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Schicksalsschlag Schlaganfall Schicksalsschlag ... - Feierabend

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Brillenfreiheit<br />

im Alter?<br />

Neue Multifokallinsen<br />

verbessern<br />

Sehqualität<br />

Tätigkeiten des täglichen Lebens sind<br />

wieder ohne Brille möglich<br />

Der Graue Star kann<br />

nur operativ behandelt<br />

werden<br />

Am Grauen Star erkrankt<br />

jeder Mensch früher oder<br />

später–er muss nur alt genug<br />

werden! In der Gruppe der<br />

über 65-Jährigen ist jeder<br />

Zweite vom Grauen Star (Katarakt)<br />

betroffen.<br />

Einzige Behandlungsmöglichkeit<br />

ist eine Operation,<br />

bei der die getrübte Augenlinse<br />

durch eine Kunstlinse<br />

ersetzt wird– die sogenannten<br />

Intraokularlinse. Etwa<br />

600.000 Intraokularlinsen<br />

werden in<br />

Deutschland<br />

jährlich<br />

eingesetzt,<br />

es kommt<br />

entweder<br />

eine Monofokallinse<br />

oder<br />

eine Multifokallinse<br />

zum Einsatz.<br />

Monofokallinsen bündeln<br />

das Licht in einem einzigen<br />

Punkt, das bedeutet der Patient<br />

sieht nur in einer bestimmten<br />

Entfernung scharf,<br />

meistens in der Ferne.<br />

Für alle anderen Sehbereiche<br />

benötigt er eine oder zwei<br />

Sehhilfen bzw. eine Gleitsichtbrille.<br />

16 ■ September 2006 www.apothekenkurier.de<br />

Störeffekte nach Operation<br />

sind möglich<br />

Multifokallinsen sollen–ähnlich<br />

wie eine Gleitsichtbrille<br />

– dem Patienten sowohl im<br />

Nah- als auch Fernbereich eine<br />

optimale Sicht erlauben.<br />

Sie arbeiten entweder nach<br />

dem Prinzip der Diffraktion<br />

(Lichtbeugung) oder der Refraktion<br />

(Lichtbrechung).<br />

Bei der Lichtbrechung werden<br />

die Lichtstrahlen zu einem<br />

festen Brennpunkt hin<br />

gekrümmt, wenn sie<br />

die glatte,<br />

gleich-<br />

mäßige Linse durchdringen.<br />

Bei der Diffraktionsoptik<br />

trifft das Licht auf eine Linsenoberfläche<br />

mit kreisförmigen<br />

Stufen, deren Abstände<br />

zum Rand der Linse<br />

schmaler werden. An diesen<br />

Stufen wird das einfallende<br />

Licht gebündelt, ähnlich<br />

wie Wasser, das auf ein<br />

Hindernis trifft. An den<br />

Schneidepunkten der resultierenden<br />

Lichtwellen entstehen<br />

scharfe Bilder und<br />

ermöglichen die Sehschärfe<br />

in mehreren Bereichen.<br />

In der Praxis boten Multifokallinsen<br />

häufig nicht die<br />

gewünschte Sehqualität. Viele<br />

Patienten klagten über<br />

Blendungseffekte, Lichthöfe<br />

oder verminderte Kontraste.<br />

Häufig erwiesen sich<br />

die Störeffekte als so gravierend,<br />

dass die Linse wieder<br />

entfernt werden musste.<br />

Hinzu kommt, dass<br />

die meisten<br />

Patienten<br />

trotz<br />

Operation<br />

nicht auf<br />

eine zusätzliche Sehhilfe verzichten<br />

konnten.<br />

Neue Technologie<br />

optimiert Sehqualität<br />

Eine neue Linsen-Technologie<br />

kombiniert nun erstmals<br />

refraktive und diffraktive<br />

Optikbereiche und op-<br />

timiert über eine sogenannte<br />

„Apodisierung“ die Sehqualität<br />

zusätzlich.<br />

Bei der Apodisierung wird<br />

die Höhe der Diffraktionsstufen<br />

mikrofein zum Linsenrand<br />

hin verringert. Damit<br />

werden Streueffekte<br />

vermieden, die entstehen,<br />

wenn sich das Licht beim<br />

Auftreffen auf eine Stufenkante<br />

auffächert. Das schafft<br />

weiche Übergänge zwischen<br />

Nah- und Fernbrennpunkten<br />

und verringert störende<br />

Lichteffekte. Für den Patienten<br />

bedeutet das eine verbesserte<br />

Kontrast- und Tiefenschärfe.<br />

Nebeneffekte wie<br />

Lichthöfe, Blendempfindlichkeit<br />

und Nachtsichtprobleme<br />

werden minimiert. Über 80<br />

Prozent der Operierten können<br />

anschließend auf eine<br />

Brille verzichten.<br />

Kassen zahlen neue<br />

Linsengeneration<br />

nicht<br />

Da die Kassen nur die „medizinisch<br />

ausreichende Behandlung“<br />

sicherstellen müssen,<br />

wird beim Grauen Star<br />

nur die Implantation monofokaler<br />

Intraokularlinsen bezahlt.<br />

Multifokallinsen werden<br />

wegen des höheren<br />

Preises von<br />

500 – 1.000 €<br />

nicht erstattet.<br />

Soll eine<br />

Multifokallinse<br />

der neuestenGeneration<br />

zum Einsatz<br />

kommen,<br />

muss der Patient alle<br />

Kosten übernehmen – auch<br />

die der Operation, obwohl<br />

der Implantationseingriff absolut<br />

identisch ist. Die Kosten<br />

für den Kassenpatienten<br />

betragen pro Auge zwischen<br />

2.000 und 2.500 €.<br />

Privatkassen erstatten die<br />

neue multifokale Linse in<br />

der Regel.<br />

Monofokaler Seheindruck Multifokaler Seheindruck

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