.“ Viele der<br />
Schüler sind inzwischen Mitglied im Verein. Einige<br />
haben den Sprung in den Perspektivkader<br />
geschafft.<br />
Der BCB stellt im Gegenzug seine Trainer zur<br />
Verfügung. Angefangen hat es damals mit den<br />
26 2/2010<br />
Zwillingsbrüdern Joachim und Thomas Tesche,<br />
die heute die Bischmisheimer Bundesliga-Mannschaft<br />
als Teammanager betreuen. „Ich kann<br />
mich noch genau erinnern, als sie <strong>das</strong> erste Mal<br />
<strong>das</strong> Training geleitet haben. Die Schüler waren<br />
begeistert“, erinnert sich Stumpf. Nach den<br />
Tesches übernahm Dede Dewanto, Trainer am<br />
Saarbrücker Olympiastützpunkt, <strong>das</strong> Ruder.<br />
Inzwischen betreut Philip Welker, der in dieser<br />
Saison sein Bundesliga-Debüt beim BCB gab,<br />
die Schüler.<br />
Das Training mit den Spezialisten zahlt sich<br />
aus. Seit Beginn der Kooperation gewann die<br />
ERS Güdingen viermal den Landesentscheid bei<br />
„Jugend trainiert <strong>für</strong> Olympia“ in der Wettkampfklasse<br />
(WK) IV. In diesem Jahr trat die<br />
Schule in Wiebelskirchen am 16. und 17. März<br />
in dieser WK sogar mit zwei Mannschaften an<br />
und holte den ersten und den zweiten Platz.<br />
Dazu kam ein Vizetitel in der WK III, in der man<br />
sich nur dem Gymnasium am Rotenbühl geschlagen<br />
geben musste.<br />
Die Freude über den Titel ist aber getrübt.<br />
Denn die Sieger der WK IV dürfen nicht zum<br />
Finale nach Berlin reisen. „Das ist <strong>für</strong> die Schüler<br />
sehr frustrierend. Sie freuen sich natürlich über<br />
den Sieg, aber sie können nicht nachvollziehen,<br />
warum sie nicht am Finale teilnehmen dürfen“,<br />
sagt Stumpf. Auch er versteht es nicht. „Gerade<br />
<strong>für</strong> die jungen Spieler wäre <strong>das</strong> eine ganz besondere<br />
Wettkampferfahrung und Motivation, weiterzumachen.“<br />
Die Entscheidung über eine<br />
Änderung müsste auf Verbands- und politischer<br />
Ebene fallen. Beim Schwimmen tritt die WK IV<br />
in diesem Jahr erstmals im Finale an. Die Schüler<br />
der ERS Güdingen und ihr Lehrer hoffen, <strong>das</strong>s<br />
sich auch beim bald Badminton bald etwas tut.<br />
Dann heißt es <strong>für</strong> sie 2011 vielleicht auch: „Berlin,<br />
Berlin, wir fahren nach Berlin!“<br />
▲ STEFANIE MARSCH
GaR-Schüler sammeln<br />
Medaillen und Titel<br />
Eine beeindruckende Erfolgsbilanz<br />
können die Schüler des Gymnasiums<br />
am Rotenbühl, der Eliteschule des<br />
Sports in Saarbrücken, in den letzten<br />
Monaten vorweisen. Zuletzt waren die Ringer<br />
des GaR erfolgreich: Während Kevin<br />
Arend, 17, vom KSV Köllerbach bei den<br />
Deutschen Meisterschaften der Senioren<br />
sogar Rang drei in der Klasse bis 120 Kilo<br />
belegte, wurde sein Vereinskollege Marc-<br />
Antonio von Tugginer Ende März in Dortmund<br />
deutscher A-Jugendmeister in der<br />
Klasse bis 58 Kilo Griechisch-Römisch.<br />
FCS-Spielerin Laura Vetterlein (hinten) war<br />
über Ostern mit der U19-Nationalmannschaft<br />
on Tour.<br />
Jugend trainiert <strong>für</strong> Olympia<br />
Gleich sechs Mannschaften des Gymnasiums<br />
am Rotenbühl haben sich <strong>für</strong> <strong>das</strong> Bundesfinale<br />
des Wettbewerbs „Jugend trainiert <strong>für</strong><br />
Olympia“ qualifiziert, <strong>das</strong> im Mai in der Bundeshauptstadt<br />
Berlin stattfinden wird. Gleich<br />
drei Handball-Mannschaften, zwei Badminton-Teams<br />
sowie <strong>das</strong> in der Vergangenheit<br />
beim Bundesfinale bereits erfolgreiche<br />
Tischtennisteam um Leistungsträger Pascal<br />
Naumann werden in Berlin am Start sein.<br />
„Zumindest die Tischtennis-Mannschaft dürfte<br />
wieder in den Kampf um die Medaillen<br />
eingreifen können“, so Lothar Altmeyer.<br />
„Bei den A-Jugendmeisterschaften waren wir<br />
gleich mit acht Ringern vertreten, so viele wie<br />
noch nie. Zwar konnte nur Marc-Antonio eine<br />
Medaille erringen, weil sechs unserer Schüler als<br />
jüngster von drei Jahrgängen in ihren Altersklassen<br />
starteten, <strong>für</strong> die kommenden Jahre haben sie<br />
aber bereits ihr Riesen-Potenzial angedeutet“,<br />
freute sich Lothar Altmeyer, der Leiter des Sportzweigs<br />
des Rotenbühl-Gymnasiums, über die<br />
Leistungen der Ringer. Eine tolle Bilanz konnten<br />
auch die drei Bundeskaderathleten der Saarbrücker<br />
Eliteschule in der Leichtathletik bei den<br />
Jugendhallen- und Winterwurfmeisterschaften<br />
vorweisen. Jenna Pletsch verteidigte ihren Hallentitel<br />
aus dem Vorjahr über 60 Meter Hürden,<br />
Nils Westrich bestätigte seine Aufwärtstendenz<br />
mit Platz vier im Hammerwurf und Pascal Koehl<br />
erreichte in einem hochklassigen Stabhochsprungfinale<br />
Rang fünf. Sowohl Pletsch als auch<br />
Koehl haben nun die Chance, sich im Sommer <strong>für</strong><br />
die U20-WM in Kanada zu qualifizieren. Da<strong>für</strong><br />
trainiert Jenna Pletsch über Ostern schon einmal<br />
auf nordamerikanischem Boden, ist mit der deutschen<br />
Nationalmannschaft um Top-Athletin<br />
Carolin Nytra <strong>für</strong> zweieinhalb Wochen im sonnigen<br />
Florida im Trainingslager.<br />
International auf Reisen war über Ostern auch<br />
Fußballerin Laura Vetterlein, die mit der deutsche<br />
U19-Nationalmannschaft in Serbien die<br />
SCHULSPORT<br />
Der Köllerbacher Bundesliga-Ringer Marc-Antonio von Tugginer (rotes Trikot) wurde<br />
deutscher A-Jugendmeister in der Klasse bis58 Kilo.<br />
zweite Runde der EM-Qualifikation bestritt. Zwei<br />
Kantersiegen gegen Polen (7:0) und Serbien<br />
(8:0) folgte ein 3:0 gegen Norwegen –somit<br />
haben sie sich <strong>für</strong> die EM-Endrunde in Mazedonien<br />
(20.05. - 06.06.2010) qualifiziert.<br />
Positiv fällt auch die Bilanz der Eliteschüler in<br />
der Spielsportart Handball aus. Mit Yves Kunkel,<br />
Davide Servello, Peter Resch und Peter Walz<br />
dominierten vier GaR-Schüler den Leistungstest<br />
der Sichtung des Deutschan Handballbundes im<br />
Februar in Heidelberg. Kunkel und Servello<br />
haben nun im April bei einem weiteren DHB-<br />
Lehrgang die Chance, sich in den Kreis der B-<br />
Jugend-Nationalmannschaft zu spielen.<br />
Während mit Marc Hermann, Lukas Clemens<br />
und David Felix drei Tennisspieler des Rotenbühl-<br />
Gymnasiums zuletzt auf verschiedenen Turnieren<br />
erfolgreich waren, standen ebenfalls drei Rotenbühler,<br />
mit Dominic Becker an der Spitze, bei der<br />
deutschen Jugendmeisterschaft im Badminton auf<br />
der Teilnehmerliste. Auch die Schwimmer um die<br />
Leistungsträgerinnen Julika Niegisch und Sarah<br />
Bosslet konnten zuletzt mit zwei Titeln und einer<br />
Silbermedaille bei der DMS-J-Mannschaftsmeisterschaft<br />
überzeugen. „Jetzt gilt es im Sommer an<br />
diese Erfolge anzuknüpfen, wo dann auch unsere<br />
starken Triathleten ins Wettkampfgeschehen eingreifen<br />
werden“, erklärt Lothar Altmeyer.<br />
▲ SEBASTIAN BRÜCKNER<br />
2/2010<br />
Fotos: Schlichter<br />
27
AUSZEICHNUNG<br />
BRS <strong>Saarland</strong> zeichnete seine Meister aus – Hoffnung auf Olympia<br />
Erfolgsstreben trotz<br />
Handicap<br />
Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und BRS-Präsident Hans Netzer überreichten<br />
Claudia Nicoleitzik, Laura Darimont und Katharina Schett Förderschecks <strong>für</strong> ihre hervorragenden<br />
sportlichen Leistungen.<br />
Die X. Paralympics im kanadischen<br />
Vancouver sind gerade zu Ende:<br />
sie haben eindrucksvoll gezeigt,<br />
<strong>das</strong>s insbesondere die Leistungen<br />
der Athleten im Vordergrund stehen, nicht<br />
deren Behinderung. Motivation und Erfolgsstreben<br />
sind bei allen gleich. Auch beim<br />
Behinderten- und Rehabilitationssportverband<br />
<strong>Saarland</strong> (BRS), der traditionsgemäß in<br />
einer Feierstunde an der Hermann Neuberger<br />
Sportschule gut 80 Sportler aus seinen<br />
Vereinen <strong>für</strong> international und national<br />
herausragende Wettkampfergebnisse und<br />
viele Medaillen im Jahr 2009 ehrte.<br />
Stefan Strobel (RGS Saar), Rollstuhl-Vize-Weltmeister<br />
über 10000 m in der offenen Klasse<br />
T51/52 und dabei Weltrekordler (Klasse T51),<br />
kam einen Tick zu spät, sonst wäre er mit dabei<br />
gewesen, als Sportministerin Annegret Kramp-<br />
Karrenbauer gemeinsam mit BRS-Präsident<br />
Hans Netzer Förderschecks aus dem Topf der<br />
28 2/2010<br />
Spitzensportförderung übergab: an Claudia<br />
Nicoleitzik (TV Püttlingen) - Zweite im Weitsprung<br />
und Dritte über 60 m bei der Deutschen<br />
Hallenmeisterschaft in Leverkusen. - ihre Vereinskameradin<br />
Laura Darimont - Erste im Weitsprung<br />
sowie Dritte im Speerwerfen und über<br />
100 m bei den IWAS Junioren Worldgames -<br />
sowie die Bogenschützin und Paralympics-Teilnehmerin<br />
Katharina Schett (BRS Gersweiler):<br />
Deutsche Meisterin im Einzel, Sechste bei der<br />
WM und Fünfte bei der WM mit der Mannschaft.<br />
Für die Doppel-Silber-Lady von Olympia in<br />
Peking, Claudia Nicoleitzik und ihre Kollegin<br />
Laura Darimont gibt es auch nach erfolgreicher<br />
Hallen-DM 2010 in Halle (zweimal Bronze,<br />
dreimal Silber und einmal Gold) keine Pause:<br />
„Beide wollen sich im Juni <strong>für</strong> die WM 2011 in<br />
Neuseeland qualifizieren“, gibt Trainerin Evi<br />
Raubuch den Trainingstakt vor. Und Alfred<br />
Motsch, Opa und Trainer der Bogenschützin<br />
Katharina Schett, hat schon <strong>das</strong> Weltranglisten-<br />
turnier in England und die EM im französischen<br />
Vichy fest im Visier.<br />
„Seit seiner Gründung im Jahr 2000 richtet<br />
der Förderausschuss Spitzensport ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Belange des Behindertensports“,<br />
sagte Sportministerin Kramp-Karrenbauer.<br />
Die finanzielle Förderung umfasst dabei<br />
neben der individuellen Förderung einzelner<br />
erfolgreicher Athleten auch die Förderung des<br />
„Teams Paralympics“ über die Sporthilfe Rheinland-Pfalz/<strong>Saarland</strong>.<br />
Keine Frage, die Saarländer<br />
wollen zumindest mit diesen vier Sportlern,<br />
falls Stefan Strobels Schadensklasse noch mal ins<br />
Programm aufgenommen wird, zu den Paralympics<br />
2012 nach London.<br />
Aber auch die mehr als 80 Einzelsportler aller<br />
Vereine in den Disziplinen Leichtathletik, Bogen<br />
und Schützen, Schwimmen, Kegeln und Tischtennis<br />
sowie die Deutschen Mannschaftsmeister<br />
(Plätze 1 bis 3) in diesen Sportarten durften sich<br />
über Ehrung durch den BRS-Vorsitzenden Axel<br />
Riedschy und eine Sportjacke freuen. Dass der<br />
Sport als hervorragendes Mittel <strong>für</strong> die Rehabilitation<br />
behinderter Menschen steht, bewiesen<br />
insbesondere die Gehörlosen, die Applaus und<br />
Rampenlicht sichtlich genossen. Bemerkenswert<br />
<strong>das</strong> Ergebnis der RG Hostenbach, die zum 3.<br />
Mal den nationalen Titel im Fußballtennis holten.<br />
Herausragend auch die Leistung des Standvolleyballers<br />
Elmar Sommer, 50, der erst im<br />
Dezember mit dem Nationalteam den Weltmeistertitel<br />
in Kambodscha vor 7000 Zuschauern<br />
(!) verteidigt hatte.<br />
Besonders stolz ist der 6400 Mitglieder in<br />
141 Vereinen starke Verband auf seine gute<br />
Nachwuchsarbeit: „Es tut sich viel“, resümierte<br />
Sportdirektor Edmund Minas, besonders im<br />
Bogen- und Rollstuhlsport, Schwimmen und<br />
Tischtennis. Die jungen Talente geben viel Hoffnung,<br />
beispielsweise Rollstuhlschnellfahrer<br />
David Scherer (Quierschied), die Bogenschützen<br />
Christian Hauser (Gersweiler), der erst 11jährige<br />
Tim Jeckel (Quierschied) oder TT-Meister<br />
Joshua Wagner. Der St. Ingberter sollte<br />
schon mit der bundesdeutschen Nationalmannschaft<br />
kürzlich bei einem Turnier in Dubai antreten<br />
– doch leider fiel <strong>das</strong> Event aus.<br />
An diesem Abend dominierte die Freude über<br />
eine außerordentliche Leistungsvielfalt, mit der<br />
der Saarländische Behinderten- und Rehabilitationssportverband<br />
auch im Ranking mit anderen<br />
Bundesländern überzeugte.<br />
▲ WOLFGANG WEBER
Petrissa Solja mit ihrem Vater Pavel bei der<br />
Spielanalyse.<br />
„Peti“ schlägt weiter<br />
<strong>für</strong> den TTSV auf<br />
Die Hängepartie scheint endlich<br />
vorbei zu sein. Oder doch nicht?<br />
Zumindest <strong>für</strong> die kommenden<br />
beiden Jahre scheint die Zukunft<br />
von Petrissa Solja gesichert zu sein. Um <strong>das</strong><br />
größte Talent im deutschen Frauen-Tischtennis<br />
war seit längerem ein Streit zwischen<br />
der Familie und dem Deutschen Tischtennis-Bund<br />
(DTTB) entbrannt. Der hatte<br />
darauf bestanden, <strong>das</strong>s die mittlerweile 16-<br />
Jährige im deutschen Tischtennis-Zentrum<br />
in Düsseldorf lebt und trainiert. Das hatte<br />
die Familie abgelehnt, nachdem dieses<br />
„Experiment“ bereits vor einem Jahr nicht<br />
gelungen war und ihre Leistungen abgesackt<br />
waren.<br />
Nun wurde rechtzeitig zu den deutschen Meisterschaften<br />
der Damen in Trier, bei der Petrissa<br />
erst im Finale von Kristin Silbereisen (Busenbach)<br />
gestoppt wurde, ein Kompromiss gefunden.<br />
Solja wird die beiden kommenden Jahre die<br />
Fachoberschule in Saarlouis besuchen und dazu<br />
ein Praktikum machen. Gleichzeitig verlängerte<br />
sie ihren Vertrag beim Bundesligisten TTSV<br />
Fraulautern und wird größtenteils in Saarbrücken<br />
oder weiterhin zu Hause in Wörth am<br />
Rhein trainieren. Im Gegenzug wird sie im<br />
Schnitt eine Woche im Monat auch in Düsseldorf<br />
trainieren. Dadurch könne sie in der<br />
Damenförderung des DTTB bleiben und sich <strong>für</strong><br />
internationale Wettkämpfe qualifizieren.<br />
Diese Lösung kommt der Familie entgegen.<br />
„Wäre <strong>das</strong> nicht so gelaufen, wäre ich jetzt auch<br />
in Österreich“, sagt Petrissa klar und deutlich.<br />
Wie ihre Schwester Amelie, die mittlerweile<br />
wegen der Querelen mit dem Verband beim<br />
Champions-League-Sieger in Linz trainiert und<br />
in Villach spielt. Eine Reaktion auf ihre Ausbootung<br />
vor der EM 2009 in Stuttgart sowie der<br />
Tatsache, <strong>das</strong>s der Verband ihr nach dem Verbot<br />
ihrer früheren Belage ihren neuen Spielstil<br />
vorschreiben wollte.<br />
„Ich bin zwar etwas traurig, <strong>das</strong>s ich nicht mehr<br />
mit ihr in einer Mannschaft spielen kann, aber<br />
<strong>für</strong> Amelie war der Wechsel einfach <strong>das</strong> Beste.<br />
Das zeigen auch ihre Ergebnisse in den vergangenen<br />
Wochen“, sagt Peti.<br />
TISCHTENNIS<br />
Für sich selbst hofft sie, <strong>das</strong>s jetzt endlich Ruhe<br />
einkehrt und sie sich wieder auf die wichtigen<br />
Dinge konzentrieren kann: Schule und Tischtennis.<br />
„Aber ich be<strong>für</strong>chte, <strong>das</strong>s da wieder etwas<br />
kommt“, sagt sie gleich. Beispielsweise soll die<br />
Nationalmannschaft kurz vor der Europameisterschaft<br />
in Istanbul im Juli ein längeres Trainingslager<br />
in Schanghai absolvieren. „Wir<br />
kämen erst fünf Tage vor dem Turnier zurück,<br />
<strong>das</strong> ist sehr spät. Außerdem gibt es in China<br />
immer Probleme mit der Ernährung oder Krankheiten,<br />
<strong>das</strong> ist enorm anstrengend. Doch es hieß,<br />
wenn ich dort nicht dabei bin, dürfte ich nicht zur<br />
EM und nicht zu den Olympischen Spielen der<br />
Jugend im August in Singapur.“ Scheint also, als<br />
ob <strong>das</strong> Kapitel der Familie Solja mit dem DTTB<br />
noch nicht beendet ist.<br />
Und doch sei es eine Erleichterung, wenigstens<br />
<strong>für</strong> zwei Jahre vernünftig planen zu können.<br />
Was danach kommt, vermag Petrissa noch nicht<br />
zu sagen. Sie weiß nur eins: „Ich denke, ich werde<br />
meine Möglichkeiten haben, <strong>das</strong> zu tun, was<br />
ich tun will. Ob es nun ein Studium oder eine<br />
Profi-Laufbahn ist.“ ▲ SASCHA SPRENGER<br />
2/2010<br />
Fotos: Ruppenthal<br />
29
Fotos: Plan A GmbH, Suunto.com<br />
TRAININGSTIPPS VON …<br />
Schwimmübungen<br />
Abschlag unten<br />
Diese und die folgende Übung erhöhen die<br />
Effektivität des Armzuges und verbessern<br />
zudem Zugrhythmus und Körperspannung.<br />
Dabei ist abwechselnd immer nur ein Arm<br />
aktiv. Beim Abschlag unten liegt ein Arm<br />
seitlich an der Hüfte. Der andere vollführt<br />
einen kompletten Zug und schlägt an der<br />
Hüfte ab.<br />
Abschlag oben<br />
Hier erfolgt der Abschlag mit gestreckten<br />
Armen vor dem Körper. Ein Arm bleibt in<br />
Verlängerung der Schulter solange im<br />
Wasser liegen, bis der Zugarm ihn ablöst.<br />
Als Anfänger nimmt man am besten einen<br />
Pull Buoy zu Hilfe. Dieser wird mit dem<br />
Abschlag übergeben.<br />
Faustschwimmen<br />
Im gewohnten Rhythmus mit Armzug, Beinschlag<br />
und Atmung schwimmen. Die Hand<br />
wird jedoch zur Faust geschlossen. Dadurch<br />
lernt der Schwimmer, den Unterarm verstärkt<br />
als Abdruckfläche im Wasser zu nutzen<br />
und sensibilisiert zudem sein Gespür <strong>für</strong><br />
die Rolle der Hand beim Kraulen.<br />
Beine in Seitlage<br />
Der Beinschlag sollte grundsätzlich aus der<br />
Hüfte und nicht aus den Knien erfolgen.<br />
Um dies zu fördern, eignet sich folgende<br />
Übung: Der Schwimmer liegt seitlich im<br />
Wasser und führt den Kraul-Beinschlag aus.<br />
Der untere Arm ist nach vorne ausgestreckt,<br />
der obere ruht an der Hüfte, um die<br />
Bein-Bewegungen zu spüren. Den Kopf<br />
zum Atmen nur ab und zu minimal drehen<br />
und anheben. Diese Übung immer beidseitig<br />
durchführen.<br />
30 2/2010<br />
Mit dem Olymp<br />
zum ersten Tria<br />
Jan Frodeno hat die Faszination Triathlon<br />
vor zehn Jahren gepackt und nie<br />
wieder losgelassen. Auch nach der<br />
Goldmedaille von Peking treibt sie ihn<br />
immer weiter an. Jetzt können sich die Leser<br />
von Saarsport anstecken lassen und sich mit<br />
den Trainingstipps des Olympiasiegers fit<br />
machen <strong>für</strong> die Sprintdistanz über 750<br />
Meter Schwimmen, 20 Kilometer Fahrradfahren<br />
und fünf Kilometer Laufen.<br />
Und weil es sich mit einem Ziel vor Augen leichter<br />
trainiert, lädt Frodeno alle, die sich der<br />
Herausforderung stellen wollen, am 30. Juli und<br />
1. August zum Triathlon in Merzig ein. Dort<br />
schickt er bei der Aktion Olympiasiegerbesieger<br />
auch wieder ein von ihm betreutes Team ins<br />
Rennen, <strong>das</strong> es mit einer eigenen Staffel zu<br />
schlagen gilt. „Hängt Euch rein, gebt alles. Wir<br />
sehen uns dann in Merzig“, sagt Frodeno.<br />
Die anspruchsvollste Disziplin des Triathlons ist<br />
<strong>das</strong> Schwimmen. Ihr sollten Einsteiger zu Beginn<br />
der Trainingsphase die größte Aufmerksamkeit<br />
widmen. „Um <strong>das</strong> Kraulen technisch sauber zu<br />
lernen, solltet Ihr auf jeden Fall einen Kurs in<br />
einem Schwimmverein absolvieren. Es macht<br />
ohnehin mehr Spaß, in der Gruppe zu trainieren<br />
als immer alleine Kacheln zu zählen“, rät der<br />
Olympiasieger.<br />
Auch Fortgeschrittene sollten Technikübungen<br />
regelmäßig ins Training integrieren. Selbst<br />
Profis wie Frodeno überprüfen immer wieder<br />
ihren Stil und greifen da<strong>für</strong> gern auf Video-Analysen<br />
zurück. „Bittet einen Freund, mit einer<br />
Kamera am Beckenrand neben Euch herzulaufen.<br />
Auf der Aufnahme erkennt Ihr schnell, wo<br />
Schwächen liegen und könnt mit speziellen<br />
Übungen daran arbeiten.“ (siehe Kasten nebenan).<br />
Bei langen Trainingseinheiten gilt vor allem<br />
jetzt, wo viele <strong>das</strong> Training wieder ins Freie verlegen:<br />
„Trinken nicht vergessen. Ihr schwitzt im<br />
Wasser mehr als Ihr denkt.“<br />
Sprinttriathlon: Trainingsplan <strong>für</strong> Einsteiger<br />
Dieser Trainingsplan ist <strong>für</strong> Einsteiger entwickelt, die eine Grund-Fitness mitbringen.<br />
Die Anzahl der Einheiten sollten eingehalten werden; die Umfänge können individuell<br />
leicht angepasst werden. Vor so einer intensiven Trainingsphase ist es empfehlenswert,<br />
sich von einem Arzt durchchecken zu lassen.<br />
Woche Schwimmen Radfahren Laufen Trainingsphase<br />
0 1x200 m 1x10 km 1x2,5 km Gewöhnung/optional<br />
0 1x200 m 1x10 km 1x2,5 km Gewöhnung/optional<br />
0 1x400 m 1x10 km 1x4 km Gewöhnung/optional<br />
1 2x400 m 1x15 km 1x4 km Belastung<br />
2 2x500 m 1x 15 km 2x4 km Belastung<br />
3 3x500 m 1x20 km 2x5 km Belastung<br />
4 1x600 m 1x20 km 1x6 km Entlastung<br />
5 2x500 m 1x30 km 2x5 km Belastung<br />
6 2x750 m 2x25 km 1x6 km Belastung<br />
7 2x750 m 2x30 km 1x8 km Belastung<br />
8 1x800 m 1x20 km 1x6 km Entlastung<br />
9 2x800 m 1x25 km, 1x6 km Belastung/Spezialtr.<br />
1x15 km + 2 km Laufen<br />
10 2x1000 m 1x30 km, 1x8 km Belastung/Spezialtr.<br />
1x20 km + 3 km Laufen<br />
11 2x1000 m 1x20 km, 1x8 km Belastung/Spezialtr.<br />
1x10 km + 2 km Laufen<br />
12 1x800 m 1x20 km 1x5 km Wettkampf<br />
Zusätzlich zum Technik- und Ausdauertraining im Schwimmen, Radfahren und Laufen<br />
sollten auch immer wieder Athletik-Einheiten zur Stärkung des Rumpfes absolviert<br />
werden. Informationen dazu unter mehr unter www.triathlon-merzig.de.
iasieger<br />
thlon<br />
Um einzelne Bewegungsabläufe zu trainieren und gleichzeitig<br />
gezielt die Muskulatur zu stärken, bieten sich einige Hilfsmittel an.<br />
Paddles, eine Art Flossen <strong>für</strong> die Hände, erhöhen zum Beispiel den<br />
Wasserwiderstand und fördern zudem die exakte Ausführung des Armzuges.<br />
Der Pull Buoy, ein Stück Schaumstoff, <strong>das</strong> zwischen die Oberschenkel<br />
geklemmt wird, unterdrückt den Beinschlag, die Fortbewegung erfolgt nur<br />
mit den Armen. Mit einem Schwimmbrett dagegen trainiert man speziell<br />
die Beintechnik. Aber Vorsicht: „Man sollte es mit den Hilfsmitteln nicht<br />
übertreiben, da die Bewegungsabläufe und Belastungen anders sind,<br />
wenn man mit ihnen<br />
schwimmt. Wer<br />
also nur noch mit<br />
Hilfen trainiert,<br />
kann im Wettbewerb<br />
ein böses<br />
Erwachen erleben“,<br />
warnt<br />
Frodeno.<br />
Das kann<br />
auch passieren,<br />
wenn man<br />
nicht mit den<br />
Bedingungen<br />
auf offenem<br />
Gewässer vertraut ist. Meist wird im Wettkampf in Seen oder dem<br />
Meer geschwommen, beim Triathlon in Merzig sogar in der Saar.<br />
„Da verliert man schnell die Orientierung. Es gibt keine Kacheln,<br />
keine Bahnbegrenzungen, keinen Beckenrand“, erklärt Frodeno.<br />
Deshalb sollten unbedingt Trainingseinheiten in offenem Gewässer<br />
absolviert werden. Das Wasserballkraulen, bei dem der Kopf<br />
immer wieder <strong>für</strong> mehrere Armzüge über Wasser ist, hilft zudem<br />
bei der Orientierung. Auch <strong>das</strong> Schwimmen im Pulk kann gerade<br />
Anfänger überfordern. „Wasser spritzt, jemand schneidet<br />
einem den Weg ab, man bekommt einen Tritt ab. Da darf man<br />
nicht in Panik geraten“, sagt Frodeno. „Auch hier mein Tipp:<br />
Trainiert mit Freunden.“<br />
Beim Material rät der Olympiasieger, zu Beginn eher in<br />
eine hochwertige Schwimmbrille als in einen Neopren-<br />
Anzug zu investieren. „Gerade bei der Sprintdistanz mit 750<br />
Metern Schwimmen ist der Neo nicht unbedingt notwendig“,<br />
sagt Frodeno. Wer sich dennoch einen anschafft, sollte auf<br />
jeden Fall damit unter Wettkampfbedingungen trainieren,<br />
da die Muskelbelastungen und die Lage im Wasser sich vom<br />
Schwimmen ohne Anzug unterscheiden. „Bei der Brille solltet<br />
Ihr darauf achten, <strong>das</strong>s ihr nicht nur unter, sondern auch<br />
über Wasser gute Sicht habt. Außerdem sind Gummi- oder<br />
Schaumstoffpolster wichtig, da Ihr im Wasser auch mal<br />
einen Schlag abbekommt.“<br />
In der nächsten Ausgabe gibt Jan Frodeno Trainingstipps<br />
zum Laufen und Radfahren. Außerdem verrät er<br />
Tricks <strong>für</strong> einen reibungslosen Wettkampfablauf und wie<br />
man sich vor einem Rennen ernähren sollte.<br />
▲ STEFANIE MARSCH<br />
… JAN FRODENO<br />
2/2010<br />
31
BASKETBALL<br />
Aller guten Dinge<br />
Es war so ein Wochenende, von dem tausend kleine Geschichten erzählt werden könnten. Der dritte Sieg in Folge<br />
im deutschen Basketball-Pokalwettbewerb der Frauen – er war etwas ganz Besonderes <strong>für</strong> die Saarlouis<br />
Royals. Denn es waren laut Trainer René Spandauw „die schwersten Siege, und damit auch die schönsten“.<br />
Wie <strong>das</strong> gemeint ist, muss kurz erklärt<br />
werden: Die Sorglosigkeit aus den<br />
vergangenen beiden Jahren, als die<br />
ersten Titel errungen wurden, ist<br />
weg. Da<strong>für</strong> ist Druck da. Wo sie zuvor als<br />
Außenseiter oder allenfalls Geheimfavorit galten<br />
und nichts zu verlieren hatten, standen sie<br />
nun als Top-Favorit voll im Fokus. Denn wenn<br />
der Double-Gewinner, der dazu im Europapokal<br />
<strong>für</strong> Furore gesorgt hat, nicht in eigener Halle<br />
den deutschen Pokal gewinnt, wer dann?<br />
Genau dieser Druck kostete die Royals fast<br />
<strong>das</strong> Halbfinale gegen die BG Donau-Ries. Erst in<br />
den Schluss-Sekunden wurde der hart umkämpfte<br />
65:61-Sieg sichergestellt – mit einem genialen<br />
Spielzug zum Ende. Als bei einem Einwurf <strong>für</strong><br />
Saarlouis zehn Sekunden vor Schluss und einer<br />
63:61-Führung alles damit rechnete, <strong>das</strong>s sich<br />
eine Royals-Spielerin würde foulen lassen, um<br />
an der Freiwurflinie die Partie zu entscheiden,<br />
legte es Spandauw auf einen letzten Korberfolg<br />
an. Ein langer Pass von Romy Bär, der landet bei<br />
Tyresa Smith und die vollendet locker, weil<br />
ungedeckt. „Das haben wir schon mal im Europapokal<br />
versucht, da hat es nicht geklappt“,<br />
erinnert sich Spandauw und verweist auf den<br />
Lernprozess, den die Auftritte auf europäischem<br />
Niveau <strong>für</strong> seine Mannschaft hatte.<br />
Aber Saarlouis hatte viel Kraft gelassen. Ganz<br />
32 2/2010
sind Drei<br />
im Gegensatz zum Dauer-Rivalen TSV Wasserburg,<br />
der zuvor im anderen Halbfinale beim<br />
77:50 gegen den USC Freiburg seine Spielerinnen<br />
sogar schonen konnte. Doch im Finale vor<br />
fast 2000 Zuschauern in der Stadtgartenhalle<br />
zeigte sich, <strong>das</strong>s die Royals gereift sind, nicht<br />
zuletzt durch die grandiosen Auftritte im Europapokal.<br />
Wasserburg übernahm immer wieder<br />
<strong>das</strong> Kommando, ging in Führung, Saarlouis<br />
musste immer wieder viel Kraft investieren, um<br />
zu kontern. Zur Pause führte Wasserburg dennoch<br />
mit 39:30. Die Partie wogte hin und her,<br />
beim 57:57 waren die Royals wieder dran und<br />
die Halle tobte. Zwei Wasserburger Dreier in<br />
Folge sowie ein weiterer Ballverlust ließ die Fans<br />
bereits verzweifeln. Doch die Royals kamen<br />
wieder zurück. 66:63 hieß es wenig später.<br />
Dann waren die Gäste wieder dran, führten zwei<br />
Minuten vor dem Ende mit 67:66 – aber dann<br />
machten sie keinen Punkt mehr. Ganz anders<br />
Saarlouis, <strong>das</strong> nun konsequent den Korb atta-<br />
ckierte und die müden Wasserburgerinnen quasi<br />
zum Foulen zwang. „Wir geben einfach nicht<br />
auf, <strong>das</strong> ist unsere große Stärke“, meinte Mannschaftskapitän<br />
Romy Bär bei der Siegerehrung<br />
nach dem am Ende hoch verdienten 78:67-<br />
Erfolg. Überhaupt Romy Bär: Sie war eine dieser<br />
Geschichten des Wochenendes. Stets präsent<br />
übernahm sie Verantwortung und bewies, <strong>das</strong>s<br />
sie die zurzeit wohl beste und vor allem vielseitigste<br />
deutsche Basketballerin ist. Oder Stina<br />
Barnert, ohne die die Royals schon im Halbfinale<br />
aufgeschmissen gewesen wären. Da traf die<br />
19-Jährige in der engen Phase drei Dreier in<br />
Serie und letztlich 18 Punkte – im Finale führte<br />
sie dann ebenfalls glänzend Regie. Oder auch<br />
Petra Manakova, die wegen eines Muskelfaserrisses<br />
in der Wade <strong>das</strong> Halbfinal-Rückspiel im<br />
Europapokal verpasst hatte. Gegen Donau-Ries<br />
wurde sie von René Spandauw ebenfalls<br />
geschont, um dann im Finale unter tosendem<br />
Jubel eingewechselt zu werden und mit 18<br />
BASKETBALL<br />
Während des Turniers stand Coach René<br />
Spandauw unter Hochspannung.<br />
Punkten einen großen Teil zum Sieg beizutragen.<br />
Und Siege werden nie langweilig, wie René<br />
Spandauw betonte: „Ich gewöhne mich lieber an<br />
Siege als an Niederlagen, ist doch klar. Aber <strong>das</strong><br />
hier war so schwer. Wir haben dem Druck<br />
irgendwie standgehalten, uns im Finale im Vergleich<br />
zu vorher enorm gesteigert und in den<br />
letzten Minuten noch einmal draufgelegt. Mit<br />
einem Wort: Unfassbar.“<br />
Aber Spandauw denkt auch schon weiter.<br />
Denn er will nicht, <strong>das</strong>s die Entwicklung in Saarlouis<br />
stagniert. „Wir müssen uns weiterentwickeln“,<br />
sagt er und meint damit, sich als deutscher<br />
Spitzenverein zu etablieren, sprich: Das<br />
Maß der Dinge in Deutschland zu werden. „Wo<br />
kann man den im deutschen Frauen-Basketball<br />
zurzeit mehr erreichen als in Saarlouis“, fragt er<br />
und erwartet keine Antwort. Diesen dritten<br />
Pokalsieg in Serie betrachtet er als eine Behauptung<br />
der Leistung auf höchstem deutschen<br />
Niveau. Von Zufall kann hier auch keine Rede<br />
mehr sein. „Aber es muss weitergehen. Der<br />
nächste Schritt ist ein hauptamtlicher Manager.<br />
Zurzeit sind wir eine kleine Firma und die muss<br />
sich weiterentwickeln. Sonst hängen wir vor<br />
allem im europäischen Vergleich hinterher.<br />
Alles andere wäre ein Rückschritt.“<br />
Damit es nicht so weit kommt, war aus in<br />
sportlicher Sicht nur eine kleine Pokal-Feier<br />
angesagt. Oder wie Spandauw es nach dem<br />
Schlusspfiff grinsend ausdrückte: „Wir werden<br />
uns heute noch eine kleine Apfelschorle gönnen.“<br />
Denn diese Mannschaft hat vor, einen<br />
weiteren Schritt zu tun, ihren Platz in der deutschen<br />
Spitze zu zementieren. Der zweite Meistertitel<br />
soll her. Dann könnte niemand mehr<br />
bestreiten, <strong>das</strong>s die Saarlouis Royals derzeit <strong>das</strong><br />
Maß aller Dinge im deutschen Frauen-Basketball<br />
sind.<br />
▲ Sascha Sprenger<br />
2/2010<br />
Fotos: Ruppenthal<br />
33
Fotos: Ruppenthal<br />
BASKETBALL<br />
Saarlouiser Basketballerinnen im Europapokal erfolgreich<br />
Europa kennt nun die Royals<br />
Wenn René Spandauw, Trainer<br />
des Basketball-Bundesligisten<br />
Saarlouis Royals, so über<br />
die abgelaufene Saison im<br />
Europapokal nachdenkt, hat er positive<br />
und negative Dinge zu berichten.<br />
Was auf den ersten Blick verwundert, war die<br />
Reise des deutschen Meisters durch die Hallen<br />
Europas doch als einzige Erfolgsgeschichte zu<br />
bezeichnen. Die starke Vorrundengruppe wollte<br />
die junge Mannschaft überstehen – und dann<br />
einfach einmal weitersehen. Was dann kam,<br />
wird in die Klubgeschichte eingehen: In den<br />
Spielen bei den spanischen beziehungsweise<br />
polnischen Spitzenclubs Ibiza (69:70) und Polkowice<br />
(75:86) zahlte Saarlouis noch Lehrgeld,<br />
schlug dann aber in eigener Halle zurück. In mitreißenden<br />
Partien schlugen sie zunächst Ibiza<br />
(83:75), dann den Schweizer Vertreter Nyon<br />
(88:56) und schließlich selbst Polkowice mit<br />
68:66. Die Zwischenrunde war erreicht, alles<br />
was nun folgen sollte, wäre ein Bonus gewesen.<br />
Den kosteten die Royals aber voll aus. Erstes<br />
„Opfer“ war der belgische Vertreter Dexia<br />
Namur. Den schlug Saarlouis bereits in fremder<br />
Halle mit 95:71, <strong>das</strong> Rückspiel war nur noch<br />
Makulatur. Gegen Hemofarm Vrsac aus Serbien<br />
schien die Reise der Royals im Achtelfinale<br />
zu Ende zu sein. Denn die Serbinnen führten<br />
nach drei Vierteln in der Stadtgartenhalle – und<br />
eine Heimniederlage hätte wohl <strong>das</strong> Aus<br />
bedeutet. Doch mit einem unglaublichen Endspurt<br />
und einem 32:5 im letzten Viertel und<br />
einem 86:65-Sieg sicherte sich <strong>das</strong> Team um<br />
Kapitän Romy Bär noch eine gute Ausgangspo-<br />
34 2/2010<br />
sition <strong>für</strong> <strong>das</strong> Rückspiel. Das wurde zwar mit<br />
69:84 verloren, die Runde der letzten acht war<br />
allerdings erreicht. Dort wartete mit USO Mondeville<br />
aus Frankreich ein Gegner mit etwa dem<br />
10-fachen des Saarlouiser 300.000 Euro-Etats.<br />
Dass Geld „zwar Zentimeter und Kilos, aber keine<br />
Leidenschaft“ (Spandauw) kaufen kann,<br />
bewies sich eindrucksvoll: Erst kämpften die<br />
Royals die Französinnen zu Hause mit 66:63<br />
nieder, bevor sie <strong>das</strong> gleiche Kunststück auch<br />
auswärts fertig brachten: 67:59-Sieg, Halbfinale.<br />
Und kaum auszudenken, was passiert wäre,<br />
hätten die Royals gegen den russischen Vertreter<br />
Nadeshda Orenburg (mit dem etwa 20fachen<br />
Etat) zu Hause nicht zu nervös agiert.<br />
„Da wäre viel mehr drin gewesen“, ärgerte sich<br />
Spandauw nach dem 56:62 in eigener Halle.<br />
Gegen <strong>das</strong> europäische Topteam<br />
Nadeshda Orenburg hielten die Royals lange<br />
gut mit und boten den Russinnen Paroli.<br />
„Und selbst im Rückspiel haben uns nur drei<br />
schwache Minuten, die Orenburg zu einem<br />
18:0 nutzte, einen Sieg gekostet.“<br />
Was bleibt unter dem Strich? „Europa weiß<br />
nun, wo Saarlouis liegt. Und die Mannschaft ist<br />
sehr viel besser geworden. Das war eine<br />
unglaubliche Leistung, mental wie physisch. Der<br />
Lerneffekt war ungeheuer. Das hat sich gerade<br />
in den engen Spielen im deutschen Pokalfinale<br />
gezeigt“, fasst der Trainer zusammen. Und fügt<br />
mit einem Schmunzeln noch eine Episode aus<br />
Orenburg hinzu: „Als ich dort bei der Pressekonferenz<br />
erzählt habe, <strong>das</strong>s wir mit mehreren Studentinnen<br />
und Schülerinnen spielen und unseren<br />
Etat genannt habe, sind dort drei Journalisten<br />
von ihren Stühlen gefallen. Das konnten sie einfach<br />
nicht glauben.“<br />
Aber Spandauw warnt auch vor einer gewissen<br />
Entwicklung: „Dass nun Europa die Royals<br />
kennt, hat zur Folge, <strong>das</strong>s unsere Spielerinnen<br />
hart umworben werden. Oder besser gesagt:<br />
Nach diesem Erfolg werden sie sich vor Angeboten<br />
nicht retten können. Unser Management<br />
ist also richtig gefordert, alles zu versuchen, die<br />
Spielerinnen zu halten. Sonst kann es passieren,<br />
<strong>das</strong>s wir wieder einen kompletten Umbruch<br />
bewältigen müssen.“<br />
▲ SASCHA SPRENGER
RINGEN<br />
Landestrainer Frank Hartmann (unten Mitte) kann sich über den zweiten Platz in der Länderwertung freuen.<br />
Deutsche Ringer-Meisterschaften<br />
Nachwuchsleute etabliert<br />
Die diesjährige deutsche Ringer-<br />
Meisterschaft im griechisch-römischen<br />
Stil hat <strong>für</strong> Überraschung<br />
beim saarländischen Ringer-Verband<br />
(SRV) gesorgt. Denn die SRV-Athleten<br />
errangen bei der DM im baden-württembergischen<br />
Kirrlach vier Medaillen – zwei goldene<br />
und zweimal Bronze. Damit übertrafen sie<br />
die eigenen Erwartungen. „Wenn mir <strong>das</strong><br />
vorher jemand gesagt hätte, hätte ich sofort<br />
eingeschlagen“, erklärte griechisch-römisch<br />
Landestrainer Frank Hartmann.<br />
Vor der Meisterschaft wurden natürlich die beiden<br />
Spitzenringer des Bundesligisten KSV Köllerbach,<br />
Jan Fischer und Konstantin Schneider, als<br />
heiße Titelanwärter gehandelt. Sie wollten es<br />
ihrem Freistil-Kollegen Andriy Shyyka nachmachen,<br />
der eine Woche zuvor im 74 Kilo-Limit seinen<br />
vierten Freistil-Titel in Folge gewonnen hatte.<br />
Und sie erfüllten die an sie gestellten Erwartungen<br />
auch. Fischer siegte in der 84 Kilo-Klasse<br />
ebenso wie Shyyka zum vierten Mal in Folge. Im<br />
Finale traf er wie bereits im Vorjahr auf Bernhard<br />
Mayr vom SC Anger und gewann ungefährdet<br />
mit 2:0-Runden. „Das Finale war recht deutlich“,<br />
erklärte Fischer zufrieden nach dem Titelgewinn.<br />
Doch beinahe wäre er auf dem Weg dorthin<br />
gestolpert. „Der Kampf gegen Rene Zimmermann<br />
im Halbfinale war schon eng“, sagte Fischer<br />
und ergänzte: „In der zweiten Runde habe ich kurz<br />
gepennt und habe diese Runde auch verloren.“<br />
Doch letztlich setzte er sich doch mit 2:1 durch.<br />
Zu jeder Zeit hellwach war Mannschaftskollege<br />
Konstantin Schneider in der 74 Kilo-Klasse.<br />
Der 35-jährige Routinier gab im gesamten Turnierverlauf<br />
keine Runde ab und gewann im Finale<br />
souverän gegen Philipp Heß vom bayrischen<br />
Der Köllerbacher Jan Fischer erfüllte die<br />
Erwartungen und wurde wieder Deutscher<br />
Meister.<br />
Verein TuS Westen-dorf mit 2:0. Soweit die<br />
„Pflicht“ des SRV.<br />
Für die „Kür“ sorgten die saarländischen Nachwuchsathleten.<br />
Allen voran: Kevin Arend. Der<br />
erst 17-Jährige, der bei der Junioren-DM nur<br />
Platz fünf belegte, gewann in der 120 Kilo-Klasse<br />
unerwartet die Bronze-Medaille. Unerwartet<br />
auch <strong>für</strong> ihn selbst. „Ich habe nicht damit gerechnet.<br />
Ich sollte eigentlich nur reinschnuppern“,<br />
erklärte der Athlet des KSV Köllerbach. Und wie<br />
Arend reinschnupperte. „Ich hatte ein bisschen<br />
Glück. Und <strong>das</strong> habe ich auch ausgenutzt“, sagte<br />
der 17-Jährige mit Blick auf die Auslosung.<br />
Arend unterlag zwar gleich im ersten Kampf dem<br />
späteren deutschen Meister Ralf Böhringer vom<br />
VfK Schifferstadt, doch im Kampf um Platz drei<br />
ließ er Tobias Nendel (TV Erlangen) keine Chance.<br />
Ebenso siegreich im kleinen Finale war Dominique<br />
Engel vom KSV Gersweiler. Er sicherte sich<br />
in der 84 Kilo-Klasse die Bronze-Medaille. Und<br />
fast hätte die Bilanz der SRV-Ringer noch besser<br />
ausgesehen. Doch die Brüder Johannes (55 Kilo)<br />
und Lukas Wagner (60 Kilo) vom AC Heusweiler<br />
verpassten <strong>das</strong> Siegerpodest nur knapp und<br />
wurden jeweils fünfter.<br />
Doch <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> belegte mit dieser Bilanz in<br />
der Länderwertung Platz zwei hinter Brandenburg.<br />
„Die Jungs haben gut gekämpft. Man hat<br />
gesehen, <strong>das</strong>s sich die Nachwuchsleute etablieren<br />
können“, erklärte ein zufriedener Landestrainer<br />
Frank Hartmann. ▲ KAI RIXECKER<br />
2/2010<br />
Fotos:ISI<br />
35
Fotos: SLB<br />
RHYTHMISCHE SPORTGYMNASTIK<br />
Drei saarländische Sportgymnastinnen<br />
haben im April ihren großen<br />
Auftritt auf internationalem<br />
Parkett. Vom 16. bis 18. April<br />
trifft sich die Spitze der Sportgymnastinnen<br />
in der Bremen Arena im Zentrum der Hansestadt,<br />
um bei den 26. Europameisterschaften<br />
um die Titel kämpfen. Mit dabei<br />
Cathrin Puhl und Mira Bimperling. Die<br />
Gymnastinnen vom TV Rehlingen starten<br />
mit der deutschen Nationalmannschaft im<br />
Gruppenwettbewerb. Laura Jung vom TV<br />
St. Wendel tritt im Einzelwettbewerb der<br />
Juniorinnen an, um sich gegen die starken<br />
kontinentalen Gegnerinnen zu behaupten.<br />
Eine sehr starke Konkurrenz erwartet die Deutsche<br />
Riege. Mit in ihrer Gruppe die Weltelite<br />
der Rhythmischen Sportgymnastinnen wie Russland,<br />
Ukraine oder Italien. Doch die Zeichen<br />
stehen gut. Ende März haben die Saarländerinnen<br />
mit dem Nationalteam bei einem Grand-<br />
36 2/2010<br />
EM der Sportgymnastinnen<br />
Wichtiger Karriere-<br />
Meilenstein<br />
Prix-Turnier im französischen Thiais eine sensationelle<br />
Standortbestimmung abgeliefert. Die<br />
deutsche Gruppe verwies im Mehrkampf Olympiasieger<br />
Russland und die Gruppe aus Spanien<br />
auf die Plätze. Insgesamt waren zwölf Gruppen<br />
am Start. Die deutsche Gruppe leistete sich keine<br />
Fehler, brachte ihre Vorträge auf den Punkt<br />
und präsentierte sich drei Wochen vor der EM<br />
im eigenen Land in einer Top-Verfassung. Mit<br />
Medaillenambitionen ging es dann selbstbewusst<br />
in die Finals und holte sich Silber mit der<br />
Reifenübung und Bronze mit den Seilen/Bändern.<br />
Laura Jung konnte sich als einzige<br />
deutsche Teilnehmerin unter 17 Teilnehmerinnen<br />
auf dem siebten Platz behaupten.<br />
Für die saarländischen Gymnastinnen ist die<br />
EM im Bremen ein wichtiger Meilenstein auf<br />
ihrer sportlichen Karriereleiter. Die 15-jährige<br />
Cathrin Puhl vom TV Rehlingen sowie die 14jährige<br />
Laura Jung vom TV St. Wendel trainieren<br />
seit 2007 am Bundesstützpunkt Schmiden.<br />
Beide Gymnastinnen nahmen 2009 mit dem<br />
JEM-Gruppen-Kader bei der Junioren-Europameisterschaft<br />
der Rhythmischen Sportgymnastik<br />
in Baku teil. Die Gruppe belegte den neunten<br />
Platz. Die dritte im Bunde, Mira Bimperling vom<br />
TV Rehlingen, wechselte Anfang November<br />
2009 an den Bundesstützpunkt Schmiden.<br />
Cathrin Puhl und Mira Bimperling sind Mitglied<br />
des B-Kaders und somit die ersten saarländischen<br />
Turnerinnen seit neun Jahren in diesem<br />
Kader. In Schmiden absolvieren die Gymnastinnen<br />
zurzeit Trainingseinheiten von insgesamt 40<br />
Stunden wöchentlich. Die verbleibende Zeit<br />
nehmen Schule und Hausaufgaben ein. Viel<br />
Raum <strong>für</strong> Freizeit bleibt bei diesem strammen<br />
Pensum nicht übrig. Doch die optimalen Trainingsbedingungen,<br />
<strong>das</strong> Training mit gleichaltrigen<br />
Sportlerinnen und nicht zuletzt die Teilnahme<br />
an der bevorstehenden EM im Bremen<br />
geben den Gymnastinnen den nötigen Ehrgeiz<br />
und Motivationsschub.<br />
Laura Jung vom TV St. Wendel gilt zurzeit als<br />
die erfolgreichste Gymnastin im Saarländischen<br />
Turnerbund. Bei der Jugend-EM in Bremen geht<br />
sie in der Einzelkonkurrenz neben einer weiteren<br />
deutschen Gymnastin an den Start. Auch hier<br />
stehen die Vorzeichen gut. Bereits im Vorfeld<br />
erzielte die Saarländerin hervorragende Resultate.<br />
Nach einer ersten Leistungsüberprüfung im<br />
Dezember stand am 7. Februar in Kienbaum der<br />
erste von zwei Qualifikationswettkämpfen an.<br />
Hier turnte sich Laura Jung auf den zweiten Platz<br />
knapp hinter ihrer Trainingskameradin Jana<br />
Berezko vom TSV Schmiden und schon acht<br />
Punkte vor der Drittplatzierten Rana Tokmak<br />
vom TV Wattenscheid. In Bremen wird sie mit<br />
dem Band und den Keulen auf die Fläche treten.<br />
Im Rahmen der EM geht es in Bremen <strong>für</strong> Laura<br />
Jung auch um die Qualifikation <strong>für</strong> die Olympischen<br />
Spiele der Jugend, die in diesem Jahr erstmals<br />
ausgetragen werden. ▲ MARION ESSER
Erste Bundesliga Jazz- und Moderndance<br />
Perfekter Saisonstart<br />
Die Formation „autres choses“ legte mit einem klaren Sieg zum Saisonauftakt die Weichen<br />
<strong>für</strong> eine erfolgreiche Titelverteidigung.<br />
Besser hätte der Saisonstart der saarländischen<br />
Jazz- und Moderdance-<br />
Formationen in der ersten Bundesliga<br />
kaum ausfallen können: Vor heimischer<br />
Kulisse in der mit rund 600 Zuschauern<br />
ausverkauften Saarlouiser Stadtgartenhalle<br />
stellte „autres choses“ mit einem<br />
klaren Sieg die Weichen <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />
Titelverteidigung. Neuling „Skill“ überraschte<br />
mit Platz vier, und auch „performance“ hat<br />
nach Platz sechs gute Chancen auf den Klassenerhalt.<br />
Der Erwartungsdruck lastete schwer auf der Spitzenformation<br />
„autres choses“ vom Tanzsportclub<br />
Blau-Gold Saarlouis. Nachdem die Mannschaft<br />
im vergangenen Jahr alle vier Turniere der ersten<br />
Bundesliga gewonnen und mit sieben Platz-<br />
Eins-Wertungen auch die deutsche Meisterchaft<br />
souverän <strong>für</strong> entschieden hatte, präsentierte sie<br />
jetzt zum ersten Mal ihr neues Stück. „Die Choreografie<br />
im vergangenen Jahr hatte von<br />
Anfang sehr gut funktioniert, in diesem Jahr verlief<br />
der Start eher holprig, da innerhalb der<br />
Mannschaft Zweifel am Stück laut geworden<br />
waren“, berichtet Erfolgstrainerin Heike Knopp.<br />
„Der klare Sieg mit fünf Einsen wird dem Team<br />
Info<br />
Die weiteren Turniere: 25. April<br />
Goslar. 15. Mai Lampertheim. 12. Juni<br />
Wolfsburg. 9. Oktober Deutsche Meisterschaft<br />
in Essen. 10. bis 12. Dezember<br />
Weltmeisterschaft in Mikolajki (Polen).<br />
jetzt die nötige Sicherheit <strong>für</strong> weitere Saison<br />
geben. Auch deshalb war <strong>das</strong> klare Ergebnis des<br />
ersten Turniers <strong>für</strong> uns sehr wichtig“, meint Choreograf<br />
Andreas, der mit dem Start ins Turnier so<br />
gar nicht zufrieden war: „Vom Durchgang in der<br />
Vorrunde war ich etwas geschockt, im Training<br />
lief <strong>das</strong> Stück schon deutlich besser“, sagt Andreas<br />
Lauck, Choreograf von „autres choses“: „Aber<br />
in der Endrunde hat alles super funktioniert, da<br />
hat <strong>das</strong> Team <strong>das</strong> gezeigt, was es zurzeit kann.“<br />
Zusammen mit Trainerin Heike Knopp hatte<br />
der Erfolg-Coach vor dem Finale eindringlich an<br />
<strong>das</strong> Mannschaftsgefühl appelliert und eine deutliche<br />
Leistungssteigerung gefordert. Positiv auf<br />
die Stimmung im Team wirkte sich aus, <strong>das</strong>s die<br />
Akteure im Finale ohne Schuhe tanzen durften:<br />
„Ein wirklicher Vorteil war <strong>das</strong> zwar nicht, aber<br />
wichtig <strong>für</strong> die mentale Stärke, weil viele glauben,<br />
<strong>das</strong>s sie ohne Schuhe die schwierigen Mehrfach-Drehungen<br />
besser meistern“, erläutert<br />
Knopp die ungewöhnliche Maßnahme.<br />
Der stärkste Konkurrent von „autres choses“<br />
dürfte auch in dieser Saison die Formation<br />
„J.E.T.“ aus Goslar sein. Die deutschen Meister<br />
der Jahre 2006 bis 2008 hatten in Saarlouis<br />
ebenfalls Schwächen in der Vorrunde gezeigt,<br />
sich aber im Finale wie „autres choses“ deutlich<br />
gesteigert. Verdienter Lohn: ein klarer zweiter<br />
Platz. Das verspricht viel Spannung <strong>für</strong> <strong>das</strong> zweite<br />
Turnier, <strong>das</strong> Ende April in Goslar stattfinden<br />
wird.<br />
Schrecksekunde <strong>für</strong> „Skill“ vom TV Schwalbach:<br />
Durch einen Übertragungsfehler ruft Turnierleiter<br />
und Moderator Rolf Eutenmüller<br />
zunächst die Formation aus Waltrop <strong>für</strong>s Finale<br />
auf, korrigiert seinen Fehler aber umgehend:<br />
Große Erleichterung und Jubelszenen bei den<br />
Schwalbacher Tänzerinnen, dem Trainerteam<br />
TANZEN<br />
und den vielen Fans. „Mir ist ein Riesenstein vom<br />
Herzen gefallen“, gesteht Nina Dörr.<br />
Die 19-Jährige tanzt seit der Jugend bei<br />
„Skill“. Das Team hatte sich in den vergangenen<br />
Jahren von der Verbands- über die Ober- und<br />
die Regionalliga in die zweite Bundesliga getanzt<br />
und hier 2009 mit vier Siegen in allen vier Turnieren<br />
den Direktaufstieg in die Eliteklasse<br />
geschafft. „Vor dem Turnier war ich sehr nervös,<br />
weil wir nicht wussten, wo wir zu Saisonbeginn<br />
stehen. Über Platz vier bin ich sehr, sehr glücklich.“<br />
„Dieser Rang ist mehr, als wir erwartet haben“,<br />
pflichtet Trainerin Katja Schweitzer bei. „Wir<br />
werden weiter an Technik und Choreografie<br />
arbeiten und versuchen, den Klassenerhalt so<br />
früh wie möglich zu sichern“, meint Nina Krier,<br />
Teil zwei des Schwalbacher Trainer-Duos.<br />
„Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden“, zieht<br />
auch Claudia Meystre, Trainerin von „performance“,<br />
ein positives Fazit: „Darauf kann man<br />
aufbauen, und <strong>das</strong> werden wir auch tun.“ Ihr<br />
Mann Samuel, der <strong>das</strong> Stück choreografiert hat,<br />
sieht ebenfalls viele positive Ansatzpunkte <strong>für</strong><br />
die weitere Saison: „Die teils schlechte Stimmung,<br />
die nach den Problemen der vergangenen<br />
Wochen mit Krankheiten und Umbesetzungen<br />
herrschte, ist komplett umgeschlagen. Unsere<br />
Tänzerinnen sind jetzt hoch motiviert.“<br />
▲ OLIVER MORGUET<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber: <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>,<br />
Hermann Neuberger Sportschule, 66123 Saarbrücken,<br />
Tel. 0681-3879-137, Fax 0681-3879-<br />
154.E-mail: m.weber@mwsport.de<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt: Werner Zimmer<br />
(V.i.S.d.P.)<br />
Layout/Satz: Michael Weber<br />
Mitarbeiter: Wolfgang Weber, Torsten Rott, Wilfried<br />
Burr, Sebastian Brückner, Pascal Blum, Philipp<br />
Semmler, Marion Esser, Stefanie Marsch, Stefan<br />
Regel, Sascha Sprenger.<br />
Druck: repa-druck, Ensheim<br />
Erscheinungsweise: 6 x im<br />
Jahr<br />
Namentlich verfasste<br />
Berichte (außerhalb der<br />
Redaktion) müssen nicht<br />
die Meinung des LSVS wiedergeben.<br />
Nachdruck nur mit Quellenangabe und<br />
Genehmigung des Herausgebers möglich. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion<br />
keine Gewähr. Gedruckt auf Recycling-Papier.<br />
Das nächste Magazin SaarSport erscheint Ende<br />
Mai 2010.<br />
FSC und PEFC zertifiziert<br />
2/2010<br />
Foto: Morquet<br />
37
BADMINTON<br />
Die Liga im neuen Gewand<br />
Noch bevor in den Playoffs dieser Saison<br />
der erste Ball gespielt war, stand fest, <strong>das</strong>s<br />
sie in der gewohnten Form zum letzten Mal<br />
ausgetragen würden. Am 13. März<br />
beschloss der Bundesliga-Ausschuss eine<br />
umfassende Reform der höchsten deutschen<br />
Spielklasse. Die Änderungen im<br />
Überblick:<br />
Drei anstatt vier Mannschaften in den<br />
Playoffs; Sieger der Punkterunde automatisch<br />
im Endspiel, Zweiter und Dritter spielen<br />
zweiten Finalteilnehmer aus; immer nur<br />
ein Spiel, kein Hin- und Rückspiel.<br />
Playdowns entfallen; zwei Letztplatzierte<br />
steigen ab.<br />
Drei anstatt zwei Punkte <strong>für</strong> einen Sieg in<br />
der regulären Runde.<br />
Sechs anstatt acht Spiele pro Partie; zweites<br />
Herrendoppel und drittes Herreneinzel<br />
entfallen.<br />
Ab 2011 zehn anstatt acht Teams in der<br />
Bundesliga.<br />
Joachim Tesche, Teammanager des BC<br />
Bischmisheim begrüßt die Reform. „Die<br />
reguläre Punkterunde war in den letzten<br />
Jahren zunehmend uninteressant geworden.<br />
Jetzt wird sie wieder attraktiver“, sagt<br />
Tesche. „Außerdem ist die verkürzte Spieldauer<br />
zuschauerfreundlicher und wird <strong>für</strong><br />
mehr Highlights sorgen.“<br />
38 2/2010<br />
1. BC Saarbrücken-Bischmisheim<br />
Playoff-Serie des 1. B<br />
Der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim<br />
hat es wieder geschafft. Zum<br />
fünften Mal in Folge steht der BCB<br />
im Playoff-Finale der Badminton-<br />
Bundesliga und greift nach dem Titel. Der<br />
Serienmeister der vergangenen vier Jahre<br />
besiegte diesmal im Halbfinale die SG EBT<br />
Berlin zweimal mit 5:3. Der Gegner im Endspiel<br />
heißt nun 1. BC Beuel.<br />
Zum Ende der Punkterunde hatte Bischmisheim<br />
sein Ziel knapp verpasst, als Spitzenreiter in die<br />
K.o.-Spiele zu gehen und mit dem Tabellenvierten<br />
Union Lüdinghausen den vermeintlich leichteren<br />
Gegner im Halbfinale zu haben. Somit<br />
stand am 27. und 28. März <strong>das</strong> prestigeträchtige<br />
Duell mit der SG EBT Berlin bevor. Rückblickend<br />
ist man beim BCB froh, <strong>das</strong>s der Weg ins Finale<br />
über einen so harten Gegner führte. „Während<br />
der regulären Saison haben unsere größten Konkurrenten,<br />
Beuel und Berlin, gegen uns nicht in<br />
Bestbesetzung gespielt. Deshalb hatte unsere<br />
neue, auch sehr junge Mannschaft noch keine<br />
extreme Drucksituation erlebt“, analysiert Teammanager<br />
Joachim Tesche. „Im Nachhinein war<br />
es also gut <strong>für</strong> uns, <strong>das</strong>s wir uns jetzt gegen Berlin<br />
beweisen mussten. Das stärkt <strong>das</strong> Selbstvertrauen<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Finale.“<br />
Die Favoritenrolle in den Spielen am 24. und<br />
25. April sieht Tesche aber beim BC Beuel, der<br />
allein im Herrenbereich mit fünf Spielern aus den<br />
Top 30 der Weltrangliste aufwartet. Dem Club<br />
aus Bonn ist es in dieser Saison als einzigem Team<br />
gelungen, Bischmisheim zu schlagen. „Es war sehr<br />
knapp damals. Aber mit Blick auf dieses Spiel<br />
würde ich sagen, <strong>das</strong>s wir leicht in der Außenseiterrolle<br />
sind“, sagt Tesche, betont aber: „Das ist<br />
<strong>für</strong> uns keine neue Situation. Wir haben keinen<br />
unserer Titel mit drückender Überlegenheit<br />
gewonnen und immer wieder nominell stärkere<br />
Mannschaften geschlagen. Deshalb können wir<br />
auch diesmal Meister werden.“<br />
Warum der BCB in der Vergangenheit immer<br />
punktgenau Top- Leistungen zeigte und oft besser<br />
aufgestellte Gegner besiegte, kann Tesche<br />
nicht genau erklären. „Das ist mit den Jahren<br />
gewachsen“, sagt er. „Es ist einerseits der Teamgeist,<br />
die gute Stimmung in der Mannschaft, der<br />
Zusammenhalt. Und andererseits der Ruf, <strong>das</strong>s<br />
wir die engen Spiele immer gewinnen. Das beflü-
CB hält an<br />
Olga Konon hat sich im Team etabliert.<br />
BADMINTON<br />
BCB-Spieler Kestutis Navickas zeigte im Halbfinale Badminton vom Feinsten.<br />
gelt unsere Spieler und beeindruckt offensichtlich<br />
die Gegner.“<br />
Auch im Halbfinale gegen Berlin hatte<br />
Bischmisheim im entscheidenden Moment immer<br />
knapp die Nase vorn. „Die Knackpunkte hatten<br />
wir an beiden Tagen im Herrendoppel. Also<br />
jeweils sehr früh in der Partie. Deshalb war es sehr<br />
wichtig, diese Spiele zu gewinnen, um Ruhe in die<br />
Mannschaft zu bringen“, sagt Tesche. Im Hinspiel<br />
in Berlin waren es Johannes Schöttler und Dieter<br />
Domke, die sich nach hartem Kampf mit 19:21,<br />
22:20, 21:19 gegen Choong Wong und Eetu<br />
Antti Heino durchsetzten. Im Rückspiel schienen<br />
die Routiniers Kristof Hopp und Michael Fuchs<br />
gegen Tim Dettmann und Josche Zurwonne am<br />
Rande einer Niederlage zu stehen. Zwischenzeitlich<br />
lagen sie im dritten Satz 11:16 zurück.<br />
Die BCB-Fans zitterten, peitschten <strong>das</strong> Duo aber<br />
unermüdlich nach vorne. Hopp und Fuchs<br />
gewannen den Satz nach abgewehrtem Matchball<br />
schließlich mit 23:21.<br />
Für <strong>das</strong> Finale sieht der Teammanager noch<br />
Steigerungspotenzial in der Mannschaft. „Emma<br />
Wengberg und Olga Konon haben gegen <strong>das</strong><br />
starke Berliner Doppel Nicole Grether und Juliane<br />
Schenk zwei sehr gute Spiele gemacht. Sie finden<br />
immer besser zusammen“, erklärt Tesche.<br />
„Auch Kestutis Navickas und Dieter Domke<br />
gewinnen nach ihren langen Verletzungspausen<br />
immer mehr Sicherheit und Selbstvertrauen.“ Und<br />
<strong>das</strong>s es an Einsatz und Siegeswillen nicht fehlt, hat<br />
der BCB schon oft bewiesen.<br />
Im Finale gegen Beuel spielt der BC Bischmisheim<br />
am Samstag, 24. April, um 14 Uhr zunächst<br />
zu Hause in der Joachim-Deckarm-Halle in<br />
Saarbrücken. Tags darauf geht es nach Bonn.<br />
Der BCB setzt <strong>für</strong> einen Fan-Bus ein und hofft<br />
auch auswärts auf lautstarke Unterstützung.<br />
Anmeldung bei Tim Peiler, Tel. (0681) 3879-<br />
442 oder per E-Mail: tim@bc-bischmisheim.de.<br />
Nähere Informationen auch auf der Internetseite<br />
www.bc-bischmisheim.de.<br />
▲ STEFANIE MARSCH<br />
Nachwuchs bei saarländischen Spitzensportlern<br />
Ihr erstes Badminton-Bundesligaspiel hat sie bereits live erlebt, und die Deutsche Triathlon-Union<br />
hat auch vorsichtshalber schon mal einen Startpass geschickt. Schließlich dürfte der kleinen<br />
Emilia Franzmann <strong>das</strong> sportliche Talent in die Wiege gelegt sein. Mama Joelle Franzmann ist<br />
mehrfache deutsche Meisterin im Triathlon, nahm zweimal an Olympischen Spielen teil und feierte<br />
Erfolge im Weltcup. Papa Joachim Tesche wurde im Badminton deutscher Mannschaftsmeister<br />
mit dem 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim und deutscher Meister im Herrendoppel. Beste<br />
Sport-Gene also <strong>für</strong> Emilia, die am 15. Februar um 23.31 Uhr zur Welt kam. „Ich denke, einen<br />
Ball sollte sie auf jeden Fall fangen können“, scherzt Joachim Tesche. ▲ STEFANIE MARSCH<br />
2/2010<br />
Fotos: Wieck (1), Becker & Bredel (1), Marsch (1)<br />
39
40<br />
Fotos: DSQV (2), Guldner (2)<br />
NACHRICHTEN<br />
Squashfestivals<br />
2010 in Saarbrücken<br />
Das <strong>Saarland</strong> und die Landeshauptstadt Saarbrücken werden<br />
im Mai 2010 im Fokus der deutschen und europäischen<br />
Squashwelt stehen.<br />
Die 10. Einzel-Europameisterschaft 2010 des Europäischen Squash Verbandes<br />
(ESF) wird vom Deutschen Squash Verband vom 26. bis 30. Mai<br />
im Tennis- und Squashcenter Saarbrücken-Güdingen am Neumühlerweg<br />
ausgerichtet. 32 Damen und 32 Herren aus erwarteten 25 Nationen<br />
werden um die Krone des Einzel-Europameisters kämpfen. Traditionell<br />
sind die Athleten aus Frankreich, England und den Niederlanden ganz<br />
vorne zu erwarten, aber auch die deutschen Spielerinnen und Spieler können<br />
oben mithalten.<br />
Die deutsche Nummer 1 Simon Rösner (Paderborner SC) hat mit dem<br />
Erreichen der Top 40 der Welt (aktuell WRL 35) gezeigt, <strong>das</strong>s er zur<br />
europäischen Spitze gehört. Vor ihm stehen nur 14 Europäer in der Weltrangliste.<br />
Dazu gehört auch der Titelverteidiger, der Franzose Thierry Lincou<br />
(WRL 8), der im Finale von Herentals 2009 seinen Landsmann Greg<br />
Gaultier (WRL 6) als Titelträger ablöste, nachdem dieser<br />
fünf Einzeltitel nacheinander errungen hatte. Gaultier<br />
führte 2010 schon die Weltrangliste an und hofft<br />
auf eine Revanche. Die Finalspiele am 29. Mai 2010<br />
versprechen also große Spannung.<br />
Bei den Damen steht die saarländische Nationalspielerin<br />
Franziska Hennes (Foto links) im Mittelpunkt des<br />
Interesses.<br />
Neben der Einzeleuropameisterschaft der Damen<br />
und Herren, die der Deutsche Squash Verband (DSQV)<br />
auf der eigens errichteten Sportstätte im Tennis-Center<br />
Saarbrücken-Güdingen ausrichtet, finden viele weitere<br />
sportlich hochwertige Wettkämpfe auf dem Vierseitenglascourt<br />
als Showcourt statt. Dazu zählt insbesondere<br />
die Bundesliga-Endrunde der Deutschen Squash-Liga<br />
vom 14. bis 15. Mai 2010, bei der die besten Mannschaften<br />
Deutschlands an den Start gehen, um den<br />
Mannschaftsmeister zu ermitteln. Favorit ist in diesem<br />
Jahr Black & White RC Worms, die den Serienmeister Paderborner SC<br />
entmachten wollen. Der Titelfavorit tritt dabei mit den deutschen Topspielern<br />
Jens Schoor und André Haschker an, während der Paderborner<br />
SC die deutsche Nummer 1 Simon Rösner aufbieten wird. Um den Titel<br />
mitreden wird bei den Herren auch der Schängel SC Koblenz.<br />
Ein weiteres hochrangige Events<br />
findet zwischen den beiden<br />
genannten Meisterschaften statt:<br />
die Ladies German Open der<br />
Damen vom 20. bis 23. Mai als<br />
WISPA-Turnier, bei dem internationale<br />
Spitzenspielerinnen antreten.<br />
Die 5. Deutschen Amateur-<br />
Einzelmeisterschaften vom 28. bis<br />
30. Mai 2010 und <strong>das</strong> Damenturnier<br />
um den TonyFoto-Pokal<br />
2010 runden <strong>das</strong> Squashfestival<br />
2010 in Saarbrücken ab.<br />
Damit ist es erstmals gelungen,<br />
die europaweit wichtigsten Turniere<br />
ins <strong>Saarland</strong> zu holen und dem<br />
Prädikat „<strong>Saarland</strong> –Sportland“<br />
eine weitere attraktive Facette<br />
hinzuzufügen. ▲ DSQV<br />
2/2010<br />
Siegerehrung. Pavel Snobel, STB-Präsident Paul Hans, Gerd<br />
Velhagen (Vorstand Bank1Saar) und Kim Möllers.<br />
Pavel Snobel gewinnt 26.<br />
Internationales Hallen-Tennis-<br />
Turnier um den Bank1Saar Cup<br />
Pavel Snobel vom 1. FC Nürnberg hat <strong>das</strong> 26. Hallen-Tennis-<br />
Turnier des Saarländischen Tennisbundes (STB) um den<br />
Bank1Saar Cup gewonnen.<br />
Im Finale bezwang der Top-Gesetzte Snobel Kim Möllers vom Dorstener<br />
TC mit 6:0, 4:0 Aufgabe Möllers. Snobel belegt in der Deutschen<br />
Rangliste Platz 27A, sein Gegner Möllers, im Turnier an Position fünf<br />
gesetzt, Ranglistenplatz 111.<br />
Vom 4. bis 7. März 2010 trafen sich im Tennisleistungszentrum an der<br />
Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken zahlreiche Top-Spieler<br />
aus der Deutschen Rangliste und kämpften bei dem über die Grenzen<br />
des <strong>Saarland</strong>es hinaus bekannten und beliebten Herren-Tennisturnier<br />
um insgesamt 4260 Euro Preisgeld. Der Sieger Snobel erhält<br />
1250 Euro.<br />
Erfreulich aus saarländischer Sicht: Pascal Benz vom TC Rotenbühl<br />
(Deutsche Rangliste 187, im Turnier an Position acht gesetzt) konnte<br />
im Viertelfinale sogar den an Nummer zwei gesetzten Yannick Hanfmann<br />
vom Karlsruher ETV (Deutsche Rangliste 62) mit 7:6 und 6:2<br />
ausschalten. Im Halbfinale war er dann Möllers nach über dreieinhalb<br />
Stunden mit 7:5, 6:7, 3:6 unglücklich unterlegen. Diese Partie kostet<br />
Möllers soviel Kraft, <strong>das</strong>s er sich bis zum Finale nicht mehr regenerieren<br />
konnte.<br />
Der frisch gebackene <strong>Saarland</strong>meister David Siersdorfer (TC Merzig,<br />
Deutsche Rangliste 500) erreichte ebenfalls ein beachtliches Ergebnis<br />
und verlor erst im Viertelfinale gegen den späteren Turniersieger Snobel<br />
mit 4:6 und 2:6.<br />
▲ STB
Die Kegelfreunde Oberthal sind die Abonnementmeister in Deutschland.<br />
Saarländische Sportkegler waren in der Saison 09/10 äußerst erfolgreich<br />
Kegelhochburg<br />
<strong>Saarland</strong><br />
Das <strong>Saarland</strong> bleibt die Kegelhochburg<br />
Deutschlands! Sowohl bei den<br />
Herren wie auch bei den Damen<br />
kommt der deutsche Mannschaftsmeister<br />
aus unserem Bundesland. Bei den<br />
Herren verteidigten die KF Oberthal ihren<br />
Titel, bei den Damen wurde sensationell der<br />
KSC Dilsburg Meister.<br />
Oberthal/Landsweiler. Jubelnd lagen sich die<br />
Keglerinnen des KSC Dilsburg am 27. Februar<br />
2010 auf der Kegelbahn im Gasthaus Landsweiler<br />
Hof in Lebach-Landsweiler in den Armen.<br />
Was kaum einer <strong>für</strong> möglich gehalten hatte, hatten<br />
sie geschafft. Sensationell wurde der KSC<br />
Deutscher Mannschaftsmeister im Sportkegeln.<br />
„Das ist unglaublich. Daran werden wir uns immer<br />
erinnern“, sagte KSC-Keglerin Birgit-Stauner<br />
Bayer sichtlich gerührt.<br />
Alleine die Qualifikation <strong>für</strong> die Meisterschafts-Playoffs<br />
der besten vier Bundesliga-<br />
Teams war <strong>für</strong> den KSC Dilsburg eine Riesenüberraschung<br />
gewesen. Während es sonst <strong>für</strong> den<br />
KSC immer gegen den Abstieg ging, durften die<br />
Damen aus Dilsburg jetzt erstmals in der Vereinsgeschichte<br />
um den Meistertitel kegeln. Nach<br />
einer sensationellen regulären Saison ging Dilsburg<br />
sogar als Tabellenführer in die Play-Offs.<br />
Doch die Tabellenführung ging gleich am ersten<br />
Play-Off-Spieltag in Oberthal verloren. Nun war<br />
Meisterschaftsfavorit KV Maifeld-Polch vorne.<br />
Die Rheinland-Pfälzerinnen verteidigten ihren<br />
Vorsprung dann auch bis zum letzten Spieltag auf<br />
der Heimbahn des KSC Dilsburg in Landsweiler.<br />
Dort überholte Dilsburg den Favoriten wieder im<br />
Klassement und machte damit den sensationellen<br />
Titelgewinn perfekt.<br />
Nur den vierten und damit letzten Platz in der<br />
Meisterschaftsrunde erreichten die Damen der<br />
Kegelfreunde (KF) Oberthal. Bei den Nordsaarländerinnen<br />
fehlte fast die gesamte Runde über<br />
KEGELN<br />
Spitzenkeglerin Bianca Mayer wegen einer<br />
Schwangerschaft. So hatte Oberthal schon Probleme,<br />
sich überhaupt <strong>für</strong> die Play-Offs zu qualifizieren.<br />
Und auch dort fand die Mannschaft nicht<br />
zu gewohnter Stärke.<br />
Da<strong>für</strong> konnte die Herren-Mannschaft der<br />
Kegelfreunde über ihre neunte Deutsche Meisterschaft<br />
in Folge jubeln. Schon in der regulären<br />
Saison hatte Oberthal die Bundesliga dominiert<br />
und war mit großem Vorsprung Erster geworden.<br />
In den Play-Offs wurde es dann aber noch mal<br />
eng. Mit den maximal möglichen vier Punkten am<br />
letzten Spieltag auf der heimischen Bahn wurde<br />
dann aber doch der Titelgewinn unter Dach und<br />
Fach gebracht. In den Play-Offs hat man Druck<br />
ohne Ende. Jetzt ist die Erleichterung riesengroß“,<br />
freute sich KFO-Kegler Horst Mickisch nach dem<br />
Titelgewinn. Mannschaftskollege Holger Mayer<br />
wagte schon einen Blick in die Zukunft: „Sollten<br />
wir nächstes Jahr zum zehnten Mal in Folge Meister<br />
werden, wäre <strong>das</strong> die absolute Krönung <strong>für</strong><br />
uns“, erklärte Mayer.<br />
Auf dem Weg zur Titelverteidigung muss<br />
Oberthal in der kommenden Runde auch gegen<br />
den KSC Hüttersdorf kegeln. Denn der KSC<br />
schaffte in der Zweiten Liga Süd überraschend<br />
den Bundesliga-Aufstieg. Hüttersdorf beendete<br />
die Aufstiegsrunde als Zweiter hinter der nicht<br />
aufstiegsberechtigten Mannschaft KF Oberthal<br />
II. Damit wird im Schmelzer Gemeindeteil erstmals<br />
in der Vereinsgeschichte erstklassig gekegelt.<br />
„Dass ist einfach nur unbeschreiblich. Mit<br />
diesem Erfolg hatte niemand gerechnet“, jubelte<br />
KSC-Kegler Patrick Meier nach dem geglückten<br />
Aufstieg der Hüttersdorfer.<br />
Im Aufstiegsrennen ließ der KSC Hüttersdorf<br />
den Saar-Rivalen TuS Wiebelskirchen-Rombach<br />
knapp hinter sich. Beim TuS hielt sich die Enttäuschung<br />
über den nicht geglückten Aufstieg aber<br />
in Grenzen. „Wir sind froh, <strong>das</strong>s wir überhaupt die<br />
Aufstiegsrunde erreicht haben“, erklärte TuS-<br />
Kegler Martin Bölk.<br />
Abgestiegen aus der Zweiten Bundesliga Süd<br />
ist dagegen Aufsteiger Blauer Stern Überherrn.<br />
Die neue Spielklasse war <strong>für</strong> die Kegler von der<br />
deutsch-französischen Grenze am Ende doch ein<br />
wenig zu stark. Da<strong>für</strong> kehrt kommende Runde ein<br />
alter Bekannter in die Zweite Liga zurück. Der<br />
KSC Lebach schaffte ein Jahr nach dem unglücklichen<br />
Abstieg die Rückkehr in die zweithöchste<br />
deutsche Spielklasse.<br />
▲ PHILIPP SEMMLER<br />
Die Dilsburger Damen sorgten mit ihrem DM-Titel <strong>für</strong> die Überraschung.<br />
2/2010<br />
Fotos: Semmler, Ruppenthal<br />
41
Fotos: Hartung (2), Burr (1)<br />
SPORTNOSTALGIE<br />
Der frühere saarländische Weltklasse-Sprinter Edmund Burg ist am 31. März 75 Jahre jung geworden<br />
Wenn die Vergangenheit der<br />
Gegenwart „Guten Tag“ sagt<br />
Siege und Niederlagen, Freude und<br />
Frust. Gegensätze, die im Wettkampf<br />
ständige Weggefährten sind.<br />
Ganz besonders im Spitzensport.<br />
2010 ist solch ein Jahr, <strong>das</strong> den einstigen<br />
saarländischen Klassesprinter Edmund Burg<br />
an eine konträre Saison erinnert. Vor<br />
einem halben Jahrhundert, 1960, errang<br />
und verpasste er stolze Erfolge. In seiner<br />
Erinnerung laufen die Gegensätzlichkeiten<br />
immer noch mit. Edmund Burg ist am 31.<br />
März 75 geworden.<br />
Zwei Große der saarländischen Leichtathletik:<br />
Armin Hary und Edmund Burg.<br />
Krasser Kontrast vor 50 Jahren: Edmund Burg<br />
stellte in Brüssel über 50 Meter in 5,6 Sekunden<br />
den Hallenweltrekord ein. Als Mitglied der<br />
deutschen Sprintstaffel war der Saarländer <strong>für</strong><br />
Olympia in Rom vorgesehen. Tristesse im Vorfeld:<br />
Muskelzerrung im Oberschenkel – aus der<br />
Medaillentraum! LSVS-Präsident Hermann<br />
Neuberger ließ Edmund Burg und Rolf Lacour<br />
(Härtefall bei den Ringern) als Zuschauer an den<br />
Tiber einfliegen. Das Daumendrücken des<br />
Sprinters half: Gold-Triumph der deutschen Staffel!<br />
In dem dicken Erfolgskatalog des Mannes aus<br />
Elversberg stehen lange Kolonnen an Erfolgsdaten.<br />
Neben der Leichtathletik hatte sich da auch<br />
<strong>das</strong> Handballspiel mit viel Erfolg eingenistet. Es<br />
sind zwei Sportarten mit drei Burg-Brüdern<br />
registriert: Hans, Adelbert und Edmund als<br />
Jüngster. Ihre stattliche Titelsammlung: Edmund<br />
stand 41 Mal in den Disziplinen 100, 200, 400<br />
Meter, viermal 100-, viermal 400-m-Staffel<br />
42 2/2010<br />
und im Fünfkampf auf der obersten Stufe des<br />
Treppchens. Adelbert schaffte <strong>das</strong> 17 Mal<br />
(100, 200 Meter, viermal 100-m-Staffel),<br />
Hans über 200 Meter und in der viermal 100m-Staffel.<br />
1976 trauerte der Saarsport: Adelberg<br />
Burg war im Alter von erst 37 Jahren<br />
gestorben.<br />
Der Sport, vor allem die Leichtathletik, ist in<br />
dem Burg-Haus auf der Spicherer Höhe nicht ins<br />
Abseits geraten. Nostalgisch nicht, menschlich<br />
nicht. In Vitrinen und Schubladen hat Edmund<br />
Burg viele Souvenirs aus großen Wettkampf-<br />
Tagen deponiert. Medaillen, Meisterwimpel,<br />
Münzen, Pokale und Ehrenpreise. Ehrennadeln<br />
in Gold von seinen vier Klubs: TV Elversberg,<br />
Borussia Neunkirchen, Karlsruher SC und SV<br />
Saar 05. Dazu die vom Saarländischen Leichtathletik-Bund,<br />
vom Deutschen Leichtathletik-<br />
Verband und die vom Saarländischen Tennisbund,<br />
<strong>für</strong> den Edmund Burg als Trainer im Einsatz<br />
war. Zuletzt ist seine Sammlung 2008 angereichert<br />
worden: Aus der Hand von Klaus Meiser<br />
hat er da die Ehrenplakette des saarländischen<br />
Innenministeriums <strong>für</strong> besondere Verdienste<br />
erhalten. Strahlend wie ein Olympiasieger präsentiert<br />
er dem Besucher ein Stück mit besonders<br />
hohem Erinnerungswert: „Diese Medaille habe<br />
ich bei einem Siegeslauf in Monte Carlo aus der<br />
Hand von Monacos Fürstin Gracia Patricia<br />
erhalten.“ Burg wurde fünfmal mit den Orden<br />
des deutschen Meisters über 100 und 200<br />
Meter dekoriert, war 1976 in Göteborg Staffel-<br />
Weltmeister, 1978 in Viareggio Europameister<br />
mit der Sprintstaffel.<br />
Vergangenheit und Gegenwart sind immer<br />
noch eine menschliche Einheit in Edmund Burgs<br />
Dasein. Heinz Fütterer, Branchenname „der<br />
weiße Blitz“, hat sich neben vielen anderen<br />
Kameraden mehrfach bei seinem Freund knapp<br />
hinter der deutsch-französischen Grenze vorgestellt.<br />
Da wurde munter über Gott und die Welt<br />
geplaudert, <strong>das</strong> Hauptthema „Laufen <strong>für</strong><br />
Deutschland“ aber nicht vergessen. Beruflich<br />
war der Diplom-Ingenieur Burg 35 Jahre lang<br />
amtlich anerkannter Prüfer und Sachverständiger<br />
<strong>für</strong> den Kfz-Verkehr beim TÜV-<strong>Saarland</strong>.<br />
Weitere sportliche Daten des Jubilars: Von<br />
1960 bis 1980 Athlet und Sprint-Trainer beim<br />
SV Saar 05, Stützpunkttrainer sowohl beim SLB<br />
als auch beim DLV. Von 1981 bis 1993 beim<br />
Saarländischen Tennisbund Konditionstrainer<br />
unter anderen <strong>für</strong> Claudia Kohde-Kilsch, Eric<br />
Jelen, Patrick Kühnen und Dirk Dier. Sportliche<br />
Gegenwart: Der Jubilar macht mit 75 noch Fit-<br />
Auch mit 75 noch fit und beweglich: Der<br />
frühere Klassesprinter Edmund Burg aus<br />
Elversberg, der mit Ehefrau Ingrid in Spichern<br />
wohnt.<br />
nessübungen, spielt Tennis und fährt Rad. Die<br />
Leichtathletik-Zunft ist ihm weiter ein guter<br />
Ansprechpartner. Auch zum einstigen Weggefährten<br />
auf der Lauf-Bahn, dem heutigen SLB-<br />
Präsidenten Werner Zimmer, pflegt Burg beste<br />
Kontakte.<br />
Intakt ist <strong>das</strong> Familienleben der Eheleute Ingrid<br />
und Edmund. Der Wohnsitz des Ehepaares<br />
ist häufig konstruktive Anlaufstelle <strong>für</strong> die Töchter<br />
Daniela und Anja, <strong>für</strong> Schwieger- und Enkelkinder.<br />
Schwiegersohn Jörg Panter bewegt sich<br />
auf einem sozialen Sportpfad. Der Extremsportler,<br />
im letzten Oktober auf Hawaii Teilnehmer<br />
an der Ironman-WM, engagiert sich <strong>für</strong> Drogenabhängige<br />
aus dem <strong>Saarland</strong> und aus Rheinland-Pfalz.<br />
Das gespendete Geld wird dem Projekt<br />
„Bio-Log Caritas“ zugeführt. Frühere<br />
Heroin-Abhängige sollen dabei lernen, auf<br />
einem Bauernhof suchtfrei zu leben.<br />
Anlaufstelle <strong>für</strong> viele Freunde aus der Sportszene<br />
war am 31. März <strong>das</strong> Burg-Haus in Spichern.<br />
Motto: Happy birthday und gute<br />
Gesundheit; lieber Edmund!<br />
▲ WILFRIED BURR
FUSSBALL-NOSTALGIE<br />
Fußballspiele, die man nicht vergisst - Vor 25 Jahren im DFB-Pokal<br />
Als die Meisterschwaben im Ludwigspark<br />
<strong>das</strong> „blau-schwarze Wunder“ erlebten<br />
Im Februar 1985 wurde der Saarbrücker<br />
Ludwigspark <strong>für</strong> den VfB Stuttgart,<br />
damals deutscher Fußball-Meister, zur<br />
Pokal-Stolpergrube. Hinspiel im Neckarstadion<br />
im Dezember 1984 nach 120 Minuten<br />
0:0. Rückspiel beim Zweitligisten Saarbrücken<br />
nach 120 Minuten 2:2. Elfmeterschießen<br />
3:0 <strong>für</strong> den FCS In der Gesamtaddition<br />
5:2 (2:2). Vor allem daheim im<br />
Schwabenland begegnete dem Champion<br />
nach der Rückkehr viel Spott und Hohn. Beim<br />
1. FCS kannte der Jubel keine Grenzen. Im<br />
Zentrum der Freude stand Torhüter Carsten<br />
Hallmann. Er hatte zwei Elfmeter pariert.<br />
VfB-Spieler Reichert setzte einen Schuss<br />
neben <strong>das</strong> Tor. Spiele, die man nicht vergisst…<br />
VfB Stuttgart gegen 1. FC Saarbrücken. Oder<br />
umgekehrt. Wir erinnern uns: 1952 verlor Saarbrücken<br />
<strong>das</strong> Finale um die deutsche Meisterschaft<br />
in Ludwigshafen gegen die Schwaben<br />
unglücklich mit 2:3. Und jetzt der Stuttgarter Tiefflug<br />
als deutscher Meister im Achtelfinale des<br />
Pokal-Wettbewerbs. Der 1. FCS hatte im Hinspiel<br />
am Neckar trotz Unterzahl dem Meister die<br />
Verlängerung und ein zweites Spiel aufgezwungen;<br />
0:0 nach 120 Minuten! Vor eigenem Publikum<br />
hatten die VfB-Akteure zwei Stunden lang<br />
Torschuss-Hilflosigkeit praktiziert. Dabei musste<br />
der Außenseiter von der Saar ganze 50 Minuten<br />
lang mit zehn Mann auskommen. Kaum war Santos<br />
Muntubila (Zaire) durch Guido Szesni ersetzt<br />
worden, verließ Reinhard Brendel verletzt den<br />
Platz. Saarbrücken hatte so sein Austausch-Kontingent<br />
schon früh aufgebraucht. Mit dem Mut<br />
der Verzweiflung stemmten sich die unterklassigen<br />
Gäste den (halb-)meisterlichen Attacken<br />
entgegen; sie hatten mit konsequenter<br />
Deckungsarbeit guten Erfolg;<br />
„Im Wiederholungsspiel werden wir die Saarbrücker<br />
trotz ihrem Heimvorteil im Vierkant<br />
rundschlagen“, kündigte der VfB-Präsident und<br />
damalige baden-württembergische Kultusminister<br />
Gerhard Mayer-Vorfelder grantelnd eine<br />
neue Art von Fußballspiel an, nachdem der Termin<br />
<strong>für</strong> die zweite Begegnung gleich dreimal<br />
wegen des Winters hatte verschoben werden<br />
müssen. Die drohende Präsidenten-Ansage vom<br />
Neckar ermunterte den FCS-Trainer Uwe Klimaschefski<br />
zu diesem Spott: „Die Stuttgarter müssten<br />
uns doch eigentlich dankbar sein. Durch <strong>das</strong> 0:0<br />
durften sie einige Wochen länger im Pokalwettbewerb<br />
bleiben.“ Der Sport-Informationsdienst<br />
(sid) Düsseldorf verbreitete diesen Satz genüsslich<br />
und bundesweit als „Spruch des Tages“.<br />
7. Februar 1985. Tatort Ludwigspark. 30000<br />
Zuschauer. Fast nur Saarländer. 1000 Karten<br />
FCS-Torwart Carsten Hallmann war an<br />
jenem 7. Februar 1985 der gefeierte Star.<br />
hatte der 1. FCS an die gegnerische Adresse<br />
geschickt. Sie kamen bis auf wenige Ausnahmen<br />
zurück. Zurück schlug die Saarbrücker Mannschaft<br />
im Spiel nach der jeweiligen Stuttgarter<br />
Führung: 0:1 (14.) durch Kempe, 1:1 (40.) durch<br />
Norbert Hönnscheidt, 1:2 (80.) durch Jürgen<br />
Klinsmann, 2:2 (87.) durch Michael Blättel. Der<br />
spätere Bundestrainer Klinsmann war sich durch<br />
seinen Treffer zehn Minuten vor dem vermeintlichen<br />
Ende der VfB-Sache schon sicher gewesen.<br />
Der Blättel-Schuss zum späten Ausgleich wirkte<br />
auf die Schwaben wie ein Blatt-Schuss und kippte<br />
den leicht erregbaren Klinsmann aus dem seelischen<br />
Gleichgewicht. Wütend rannten er und seine<br />
Mitspieler gegen <strong>das</strong> FCS-Tor an, wollten bis<br />
zur 90. Minute unbedingt den 3:2-Siegtreffer<br />
schaffen. Da brannte die Sicherung beim Trotzkopf<br />
„Klinsi“ durch. Der Schiedsrichter Werner<br />
Föckler aus Weisenheim hatte die „lodernde<br />
Fackel“ aus dem Schwabenland aufmerksam im<br />
Visier und in der 89. Minute genug von Klinsmanns<br />
derben Provokationen: Rote Karte! Und<br />
so fehlte dem VfB nach 120 Minuten ein sicherer<br />
Schütze <strong>für</strong> die Entscheidung am Elfmeterpunkt.<br />
Dabei wurde der FCS-Torhüter Carsten Hallmann<br />
zum Helden des Winterabends: Er meisterte<br />
die Schüsse der Nationalspieler Karl Allgöwer<br />
und Karl-Heinz Förster. Und zu allem Stuttgarter<br />
Pech setzte Reichert seinen Schuß neben <strong>das</strong> Tor.<br />
Für Saarbrücken trafen Stefan Jambo, Michael<br />
Blättel und Norbert Schlegel. Also: 2:2 und 3:0<br />
machte im Endergebnis ein 5:2 <strong>für</strong> den Außenseiter!<br />
Auf ihren Nationalspieler Wolfgang Seel<br />
(gesperrt) hatten die Gastgeber verzichten müssen.<br />
„Den Stuttgartern haben wir gezeigt, <strong>das</strong>s wir<br />
in Saarbrücken nicht mit Gummistiefeln Fußball<br />
spielen“, grinste „Klima“ in gewohnt sarkastischer<br />
Manier. 240 Pokalminuten gegen einen Zweitligisten,<br />
in denen der Meister nach schwäbischer<br />
Lesart zum „Meischderle“ geschrumpft war.<br />
Darauf durfte man rund um den Ludwigspark stolz<br />
sein. Hausfriedensbruch herrschte dagegen rund<br />
um <strong>das</strong> Neckarstadion. Auf der nächtlichen<br />
Heimfahrt verordnete der VfB-Trainer Helmut<br />
Benthaus erbost im Bus schon <strong>für</strong> den nächsten<br />
Morgen, Punkt acht Uhr, Strafexerzieren auf dem<br />
Übungsplatz. „Straftraining <strong>für</strong> die Versager“, lautete<br />
die Überschrift in einer Stuttgarter Zeitung<br />
am folgenden Tag.<br />
Für Carsten Hallmann hatte der nächste Tag<br />
ein Tag wie jeder andere werden sollen. Dachte<br />
er. Als er aber am frühen Vormittag seinen Studienplatz<br />
im Vorleseraum an der Universität des<br />
<strong>Saarland</strong>es einnahm, schlug ihm prasselnder Beifall<br />
entgegen. Die Kommilitonen hatten längst<br />
Kenntnis von Hallmanns Glanznummer am Vorabend<br />
im Ludwigspark erhalten. Der in seiner Art<br />
bescheidene Torhüter musste den Applaus<br />
akzeptieren.<br />
Der 1. FCS hatte in der ersten Hauptrunde<br />
Rotweiß Essen 2:1, in der zweiten den 1. FC<br />
Nürnberg souverän mit 4:1 aus dem Wettbewerb<br />
geworfen. Nach Stuttgart reiste Hannover<br />
96 in den Ludwigspark: 1:0-Sieg der Saarbrücker<br />
im Viertelfinale! Der spätere DFB-Pokalsieger<br />
Bayer Uerdingen (2:1 im Finale gegen Bayern<br />
München) kam zum Halbfinale. 35000<br />
Zuschauer. Ausgeglichene Partie. Schwerer FCS-<br />
Abwehrpatzer in den Schlußminuten; glücklicher<br />
1:0-Erfolg <strong>für</strong> Uerdingen. Den finalen 2:1-Siegestreffer<br />
im DFB-Endspiel <strong>für</strong> Bayer 05 gegen<br />
Bayern München erzielte übrigens Wolfgang<br />
Schäfer, der später in der Bundesliga <strong>für</strong> den FC<br />
Homburg stürmte.<br />
Die Pokalpartien hatten den 1. FC Saarbrücken<br />
indes viel Kraft gekostet. Die fehlte beim<br />
Saisonendspurt in den Punktespielen. So verpaßte<br />
man den direkten Bundesliga-Aufstieg. Saarbrücken<br />
wurde Dritter der zweiten Liga, mußte in<br />
die Relegation. Daheim 2:0 gegen Bielefeld, auf<br />
der „Alm“ 1:1. Das war dann doch noch unerwartet<br />
der Aufstieg ins Oberhaus. Ein Jahr später, im<br />
Frühsommer 1986, stand die Kellertür leider wieder<br />
offen zum Abstieg. Und jetzt im Winter<br />
2010? Der 1. FCS, noch viertklassig, bewegt sich<br />
gut auf dem Kurs in Liga Nummer drei.<br />
▲ WILFRIED BURR<br />
2/2010<br />
Fotos: Hartung (2)<br />
43
Rot-Weiß Hasborn kann in seiner 90jährigen Geschichte auf eine lange und erfolgreiche Pokaltradition verweisen. So wie hier 2007 mit<br />
dem Gewinn des <strong>Saarland</strong>pokals.<br />
RW Hasborn feiert im Mai sein 90-jähriges Bestehen – Mönchengladbach am Bökelberg in Verlegenheit gebracht<br />
Hasborn zeigte Osnabrück,<br />
was Fußball mit Herz heißt<br />
<strong>das</strong> Elfmeterschießen! Der Gegner<br />
hat uns gezeigt, was Fußball mit<br />
Herz heißt!“ Trainer Rolf Grünther<br />
vom VfL Osnabrück machte eine tiefe Verbeugung<br />
vor Rot-Weiß Hasborn. Nach<br />
Verlängerung und Elfmeterschießen war<br />
der Zweitligist an diesem 17. August 1991<br />
beim Verbandsligisten im Nordsaarland in<br />
der Pokal-Sackgasse gelandet. 16 Pokal-<br />
Jahre zuvor: Der Dorfklub vom Schaumberg<br />
hatte am Bökelberg dem UEFA-Cup-<br />
Gewinner Borussia Mönchengladbach eine<br />
Stunde lang ein 0:0 abgetrotzt, dann 0:3<br />
verloren. Es gibt viele schöne Geschichten<br />
vom Traditionsverein am Schaumberg. Der<br />
wird 90 Jahre jung und feiert am 12. und<br />
13. Mai den runden Geburtstag.<br />
Wenn an Hasborner Stammtischen die örtliche<br />
Fußball-Vergangenheit zur Sprache kommt,<br />
steht ein Datum einsam an der Spitze: Am 18.<br />
Oktober 1975 musste der damalige Bezirksligist<br />
Rot-Weiß an den Niederrhein reisen. Gastgeber<br />
und Gegner in der zweiten DFB-Pokalhauptrunde<br />
war Borussia Mönchengladbach.<br />
Damals neben Bayern München die Nobel-<br />
Foto: Wieck Bei uns war alles halbherzig. Sogar<br />
44 2/2010<br />
adresse im deutschen Profi-Fußball. 1975,<br />
1976 und 1977 dreimal Landesmeister nacheinander.<br />
1975 zudem Gesamtsieger im UEFA-<br />
Cup. Und jetzt gegen den Klub aus dem Dorf<br />
Hasborn im Kreis St. Wendel im Nobelstadion<br />
am Bökelberg. Beim haushohen Favoriten wurde<br />
um die Höhe des Sieges gewettet. Kaum ein<br />
Borussia-Fan blieb in seiner Prognose unter der<br />
10:0-Marke. Die Verantwortlichen von Rot-<br />
Weiß ließen im Vorfeld beim Gladbach-Coach<br />
Udo Lattek höflich anfragen, ob sein Fußball-<br />
Adel nicht ins Hasborner Waldstadion kommen<br />
wolle. Dort werde man mit einer wesentlich<br />
höheren Besucherquote rechnen können als am<br />
Bökelberg. Lattek, der wenige Monate zuvor<br />
bei der Borussia den Trainer-Guru Hennes<br />
Weisweiler abgelöst hatte, wusste um die<br />
Tücken der Branche. „Im Pokal freiwillig bei<br />
einem Amateurklub antreten – nicht mit mir“,<br />
sagte er den Seinen und nannte zum Abschrecken<br />
den Namen der badischen Kleinstadt<br />
Eppingen. Dort war der Hamburger SV mit<br />
Glanz und Gloria rausgeflogen.<br />
Die Reise ins nördliche <strong>Saarland</strong> passte der<br />
Borussia auch deshalb nicht ins Konzept, weil sie<br />
vier Tage später im Europacup der Landesmeister<br />
zum FC Turin reisen musste. „Kräftesparen<br />
hieß die Devise!“ Der Zwerg musste also zum<br />
Riesen! Die Kult-Mannschaft mit etlichen<br />
Nationalspielern gegen brave Amateure. Die<br />
ließen sich von der vermeintlich großen Leistungskluft<br />
nicht ins Bockshorn jagen. Der Spielertrainer<br />
Rudi Lesch, der beim SV Saar 05 als<br />
Vertragsspieler schon Luft im Profigeschäft<br />
geschnuppert hatte, machte seinen Mannen<br />
Mut. Anreise zum Bökelberg, auch <strong>das</strong> war ein<br />
Novum <strong>für</strong> Hasborn, ein Tag vor dem Spiel.<br />
Dort warteten <strong>für</strong> die Amateure noch mehr<br />
ungewohnte Rituale: Das ZDF dreht vor dem<br />
Spiel, in der Halbzeit, und nach dem Abpfiff in<br />
der Kabine des Bezirksligisten. Das war, auch<br />
gemessen am Spielverlauf, guter Stoff <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
abendliche „Sportstudio“.<br />
Die Equipe vom Schaumberg kaufte mit taktischer<br />
Disziplin und ordentlicher Deckungsarbeit<br />
den Fußball-Künstlern den Schneid ab. Und<br />
auch nach vorn ging die saarländische Post ab.<br />
Kunibert Scholl vergab eine Chance (31.).<br />
Wenig später erwischte Torhüter Kleff einen<br />
Eckball gerade noch vor Jäckel. Dewes stürmte<br />
am Widersacher Wimmer vorbei, verstolperte<br />
aber den Ball, und Bonhof konnte den RWH-<br />
Stürmer Ziegler nur per Foul bremsen. Also: Das<br />
Offensiv-Paket des Zwerges war auch nicht
gerade dünn. Die Kehrtwende: Eine Stunde lang<br />
kam Hasborn kaum in Schwierigkeiten, hielt<br />
sicher <strong>das</strong> 0:0. Dann machten Heynckes, Danner<br />
und Simonsen in sieben Minuten <strong>das</strong> 3:0.<br />
Endstand, Aufatmen beim Favoriten!<br />
„Hasborn hat sich um ein flüssiges Spiel<br />
bemüht, hat versucht, sauberen Fußball zu spielen.<br />
Das ist gut gelungen“, gab Udo Lattek den<br />
Amateuren Bestnoten mit auf den Heimweg<br />
und fügte an: „Ich bin sehr froh, <strong>das</strong>s wir eine<br />
Runde weiter sind.“ Dass Rot-Weiß von den<br />
6000 Besuchern am Bökelberg allein 1000<br />
mitgebracht hatte und der Ort Hasborn nur<br />
2800 Einwohner zählte, überraschte den<br />
Nationaltorhüter Wolfgang Kleff: „Das ist ja<br />
unwahrscheinlich. Was wäre <strong>das</strong> erst geworden,<br />
wenn wir bei Euch gespielt hätten?“ Ja, was wäre<br />
<strong>das</strong> erst geworden? Das Rot-Weiß-Team, in der<br />
ersten Runde 3:1-Heimsieger über den Oberligisten<br />
Neuwied, wurde bei der Heimkehr stürmisch<br />
gefeiert. Da erinnerte man sich auch an<br />
Mönchengladbachs vorherigen 7:1-Heimsieg<br />
im Europacup über Inter Mailand, der wegen<br />
eines angeblichen Büchsenwurfes annulliert<br />
worden war. „Wir haben uns am Bökelberg besser<br />
geschlagen als die Stars von Inter Mailand“,<br />
wurde bei der Heim-Sause gejubelt. „Trotz der<br />
Niederlage – <strong>das</strong> war der größte Tag in unserer<br />
Vereinsgeschichte“, heißt es noch heute daheim<br />
über den 1920 gegründeten SV Rot-Weiß, der<br />
sich in neun Jahrzehnten auch viele Meriten in<br />
der Nachwuchsarbeit verdient hat.<br />
Trauertag <strong>für</strong> den VfL Osnabrück<br />
Noch ein munteres Kapitel aus der Hasborner<br />
Pokal-Kiste. Im Sommer 1991 kam der<br />
Zweitligist VfL Osnabrück an den Schaumberg.<br />
Hasborn war auch diesmal Außenseiter, hatte<br />
aber sensationell <strong>das</strong> bessere Ende <strong>für</strong> sich: 6:5-<br />
Sieg nach Verlängerung und Elfmeterschießen!<br />
Jubel, Trubel, Heiterkeit auf Hasborns Seite;<br />
Tristesse und knallharte Kritik <strong>für</strong> die eigene<br />
Mannschaft auf der anderen. In der Vorrunde<br />
hatte Rot-Weiß erstmals in die Ex-DDR reisen<br />
müssen. Dort gewannen die Saarländer gegen<br />
den sächsischen Pokalsieger Zschopau mit 3:2.<br />
Nach dem Paukenschlag gegen Osnabrück<br />
musste Rotweiß zum höherklassigen FC Freiburg<br />
nach Südbaden. Gut gespielt, 0:1 verloren. Leider…<br />
Am 17. August 1991 hatten vier Fans aus<br />
Osnabrück auf der Suche nach ihrem Spielort<br />
die Autobahn bei Hasborn-Eifel verlassen.<br />
„DFB-Pokal? Bei uns nicht. Wahrscheinlich im<br />
<strong>Saarland</strong>; dort gibt es auch ein Hasborn.“ Das<br />
Fan-Quartett kam noch kurz vor dem Anpfiff<br />
am richtigen Spielort an. Dort schmeckten ihnen<br />
aber nur <strong>das</strong> kühle Helle und die Bratwurst. Der<br />
bitttere Senf, den ihre Mannschaft dazu gab,<br />
führte zu Verstimmung im Allgemeinbefinden.<br />
Am Ort des Geschehens feierten die Gastgeber<br />
und ihr Anhang die Panne der Osnabrücker<br />
Profis bis in den frühen Sonntagmorgen. Der<br />
Tabellenletzte der zweiten Liga Nord (1:7<br />
Punkte) hatte den zwei Klassen tiefer angesie-<br />
delten Gegner offenbar mit links aus dem Wettbewerb<br />
bugsieren wollen. Die prominenten<br />
Namen auf der Vfl-Spielerliste: „Pele“ Wollitz,<br />
Marquardt (beide zuvor Schalke), Klaus, Balzis<br />
(vorher HSV), de Keyer (Bayer Leverkusen),<br />
Lellek (Bremen, Braunschweig). „Auf einem solchen<br />
Acker haben wir noch nie gespielt.“ Diese<br />
Anmerkungen vor dem Anpfiff bestätigten die<br />
Überheblichkeit der Osnabrücker. Hasborns<br />
Trainer Jürgen Fuhrmann, vor etlichen Jahren<br />
allzu früh verstorben, und seine Mannen gaben<br />
die richtige Antwort. Joachim Hoff, heute Trainer<br />
bei der SG Braunshausen, schoss <strong>das</strong> 1:0 im<br />
ersten Durchgang. 1:1 nach 60 und nach 90<br />
Minuten. Elfmeterschießen. Die Entscheidung<br />
fiel im Kollegen-Duell. Torhüter gegen Torhüter.<br />
Oliver Heckmann verwandelte den Elfmeter<br />
gegen seinen VfL-Kollegen Uwe Brunn zum<br />
entscheidenden 6:5-Endstand. Jubel beim<br />
Außenseiter, Tristesse beim Favoriten.<br />
„Hut ab vor Hasborn! Der Gegner hat uns<br />
eine Lektion erteilt, was Fußball mit Herz heißt.<br />
Bei uns war alles halbherzig, sogar <strong>das</strong> Elfmeter-<br />
Hauptkatalog 2009/10 jetzt kostenlos anfordern!<br />
VEREINSJUBILÄUM<br />
schießen“, benotete Osnabrücks Trainer Rolf<br />
Grünther barsch die Wochenendreise seiner<br />
Schützlinge. Wie es in der Branche üblich ist:<br />
Der Trainer musste die Panne verantworten,<br />
nicht die verwöhnten Spieler. Zwei Tage nach<br />
dem Debakel nahm Grünther beim VfL seinen<br />
Hut.<br />
Kaiserslautern gratuliert in Hasborn<br />
Der Hasborner Triumph wurde eine halbe<br />
Stunde später saarländisch erweitert: Aus München<br />
kam die Kunde, <strong>das</strong>s der FC Homburg<br />
unter der Regie von Trainer Gerd Schwickert<br />
den FC Bayern mit 4:2 aus dem Wettbewerb<br />
bugsiert hatte. Zum 90jährigen Bestehen macht<br />
Rot-Weiß Hasborn seinem Anhang ein sportliches<br />
Geschenk: Die Bundesliga-Spitzenmannschaft<br />
des 1. FC Kaiserslautern kommt am 12.<br />
Mai zum Jubiläumsspiel an den Schaumberg.<br />
Stefan Kuntz hat es seinen saarländischen<br />
Landsleuten versprochen.<br />
▲ WILFRIED BURR<br />
www.fratufa.de<br />
Tel. 06233/37 93 70 · Fax: 06233/37 93 99 · info@fratufa.de<br />
Beindersheimer Str. 104 · 67204 Frankenthal<br />
2/2010 45
KARATE<br />
Thorne – „Karate-Kid“<br />
von der Saar<br />
Denn die Athleten des SKV hatten am<br />
20. und 21. März in der Völklinger<br />
Hermann-Neuberger-Halle bei den<br />
nationalen Titelkämpfen den Heimvorteil<br />
auf ihrer Seite. „Ich bin zufrieden. Wir haben<br />
alles Blech gewonnen, <strong>das</strong> wir gewinnen konnten“,<br />
erklärte <strong>Saarland</strong>s Landestrainer Manfred<br />
Engel. Zufrieden konnte er auch sein, hatte er<br />
sich doch vor den Titelkämpfen noch vorsichtig<br />
gezeigt. „Wenn wir ein, zwei Platzierungen auf<br />
dem Treppchen erreichen, bin ich zufrieden.“<br />
Und der Landestrainer konnte sich auf seine<br />
46 2/2010<br />
Gold, Silber und Bronze – <strong>das</strong> war die Medaillenausbeute des saarländischen Karate-Verbandes<br />
(SKV) bei der diesjährigen deutschen Meisterschaft der Leistungsklasse. Rund 500<br />
Athleten kämpften auf sechs Kampfflächen an zwei Kampftagen um Edelmetall und die<br />
Saarländer waren auch vorne mit dabei.<br />
Bei der deutschen Karatemeisterschaft in der Hermann-Neuberger-Halle in Völklingen holte sich der Saarbrücker Jonathan Horne<br />
(blauer Gurt) in der Kategorie Kumite Herren +84kg gegen Enrico Höhne den Meistertitel.<br />
Schützlinge verlassen. Allen voran auf Jonathan<br />
Horne vom Teikyo Karateteam Saarbrücken,<br />
der seit 2008 <strong>für</strong> den SKV startet. Der 21-jährige<br />
World Games-Sieger 2009 ging im Kumite<br />
in der Klasse +84 Kilo als Titelverteidiger und -<br />
favorit auf die Matte. Zu Recht - wie der Bundeskaderathlet<br />
bei seinen Kämpfen bewies.<br />
Dabei lief es <strong>für</strong> Hornes Verhältnisse zunächst<br />
noch nicht ganz rund. „Das war ein bisschen<br />
zäh“, erklärte der Titelträger nach einem 4:1-<br />
Auftaktsieg gegen Murat Yildiz (KC Shogun<br />
Memmingen). „Es hat die Spritzigkeit gefehlt“,<br />
ergänzt er. Doch in den zwei weiteren Duellen<br />
der Vorrunde kam Horne ins Rollen und ließ<br />
sowohl Umut Ince (Karate Dojo Gammertingen)<br />
als auch Vadim Becker von SC Taisho<br />
Karate aus Siegburg keine Chance.<br />
Und im Finale tänzelte er vor 650 Zuschauern<br />
locker auf der Kampffläche umher, seinen<br />
Gegner Enrico Höhne von Bushido Rügen<br />
immer fest im Blick, um im entscheidenden<br />
Moment zu punkten. Schnell führte Horne mit<br />
3:0 und brachte diesen Vorsprung auch souverän<br />
über die Zeit. „Es war anstrengend“, erklärte
Der Finalkampf in der Disziplin Kumite<br />
Damen +68kg. Ivana Comagic (blauer<br />
Gurt) kämpft gegen Monique<br />
Puscher.<br />
Sparkassen-Baufinanzierung<br />
plus LBS-Bauspardarlehen<br />
mit 1,85% *<br />
Horne nach seinem neuerlichen Titelgewinn.<br />
Doch sein Schmunzeln ließ anderes erahnen.<br />
Und nicht nur sein Schmunzeln, sondern auch<br />
die vorangegangenen Kämpfe hatten anderes<br />
erkennen lassen. Horne gewann dominant Gold<br />
und brachte somit die erste Medaille <strong>für</strong> den<br />
SKV unter Dach und Fach. Hornes Fazit fiel<br />
schließlich nüchtern aus. Er sagte: „Es war ganz<br />
okay.“<br />
Mehr als okay war auch die Leistung von<br />
Maurizio Micciché in der Klasse –67 Kilo. Die<br />
Hallensprecher brachen sich an seinem Nachnamen<br />
die Zunge und bis Finale bissen sich auch<br />
die Gegner an dem Athleten von Karate Dojo<br />
Bous die Zähne aus. Doch im Kampf um Gold<br />
fand Micciché in Noah Bitsch (Karatecenter<br />
Bushido Waltershausen) seinen Meister. Mit 1:3<br />
unterlag der Saarländer letztlich. „Er hat sich<br />
immer abgeduckt, so<strong>das</strong>s ich nicht mehr punkten<br />
konnte“, erklärte Micciché direkt nach der Finalniederlage<br />
und ergänzte: „Jetzt überwiegt der<br />
Ärger. Doch wenn ich nachher auf dem Treppchen<br />
stehe, kann ich mich freuen.“ Freuen konnte<br />
sich auch <strong>Saarland</strong>s Landestrainer Manfred<br />
Engel über Silber von Micciché und <strong>Saarland</strong>s<br />
Medaille Nummer zwei. „Ich bin absolut zufrieden<br />
Es ist alles gut gelaufen“, sagte Engel am<br />
Ende des ersten Wettkampftages.<br />
Dabei wäre doch beinahe an diesem ersten<br />
Tag noch eine dritte Medaille im Einzelwettbewerb<br />
dazugekommen. Doch Sascha Meier ver-<br />
Wie viel Sparpotenzial steckt<br />
in Ihrem Eigenheim?<br />
Jetzt modernisieren. Mit der Sparkassen-Baufinanzierung.<br />
Nähere Infos unter www.energiesparen-saarland.de<br />
KARATE<br />
passte in der Gewichtsklasse –67 Kilo knapp die<br />
Bronzemedaille. Der Athlet von Saar 05 Saarbrücken,<br />
der im Halbfinale gegen den späteren<br />
Sieger Noah Bitsch den Kürzeren gezogen hatte,<br />
unterlag Patrick Urban von Rot-Weiß Moisling<br />
aus Schleswig-Holstein im kleinen Finale mit<br />
2:5. „Die Enttäuschung ist schon sehr groß“, sagte<br />
ein geknickter Sascha Meier.<br />
Während die Herren bereits mit Gold und Silber<br />
dekoriert waren, reichte es bei den SKV-<br />
Damen nur <strong>für</strong> Christina Hoffmann <strong>für</strong> eine vordere<br />
Platzierung. Die Athletin des Heiligenwalder<br />
Karate Club Hisatake belegte in der Klasse<br />
–50 Kilogramm Platz fünf. Die dritte Medaille<br />
hoben sich die SKV-Athleten dann aber <strong>für</strong> den<br />
zweiten Kampftag auf. Die saarländische<br />
Mannschaft „Kampfgemeinschaft Saar“ marschierte<br />
nach Siegen gegen Villingen und Berlin<br />
bis ins Halbfinale. Dort mussten sie sich zwar der<br />
Mannschaft aus dem baden-württembergischen<br />
Ludwigsburg geschlagen geben, doch im Kampf<br />
um Platz drei waren Steven Poggel, Tobias Melzer,<br />
Sascha Meier, Maurizio Micciché, Oliver<br />
Contier und Jonathan Horne wieder voll auf der<br />
Höhe. Gegen die Pfälzer-Auswahl aus Frankenthal<br />
siegten die Saarländer in der Endabrechnung<br />
mit 3:1 und komplettierten den saarländischen<br />
Medaillensatz mit der Bronze-Medaille.<br />
Damit war alles „Blech“ beim SKV, <strong>das</strong> es zu<br />
gewinnen gab.<br />
▲ KAI RIXECKER<br />
Sparkassen-Finanzgruppe:<br />
Sparkassen, SaarLB, LBS und<br />
SAARLAND Versicherungen<br />
S<br />
Senken Sie Ihre Energiekosten – zum Beispiel mit einer günstig finanzierten Modernisierung. Zusammen mit unserem Partner LBS<br />
beraten wir Sie gern und stehen Ihnen auch bei allen anderen Fragen rund um riestergefördertes Wohneigentum und Bausparen<br />
kompetent zur Seite. Mehr Infos in Ihrer Geschäftstelle oder unter o. a. Internetadresse. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.<br />
* Nominalzinssatz des Bauspardarlehens 1,85%, effektiver Jahreszins 2,18 % nach Zuteilung, maximale Bausparsumme 50.000 Euro. Die Konditionen der Sparkassen-<br />
Baufinanzierung nennt Ihnen Ihr Berater bei der Sparkasse.<br />
2/2010<br />
Fotos: Becker & Bredel<br />
47
Fotos: Becker & Bredel<br />
48<br />
FITNESS-TIPP<br />
Aufwachtraining <strong>für</strong> Muskeln und Gelenke<br />
Zusammengestellt von Dr. Heiner Klein, Oliver Mülbredt und Walter Keßler.<br />
Wie geht <strong>das</strong>?<br />
Nach dem Aufwachen bleiben wir noch 15 Minuten im Bett, liegen auf dem Rücken und beginnen<br />
ganz langsam fast alle Gelenke zu aktivieren und verschiedene Muskelpakete anzuspannen.<br />
Die empfohlenen Übungen machen wir jeweils zehnmal. Wenn man die zehn nicht ganz erreicht,<br />
macht man am Anfang kleinere Einheiten: (z.B 5 x 2 usw.) Zwischen den Übungen immer eine<br />
kleine Pause machen. Das aktive Programm dauert max. acht Minuten, deshalb kann es mit der<br />
Zeit nach Bedarf noch gesteigert werden.<br />
Trainingsablauf: Teil 1 – Zehen, Füße, Knie und die Hüfte<br />
Alle Übungen 10 x wiederholen oder bis 10 zählen*,<br />
danach immer eine kleine Pause<br />
2/2010<br />
Mit den Zehen spielen*<br />
Füße kreisen<br />
jeweils nach links und rechts<br />
zusammen und getrennt<br />
Füße strecken und<br />
anziehen<br />
zusammen und getrennt<br />
Knie beugen, wenn möglich,<br />
Ferse bis zum Gesäß ziehen<br />
Mit gestreckten Beinen<br />
paddeln<br />
Trainingsablauf: Teil 3 – Nacken, Kopf und Augen<br />
Alle Übungen 10 x wiederholen oder bis 10 zählen*,<br />
danach immer eine kleine Pause<br />
Knie beugen und mit den<br />
Fingern bis zum Knie<br />
dabei Kopf leicht<br />
anheben und nach vorne<br />
beugen.<br />
Kopf zur Seite legen *<br />
jeweils nach links und rechts.<br />
Kiefergelenke bewegen,<br />
Nase rümpfen und<br />
die Stirn in Falten legen<br />
Augenmuskeln trainieren<br />
Kopf nicht bewegen, die Augen<br />
schauen nach oben und nach unten,<br />
dann nach links und nach rechts.<br />
Danach beide Augen rotieren<br />
lassen und diese 4 Punkte im<br />
Uhrzeigersinn und umgekehrt ansteuern.<br />
Trainingsablauf: Teil 2 – Finger, Hände, Arme und Schulter<br />
Alle Übungen 10 x wiederholen oder bis 10 zählen*,<br />
danach immer eine kleine Pause<br />
Trainingsablauf: Teil 4<br />
Fingerkuppen<br />
zusammenpressen,<br />
Faust machen<br />
Mit Fingern spielen*<br />
Geballte und geöffnete<br />
Hand kreisen<br />
jeweils nach links und<br />
nach rechts<br />
Unterarm kreisen<br />
jeweils nach links und<br />
nach rechts<br />
Oberarm in Schulter-<br />
Höhe anheben und im<br />
Ellenbogen anwinkeln<br />
1. Übung rollen<br />
2. Übung vor der Brust<br />
zusammenführen<br />
Wer keine Hüftbeschwerden hat, kann auch bei den<br />
Übungen im Teil 2 und 3 zusätzlich die gestreckten Beine<br />
anheben und die Bauchmuskulatur weiter verbessern.<br />
Wer will, kann auch noch leichte Übungen anschließen,<br />
wenn man sich auf den Bauch legt.<br />
- leichtes Anheben der Beine, Arme und Schulter,<br />
abwechselnd oder zusammen.<br />
Danach gibt es noch ein paar weitere leichte Übungen:<br />
1. Auf den Zehenspitzen ins Bad<br />
2. Beim Zähneputzen werden leichte Kniebeugen gemacht
LSVS AUS- UND FORTBILDUNG<br />
LSVS Aus-und Fortbildungsveranstaltungen im April/Mai/Juni 2010<br />
Lehrgänge April 2010<br />
Entspannung <strong>für</strong> Kinder<br />
Termin: 13.04.2010; Uhrzeit: 14:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1070.7; Referent: Pia Stoffel; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr: 29<br />
Euro.<br />
Coaching<br />
Termin: 16.04.2010; Uhrzeit: 18:00 - 21:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1082; Referent: Dirk Mathis; Umfang: 4 LE; Lehrgangsgebühr: 25 Euro.<br />
Zirkuspädagogik - Theorie und Praxis<br />
Termin: 17.04.2010; Uhrzeit: 9:00 - 13:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1070.1; Referent: Peter Oberbillig; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
29 Euro.<br />
Aqua- „ die Wanne ist voll.....“ (mit bunten Ideen)<br />
Termin: 17.04.10; Uhrzeit: 14:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1074.1; Referent: Bettina Staub, Petra Weiland, Thomas Rau ; Umfang:<br />
4 LE; Lehrgangsgebühr: 25 Euro.<br />
Einführung in den Fitnessgerätepark - Krafttraining am<br />
Gerät und Freihantel<br />
Termin: 17.04.2010; Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1099.2; Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
39 Euro.<br />
Erste Hilfe Ausbildung<br />
Termin: 17./18.04.2010; Uhrzeit: Sa 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr/So 9:00<br />
bis 16:00 Uhr; Lehrgangsnummer: 1087.1; Referent: DRK Beauftragter<br />
Wolfgang Baltes; Umfang: 16 LE; Lehrgangsgebühr: 50 Euro.<br />
Erstellen von Internet Seiten Einführungskurs<br />
Termin: 24.04.2010; Uhrzeit: 09:00 Uhr - 16:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1024.1; Referent: Roland Petto; Umfang: 8 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
50 Euro.<br />
Tapen Grundkurs<br />
Termin: 24.04.2010; Uhrzeit: 14:00.- 18:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1079.1; Referent: Team Sportsmed-Saar; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
35 Euro.<br />
Lehrgänge Mai 2010<br />
Sport interkulturell<br />
Termin: 07. bis 09.05.2010; Uhrzeit: Fr 18.00 - 21.00 Uhr, Sa 09.00 –<br />
18:00 Uhr, So 09.00 - 12.00 ; Lehrgangsnummer: 1020; Referent: Abt.<br />
Integration durch Sport DOSB; Umfang: 20 LE; Lehrgangsgebühr: 49<br />
Euro.<br />
Teambuilding im Jugend- und Nachwuchssport<br />
Termin: 08.05.2010; Uhrzeit: Sa 09.00 - 17.00; Lehrgangsnummer:<br />
1096; Referent: Dr. Sebastian Brückner; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
39 Euro.<br />
Aus dem Gleichgewicht - im Gleichgewicht/Übungen und<br />
Spiel zur Schulung des Gleichgewichtes<br />
Termin: 08.05.2010; Uhrzeit: 14:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1070.9; Referent: Pia Stoffel; Umfang: 4 LE; Lehrgangsgebühr: 29<br />
Euro.<br />
Mentaltraining <strong>für</strong> Sportler und Trainer<br />
Termin: 08.05.2010; Uhrzeit: 9:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1015; Referent: Clemens Maria Mohr - Mentaltraining & Persönlichkeitsentwicklung;<br />
Umfang: 10 LE; Lehrgangsgebühr: 49 Euro.<br />
Vereinsbesteuerung und Buchführung im Verein -<br />
Aufbaukurs<br />
Termin: 08.05.2009; Uhrzeit: 9:00 Uhr - 18:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1017.2; Referent: Wolfgang David; Umfang: 10 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
49 Euro.<br />
Dehnübungen bis zum Dehnkater<br />
Termin: 15.05.2010; Uhrzeit: 09:00 Uhr - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1099.3; Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
39 Euro.<br />
Stabiles Knie<br />
Termin: 15.05.2010; Uhrzeit: 14:00 - 18:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1078.2; Referent: Team Sportsmed-Saar ; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
29 Euro<br />
Spielerische und altersgemäße Förderung der koordinativen<br />
Fähigkeiten<br />
Termin: 28.05.2010; Uhrzeit: 14:00 - 18:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1070.5; Referent: Karin Leidinger; Umfang: 5 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
29 Euro.<br />
Workshop Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Termin: 29.05.2009; Uhrzeit: 9:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1010; Referent: Pascal Blum; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr: 35<br />
Euro.<br />
Sportartübergreifendes Athletiktraining<br />
Termin: 29.05.2010; Uhrzeit: 09:00 Uhr - 16:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1072; Referent: Dirk Mathis; Umfang: 8 LE; Lehrgangsgebühr: 39<br />
Euro.<br />
Ausbildung <strong>für</strong> Sportbetreuer (Physiotherapie)<br />
Termin: 29.05.2010; Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr; Lehrgangsnummer:<br />
1080.1; Referent: Team Sportsmed-Saar ; Umfang: 9 LE; Lehrgangsgebühr:<br />
39 Euro.<br />
Lehrgänge Juni 2010<br />
Übungen mit dem Thera-Band<br />
Termin: 05.06.2010. Uhrzeit: 14:00 Uhr - 18:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />
1075.1. Referent: Team Sportsmed-Saar. Umfang: 5 LE. Lehrgangsgebühr:<br />
29 ¤.<br />
Tagung: Kids in Bewegung Bewegungsfrühförderung<br />
Termin: 11./12.06.10. Uhrzeit: Fr 09:00 -17:00 Uhr/Sa 09:00 - 17:00<br />
Uhr. Lehrgangsnummer: 1071. Referent: Lehrteam Erzieher. Lehrgangsgebühr:<br />
39 ¤<br />
Workshop Funktionelle Anatomie<br />
Termin: 19.06.2010. Uhrzeit: 09:00 - 17:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />
1099.4. Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler. Umfang: 9 LE. Lehrgangsgebühr:<br />
39 ¤.<br />
Mut tut gut - Möglichkeiten von psycho-sozialem Wirken<br />
von Spiel, Sport und Bewegung im Aller von 3-6 Jahren<br />
Termin: 21.06.2010. Uhrzeit: 14:00 - 18:00 Uhr. Lehrgangsnummer:<br />
1070.6. Referent: Karin Leidinger. Umfang: 5 LE. Lehrgangsgebühr:<br />
29 ¤<br />
Weitere Infos und Anmeldung: LSVS-Bildungsrefernt Michael Schäfer,<br />
Telefeon 0681-3879-493 oder online unter www.lsvs.de. Wenn<br />
nicht anders angegeben finden die Veranstaltungen an der Hermann-<br />
Neuberger-Sportschule in Saarbrücken statt. Das aktuelle Aus- und<br />
Fortbildungsprogramm 2009 erhalten Sie bei der Akademie des Saarländischen<br />
Sports, Hermann Neuberger Sportschule, 66123 Saarbrücken.<br />
Telefon: 0681-3879-493.<br />
2/2010<br />
49
Fotos: Guldner<br />
ZU GAST …<br />
Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch, im Interview: die Kegelfreunde bringen uns viel Image<br />
„Für Sport und Vereine<br />
schöpfen wir alle Kapazitäten aus“<br />
Bürgermeister Stephan Rausch<br />
Den Kommunen steht <strong>das</strong> Wasser bis zum Hals. Die Verteilungskämpfe<br />
werden härter. Durch die Rezession hat sich die Finanzkrise<br />
dramatisch zugespitzt. Zusätzliche Belastungen schafft die Steuersenkungspolitik<br />
der Bundesregierung, auch <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> und<br />
seine Gemeinden. Das Konjunkturpaket, hierzulande mit 260 Millionen<br />
Euro geschnürt, kann die Defizite kaum mildern. Vor diesem<br />
Hintergrund bekennen sich die Kommunen zu einem rigiden Sparkurs<br />
in den öffentlichen Haushalten, der auch vor Investitionen,<br />
Kultur und Sport nicht halt macht. Die 6.300 Einwohner zählende<br />
Gemeinde Oberthal im Landkreis St. Wendel sieht sich als lebendiges<br />
Gemeinwesen, teilweise im reizvollen Naturpark Saar-Hunsrück<br />
gelegen. Sport, Kultur und reges Vereinswesen steht auch in den<br />
Ortsteilen Gronig, Güdesweiler und Steinberg-Deckenhardt ganz<br />
oben an. Im 7,2 Millionen-Euro-Etat von Oberthal sind per anno 200<br />
000 Euro <strong>für</strong> den Sport veranschlagt. Das Magazin SaarSport sprach<br />
mit Bürgermeister Stephan Rausch über den Stellenwert des Sports,<br />
Sportstätten, Ehrenamt, Demografie und warum die Kommune<br />
einen Jugendkoordinator hat.<br />
50 2/2010<br />
Herr Rausch: Ist <strong>das</strong> Thema Sport in den<br />
Planungen Ihrer Verwaltung vom Sparen<br />
betroffen, und wenn ja, wie?<br />
Stephan Rausch: Sport und Vereine, <strong>für</strong> uns<br />
sind dies zwei Themenbereiche, welche<br />
untrennbar miteinander verbunden sind, und in<br />
denen wir als Gemeinde im Rahmen unserer<br />
Möglichkeiten alle Kapazitäten ausschöpfen.<br />
Hier sehen sowohl Verwaltung wie auch die<br />
politisch Verantwortlichen über die Parteigrenzen<br />
hinaus einen wichtigen Aufgabenbereich, in<br />
dem weiterhin Unterstützung und nicht etwa<br />
Sparmaßnahmen auf der Agenda stehen.<br />
Hat Ihre Gemeinde schon Mittel aus dem<br />
Konjunkturpaket erhalten – und was ist <strong>für</strong><br />
Sport und Freizeit vorgesehen?<br />
Rausch: Im kommunalen Kindergarten in<br />
Güdesweiler ist eine erste Maßnahme aus Mitteln<br />
des Konjunkturprogramms bereits abgeschlossen<br />
worden. In diesem Jahr investieren wir<br />
u. a. einen Betrag von fast 400.000 Euro aus<br />
dem Konjunkturprogramm in die Sanierung der<br />
Bliestalhalle in Oberthal. Die Arbeiten werden
nach Saisonabschluss Ende Juni anlaufen und<br />
Ende September abgeschlossen. Der Trainingsbetrieb<br />
der Vereine kann nach der Sommerpause<br />
somit wieder in einer komplett sanierten Halle<br />
stattfinden.<br />
Die Sportplätze wollen gepflegt werden.<br />
Welche Investitionen stehen aktuell an?<br />
Rausch: Die Gemeinde hat den Bau des Kunstrasenplatzes<br />
in Güdesweiler, der im vergangenen<br />
Jahr neu angelegt wurde, mit insgesamt<br />
60.000 Euro unterstützt. Die Förderung erfolgt<br />
in drei Jahresraten von jeweils 20 000 Euro.<br />
Die Jahresrate <strong>für</strong> 2010 wird im Haushaltsjahr<br />
entsprechend eingestellt werden.<br />
Wie ist die Benutzung der Infrastruktur -<br />
Hallen und Sportanlagen - <strong>für</strong> die<br />
Sportvereine geregelt. Müssen sie<br />
Entgelte entrichten?<br />
Rausch: Ein Benutzungsentgelt<br />
<strong>für</strong> örtliche Vereine<br />
und Sportgruppen<br />
wird nicht erhoben.<br />
Die<br />
Verei-<br />
Bliestalhalle in Oberthal<br />
Fußballplatz SV Oberthal<br />
Minigolfanlage Oberthal<br />
Weiheranlage Oberthal<br />
… IN DER GEMEINDE OBERTHAL<br />
Infrastruktur<br />
Tennisanlage des TC Oberthal<br />
5 Sport- und Turnhallen einschließlich 1<br />
Mehrzweckhalle, 1 Freibad, 1 Rasen- und<br />
3 Kunstrasenplätze, 1 Tennishalle und 3<br />
Tennisanlagen, 1 Minigolf-Anlage, Reitanlage<br />
mit Halle, 3 Schießsport-anlagen,<br />
Sportfischerei an 4 Weiheranlagen, 2<br />
Hundesportanlagen, 2 Bouleplätze, 3<br />
Kegelbahnen, 20 Spielplätze, 6 Bolzplätze,<br />
10 Wanderrundwege, Nordic-Walking-<br />
(mit 5 Routen)<br />
2/2010<br />
51
Fotos: Guldner<br />
ZU GAST …<br />
Das Kegelsportzentrum ist die Heimat des deutschen Abonnementmeisters<br />
KF Oberthal.<br />
ne aus unserer Gemeinde müssen lediglich eine<br />
geringe Nebenkostenpauschale <strong>für</strong> die anteiligen<br />
Energiekosten entrichten.<br />
In den Clubs wird auch gute Nachwuchsarbeit<br />
geleistet. Es gibt sogar einen Jugendkoordinator.<br />
Was macht der?<br />
Rausch: ... er ist ein Ansprechpartner <strong>für</strong><br />
Jugendliche – unabhängig davon, ob sie in Vereinen<br />
oder Verbänden organisiert sind - den wir<br />
im vergangenen Jahr neu installiert haben und<br />
von dem wir ins im Hinblick auf die Jugendarbeit<br />
in der Gemeinde auch einiges erhoffen.<br />
Wird dieses Engagement auch von Seiten<br />
der Verwaltung gewürdigt?<br />
Rausch: Den Anstoß, die Stelle eines Jugendkoordinators<br />
in der Gemeinde zu schaffen,<br />
haben nicht die politischen Parteien gegeben.<br />
Es war mein Wunsch, und somit auch Wunsch<br />
der Verwaltung, bei uns diese Position neu<br />
anzubieten. Ich glaube, <strong>das</strong> unterstreicht deutlich<br />
die Würdigung eines solchen Engagements<br />
in der Jugendarbeit durch die Verwaltung.<br />
Sie legen in der Gemeinde viel Wert auf ein<br />
gutes Miteinander zwischen Verwaltung<br />
und Vereinen. Gibt es eine Arbeitsgemeinschaft<br />
oder ein ähnliches Instrument?<br />
Rausch: Eine enge Zusammenarbeit mit den<br />
Vereinen und den Verantwortlichen ist uns in<br />
der Verwaltung sehr wichtig. Hier kommt uns<br />
die nicht gerade üppige Größe unserer Gemeinde<br />
zu Gute. Man kennt sich untereinander, die<br />
zuständigen Mitarbeiter in der Verwaltung, die<br />
jeweiligen Ansprechpartner in den Vereinen<br />
und umgekehrt. Dieses enge Miteinander und<br />
der stetige Informationsaustausch funktionieren<br />
auch wirklich sehr gut, so <strong>das</strong>s wir auch getrost<br />
auf eine Arbeitsgemeinschaft verzichten können.<br />
…und sind die Sportvereine in Entscheidungen<br />
und Verantwortung eingebunden?<br />
Rausch: An zwei konkreten Maßnahmen – der<br />
seinerzeitigen Sanierung des Naturrasenplatzes<br />
in Oberthal und auch dem im vergangenen Jahr<br />
erfolgten Neubau des Kunstrasenplatzes in<br />
Güdesweiler wird sichtbar, wie eng die Zusammenarbeit<br />
zwischen Gemeinde und Vereinen in<br />
52 2/2010<br />
Der Fußballplatz der SF Güdesweiler.<br />
der Praxis gehandhabt wurde. Und auch bei der<br />
jetzt anstehenden Sanierung der Bliestalhalle<br />
haben wir die Vereine bei den Planungen mitgenommen<br />
und die anstehenden Maßnahmen<br />
bewusst in den Zeitraum der Sommerpause<br />
gelegt, damit den Vereinen möglichst wenig<br />
Trainingszeit verloren geht. Auch hier haben wir<br />
sehr positive Rückmeldungen seitens der Vereine<br />
erfahren.<br />
Wie lauten die Konzepte gegen die demografische<br />
Entwicklung gerade in den kleinen<br />
Ortsteilen?<br />
Rausch: Man muss die Folgen des demografischen<br />
Wandels auch als Herausforderung und<br />
als Chance sehen. Als Kommune haben wir<br />
Zukunftskonzepte <strong>für</strong> eine „starke Gemeinde<br />
Oberthal“ entwickelt und zu einem Großteil im<br />
Bereich der Infrastruktur bereits umgesetzt.<br />
Auch bei einigen Vereinsverantwortlichen wird<br />
vorausschauend in die Zukunft geblickt: Beispiele<br />
sind hier die Handballer der DJK Oberthal,<br />
die mit den Vereinen aus Hirstein bzw. aus Marpingen<br />
kooperieren. Und auch bei den Fußballern<br />
aus Oberthal und Gronig ist die seit Jahren<br />
praktizierte Spielgemeinschaft nicht mehr wegzudenken.<br />
Welchen Stellenwert haben Breitensport<br />
und Ehrenamtlichkeit?<br />
Rausch: Die Gemeinden leben und profitieren<br />
von der Vielfalt ihrer Vereine und die Vereine<br />
wiederum leben und profitieren vom Engagement<br />
ihrer Mitglieder. Wie wichtig Vereine und<br />
Vereinsvielfalt in unseren Dörfern sind, wird<br />
manchen leider erst schmerzhaft bewusst, wenn<br />
sie feststellen, <strong>das</strong>s es diesen oder jenen Verein<br />
nicht mehr gibt, sei es wegen Nachwuchsmangel<br />
oder auch Desinteresse der Mitglieder. Ehrenamtliches<br />
Engagement ist heute leider nicht<br />
mehr überall selbstverständlich. Deshalb ist es<br />
umso wichtiger, die Vereine wo immer es möglich<br />
ist, zu unterstützen.<br />
Schlagzeilen machen immer wieder die<br />
Sportkegler. Im Landesleistungszentrum<br />
gehen Welt- und Europameister ein und aus.<br />
Bundesligist „Kegelfreunde Oberthal“ ist<br />
gar Deutscher Rekordmeister. Das bringt<br />
sicher auch viel Image?<br />
Rausch: Der Rekordmeister „Kegelfreunde<br />
Oberthal“ hat in der jetzt zu Ende gegangenen<br />
Saison wieder mit Platz 1 abgeschlossen und mit<br />
seiner Männermannschaft den nunmehr neunten<br />
Titel in Folge errungen – ein sensationeller<br />
Erfolg, der mit dazu beiträgt, <strong>das</strong>s der Name<br />
Oberthal bundesweit einen guten Klang hat. In<br />
den vergangenen Jahren war <strong>das</strong> Kegelzentrum<br />
in Oberthal darüber hinaus Austragungsort der<br />
Welt- sowie der Europameisterschaften: die<br />
zahlreichen Gäste aus den teilnehmenden<br />
Nationen haben sich in unserer Gemeinde<br />
Oberthal und in der Region St. Wendel sehr<br />
wohl gefühlt.<br />
Manche Städte und Gemeinden denken<br />
ernsthaft darüber nach, ihre Schwimmbäder<br />
zu schließen. Wie ist <strong>das</strong> in Ihrem Ort? Ist <strong>das</strong><br />
Freibad ein Zuschussgeschäft?<br />
Rausch: Frei- oder Hallenbäder sind Einrichtungen,<br />
die immer Verluste einfahren. Angesichts<br />
der defizitären Haushaltssituation stellt uns dieses<br />
freiwillige Angebot der Gemeinde natürlich<br />
vor einige Probleme. Die Zukunft dieser Freizeiteinrichtung<br />
wird momentan bei uns mit großem<br />
Interesse diskutiert. Das Freibad ist über 50<br />
Jahre alt und die „Verbrauchsspuren“ an der<br />
technischen Anlage sind unübersehbar. Über<br />
mögliche Zukunftsvarianten unseres Oberthaler<br />
Freibades – Sanierung, Neubau oder Umwandlung<br />
in ein Naturbad - wird der Gemeinderat<br />
Ende April beraten.<br />
Worauf darf man sich in diesem Jahr im<br />
lokalen Bereich in Sachen Sport freuen?<br />
Rausch: Großveranstaltungen, wie etwa die<br />
2009 stattgefundenen Europameisterschaften<br />
der Kegler, stehen in diesem Jahr leider nicht an.<br />
Aber es gibt ja nicht nur die sogenannten<br />
Events. Auch die alljährlichen Sportturniere der<br />
Fußballvereine, der Handballer, Veranstaltungen<br />
der Tennisvereine, des Badmintonclubs<br />
oder etwa <strong>das</strong> Nikolausturnier der Oberthaler<br />
Judokas ziehen regelmäßig viele sportinteressierte<br />
Zuschauer an. Bei dieser sportlichen Vielfalt<br />
ist im Veranstaltungskalender der sporttreibenden<br />
Vereine sicher <strong>für</strong> Jedermann etwas<br />
Interessantes dabei.<br />
▲ INTERVIEW: WOLFGANG WEBER
610 Millionen Euro<br />
<strong>für</strong> den Sport.<br />
Spielteilnahme ab 18.<br />
Glücksspiel kann süchtig machen.<br />
Beratung unter Tel. 08001372700.<br />
40 JAHRE JAHRE<br />
40 JAHRE<br />
GUTE TATEN<br />
Bereits seit 40 Jahren fördert die GlücksSpirale gemeinnützige<br />
Institutionen: 350 Millionen Euro <strong>für</strong> den Denkmalschutz,<br />
490 Millionen Euro <strong>für</strong> die Wohlfahrtspfl ege und 610 Millionen Euro<br />
<strong>für</strong> den Sport.<br />
Die Rentenlotterie, die Gutes tut.
Foto: Becker & Bredel<br />
PERSÖNLICHKEITEN<br />
11.260-Euro-Scheck aus Saarlouiser Benefizspiel <strong>für</strong> die Stiftung<br />
„Jo“ sagt Danke<br />
Manchmal gibt es Termine, die die<br />
sonst eher auf nüchterne Nachrichten,<br />
Fakten und Ergebnisse<br />
fixierten Mitmenschen nachdenklicher<br />
und demütiger stimmen, wie bei<br />
der Übergabe des 11.260-Euro-Schecks an<br />
die Stiftung unseres „Jahrhundert-Handballers“.<br />
LSVS-Präsident Gerd Meyer hatte,<br />
diesmal in seiner Funktion als Mitglied des<br />
Joachim-Deckarm-Ausschusses, an die Hermann<br />
Neuberger Sportschule eingeladen.<br />
Und es fehlte kaum einer der Freunde und<br />
Förderer des Mannes, der trotz schwerem<br />
Handicap seit Jahrzehnten viel Mut zu leben<br />
beweist. Die stattliche Summe war der Erlös<br />
eines Benefizspiels vom 15. Januar diesen<br />
Jahres. „Danke <strong>für</strong> diese große Spende, es ist<br />
eine große Freude“, sagte der ehemalige<br />
Weltstar des Handballs.<br />
Damals trafen die Handball-Teams des Zweitligisten<br />
HG Saarlouis und des Erstligisten und Bundesliga-Traditionsvereins<br />
TV Großwallstadt in<br />
Saarlouis zu einem Benefizspiel zu Gunsten von<br />
Handball-Weltmeister Joachim Deckarm aufeinander.<br />
Das Ergebnis 30:40 vor 1200 Zuschauern<br />
war eher Nebensache. Das Match hielt die<br />
Erinnerung wach an eine Begegnung vor genau<br />
30 Jahren zwischen einer <strong>Saarland</strong>-Auswahl und<br />
dem TV Großwallstadt, mit dem damals der<br />
Grundstock <strong>für</strong> den Joachim-Deckarm-Ausschuss<br />
unter dem Dach der Stiftung Deutsche<br />
Sporthilfe gelegt wurde. Dem Ausschuss gehören<br />
unter anderem der Präsident des Deutschen<br />
Handball-Bundes, Uli Strombach, Bundestrainer<br />
Heiner Brand, als medizinischer Berater Dr. Klaus<br />
Steinbach, Klaus Zöll sowie Vertreter der Sporthilfe<br />
an.<br />
Es war ein freudiges Ereignis, <strong>das</strong> die Freunde<br />
aus dem engen Netzwerk, <strong>das</strong> die Stiftung in drei<br />
Jahrzehnten deutschlandweit geknüpft hat, teil-<br />
Hintergrund<br />
Joachim Deckarm, Weltmeister, nationaler<br />
Titelträger und Pokalsieger, erlitt am 30.<br />
März 1979 bei einem Europapokalspiel in<br />
Tatabanya/Ungarn bei einem Zusammenprall<br />
mit seinem Gegenspieler schwerste<br />
Kopfverletzungen. Danach begann <strong>das</strong><br />
zweite Leben des ehemaligen Mathematikund<br />
Sportstudenten. Seither ist „Jo“ an den<br />
Rollstuhl gefesselt. Er lebt im Haus der<br />
Saarbrücker Parität und wird rund um die<br />
Uhr von Nicole Rosche, Markus Flierl und<br />
Bernd Klein betreut. wow<br />
54 2/2010<br />
Scheckübergabe an Joachim Deckarm. LSVS-Präsidsent Gerd Meyer, HGS-Vorsitzender<br />
Arnulf Willkomm, Christian Schwarzer und HGS-Manager Richard Jungmann konnten<br />
11.260 Euro am die Stiftung überreichen.<br />
ten. Christian Schwarzer, sowohl beim DHB als<br />
auch auf Landesebene beim Handball-Nachwuchs<br />
engagiert, eilte „mal kurz aus Halle 5 vom<br />
Training mit Jugendlichen rüber“, Sport-Staatssekretär<br />
Martin Karren repräsentierte die Solidarität<br />
der Politik, die Abordnung des Zweitligisten<br />
HG Saarlouis, LSVS-Präsidiumsmitglieder und<br />
Hauptgeschäftsführer Paul Hans.<br />
Wie gut „Jo“ sein Leben im Griff hat, sahen die<br />
Gäste in einem beeindruckenden ZDF-Streifen.<br />
Und er ist auch richtig gut drauf - scherzt gar<br />
beim Kaffee. Autor Rolf Heggen, dessen im<br />
Herbst aufgelegtes Buch „Teamgeist“ – Die zwei<br />
Leben des Joachim Deckarm – bisher 14000<br />
Mal verkauft wurde: „Jo ist <strong>für</strong> viele Mutmacher<br />
und Vorbild.“ Das Buch alleine brach alle Verkaufsrekorde,<br />
bringt schon mehr als eine sechsstellige<br />
Summe <strong>für</strong> den Fonds. Jetzt gibt`s Pläne,<br />
gar ein Hörbuch und einen Film zu fertigen. Und<br />
Jürgen Fried, Präsident des Handball-Verbandes<br />
Saar, ist stolz darauf, „<strong>das</strong>s wir mit Deckarm und<br />
Schwarzer zwei Handball-Helden mit großer<br />
Ausstrahlung im <strong>Saarland</strong> haben: wir werden<br />
alles tun, <strong>das</strong>s es unserem Joachim weiter gut<br />
geht.“<br />
Die Solidarität des Saarsports <strong>für</strong> Deckarm,<br />
<strong>das</strong> weiß Präsident Gerd Meyer, ist ungebrochen.<br />
Die HG Saarlouis engagiert sich schon<br />
immer organisatorisch und personell. Vorsitzender<br />
Richard Jungmann: „Es ist eine Verpflichtung<br />
<strong>für</strong> uns, <strong>für</strong> Joachim spielen zu können.“ Und<br />
„Jo Deckarm meistert sein<br />
schweres Schicksal vorbildlich.<br />
Er wird als früher Weltklasse-<br />
Handballer und Mensch respektiert,<br />
ist und bleibt ein Idol.“<br />
Gerd Meyer, LSVS-Präsident und Mitglied im<br />
Verwaltungsausschuss des Joachim-Deckarm-<br />
Fonds<br />
HGS-Spieler Daniel Grgic holt tief Luft: „Deckarm<br />
steht nach wie vor <strong>für</strong> Weltklasse und<br />
Lebensmut! Da<strong>für</strong> bewundern wir ihn.“<br />
Klaus Zöll – lange selbst aktiv auf der Funktionärsbühne<br />
des nationalen Handball-Betriebs -<br />
weiß, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Netzwerk der Stiftung gerade im<br />
<strong>Saarland</strong> eng geknüpft ist: Der leider zu früh verstorbene<br />
HVS-Präsident (und LSVS-Hauptgeschäftsführer)<br />
hatte große Verdienste daran.<br />
2007 spielte erst eine <strong>Saarland</strong>auswahl in der<br />
ausverkauften <strong>Saarland</strong>halle gegen Heiner<br />
Brands Weltmeister. Im Mittelpunkt stand „Jo“<br />
Deckarm. HVS-Geschäftsführer Dietmar Keller<br />
kommt immer wieder mit Deckarm zusammen:<br />
„Ich war schon 1993 dabei, als eine WM-Auswahl<br />
im <strong>Saarland</strong> <strong>für</strong>`Jo´ spielte.“<br />
▲ WOLFGANG WEBER
Favoritensiege beim<br />
Kampf um die Trophy<br />
Der TuS Neunkirchen bei den<br />
Frauen sowie die HF Untere Saar<br />
bei den Männern heißen die Sieger<br />
des Finalturniers um die<br />
Bank1Saar Handball-Trophy 2009/10,<br />
<strong>das</strong> an Ostermontag in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle<br />
stattfand. Die<br />
unterklassigen Teams hatten gegen die<br />
beiden Regionalligisten keine Chance, die<br />
Handballfreunde gewannen im Endspiel<br />
auch klar gegen den Regionalliga-Konkurrenten<br />
VTZ Saarpfalz.<br />
„Das war Top-Handball, der hier in Völklingen<br />
geboten wurde, auch wenn es bei den Damen<br />
schon einen klaren Leistungsunterschied gab“,<br />
erklärte ein zufriedener Herbert Maurer, Vorstandsmitglied<br />
von Hauptsponsor Bank1Saar.<br />
Gleich im ersten Spiel des Finalturniers kam es<br />
bei den Damen zum vorweggenommenen Fina-<br />
Der Merziger Jens Ehrich hatte mit seinen<br />
Toren entscheidenden Anteil am Pokalsieg<br />
der Handballfreunde.<br />
Bei den Frauen war der TuS Neunkirchen nicht zu stoppen.<br />
HANDBALL<br />
Die HF Untere Saar holten sich den Pokalsieg bei den Männern.<br />
le zwischen Regionalligist TuS Neunkirchen und<br />
der Spitzenmannschaft aus der RPS-Oberliga,<br />
dem HSV Merzig-Hilbringen. Am Ende war<br />
eine Michelle Chwalek, die sieben der zwölf<br />
Merziger Treffer erzielte, zu wenig gegen die<br />
spielerische Stärke und mannschaftliche<br />
Geschlossenheit der Neunkircherinnen. Schon<br />
vor dem Seitenwechsel zog der TuS auf 11:5<br />
davon, baute diesen Vorsprung bis zum Schluss<br />
auf 20:12 aus. Auch der TBS Saarbrücken, der<br />
als erster A-Ligist überhaupt den Sprung ins<br />
„Final Four“ geschafft hatte, war beim 12:23<br />
gegen Oberligist FSG Oberthal-Hirstein chancenlos.<br />
Im Finale der Damen brillierte dann<br />
erneut der Spielwitz des TuS: „Was speziell die<br />
Neunkircher Leistungsträgerinnen Ingrida Radzeviciute<br />
und Alexandra Jelicic hier gezeigt<br />
haben war echter Spitzenhandball“, meinte ein<br />
faszinierter Jürgen Denne, Abteilungsdirektor<br />
der Bank1Saar.<br />
Bei den Männern setzten sich in den beiden<br />
Halbfinalbegegnungen die favorisierten Regionalligisten<br />
klar durch. Zunächst bezwangen die<br />
HF Untere Saar den RPS-Oberligisten HG Saarlouis<br />
II deutlich mit 34:26. Die Bundesliga-<br />
Mannschaft der HG Saarlouis, der Vorjahressieger,<br />
war in diesem Jahr bei der Bank1Saar<br />
Handball-Trophy als Bundesligist nicht am Start,<br />
konnte seinen Titel so nicht verteidigen. Endspielgegner<br />
der Handballfreunde wurde dann<br />
die VTZ Saarpfalz, die Gastgeber HSG Völklingen,<br />
derzeit Tabellenführer der <strong>Saarland</strong>liga,<br />
schnell mit 10:1 enteilte und am Ende klar mit<br />
25:19 bezwang. So deutlich dieser Sieg der<br />
Zweibrücker, so schnell war aber auch im Endspiel<br />
gegen die HF Untere Saar klar, <strong>das</strong>s an diesem<br />
Tag die Merziger <strong>das</strong> Parkett als Sieger verlassen<br />
würden. „Wir wollten nicht zum dritten<br />
Mal in dieser Saison gegen Zweibrücken verlieren“,<br />
erklärte der Merziger Coach Berthold<br />
Kreuser die engagierte Leistung seines Teams –<br />
und nahm dabei Bezug auf die beiden Derby-<br />
Siege der VTZ in der laufenden Regionalliga-<br />
Runde. Und so musste auch VTZ-Trainer Christoph<br />
Luck anerkennen: „Merzig hat verdient<br />
gewonnen.“ Die Handballfreunde durften somit<br />
genau wie die Neunkircher Spielerinnen bei der<br />
Siegerehrung die erstmals verliehenen Bronze-<br />
Trophäen in die Luft stemmen und erhielten beide<br />
einen Siegerscheck über 1000 Euro.<br />
▲ SEBASTIAN BRÜCKNER<br />
2/2010<br />
Fotos:Klos (2), Ruppenthal<br />
55
Foto: Klos<br />
HANDBALL<br />
HVS-Landestrainer Dirk Mathis (rechts) und Jugendkoordinator Christian Schwarzer vermitteln ihre Vorstellungen von modernem Handballspiel<br />
an die saarländischen Auswahlspieler.<br />
HVS-Nachwuchs auf dem richtigen Weg<br />
Yves Kunkel von der JSG Völklingen/Püttlingen<br />
und Davide Servello,<br />
HG Saarlouis, wurden <strong>für</strong> die<br />
Woche nach Ostern zu einem Sichtungslehrgang<br />
des Deutschen Handballbundes<br />
(DHB) nach Glinde bei Magdeburg eingeladen.<br />
Und auch der etablierte Bundesliga-Akteur<br />
der HGS, Daniel Fontaine, erhielt<br />
vom DHB eine Einladung zum Förderlehrgang<br />
<strong>für</strong> talentierte Rückraumspieler zu<br />
einem Lehrgang vom 12. bis 14. April in<br />
Warendorf.<br />
Nach langen Jahren, in denen kein saarländisches<br />
Handball-Talent eine Chance auf Einsätze<br />
im Nationaltrikot hatte, tut sich also etwas in<br />
Sachen Leistungshandball. Während Fontaine<br />
vom Bundesliga-Aufstieg der HG Saarlouis<br />
sowie den verbesserten Trainingsbedingungen<br />
durch seine Mitgliedschaft in der Sportfördergruppe<br />
der saarländischen Polizei profitiert,<br />
genießen Kunkel und Servello die Förderung<br />
von Landestrainer Dirk Mathis, der die beiden<br />
Schüler der Eliteschule des Sports in Saarbrücken,<br />
dem Gymnasium am Rotenbühl, trainiert.<br />
Für die beiden Nachwuchsspieler geht es nun<br />
bei dem zweiten Sichtungslehrgang in 2010<br />
darum, sich unter den Augen der Bundestrainer<br />
in den Kreis der B-Jugend-Nationalmannschaft<br />
zu spielen. Trotz Verletzungspech – Yves Kunkel<br />
etwa lädierte sich den Daumen – überzeug-<br />
56 2/2010<br />
ten die Saarländer im Februar bei der DHB-<br />
Sichtung in Heidelberg mit in der Vergangenheit<br />
undenkbaren Leistungen. „Natürlich konnten<br />
wir unsere Spielleistungen nicht ganz so<br />
abrufen, da<strong>für</strong> sind einfach zu viele Leistungsträger<br />
verletzt oder krank gewesen. Aber Davide<br />
hat sich in <strong>das</strong> All-Star-Team der Leistungssportsichtung<br />
der zehn südlichen Landesverbände<br />
gespielt, war unter den Top Sieben von 120<br />
Handballern“, erzählt Dirk Mathis nicht ohne<br />
Stolz.<br />
Noch beeindruckender war die Bilanz der<br />
Saarländer bei den Leistungstests. Im Bereich<br />
Athletik/Turnen deklassierte Yves Kunkel die<br />
gesamte Konkurrenz, auch die Mannschaftswertung<br />
gewann der HVS, dessen andere Spieler<br />
auf den Plätzen Zwei, Vier und Fünf sowie Zehn<br />
einkamen. Auch in der Gesamtwertung aller<br />
Test – der allgemeinen Athletik, der Koordination<br />
sowie handballspezifischer Übungen –<br />
kamen drei Saarländer in die Top Zwölf. Nun<br />
gilt es <strong>für</strong> Yves Kunkel und Davide Servello, sich<br />
in Glinde gegen die besten Spieler der Sichtungen<br />
aus dem Norden und dem Süden durchzusetzen,<br />
um dann weitere Einladungen der DHB-<br />
Trainer zu bekommen. Dass <strong>das</strong> DHB-Trainer-<br />
Trio von Christian Schwarzer, dem Jugendkoordinator<br />
des HVS, angeführt wird, welcher die<br />
beiden Saarländer aus dem täglichen Training<br />
bestens kennt, gereicht den beiden sicher nicht<br />
zum Nachteil – ein Freifahrtschein ist es aber<br />
auch nicht. Auch die erfahrenen DHB-Trainer<br />
Klaus-Dieter Petersen und Christoph Armbruster<br />
gilt es zu überzeugen. Aber die individuelle<br />
und spielerische Klasse dies zu schaffen, haben<br />
die beiden Handball-Talente des GaR allemal.<br />
Auf den aktuellen Erfolgen ausruhen, <strong>das</strong> tut<br />
sich auch Landestrainer Dirk Mathis nicht. So<br />
initiierte Mathis gemeinsam mit Handballweltmeister<br />
und Nachwuchs-Bundestrainer Christian<br />
Schwarzer Anfang Februar eine Multiplikatorenschulung<br />
<strong>für</strong> Jugendtrainer der Vereine im<br />
Handball-Verband Saar. Mathis und Schwarzer<br />
betonten unisono, wie wichtig etwa die Rahmentrainingskonzeption<br />
des DHB <strong>für</strong> einen<br />
langfristigen, leistungsorientierten Trainingsaufbau<br />
ist. „Das Heft ist mit vielen Tipps von Bundestrainer<br />
Heiner Brand gestaltet und ist ein<br />
excellenter Leitfaden <strong>für</strong> die tägliche Trainingsarbeit“,<br />
erklärte Mathis. Auch bei den Ausführungen<br />
von Christian Schwarzer und Dirk Mathis<br />
zu den nötigen Trainingsumfängen in den jeweiligen<br />
Altersklassen staunten einige der gut 60<br />
anwesenden Trainer nicht schlecht. Für Mathis<br />
war der Abend an der Hermann Neuberger<br />
Sportschule ein erster Schritt: „Das Interesse bei<br />
den Trainern ist da, sich öfters auszutauschen,<br />
mehr zu kommunizieren. Wir werden den eingeschlagenen<br />
Weg nun weitergehen.“ Nicht<br />
zuletzt die Erfolge von Fontaine, Kunkel und<br />
Servello belegen, <strong>das</strong>s dieser Weg in die richtige<br />
Richtung geht. ▲ SEBASTIAN BRÜCKNER
2/2010<br />
57
Fotos: SVS (1), Becker & Bredel (1), Ruppenthal (1)<br />
NACHRICHTEN<br />
Sportschießen<br />
Ladiescupmannschaft holte<br />
Wanderpokal wieder ins<br />
<strong>Saarland</strong> zurück<br />
Mit einer guten Leistung siegte die Luftpistolendamenmannschaft des<br />
Schützenverbandes Saar im ersten Ladies Cup Wettbewerb dieses Jahres<br />
in Hesperange/Luxemburg. Sie siegte mit 1095 Ringen klar vor<br />
Luxemburg mit 1069 Ringen und Lothringen mit 1060 Ringen. Zum<br />
Sieg trugen die Oberlinxweilerin Anja Kurek, die auch die Einzelwertung<br />
mit 371 Ringen gewann, die Schiffweilerin Bärbel Karst mit 367<br />
Ringen (Dritte in der Einzelwertung) und die erstmals eingesetzte Dörsdorferin<br />
Gabi Berwanger (Fünfte mit 357 Ringen) bei. Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Weiter schossen <strong>für</strong> die Saarauswahl Rita Hirry, Dillingen, als Achte<br />
der Einzelwertung 350 Ringe, Elfriede Engel, Eiweiler, als 15. 330<br />
Ringe und Margot Jörger, Merzig, als 16. 329 Ringe.<br />
▲ GILLMANN/HEINY<br />
Das erfolgreiche Ladiescup-Team des Schützenverbandes Saar<br />
mit Präsidentin Ute Krämer (vorne rechts)<br />
Wiebelskircher Bogenschützen<br />
chancenlos in der Qualifikation<br />
zur Regionalliga<br />
Chancenlos blieb der einzige Vertreter des Schützenverbandes Saar<br />
1893 Wiebelskirchen beim Qualifikationsschießen zur Regionalliga<br />
Süd - West Bogen in der Sporthalle West in Dillingen, <strong>das</strong> vom Schützenverein<br />
Tell Dillingen - Pachten ausgerichtet wurde und an dem die<br />
jeweiligen Sieger der höchsten Landesligen der fünf Verbände Baden,<br />
Südbaden, Württemberg, der Pfalz und dem <strong>Saarland</strong> teilnahmen. So<br />
belegten die Wiebelskircher Bogenschützen nach Niederlagen gegen<br />
TSV Ornberg (202:222), SV Altheim-Waldhausen (202:211), BSG<br />
Riegel (189:207), SG Freiburg (185:217), SG 1744 Mannheim<br />
(203:215), SSV Hatzenbühl (210:211) und ESV Landau (199:209)<br />
mit 0:14 Punkten und 1390 Ringen nur den achten und damit letzten<br />
Platz dieser Qualifikation. Somit ist der Schützenverband Saar, nachdem<br />
die ‘SG Schmelz-Dörsdorf in der zweiten Bundesliga disqualifiziert<br />
wurde und Dillingen Pachten aus der Rgionalliga Bogen abgestiegen<br />
ist, in keiner überregionalen Liga des Deutschen Schützenbundes mehr<br />
vertreten.<br />
▲ GILLMANN/HEINY<br />
58 2/2010<br />
Stephan Toscani (l.), Minister <strong>für</strong> Inneres und Europaangelegenheiten,<br />
ehrte am 22. März 2010 erfolgreiche Polizeisportlerinnen<br />
und Polizeisportler. (v. l.) Björn Kammer, Isabelle Comtesse, Christof<br />
Mechenbier, Esther Warken, Werner Dörrenbächer, Monika<br />
Weihs, Achim Genetsch und Ludger Leist.<br />
DTB-Turn-Talentschule<br />
in Dillingen eröffnet<br />
Am 3. März fand im Turnzentrum Dillingen die Eröffnungsfeier einer weiteren<br />
„DTB-Turntalentschule“ im Saarländischen Turnerbund statt. Der<br />
saarländische Turnerbund verfügt damit neben der Turntalentschule in<br />
Saarbrücken über eine zweite Einrichtung dieser Art in Dillingen. Der<br />
Deutsche Turner-Bund hat am 1. Januar 2010 <strong>das</strong> Turnzentrum Dillingen<br />
offiziell als Turntalentschule Gerätturnen männlich anerkannt. Träger ist<br />
die TG Saar mit ihren Partnervereinen. Vier qualifizierte Trainer und ein<br />
Assistenztrainer kümmern sich bis zu fünf Mal in der Woche um die turnerische<br />
Ausbildung.<br />
Die DTB-Turn-Talentschule ist eine professionell geführte Leistungssporteinrichtung<br />
<strong>für</strong> Nachwuchstalente. Die Kinder im Alter zwischen fünf und<br />
zehn Jahren erhalten eine verstärkte Grundlagenausbildung mit gleichzeitiger<br />
Spezialisierung auf die olympischen Disziplinen und somit eine Möglichkeit<br />
zum Einstieg in den Leistungssport.<br />
Im Saarländischen Turnerbund gibt es zurzeit DTB-Turntalentschulen <strong>für</strong><br />
Gerätturnen männlich, in Saarbrücken und Dillingen, sowie <strong>für</strong> die Rhythmische<br />
Sportgymnastik, in Saarbrücken und Rehlingen.<br />
Info: www.saarlaendischer-turnerbund.de<br />
Staatssekretär Martin Karren eröffnete gemeinsam mit STB-Präsident<br />
Dr. Kurt Bohr die DTB-Turn-Talentschule in Dillingen.
Saarsport macht den<br />
Unterschied – Ford!<br />
Ford Kuga Trend 2x4<br />
Crossover 5-Türer, 2.0 l, 103 kW (140 PS) TDCi Diesel,<br />
Frontantrieb, Klimanlage, Bordcomputer, Ford Power-<br />
Startfunktion, ZV, Sportsitze, Lederlenkrad.<br />
UPE € 27.805,–<br />
Monatliche Rate<br />
€289,–<br />
Monatliche Rate<br />
€271,–<br />
OHNE ANZAHLUNG* OHNE ANZAHLUNG*<br />
bei Laufzeit 24 Monate bei Laufzeit 36 Monate<br />
Ford Fiesta Trend**<br />
Limousine 3-Türer, 1,25 l,<br />
44 kW (60 PS), ABS, ESP,<br />
ZV, elektr. einstellbaren<br />
Außenspiegeln mit integrierten<br />
Blinkern<br />
UPE € 12.300,–<br />
Monatliche Rate<br />
€141,–<br />
OHNE ANZAHLUNG*<br />
bei Laufzeit 24 Monate<br />
Monatliche Rate<br />
€129,–<br />
OHNE ANZAHLUNG*<br />
bei Laufzeit 36 Monate<br />
Weitere Modelle auf Anfrage.<br />
Unser Versicherungs-Angebot!<br />
Ford Fusion Style**<br />
Limousine 3-Türer, 1,25<br />
l, 55 kW (75 PS) Klimaanlage,<br />
ZV, ABS, Audio<br />
5000 C<br />
UPE € 15.750,–<br />
Ford Focus Style +<br />
Turnier 5-Türer, 1,6 l, 80 kW (109 PS) TDCi Diesel,<br />
CD-Player, Klimaanlage,<br />
Airbag, Bordcomputer<br />
UPE € 22.575,–<br />
* Bitte beachten Sie, <strong>das</strong>s es sich bei diesen Angeboten um Musterkalkulationen handelt. Sie können sich Ihr Fahrzeug individuell selbst zusammenstellen. Gesamtfahrleistung in<br />
24 Monaten = 30.000 km. Weitere Einzelheiten bei den teilnehmenden Ford-Händlern. Ein Angebot der VR-Leasing. Alle angegebenen Preise sind inkl. der gesetzlichen MwSt. und<br />
ohne KFZ-Versicherung.<br />
**Für die Modelle Ford Fiesta und Ford Fusion werden die Überführungskosten von € 629,- separat berechnet, bei den übrigen Modellen betragen diese € 729,-. Gerne bieten wir<br />
Ihnen die Möglichkeit die Überführungskosten in die monatliche Rate zu integrieren.<br />
Unser Partner SAARLAND-VERSICHERUNGEN bietet einen günstigen Versicherungstarif <strong>für</strong> Ihren neuen Ford:<br />
bis 71 PS bis 110 PS bis 155 PS ab 156 PS<br />
Fahrer bis 25 60 € 70 € 80 € 90 €<br />
Fahrer ab 25 40 € 50 € 60 € 70 €<br />
Monatliche Rate<br />
€170,–<br />
OHNE ANZAHLUNG*<br />
bei Laufzeit 24 Monate<br />
Monatliche Rate<br />
€158,–<br />
OHNE ANZAHLUNG*<br />
bei Laufzeit 36 Monate<br />
Monatliche Rate Monatliche Rate<br />
€244,– €225,–<br />
OHNE ANZAHLUNG* OHNE ANZAHLUNG*<br />
bei Laufzeit 24 Monate bei Laufzeit 36 Monate<br />
Die Beiträge sind Monatsbeiträge und beinhalten die Versicherungssteuer von (derzeit) 19 %. Der Versicherungsschutz umfasst<br />
Vollkasko mit 500 € und Teilkasko mit 150 €. Weitere Informationen erhalten Sie bei events4more.<br />
Ford-Händler im <strong>Saarland</strong><br />
Autohaus Bäcker GmbH<br />
Krummweg 1<br />
66359 Neunkirchen<br />
Telefon: 06821/9412-0<br />
www.auto-baecker.de<br />
Autohaus Bunk GmbH &<br />
Co. KG<br />
Karolingerstr. 1<br />
66333 Völklingen<br />
Telefon: 06898/9119-0<br />
www.bunk-voelklingen.de<br />
Auto Jochem GmbH<br />
Zeppelinstr. 11<br />
66557 Illingen<br />
Telefon: 06825/41215<br />
www.auto-jochem.de<br />
Autohaus Neu<br />
Vogelbacher Weg 44<br />
66424 Homburg<br />
Telefon: 06841/77777-0<br />
La Linea Franca GmbH<br />
St. Nazairer Allee 1a<br />
66740 Saarlouis<br />
Telefon: 06831/4872351<br />
www.lalinea.de<br />
Wie bekommen Sie Ihren<br />
FORD?<br />
Wer ist<br />
antragsberechtigt?*<br />
Die Zielgruppen, die <strong>das</strong> Sportförderkonzept<br />
des Autoherstellers<br />
Ford nutzen können, werden<br />
vom <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Saarland</strong> festgelegt. Nachfolgend<br />
erhalten Sie einen Überblick über<br />
alle aktuellen Zielgruppen. Zu<br />
beachten ist, <strong>das</strong>s Antragsteller<br />
mindestens 18 Jahre alt sein<br />
müssen.<br />
Generell antragsberechtigt<br />
sind demnach:<br />
● Vorstände der Landesfachverbände<br />
und deren Mitgliedsvereine<br />
● Übungsleiter der Vereine mit<br />
Lizenz<br />
● Kader- und Bundesligaathleten<br />
und deren Trainer und Betreuer<br />
● Mitarbeiter und Funktionäre der<br />
Olympiastützpunkte, Landessportbünde,<br />
Spitzenverbände/<br />
Ligen, deren Partner- organisationen<br />
und von Bundesligavereinen<br />
● Schieds- und Kampfrichter mit<br />
entsprechender Lizenz<br />
● Mitglieder des Allgemeinen<br />
Hochschulsportverbandes (adh)<br />
● Mitglieder des Bunds Deutscher<br />
Fußball-Lehrer<br />
Antragsformulare und weitere<br />
Informationen erhalten Sie bei der<br />
Agentur events4more.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Janine Göbbel<br />
Telefon: 0681/3879-442<br />
jgoebbel@events4more.com<br />
Durch wen muss Ihre<br />
Antragstellung geprüft<br />
werden<br />
(Antrag frei geben)?<br />
Anträge können in Anlehnung an<br />
die vorgegebenen Zielgruppen<br />
ausschließlich bei der Agentur<br />
events4more eingereicht werden.<br />
Die Genehmigung des<br />
Antrags erfolgt durch den LSVS-<br />
Präsidenten Gerd Meyer oder<br />
durch die Geschäftsführung des<br />
LSVS.<br />
Die Fahrzeuge können individuell<br />
ausgestattet werden!<br />
* Insgesamt stehen <strong>für</strong> diese Aktion<br />
200 Abrufscheine zur Verfügung.<br />
Es gilt <strong>das</strong> Datum des<br />
Antragseingangs.<br />
La Linea Franca GmbH<br />
Am Römerkastel 10<br />
66121 Saarbrücken<br />
Telefon: 0681/96854200<br />
www.lalinea.de
Ohne LOTTO<br />
läuft nichts!<br />
Niemand fördert den Breiten- und Spitzensport im <strong>Saarland</strong><br />
in vergleichbarer Größenordnung. Allein in den letzten<br />
10 Jahren hat Saartoto Sport, Kultur, Umwelt, Soziales und<br />
<strong>das</strong> Land mit fast 500 Millionen Euro unterstützt.