Schlesien - Schlösser im Hirschberger Tal - Manfred Maronde
Schlesien - Schlösser im Hirschberger Tal - Manfred Maronde
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Traum ist ein "Öko-Bauhaus" mit der gleichen Bedeutung wie einst das Bauhaus in We<strong>im</strong>ar<br />
und Dessau. Eine Flagge hat sein verstorbener Onkel, ein berühmter Grafiker, bereits<br />
entworfen (Bild vorige Seite unten rechts).<br />
3.2 Erdmannsdorf/Mysłakowice<br />
Die Gemeinde mit etwa 4.500 Einwohnern liegt etwa auf halben Wege<br />
zwischen Hirschberg und Krummhübel entlang der Flüsse Bober und<br />
Lomnitz. Die Ursprünge von Erdmannsdorf reichen zurück bis 1305. Zuerst<br />
den Herren von Molberg gehörend, ging der Besitz zwei Jahrhunderte später<br />
an Hans von Zedlitz, später die Familie von Stange und schließlich 1595 an<br />
die Familie von Reibnitz. Max<strong>im</strong>ilian Leopold von Reibnitz ließ 1751 einen<br />
Vorgängerbau zu einem zweigeschossigen, dreiflügeligen Haus mit<br />
Mansarddach barock umbauen. Es folgten drei weitere Besitzer.<br />
1816 tauschte der pensionierte, in den Grafenstand erhobene, Generalfeldmarschall August<br />
Neithardt von Gneisenau sich dieses Gut gegen ein anderes ein. Er schrieb damals: "Die<br />
Gegend ist h<strong>im</strong>mlisch, die Mittagsseite (zur Schneekoppe) großartig, die Mitternachtsseite<br />
(nach Lomnitz) höchst lieblich. Da sind Wälder und Teiche und Waldung und die schönsten<br />
Wiesen. Ich hoffe, mit einiger Verstandesanstrengung, eines der schönsten Güter zu bilden,<br />
das die Erde hat."<br />
Graf Gneisenau ließ das Schloss<br />
klassizistisch umgestalten und um<br />
ein Mezzanin sowie ein<br />
durchfenstertes Belvedere mit<br />
Flachkuppel erhöhen. König<br />
Friedrich Wilhelm III., der häufig hier<br />
zu Besuch kam, erwarb das Schloss<br />
1832 nach Gneisenaus Tod für<br />
136.000 <strong>Tal</strong>er. Er ließ<br />
es als Sommersitz für<br />
die königliche Familie<br />
einrichten. Anders als<br />
manchmal berichtet,<br />
wirkte der<br />
Oberbaudirektor Karl<br />
Friedrich Schinkel nur mit wenig Einfluss auf den Umbau von<br />
Schloss Erdmannsdorf, er beriet seinen König lediglich zur<br />
Werterhaltung und Ausstattung. Zusätzlich zur Renovierung<br />
wurden eine Orangerie sowie ein Kavalierhaus seitlich<br />
errichtet. Unter dem Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné<br />
wurde einer der schönsten Landschaftsgärten <strong>Schlesien</strong>s<br />
angelegt. 31<br />
Die evangelische Pfarrkirche entwarf Schinkel von 1836 - 40;<br />
der Portikus mit altrömischen Säulen aus Pompeji wurde 1858<br />
vorgebaut. König Friedrich Wilhelm III. überließ 1838 einen<br />
großen Teil seines Grundbesitzes in Erdmannsdorf an<br />
31 Buch: DTdSuG, Seiten 379 - 381<br />
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