Schlesien - Schlösser im Hirschberger Tal - Manfred Maronde
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3.7 Arnsdorf/Miłkow<br />
Das barocke Schloss, eine Dreiseitanlage<br />
um einen kleinen Ehrenhof mit zwei<br />
Geschossen und Mansarddach, wurde in<br />
der Literatur schon <strong>im</strong>mer selten erwähnt.<br />
Möglicherweise gab es hier schon <strong>im</strong><br />
Mittelalter vor 1355 einen Adelssitz, der<br />
durch die Hussiten zerstört wurde. Graf<br />
Carl Heinrich<br />
von Zierotin<br />
kaufte 1656<br />
Arnsdorf und ließ ab 1677 das Schloss errichten. Drei weitere<br />
Eigentümer folgten, deren letzter, Graf Johann Nepomuk zu<br />
Lodron-Laterano, es nach einem Brand 1778 barockisieren ließ.<br />
Seine Erbin heiratete Bernhard Maria Graf von Matuschka-<br />
Toppolczan, dessen von seinem Vater geerbte naturkundliche<br />
Sammlung über <strong>Schlesien</strong> hinaus bekannt war. 42<br />
Ende des 19. Jh. wurde das Schloss in Teilen umgebaut, insbes.<br />
erhielt die Fassade neobarocke Ergänzungen. Bis 1945 blieb<br />
Arnsdorf der Stammsitz der Linie Matuschka. Danach wurde es<br />
Erholungshe<strong>im</strong> und 1978 durch den regionalen Verband für<br />
Landwirtschaftstechnik und -industrie renoviert. Seither wurde<br />
offenbar nichts mehr investiert; <strong>im</strong> Schloss wird ein einfacher<br />
Hotelbetrieb mit Gastronomie geführt. - Wir gingen nur kurz in den<br />
Flur und einmal um das Haus über den Rasen.<br />
3.8 Schildau/Wojanów<br />
Herren von Schildau wurden bereits 1281 erwähnt. Über ein "Festes Haus" oder eine<br />
Wehranlage ist jedoch nichts bekannt. 1299 kam der Besitz in die Familie von Zedlitz.<br />
Nikolaus Freiherr von Zedlitz und N<strong>im</strong>mersath ließ 1603 einen Neubau errichten; seine<br />
Familie blieb hier bis 1696. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss 1642 beschädigt;<br />
Christoph von Zedlitz erneuerte das zerstörte Gebäude 1667.<br />
Nach drei weiteren Besitzern kam Schildau 1754 an den <strong>Hirschberger</strong> Kaufmann Daniel von<br />
Buchs, der das Renaissance-Schloss barock überformen und modernisieren ließ. Nach<br />
einem Zwischenbesitzer kam das Eigentum an den kurländischen Gehe<strong>im</strong>en Justizrat Karl<br />
Albrecht Ike, der es ab 1832 durch einen Schinkelschüler zur jetzigen markanten<br />
Erscheinung mit vier runden hohen Ecktürmen umbauen ließ. König Friedrich Wilhelm III.<br />
kaufte Schildau als Geschenk für seine Tochter, welche die Gartenfassade mit reicheren<br />
neogotischen Details von einem<br />
Stülerschüler verändern ließ. Peter Joseph<br />
Lenné ließ den ausgedehnten<br />
Landschaftspark am Bober entlang anlegen,<br />
auf dessen gegenüber liegendem<br />
Uferstreifen der Park von Schloss Lomnitz<br />
liegt.<br />
42 Buch: DTdSuG, Seite 378<br />
Prinzessin Luises Tochter Marie,<br />
verheiratete Fürstin zu Wied, ließ 1906<br />
Schloss Schildau umfassend renovieren und<br />
verkaufte es zwei Jahre darauf an<br />
Oberleutnant Karl Krieg (sic!). Im Zweiten<br />
Weltkrieg waren hier Gefangene interniert,<br />
C:\Dokument\Reiseber\SchlesiC.doc 27.01.2008 Seite 24 von 62