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Drei Jahrhunderte Agrarwissenschaft in Russland: Von 1700 ... - IAMO

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VORWORT<br />

ALEXANDER ALEXANDROWITSCH NIKONOW, letzter Präsident der Allunions-<br />

Len<strong>in</strong>-Akademie der Landwirtschaftswissenschaften (WASCHNIL) von 1984<br />

bis 1992, veröffentlichte 1995 das <strong>in</strong> <strong>Russland</strong> viel beachtete Buch "Die Spirale<br />

e<strong>in</strong>es mehrhundertjährigen Dramas: <strong>Agrarwissenschaft</strong> und Agrarpolitik <strong>Russland</strong>s<br />

(XVIII-XX. Jahrhundert)". 1 In ihm schildert er die Entwicklung der russischen<br />

<strong>Agrarwissenschaft</strong> und der russischen Agrarpolitik <strong>in</strong> ihren Zusammenhängen<br />

und Wechselwirkungen. Dazu gehören auch die brutalen E<strong>in</strong>griffe der<br />

Politik, vor allem Stal<strong>in</strong>s, <strong>in</strong> das Leben der Wissenschaftler, das nicht selten mit<br />

deren Tode endete. Jedoch starb IWAN POSOSCHKOW bereits 1726 im Gefängnis,<br />

<strong>in</strong> das ihn die Nachfolger<strong>in</strong> PETERs des Großen, KATHARINA I., 1725 auf Grund<br />

se<strong>in</strong>es "Buch(es) über Armut und Reichtum" "wegen wichtiger geheimer Staatssachen"<br />

e<strong>in</strong>gesperrt hatte.<br />

NIKONOWs Buch hat für <strong>Russland</strong> e<strong>in</strong>en besonderen Wert. NIKONOW stellte sich<br />

das Ziel, die Gesellschaft mit der russischen Agrargeschichte, die während der<br />

Sowjetzeit verfälscht worden ist, sowie den bedeutenden russischen <strong>Agrarwissenschaft</strong>lern<br />

bekannt zu machen, die vor der Revolution nichtmarxistische<br />

Standpunkte bzw. nach STALINs alle<strong>in</strong>iger Machtübernahme andere (z.T. durchaus<br />

marxistische) Auffassungen als dieser vertreten hatten, und deshalb totgeschwiegen,<br />

verfolgt bzw. umgebracht worden s<strong>in</strong>d. Gleichzeitig sollte mit der<br />

Wiederentdeckung ihrer Lehren e<strong>in</strong> Beitrag zur Diskussion über die erforderliche<br />

Agrarreform geleistet werden.<br />

Die positive Aufnahme des von mir herausgegeben Buches "Alexander Wasiljewitsch<br />

Tschajanow – Die Tragödie e<strong>in</strong>es großen Agrarökonomen" veranschaulichte<br />

mir, dass, bed<strong>in</strong>gt durch den Nationalsozialismus und den kalten Krieg<br />

bzw. e<strong>in</strong>seitige Informationen <strong>in</strong> der DDR, <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e Lücke <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die Kenntnis der russischen <strong>Agrarwissenschaft</strong> besteht. Es erschien mir deshalb<br />

s<strong>in</strong>nvoll, mich NIKONOWs Buch zuzuwenden. Ich überlegte, ob ich das gesamte<br />

1 NIKONOW, A. A. (1995): Die Spirale e<strong>in</strong>es mehrhundertjährigen Dramas: <strong>Agrarwissenschaft</strong><br />

und Agrarpolitik <strong>Russland</strong>s (XVIII-XX. Jahrhundert), Verl. Enzyklopedija possijskich<br />

dereven’, Moskau (russ.).<br />

NIKONOW, A. A. (2000): Autobiografie, <strong>in</strong>: PETRIKOW, A. W., SCHMELJOW, G. I. (Hrsg.):<br />

Das theoretische Erbe der Agrarökonomen der 50-80er Jahre und die gegenwärtige Reform<br />

<strong>in</strong> der Landwirtschaft, Verl. Academia, Moskau, S. 213-220 (russ.).

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