Schlesien - Schlösser im Hirschberger Tal - Manfred Maronde
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Die Oder misst bis zur Einmündung in die Ostsee heute 866 Kilometer; vor den<br />
Begradigungen war sie etwa 1.040 Kilometer lang. Sie entspringt in 554 Metern Höhe <strong>im</strong><br />
Odergebirge, durchfließt die Mährische Pforte bis Oderberg nach Nordosten und schlägt<br />
dann eine nordwestliche, schließlich nördliche Richtung ein. Für die Schifffahrt, früher wegen<br />
des schwankenden Wasserstandes nicht voll ausgenutzt, wurden hohe Mittel aufgewendet.<br />
Die mittlere Abflussmenge liegt bei 584 Kubikmeter je Sekunde, womit die Oder nach Rhein,<br />
Donau, Inn und Elbe an fünfter Stelle der wasserreichsten deutschen Flüsse liegt. Ab der<br />
Neißemündung bildet die Oder die deutsch-polnische Grenze, bis diese südlich von Stettin<br />
strikt nach Norden auf das Oderhaff abbiegt. 6<br />
1.4 Riesengebirge mit Schneekoppe<br />
Dieser höchste Teil der Sudeten erstreckt sich von den Quellen des Zackens südöstlich bis<br />
zu denen des Bobers, etwa 37 Kilometer lang und 22 bis 25 Kilometer breit. Auf dem Kamm<br />
verläuft die schlesisch-böhmische und heute polnisch-tschechische Grenze. Im Nordwesten<br />
hängt das Riesengebirge über einen Sattel mit dem Iserkamm zusammen, <strong>im</strong> Osten ist es<br />
durch die Landeshuter Pforte vom Waldenburger Bergland getrennt. Anders als <strong>im</strong> Süden<br />
fällt es nach Norden steil ins <strong>Hirschberger</strong> <strong>Tal</strong> ab. 7<br />
Der höchste Berg <strong>im</strong> Riesengebirge ist mit 1.602 Meter die<br />
Schneekoppe (polnisch ŚnieŜka, tschechisch Sněžka). Sie ist<br />
damit der höchste Berg <strong>Schlesien</strong>s (einst auch Preußens, Foto<br />
rechts auf einer Tasse aus der KPM von Friedrich Wilhelm III.<br />
1830, Schlesisches Museum Görlitz) und Tschechiens.<br />
Geologisch ist sie ein Granitkegel mit Schieferhaube, von Gneis-<br />
und Gl<strong>im</strong>merschieferplatten bedeckt. Auf dem Gipfel stehen eine<br />
Laurentius-Kapelle, welche die Grafen Schaffgotsch ab 1665<br />
errichten ließen, eine Wetterstation und die futuristisch anmutende<br />
polnische Bergbaude aus den frühen 70er Jahren, <strong>im</strong> Volksmund<br />
UFO genannt. Während von tschechischer Seite ein Lift bis zum<br />
Gipfel führt, kann von polnischer Seite von Krummhübel (Karpacz)<br />
aus nur bis zur Kleinen Koppe auf 1.377 Meter gefahren werden. 8<br />
Während unserer Reise sollte auch die Schneekoppe bestiegen werden, was jedoch<br />
fehlschlug. Es lag aber nicht an der Angst vor der Atombombe! Einige Wochen nach unserer<br />
Rückkehr berichteten Zeitungen von einem Beitrag <strong>im</strong> staatlichen tschechischen<br />
Frühstücksfernsehen CT2. Computer-Hacker waren eingedrungen und hatten die s<strong>im</strong>ulierte<br />
Detonation auf dem Riesengebirge eingespeist - unkommentiert. 9 Vielleicht aber wollte<br />
Rübezahl uns nicht vorlassen?<br />
Carl (nicht Gerhart) Hauptmann sinnierte einst über das Riesengebirge und Rübezahl: "Das<br />
ist das großartige Gehe<strong>im</strong>nis, dass Rübezahl als der Geist des Riesengebirges mit Händen<br />
nicht zu packen ist, und ich glaube, dass Rübezahl in Urzeiten die Riesentochter zum Weibe<br />
nahm. Und dass das Riesengebirge in seiner gedehnten Erdwucht und seiner ewigen<br />
Frühlings-Fruchtbarkeit selber die verzauberte Riesentochter ist, die weithin in alle Lande<br />
sichtbar unter dem hellen Sommerh<strong>im</strong>mel aufragt und gewaltig gedehnt unter den<br />
nächtlichen Sternen. Und dass Rübezahl der seit alters versklavte Riese 'Hin und Her' ist,<br />
weil er für die ewig fruchtbare Riesin wie das Vogelmännchen für die brütende Vogelfrau zu<br />
sorgen hat." 10<br />
6 Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Oder<br />
7 NGV, Band 8, Seite 186<br />
8 Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Schneekoppe<br />
9 Zeitung: Mitteldeutsche Zeitung vom 18.06.2007<br />
10 Buch: BaS, Seite 141<br />
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