Landessportverband für das Saarland

Fotos: Wieck
LSVS-INTERN
nun sechs und auf einer anderen fünf Verbände
umsorgt. Wenn man beispielsweise die
Geschäftsstelle von Torsten Rott unter die Lupe
nimmt, sieht man: Er verwaltet ab sofort insgesamt
sieben Verbände – und gleich fünf davon
wurden ihm neu zugeteilt. Das klingt im ersten
Moment vielleicht viel, aber: Das sind zum Teil
ganz kleine Verbände wie Gewichtheben mit
vier oder Boxen mit neun Vereinen. Uns war
wichtig, dass alle von der Anzahl der Vereine
sowie der Mitgliederzahl ungefähr gleich aufgestellt
sind. Auch behalten wir die Ausgewogenheit
der Personal-Ausstattung im Blick. So
bekommt die Geschäftsstelle von Torsten Rott
eine weitere Mitarbeiterin und einen Auszubildenden
zugeteilt.
Was sind eigentlich die Aufgaben eines
Geschäftsstellenleiters?
Meyer: Das ist in erster Linie die Unterstützung
der ehrenamtlichen Funktionsträger in den einzelnen
Verbänden. Ein weiterer wichtiger Punkt
sind Buchhaltungsaufgaben und die Verwaltung
der zugeteilten Totomittel. Dritter Schwerpunkt
ist die Organisation des jeweiligen Sportbetriebs:
Spielplanerstellung, Turnierkoordination, Ausbildung
von Trainer,... – es sind ganz vielfältige
Aufgaben. Eine weitere zielführende Ergänzung
der Strukturkommission sieht eine klare Definition
der Ämter vor: Was ist die Aufgabe des
Hauptamtes? Und was des Ehrenamtes? Wie
kann man eventuelle Überschneidungen vermeiden?
Das spart Ressourcen und ist somit ein
weiterer Optimierungsschritt.
„Man hat sehr positiv
auf die Veränderungen reagiert.“
Zu der Strukturreform gehört auch die Bildung
von Stabsstellen...
Hans: Ja, wir haben fünf davon ins Leben gerufen.
Alle übernehmen eigenverantwortliche
Aufgaben und haben einen fest umrissenen
Arbeitsbereich. So gibt es in Zukunft die Stabsstelle
für alle IT-Angelegenheiten. Insbesondere
gründen wir die Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit
und Kommunikation, damit die Informationen
noch schneller an die Verbände und
Vereine kommen.
Haben Sie schon Feedback erhalten? Wie
werden die Veränderungen der Strukturen
angenommen?
Hans: Nachdem das Präsidium die Strukturreform
positiv begleitete, hat es mich sogleich mit
der Umsetzung beauftragt. Dieser Prozess ist im
Gange, mit den betroffenen Mitarbeitern und
Verbänden wurde bereits gesprochen. Und man
hat sehr positiv auf die Veränderungen reagiert.
In einem weiteren Schritt nahmen wir eine
Bestandsaufnahme der Räumlichkeiten vor.
Auch hier wird es Änderungen geben. Wir
befinden uns quasi mitten in der Umsetzungsphase
und schließen etwa bis zum 1. Mai alles
erfolgreich ab.
12 2/2010
In Angriff genommen wird auch ein Personalentwicklungsplan.
Was beinhaltet der?
Hans: Personalentwicklung ist ein Thema, dem
ich mich verschrieben habe. Voraussetzung ist,
dass in den einzelnen Geschäftsstellen eine Stellenbewertung
und eine Beschreibung der Aufgabenverteilung
erfolgen. Wenn jemand beispielsweise
mehr verdienen möchte, wird in Zukunft
auch geschaut, wie hat sich derjenige bis dato
fortgebildet. Oder wir helfen einem Mitarbeiter,
der sich durch eine Weiterbildung auf eine
höherdotierte Stelle gezielt vorbereiten möchte.
Auch wird perspektivisch geschaut, wer uns in
naher Zukunft aus Altersgründen verlässt – nur
so kann man rechtzeitig nachpersonalisieren.
Alle diese Themen gehören dazu.
„Ich kann nur jeden herzlich
einladen: Nutze die Möglichkeiten!“
Ihnen ist weiter wichtig, auf das umfangreiche
Dienstleistungsangebot des LSVS hinzuweisen.
Wie profitiere ich davon?
Hans: Oft wird verkannt: Die Hermann Neuberger
Sportschule ist kein Elfenbeinturm für Top-
Athleten. Hier können nicht nur Spitzenmannschaften
ihr Trainingslager abhalten, jedem saarländischen
Sportverein stehen die Einrichtungen
offen. Er kann hier sein Quartier beziehen, die
Sportstätten und Seminarräume nutzen, sich in
der Mensa verpflegen,... Aber es gibt noch viele
weitere Dienstleistungen: So bieten wir schon seit
Jahren ein umfassendes Fortbildungs-Programm
an, das klar auf die Vereinsarbeit abgestimmt ist.
Mitgliedergewinnung aber auch Erhaltung der
Mitgliederstruktur sind wichtige Themen. Marketinginstrumente
werden vermittelt, um den
Vereinen bessere finanzielle Ressourcen zu
erschließen. Und die Vereine bekommen das
Rüstzeug an die Hand, wie sie neue Funktionsträger
für ihre Vereinsarbeit gewinnen können. Ein
brennendes Thema in fast jedem Verein. Der
LSVS gibt Hilfestellung, wenn es darum geht,
Kooperationen mit anderen Vereinen einzugehen.
Immer mehr Vereine fusionieren und wir
zeigen ihnen, wie daraus ein wirtschaftlich leistungsstarker
und sportlich funktionierender Verein
wird. Aber das sind nur einige Beispiele. Ich
kann nur jeden herzlich einladen: Nutze die
Möglichkeiten!
Zum Dienstleistungsangebot gehört auch
der neue Internetauftritt des LSVS...
Meyer: Ja, sicherlich. Anfang des Jahres haben
wir ihn modernisiert. In der dort hinterlegten
Vereinsdatenbank kann sich jeder erkundigen,
wo welcher Sport betrieben wird. Bin ich beispielsweise
gerade ins Saarland gezogen und
suche hier einen Leichtathletikverein – mit
Zugriff auf die Vereinsdaten sind alle per Knopfdruck
gelistet.
Steht beim LSVS eher der Spitzensport oder
der Breitensport im Fokus?
Meyer: Beides. Ohne Breite, keine Spitze. Der
Breitensport ist immer das Fundament. Aber wir
wollen zusammen mit dem Förderausschuss Spitzensport,
dass Spitzensportler aus unserem Land
auch hier bleiben beziehungsweise, dass interessierte
Sportler hierher kommen, weil sie bei uns
eine hervorragende Infrastruktur vorfinden und
daneben eine vorbildliche Betreuung erfahren.
Gewährleistet wird dies durch die Zusammenarbeit
mit dem Sportwissenschaftlichen Institut,
dem Sportmedizinischen Institut und durch die
Universität als Partnerhochschule des Sports.
Dieses Zusammenspiel der einzelnen Institutionen
läuft hervorragend. Damit die saarländischen
Top-Sportler auch im Lande bleiben, ist es
uns wichtig, so viele Vereine wie möglich in den
ersten Bundesligen zu etablieren. Diesen Weg
sind wir gemeinsam mit den Vereinen gegangen
und können heute 17 Vereine in der 1. Bundesliga
vorweisen – sieben davon wurden Deutsche
Mannschaftsmeister. Auch im Nachwuchs waren
wir noch nie so erfolgreich wie in den vergangenen
Jahren.
„Von einem Olympiastützpunkt
profitieren wir alle!“
Und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang
der Olympiastützpunkt?
Meyer: Der Olympiastützpunkt Rheinland-
Pfalz/Saarland ist natürlich ein Aushängeschild
für uns. Er ist der einzige länderübergreifende
Stützpunkt in Deutschland. Hier werden die Athleten
in den Schwerpunktsportarten Badminton,
Triathlon, Leichtathletik, Ringen und Rudern
betreut. Für die Spitzensportler in diesen Sportarten
ist der Olympiastützpunkt zuständig und