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BADMINTON Die Liga im neuen Gewand Noch bevor in den Playoffs dieser Saison der erste Ball gespielt war, stand fest, dass sie in der gewohnten Form zum letzten Mal ausgetragen würden. Am 13. März beschloss der Bundesliga-Ausschuss eine umfassende Reform der höchsten deutschen Spielklasse. Die Änderungen im Überblick: Drei anstatt vier Mannschaften in den Playoffs; Sieger der Punkterunde automatisch im Endspiel, Zweiter und Dritter spielen zweiten Finalteilnehmer aus; immer nur ein Spiel, kein Hin- und Rückspiel. Playdowns entfallen; zwei Letztplatzierte steigen ab. Drei anstatt zwei Punkte für einen Sieg in der regulären Runde. Sechs anstatt acht Spiele pro Partie; zweites Herrendoppel und drittes Herreneinzel entfallen. Ab 2011 zehn anstatt acht Teams in der Bundesliga. Joachim Tesche, Teammanager des BC Bischmisheim begrüßt die Reform. „Die reguläre Punkterunde war in den letzten Jahren zunehmend uninteressant geworden. Jetzt wird sie wieder attraktiver“, sagt Tesche. „Außerdem ist die verkürzte Spieldauer zuschauerfreundlicher und wird für mehr Highlights sorgen.“ 38 2/2010 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim Playoff-Serie des 1. B Der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim hat es wieder geschafft. Zum fünften Mal in Folge steht der BCB im Playoff-Finale der Badminton- Bundesliga und greift nach dem Titel. Der Serienmeister der vergangenen vier Jahre besiegte diesmal im Halbfinale die SG EBT Berlin zweimal mit 5:3. Der Gegner im Endspiel heißt nun 1. BC Beuel. Zum Ende der Punkterunde hatte Bischmisheim sein Ziel knapp verpasst, als Spitzenreiter in die K.o.-Spiele zu gehen und mit dem Tabellenvierten Union Lüdinghausen den vermeintlich leichteren Gegner im Halbfinale zu haben. Somit stand am 27. und 28. März das prestigeträchtige Duell mit der SG EBT Berlin bevor. Rückblickend ist man beim BCB froh, dass der Weg ins Finale über einen so harten Gegner führte. „Während der regulären Saison haben unsere größten Konkurrenten, Beuel und Berlin, gegen uns nicht in Bestbesetzung gespielt. Deshalb hatte unsere neue, auch sehr junge Mannschaft noch keine extreme Drucksituation erlebt“, analysiert Teammanager Joachim Tesche. „Im Nachhinein war es also gut für uns, dass wir uns jetzt gegen Berlin beweisen mussten. Das stärkt das Selbstvertrauen für das Finale.“ Die Favoritenrolle in den Spielen am 24. und 25. April sieht Tesche aber beim BC Beuel, der allein im Herrenbereich mit fünf Spielern aus den Top 30 der Weltrangliste aufwartet. Dem Club aus Bonn ist es in dieser Saison als einzigem Team gelungen, Bischmisheim zu schlagen. „Es war sehr knapp damals. Aber mit Blick auf dieses Spiel würde ich sagen, dass wir leicht in der Außenseiterrolle sind“, sagt Tesche, betont aber: „Das ist für uns keine neue Situation. Wir haben keinen unserer Titel mit drückender Überlegenheit gewonnen und immer wieder nominell stärkere Mannschaften geschlagen. Deshalb können wir auch diesmal Meister werden.“ Warum der BCB in der Vergangenheit immer punktgenau Top- Leistungen zeigte und oft besser aufgestellte Gegner besiegte, kann Tesche nicht genau erklären. „Das ist mit den Jahren gewachsen“, sagt er. „Es ist einerseits der Teamgeist, die gute Stimmung in der Mannschaft, der Zusammenhalt. Und andererseits der Ruf, dass wir die engen Spiele immer gewinnen. Das beflü-
CB hält an Olga Konon hat sich im Team etabliert. BADMINTON BCB-Spieler Kestutis Navickas zeigte im Halbfinale Badminton vom Feinsten. gelt unsere Spieler und beeindruckt offensichtlich die Gegner.“ Auch im Halbfinale gegen Berlin hatte Bischmisheim im entscheidenden Moment immer knapp die Nase vorn. „Die Knackpunkte hatten wir an beiden Tagen im Herrendoppel. Also jeweils sehr früh in der Partie. Deshalb war es sehr wichtig, diese Spiele zu gewinnen, um Ruhe in die Mannschaft zu bringen“, sagt Tesche. Im Hinspiel in Berlin waren es Johannes Schöttler und Dieter Domke, die sich nach hartem Kampf mit 19:21, 22:20, 21:19 gegen Choong Wong und Eetu Antti Heino durchsetzten. Im Rückspiel schienen die Routiniers Kristof Hopp und Michael Fuchs gegen Tim Dettmann und Josche Zurwonne am Rande einer Niederlage zu stehen. Zwischenzeitlich lagen sie im dritten Satz 11:16 zurück. Die BCB-Fans zitterten, peitschten das Duo aber unermüdlich nach vorne. Hopp und Fuchs gewannen den Satz nach abgewehrtem Matchball schließlich mit 23:21. Für das Finale sieht der Teammanager noch Steigerungspotenzial in der Mannschaft. „Emma Wengberg und Olga Konon haben gegen das starke Berliner Doppel Nicole Grether und Juliane Schenk zwei sehr gute Spiele gemacht. Sie finden immer besser zusammen“, erklärt Tesche. „Auch Kestutis Navickas und Dieter Domke gewinnen nach ihren langen Verletzungspausen immer mehr Sicherheit und Selbstvertrauen.“ Und dass es an Einsatz und Siegeswillen nicht fehlt, hat der BCB schon oft bewiesen. Im Finale gegen Beuel spielt der BC Bischmisheim am Samstag, 24. April, um 14 Uhr zunächst zu Hause in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken. Tags darauf geht es nach Bonn. Der BCB setzt für einen Fan-Bus ein und hofft auch auswärts auf lautstarke Unterstützung. Anmeldung bei Tim Peiler, Tel. (0681) 3879- 442 oder per E-Mail: tim@bc-bischmisheim.de. Nähere Informationen auch auf der Internetseite www.bc-bischmisheim.de. ▲ STEFANIE MARSCH Nachwuchs bei saarländischen Spitzensportlern Ihr erstes Badminton-Bundesligaspiel hat sie bereits live erlebt, und die Deutsche Triathlon-Union hat auch vorsichtshalber schon mal einen Startpass geschickt. Schließlich dürfte der kleinen Emilia Franzmann das sportliche Talent in die Wiege gelegt sein. Mama Joelle Franzmann ist mehrfache deutsche Meisterin im Triathlon, nahm zweimal an Olympischen Spielen teil und feierte Erfolge im Weltcup. Papa Joachim Tesche wurde im Badminton deutscher Mannschaftsmeister mit dem 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim und deutscher Meister im Herrendoppel. Beste Sport-Gene also für Emilia, die am 15. Februar um 23.31 Uhr zur Welt kam. „Ich denke, einen Ball sollte sie auf jeden Fall fangen können“, scherzt Joachim Tesche. ▲ STEFANIE MARSCH 2/2010 Fotos: Wieck (1), Becker & Bredel (1), Marsch (1) 39
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