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Landessportverband für das Saarland

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Fotos: Hartung (2), Burr (1)<br />

SPORTNOSTALGIE<br />

Der frühere saarländische Weltklasse-Sprinter Edmund Burg ist am 31. März 75 Jahre jung geworden<br />

Wenn die Vergangenheit der<br />

Gegenwart „Guten Tag“ sagt<br />

Siege und Niederlagen, Freude und<br />

Frust. Gegensätze, die im Wettkampf<br />

ständige Weggefährten sind.<br />

Ganz besonders im Spitzensport.<br />

2010 ist solch ein Jahr, <strong>das</strong> den einstigen<br />

saarländischen Klassesprinter Edmund Burg<br />

an eine konträre Saison erinnert. Vor<br />

einem halben Jahrhundert, 1960, errang<br />

und verpasste er stolze Erfolge. In seiner<br />

Erinnerung laufen die Gegensätzlichkeiten<br />

immer noch mit. Edmund Burg ist am 31.<br />

März 75 geworden.<br />

Zwei Große der saarländischen Leichtathletik:<br />

Armin Hary und Edmund Burg.<br />

Krasser Kontrast vor 50 Jahren: Edmund Burg<br />

stellte in Brüssel über 50 Meter in 5,6 Sekunden<br />

den Hallenweltrekord ein. Als Mitglied der<br />

deutschen Sprintstaffel war der Saarländer <strong>für</strong><br />

Olympia in Rom vorgesehen. Tristesse im Vorfeld:<br />

Muskelzerrung im Oberschenkel – aus der<br />

Medaillentraum! LSVS-Präsident Hermann<br />

Neuberger ließ Edmund Burg und Rolf Lacour<br />

(Härtefall bei den Ringern) als Zuschauer an den<br />

Tiber einfliegen. Das Daumendrücken des<br />

Sprinters half: Gold-Triumph der deutschen Staffel!<br />

In dem dicken Erfolgskatalog des Mannes aus<br />

Elversberg stehen lange Kolonnen an Erfolgsdaten.<br />

Neben der Leichtathletik hatte sich da auch<br />

<strong>das</strong> Handballspiel mit viel Erfolg eingenistet. Es<br />

sind zwei Sportarten mit drei Burg-Brüdern<br />

registriert: Hans, Adelbert und Edmund als<br />

Jüngster. Ihre stattliche Titelsammlung: Edmund<br />

stand 41 Mal in den Disziplinen 100, 200, 400<br />

Meter, viermal 100-, viermal 400-m-Staffel<br />

42 2/2010<br />

und im Fünfkampf auf der obersten Stufe des<br />

Treppchens. Adelbert schaffte <strong>das</strong> 17 Mal<br />

(100, 200 Meter, viermal 100-m-Staffel),<br />

Hans über 200 Meter und in der viermal 100m-Staffel.<br />

1976 trauerte der Saarsport: Adelberg<br />

Burg war im Alter von erst 37 Jahren<br />

gestorben.<br />

Der Sport, vor allem die Leichtathletik, ist in<br />

dem Burg-Haus auf der Spicherer Höhe nicht ins<br />

Abseits geraten. Nostalgisch nicht, menschlich<br />

nicht. In Vitrinen und Schubladen hat Edmund<br />

Burg viele Souvenirs aus großen Wettkampf-<br />

Tagen deponiert. Medaillen, Meisterwimpel,<br />

Münzen, Pokale und Ehrenpreise. Ehrennadeln<br />

in Gold von seinen vier Klubs: TV Elversberg,<br />

Borussia Neunkirchen, Karlsruher SC und SV<br />

Saar 05. Dazu die vom Saarländischen Leichtathletik-Bund,<br />

vom Deutschen Leichtathletik-<br />

Verband und die vom Saarländischen Tennisbund,<br />

<strong>für</strong> den Edmund Burg als Trainer im Einsatz<br />

war. Zuletzt ist seine Sammlung 2008 angereichert<br />

worden: Aus der Hand von Klaus Meiser<br />

hat er da die Ehrenplakette des saarländischen<br />

Innenministeriums <strong>für</strong> besondere Verdienste<br />

erhalten. Strahlend wie ein Olympiasieger präsentiert<br />

er dem Besucher ein Stück mit besonders<br />

hohem Erinnerungswert: „Diese Medaille habe<br />

ich bei einem Siegeslauf in Monte Carlo aus der<br />

Hand von Monacos Fürstin Gracia Patricia<br />

erhalten.“ Burg wurde fünfmal mit den Orden<br />

des deutschen Meisters über 100 und 200<br />

Meter dekoriert, war 1976 in Göteborg Staffel-<br />

Weltmeister, 1978 in Viareggio Europameister<br />

mit der Sprintstaffel.<br />

Vergangenheit und Gegenwart sind immer<br />

noch eine menschliche Einheit in Edmund Burgs<br />

Dasein. Heinz Fütterer, Branchenname „der<br />

weiße Blitz“, hat sich neben vielen anderen<br />

Kameraden mehrfach bei seinem Freund knapp<br />

hinter der deutsch-französischen Grenze vorgestellt.<br />

Da wurde munter über Gott und die Welt<br />

geplaudert, <strong>das</strong> Hauptthema „Laufen <strong>für</strong><br />

Deutschland“ aber nicht vergessen. Beruflich<br />

war der Diplom-Ingenieur Burg 35 Jahre lang<br />

amtlich anerkannter Prüfer und Sachverständiger<br />

<strong>für</strong> den Kfz-Verkehr beim TÜV-<strong>Saarland</strong>.<br />

Weitere sportliche Daten des Jubilars: Von<br />

1960 bis 1980 Athlet und Sprint-Trainer beim<br />

SV Saar 05, Stützpunkttrainer sowohl beim SLB<br />

als auch beim DLV. Von 1981 bis 1993 beim<br />

Saarländischen Tennisbund Konditionstrainer<br />

unter anderen <strong>für</strong> Claudia Kohde-Kilsch, Eric<br />

Jelen, Patrick Kühnen und Dirk Dier. Sportliche<br />

Gegenwart: Der Jubilar macht mit 75 noch Fit-<br />

Auch mit 75 noch fit und beweglich: Der<br />

frühere Klassesprinter Edmund Burg aus<br />

Elversberg, der mit Ehefrau Ingrid in Spichern<br />

wohnt.<br />

nessübungen, spielt Tennis und fährt Rad. Die<br />

Leichtathletik-Zunft ist ihm weiter ein guter<br />

Ansprechpartner. Auch zum einstigen Weggefährten<br />

auf der Lauf-Bahn, dem heutigen SLB-<br />

Präsidenten Werner Zimmer, pflegt Burg beste<br />

Kontakte.<br />

Intakt ist <strong>das</strong> Familienleben der Eheleute Ingrid<br />

und Edmund. Der Wohnsitz des Ehepaares<br />

ist häufig konstruktive Anlaufstelle <strong>für</strong> die Töchter<br />

Daniela und Anja, <strong>für</strong> Schwieger- und Enkelkinder.<br />

Schwiegersohn Jörg Panter bewegt sich<br />

auf einem sozialen Sportpfad. Der Extremsportler,<br />

im letzten Oktober auf Hawaii Teilnehmer<br />

an der Ironman-WM, engagiert sich <strong>für</strong> Drogenabhängige<br />

aus dem <strong>Saarland</strong> und aus Rheinland-Pfalz.<br />

Das gespendete Geld wird dem Projekt<br />

„Bio-Log Caritas“ zugeführt. Frühere<br />

Heroin-Abhängige sollen dabei lernen, auf<br />

einem Bauernhof suchtfrei zu leben.<br />

Anlaufstelle <strong>für</strong> viele Freunde aus der Sportszene<br />

war am 31. März <strong>das</strong> Burg-Haus in Spichern.<br />

Motto: Happy birthday und gute<br />

Gesundheit; lieber Edmund!<br />

▲ WILFRIED BURR

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