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Landessportverband für das Saarland

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Petrissa Solja mit ihrem Vater Pavel bei der<br />

Spielanalyse.<br />

„Peti“ schlägt weiter<br />

<strong>für</strong> den TTSV auf<br />

Die Hängepartie scheint endlich<br />

vorbei zu sein. Oder doch nicht?<br />

Zumindest <strong>für</strong> die kommenden<br />

beiden Jahre scheint die Zukunft<br />

von Petrissa Solja gesichert zu sein. Um <strong>das</strong><br />

größte Talent im deutschen Frauen-Tischtennis<br />

war seit längerem ein Streit zwischen<br />

der Familie und dem Deutschen Tischtennis-Bund<br />

(DTTB) entbrannt. Der hatte<br />

darauf bestanden, <strong>das</strong>s die mittlerweile 16-<br />

Jährige im deutschen Tischtennis-Zentrum<br />

in Düsseldorf lebt und trainiert. Das hatte<br />

die Familie abgelehnt, nachdem dieses<br />

„Experiment“ bereits vor einem Jahr nicht<br />

gelungen war und ihre Leistungen abgesackt<br />

waren.<br />

Nun wurde rechtzeitig zu den deutschen Meisterschaften<br />

der Damen in Trier, bei der Petrissa<br />

erst im Finale von Kristin Silbereisen (Busenbach)<br />

gestoppt wurde, ein Kompromiss gefunden.<br />

Solja wird die beiden kommenden Jahre die<br />

Fachoberschule in Saarlouis besuchen und dazu<br />

ein Praktikum machen. Gleichzeitig verlängerte<br />

sie ihren Vertrag beim Bundesligisten TTSV<br />

Fraulautern und wird größtenteils in Saarbrücken<br />

oder weiterhin zu Hause in Wörth am<br />

Rhein trainieren. Im Gegenzug wird sie im<br />

Schnitt eine Woche im Monat auch in Düsseldorf<br />

trainieren. Dadurch könne sie in der<br />

Damenförderung des DTTB bleiben und sich <strong>für</strong><br />

internationale Wettkämpfe qualifizieren.<br />

Diese Lösung kommt der Familie entgegen.<br />

„Wäre <strong>das</strong> nicht so gelaufen, wäre ich jetzt auch<br />

in Österreich“, sagt Petrissa klar und deutlich.<br />

Wie ihre Schwester Amelie, die mittlerweile<br />

wegen der Querelen mit dem Verband beim<br />

Champions-League-Sieger in Linz trainiert und<br />

in Villach spielt. Eine Reaktion auf ihre Ausbootung<br />

vor der EM 2009 in Stuttgart sowie der<br />

Tatsache, <strong>das</strong>s der Verband ihr nach dem Verbot<br />

ihrer früheren Belage ihren neuen Spielstil<br />

vorschreiben wollte.<br />

„Ich bin zwar etwas traurig, <strong>das</strong>s ich nicht mehr<br />

mit ihr in einer Mannschaft spielen kann, aber<br />

<strong>für</strong> Amelie war der Wechsel einfach <strong>das</strong> Beste.<br />

Das zeigen auch ihre Ergebnisse in den vergangenen<br />

Wochen“, sagt Peti.<br />

TISCHTENNIS<br />

Für sich selbst hofft sie, <strong>das</strong>s jetzt endlich Ruhe<br />

einkehrt und sie sich wieder auf die wichtigen<br />

Dinge konzentrieren kann: Schule und Tischtennis.<br />

„Aber ich be<strong>für</strong>chte, <strong>das</strong>s da wieder etwas<br />

kommt“, sagt sie gleich. Beispielsweise soll die<br />

Nationalmannschaft kurz vor der Europameisterschaft<br />

in Istanbul im Juli ein längeres Trainingslager<br />

in Schanghai absolvieren. „Wir<br />

kämen erst fünf Tage vor dem Turnier zurück,<br />

<strong>das</strong> ist sehr spät. Außerdem gibt es in China<br />

immer Probleme mit der Ernährung oder Krankheiten,<br />

<strong>das</strong> ist enorm anstrengend. Doch es hieß,<br />

wenn ich dort nicht dabei bin, dürfte ich nicht zur<br />

EM und nicht zu den Olympischen Spielen der<br />

Jugend im August in Singapur.“ Scheint also, als<br />

ob <strong>das</strong> Kapitel der Familie Solja mit dem DTTB<br />

noch nicht beendet ist.<br />

Und doch sei es eine Erleichterung, wenigstens<br />

<strong>für</strong> zwei Jahre vernünftig planen zu können.<br />

Was danach kommt, vermag Petrissa noch nicht<br />

zu sagen. Sie weiß nur eins: „Ich denke, ich werde<br />

meine Möglichkeiten haben, <strong>das</strong> zu tun, was<br />

ich tun will. Ob es nun ein Studium oder eine<br />

Profi-Laufbahn ist.“ ▲ SASCHA SPRENGER<br />

2/2010<br />

Fotos: Ruppenthal<br />

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