Z13/14 Leseprobe :: Gehört er nun zu uns, oder? Was man über den Islam wissen sollte ...
Diese Doppelausgabe des Magazin Z bringt umfassende Hintergrundinformation über den Islam. Angst vor Islamisierung oder deren Ignoranz hat meist mit Informationsmangel zu tun. Mit dieser Ausgabe kann der Mangel behoben werden.
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Leitthema<br />
Säkularisi<strong>er</strong>ung bestand und besteht nicht. Denn<br />
wie eingangs dargelegt gehört es <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Grundlagen<br />
des <strong>Islam</strong>s, dass Allah niemals ruht, und das<br />
„Reich Gottes“, das die christliche Tradition <strong>er</strong>st<br />
am Ende d<strong>er</strong> Zeit <strong>er</strong>warte, existi<strong>er</strong>e b<strong>er</strong>eits: Es ist<br />
das fortwährend durch Allah geschaffen w<strong>er</strong><strong>den</strong>de<br />
Diesseits. Einen vom Menschen in eigen<strong>er</strong> V<strong>er</strong>antwortlichkeit<br />
<strong>zu</strong> gestalten<strong>den</strong> Daseinsb<strong>er</strong>eich gibt<br />
es nicht.<br />
d<strong>er</strong> Koran <strong>den</strong> Muslimen <strong>zu</strong>spricht: „Ihr seid die<br />
beste Gemeinschaft, die für die Menschen gestiftet<br />
wurde“ 2 .<br />
Diese „beste Gemeinschaft“ v<strong>er</strong>dankt ihre H<strong>er</strong>ausbildung<br />
und ihren Fortbestand <strong>den</strong> ulama, <strong>den</strong><br />
Schariagelehrten. Sie v<strong>er</strong>mitteln <strong>den</strong> Muslimen<br />
die auf Koran und Hadith aufbauende Weltdeutung<br />
und Daseinsord<strong>nun</strong>g. Die Einzelheiten, so<br />
d<strong>er</strong> Anspruch, w<strong>er</strong><strong>den</strong> durch V<strong>er</strong>standesschlüsse<br />
aus Koran- und Hadith-Aussagen h<strong>er</strong>geleitet. Die<br />
Autorität beid<strong>er</strong> Quellen gilt ebenfalls als durch<br />
V<strong>er</strong>standesschluss gesich<strong>er</strong>t: Da ihr Inhalt auf<br />
Allah <strong>zu</strong>rückgehe, müsse <strong>er</strong> wahr sein, auch wenn<br />
d<strong>er</strong> schwache V<strong>er</strong>stand des Menschen <strong>man</strong>che<br />
ihr<strong>er</strong> Aussagen nicht begreife. Dem Muslim, d<strong>er</strong><br />
diese Vorgaben billigt, <strong>er</strong>scheint d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> als d<strong>er</strong><br />
V<strong>er</strong>standesglaube schlechthin.<br />
Gleichwohl gab es V<strong>er</strong>suche, diesen <strong>zu</strong> postuli<strong>er</strong>en<br />
od<strong>er</strong> wenigstens die Natur<strong>wissen</strong>schaften<br />
ab<strong>zu</strong>lösen von d<strong>er</strong> koranischen Grundlage und<br />
trotzdem an d<strong>er</strong> zweigliedrigen Bezeugungsformel<br />
fest<strong>zu</strong>halten. Sie v<strong>er</strong>mochten jedoch nicht<br />
<strong>zu</strong> üb<strong>er</strong>zeugen, <strong>zu</strong> eklatant waren die Unstimmigkeiten.<br />
Unabhängig von d<strong>er</strong> europäischen<br />
H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung gab es im 19. Jahrhund<strong>er</strong>t<br />
Reformbestrebungen, die die K<strong>er</strong>nbotschaft des<br />
Korans von allen Trübungen befreien <strong>sollte</strong>n.<br />
„Es gibt keinen Gott auß<strong>er</strong> Allah“ – insbesond<strong>er</strong>e<br />
dies<strong>er</strong> Satz <strong>sollte</strong> nicht mehr beeinträchtigt w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />
durch die „Beigesellungen“, die in d<strong>er</strong> „besten<br />
Gemeinschaft“ um sich gegriffen hätten. Als<br />
Beispiele für eine solche sündhafte „Beigesellung“<br />
galten die komplizi<strong>er</strong>ten V<strong>er</strong>fahren, wie<br />
die Scharianormen h<strong>er</strong>geleitet wur<strong>den</strong>. Allein<br />
die ulama konnten das, was ihnen <strong>den</strong> Status von<br />
Glaubensautoritäten v<strong>er</strong>lieh. Man müsse sich wied<strong>er</strong><br />
streng an <strong>den</strong> Koran und <strong>den</strong> Hadith halten,<br />
so die Ford<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Reformbestrebungen.<br />
Seit Ende des 18. Jahrhund<strong>er</strong>ts konnte in d<strong>er</strong> islamischen<br />
Welt jedoch nicht mehr geleugnet w<strong>er</strong><strong>den</strong>,<br />
dass die europäische Zivilisation d<strong>er</strong> eigenen üb<strong>er</strong>legen<br />
war. Wie konnte die Deutungshoheit d<strong>er</strong> ulama,<br />
wie konnte d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> selbst bestehen angesichts<br />
ein<strong>er</strong> Kultur, für die Welt und Gott klar getrennt sind?<br />
Die Möglichkeit ein<strong>er</strong> islamischen Aufklärung, ein<strong>er</strong><br />
Dieses W<strong>er</strong>te-Magazin ist Teil eines gemeinnützigen Projekts.<br />
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Z für Zukunft<br />
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