Landessportverband für das Saarland
Landessportverband für das Saarland
Landessportverband für das Saarland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AUSZEICHNUNG<br />
BRS <strong>Saarland</strong> zeichnete seine Meister aus – Hoffnung auf Olympia<br />
Erfolgsstreben trotz<br />
Handicap<br />
Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und BRS-Präsident Hans Netzer überreichten<br />
Claudia Nicoleitzik, Laura Darimont und Katharina Schett Förderschecks <strong>für</strong> ihre hervorragenden<br />
sportlichen Leistungen.<br />
Die X. Paralympics im kanadischen<br />
Vancouver sind gerade zu Ende:<br />
sie haben eindrucksvoll gezeigt,<br />
<strong>das</strong>s insbesondere die Leistungen<br />
der Athleten im Vordergrund stehen, nicht<br />
deren Behinderung. Motivation und Erfolgsstreben<br />
sind bei allen gleich. Auch beim<br />
Behinderten- und Rehabilitationssportverband<br />
<strong>Saarland</strong> (BRS), der traditionsgemäß in<br />
einer Feierstunde an der Hermann Neuberger<br />
Sportschule gut 80 Sportler aus seinen<br />
Vereinen <strong>für</strong> international und national<br />
herausragende Wettkampfergebnisse und<br />
viele Medaillen im Jahr 2009 ehrte.<br />
Stefan Strobel (RGS Saar), Rollstuhl-Vize-Weltmeister<br />
über 10000 m in der offenen Klasse<br />
T51/52 und dabei Weltrekordler (Klasse T51),<br />
kam einen Tick zu spät, sonst wäre er mit dabei<br />
gewesen, als Sportministerin Annegret Kramp-<br />
Karrenbauer gemeinsam mit BRS-Präsident<br />
Hans Netzer Förderschecks aus dem Topf der<br />
28 2/2010<br />
Spitzensportförderung übergab: an Claudia<br />
Nicoleitzik (TV Püttlingen) - Zweite im Weitsprung<br />
und Dritte über 60 m bei der Deutschen<br />
Hallenmeisterschaft in Leverkusen. - ihre Vereinskameradin<br />
Laura Darimont - Erste im Weitsprung<br />
sowie Dritte im Speerwerfen und über<br />
100 m bei den IWAS Junioren Worldgames -<br />
sowie die Bogenschützin und Paralympics-Teilnehmerin<br />
Katharina Schett (BRS Gersweiler):<br />
Deutsche Meisterin im Einzel, Sechste bei der<br />
WM und Fünfte bei der WM mit der Mannschaft.<br />
Für die Doppel-Silber-Lady von Olympia in<br />
Peking, Claudia Nicoleitzik und ihre Kollegin<br />
Laura Darimont gibt es auch nach erfolgreicher<br />
Hallen-DM 2010 in Halle (zweimal Bronze,<br />
dreimal Silber und einmal Gold) keine Pause:<br />
„Beide wollen sich im Juni <strong>für</strong> die WM 2011 in<br />
Neuseeland qualifizieren“, gibt Trainerin Evi<br />
Raubuch den Trainingstakt vor. Und Alfred<br />
Motsch, Opa und Trainer der Bogenschützin<br />
Katharina Schett, hat schon <strong>das</strong> Weltranglisten-<br />
turnier in England und die EM im französischen<br />
Vichy fest im Visier.<br />
„Seit seiner Gründung im Jahr 2000 richtet<br />
der Förderausschuss Spitzensport ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Belange des Behindertensports“,<br />
sagte Sportministerin Kramp-Karrenbauer.<br />
Die finanzielle Förderung umfasst dabei<br />
neben der individuellen Förderung einzelner<br />
erfolgreicher Athleten auch die Förderung des<br />
„Teams Paralympics“ über die Sporthilfe Rheinland-Pfalz/<strong>Saarland</strong>.<br />
Keine Frage, die Saarländer<br />
wollen zumindest mit diesen vier Sportlern,<br />
falls Stefan Strobels Schadensklasse noch mal ins<br />
Programm aufgenommen wird, zu den Paralympics<br />
2012 nach London.<br />
Aber auch die mehr als 80 Einzelsportler aller<br />
Vereine in den Disziplinen Leichtathletik, Bogen<br />
und Schützen, Schwimmen, Kegeln und Tischtennis<br />
sowie die Deutschen Mannschaftsmeister<br />
(Plätze 1 bis 3) in diesen Sportarten durften sich<br />
über Ehrung durch den BRS-Vorsitzenden Axel<br />
Riedschy und eine Sportjacke freuen. Dass der<br />
Sport als hervorragendes Mittel <strong>für</strong> die Rehabilitation<br />
behinderter Menschen steht, bewiesen<br />
insbesondere die Gehörlosen, die Applaus und<br />
Rampenlicht sichtlich genossen. Bemerkenswert<br />
<strong>das</strong> Ergebnis der RG Hostenbach, die zum 3.<br />
Mal den nationalen Titel im Fußballtennis holten.<br />
Herausragend auch die Leistung des Standvolleyballers<br />
Elmar Sommer, 50, der erst im<br />
Dezember mit dem Nationalteam den Weltmeistertitel<br />
in Kambodscha vor 7000 Zuschauern<br />
(!) verteidigt hatte.<br />
Besonders stolz ist der 6400 Mitglieder in<br />
141 Vereinen starke Verband auf seine gute<br />
Nachwuchsarbeit: „Es tut sich viel“, resümierte<br />
Sportdirektor Edmund Minas, besonders im<br />
Bogen- und Rollstuhlsport, Schwimmen und<br />
Tischtennis. Die jungen Talente geben viel Hoffnung,<br />
beispielsweise Rollstuhlschnellfahrer<br />
David Scherer (Quierschied), die Bogenschützen<br />
Christian Hauser (Gersweiler), der erst 11jährige<br />
Tim Jeckel (Quierschied) oder TT-Meister<br />
Joshua Wagner. Der St. Ingberter sollte<br />
schon mit der bundesdeutschen Nationalmannschaft<br />
kürzlich bei einem Turnier in Dubai antreten<br />
– doch leider fiel <strong>das</strong> Event aus.<br />
An diesem Abend dominierte die Freude über<br />
eine außerordentliche Leistungsvielfalt, mit der<br />
der Saarländische Behinderten- und Rehabilitationssportverband<br />
auch im Ranking mit anderen<br />
Bundesländern überzeugte.<br />
▲ WOLFGANG WEBER