Foto: Klos HANDBALL HVS-Landestrainer Dirk Mathis (rechts) und Jugendkoordinator Christian Schwarzer vermitteln ihre Vorstellungen von modernem Handballspiel an die saarländischen Auswahlspieler. HVS-Nachwuchs auf dem richtigen Weg Yves Kunkel von der JSG Völklingen/Püttlingen und Davide Servello, HG Saarlouis, wurden <strong>für</strong> die Woche nach Ostern zu einem Sichtungslehrgang des Deutschen Handballbundes (DHB) nach Glinde bei Magdeburg eingeladen. Und auch der etablierte Bundesliga-Akteur der HGS, Daniel Fontaine, erhielt vom DHB eine Einladung zum Förderlehrgang <strong>für</strong> talentierte Rückraumspieler zu einem Lehrgang vom 12. bis 14. April in Warendorf. Nach langen Jahren, in denen kein saarländisches Handball-Talent eine Chance auf Einsätze im Nationaltrikot hatte, tut sich also etwas in Sachen Leistungshandball. Während Fontaine vom Bundesliga-Aufstieg der HG Saarlouis sowie den verbesserten Trainingsbedingungen durch seine Mitgliedschaft in der Sportfördergruppe der saarländischen Polizei profitiert, genießen Kunkel und Servello die Förderung von Landestrainer Dirk Mathis, der die beiden Schüler der Eliteschule des Sports in Saarbrücken, dem Gymnasium am Rotenbühl, trainiert. Für die beiden Nachwuchsspieler geht es nun bei dem zweiten Sichtungslehrgang in 2010 darum, sich unter den Augen der Bundestrainer in den Kreis der B-Jugend-Nationalmannschaft zu spielen. Trotz Verletzungspech – Yves Kunkel etwa lädierte sich den Daumen – überzeug- 56 2/2010 ten die Saarländer im Februar bei der DHB- Sichtung in Heidelberg mit in der Vergangenheit undenkbaren Leistungen. „Natürlich konnten wir unsere Spielleistungen nicht ganz so abrufen, da<strong>für</strong> sind einfach zu viele Leistungsträger verletzt oder krank gewesen. Aber Davide hat sich in <strong>das</strong> All-Star-Team der Leistungssportsichtung der zehn südlichen Landesverbände gespielt, war unter den Top Sieben von 120 Handballern“, erzählt Dirk Mathis nicht ohne Stolz. Noch beeindruckender war die Bilanz der Saarländer bei den Leistungstests. Im Bereich Athletik/Turnen deklassierte Yves Kunkel die gesamte Konkurrenz, auch die Mannschaftswertung gewann der HVS, dessen andere Spieler auf den Plätzen Zwei, Vier und Fünf sowie Zehn einkamen. Auch in der Gesamtwertung aller Test – der allgemeinen Athletik, der Koordination sowie handballspezifischer Übungen – kamen drei Saarländer in die Top Zwölf. Nun gilt es <strong>für</strong> Yves Kunkel und Davide Servello, sich in Glinde gegen die besten Spieler der Sichtungen aus dem Norden und dem Süden durchzusetzen, um dann weitere Einladungen der DHB- Trainer zu bekommen. Dass <strong>das</strong> DHB-Trainer- Trio von Christian Schwarzer, dem Jugendkoordinator des HVS, angeführt wird, welcher die beiden Saarländer aus dem täglichen Training bestens kennt, gereicht den beiden sicher nicht zum Nachteil – ein Freifahrtschein ist es aber auch nicht. Auch die erfahrenen DHB-Trainer Klaus-Dieter Petersen und Christoph Armbruster gilt es zu überzeugen. Aber die individuelle und spielerische Klasse dies zu schaffen, haben die beiden Handball-Talente des GaR allemal. Auf den aktuellen Erfolgen ausruhen, <strong>das</strong> tut sich auch Landestrainer Dirk Mathis nicht. So initiierte Mathis gemeinsam mit Handballweltmeister und Nachwuchs-Bundestrainer Christian Schwarzer Anfang Februar eine Multiplikatorenschulung <strong>für</strong> Jugendtrainer der Vereine im Handball-Verband Saar. Mathis und Schwarzer betonten unisono, wie wichtig etwa die Rahmentrainingskonzeption des DHB <strong>für</strong> einen langfristigen, leistungsorientierten Trainingsaufbau ist. „Das Heft ist mit vielen Tipps von Bundestrainer Heiner Brand gestaltet und ist ein excellenter Leitfaden <strong>für</strong> die tägliche Trainingsarbeit“, erklärte Mathis. Auch bei den Ausführungen von Christian Schwarzer und Dirk Mathis zu den nötigen Trainingsumfängen in den jeweiligen Altersklassen staunten einige der gut 60 anwesenden Trainer nicht schlecht. Für Mathis war der Abend an der Hermann Neuberger Sportschule ein erster Schritt: „Das Interesse bei den Trainern ist da, sich öfters auszutauschen, mehr zu kommunizieren. Wir werden den eingeschlagenen Weg nun weitergehen.“ Nicht zuletzt die Erfolge von Fontaine, Kunkel und Servello belegen, <strong>das</strong>s dieser Weg in die richtige Richtung geht. ▲ SEBASTIAN BRÜCKNER
2/2010 57