Schicksalsschlag Schlaganfall Schicksalsschlag ... - Feierabend
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DIABETES KURIER<br />
Informationen des Apotheken Kurier für Diabetiker<br />
Diabetes: Achtung vor<br />
üblen Folgen<br />
Gerne werden die drohenden Folgen eines Diabetes unterschätzt. Doch Diabetiker,<br />
die nicht ideal eingestellt sind bzw. nicht optimal behandelt werden, leben riskant.<br />
Ist der Blutzuckerspiegel über<br />
längere Zeit zu hoch (nüchtern<br />
über 126 mg/dl), können<br />
schwere Folgeschäden<br />
an verschiedenen Organen<br />
entstehen. Die zu hohen Zuckerkonzentrationen<br />
im Blut<br />
greifen die großen wie die<br />
kleinen Blutgefäße an und<br />
schädigen das Nervensystem.<br />
Diabetische Neuropathie(Nervenerkrankungen):<br />
Zu hohe Blutzuckerkonzentrationen<br />
schaden Nervenzellen<br />
und kleinen Blutgefäßen,<br />
die die Nervenfasern<br />
versorgen. Sind davon die Extremitäten<br />
betroffen, kommt<br />
es zu Missempfindungen und<br />
Taubheitsgefühlen, auch das<br />
Schmerz- und Temperaturempfinden<br />
ist dann beeinträchtigt.<br />
Werden zudem innere<br />
Organe in Mitleidenschaft<br />
gezogen, macht sich<br />
dies in Problemen bei der<br />
Herz-Kreislauf-Regulation<br />
oder durch Verdauungsstö-<br />
rungen bemerkbar. Vorsicht<br />
ist geboten: nach 25 Jahren<br />
Diabetes steigt das Risiko für<br />
eine solche Neuropathie auf<br />
rund 50 Prozent.<br />
Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen:<br />
Leider werden auch die<br />
großen Blutgefäße, die Herz<br />
und Gehirn versorgen, durch<br />
ständig überhöhten Blutzucker<br />
oft angegriffen. Entwickelt<br />
sich bei Diabetes<br />
eine Arteriosklerose früher<br />
und ausgeprägter als bei<br />
Stoffwechselgesunden. Statistisch<br />
gesehen treten Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen bei<br />
Diabetikern viermal so oft<br />
auf wie bei Nichtdiabetikern.<br />
Häufige Begleiterkrankungen<br />
des Typ-2-Diabetes, wie<br />
etwa Bluthochdruck oder<br />
Fettstoffwechselstörungen,<br />
erhöhen das Risiko zusätzlich.<br />
Sehr viele Diabetiker<br />
sterben am Herzinfarkt, außerdem<br />
haben sie ein zwei-<br />
bis dreimal so hohes Risiko,<br />
einen <strong>Schlaganfall</strong> zu erleiden.<br />
Diabetischer Fuß:<br />
Diabetiker leben im wahrsten<br />
Sinne des Wortes auf gefährlichem<br />
Fuß: Durchblutungsstörungen<br />
und Schäden<br />
am peripheren Nervensystem<br />
bescheren vielen ein<br />
diabetisches Fußsyndrom.<br />
Das schlecht versorgte Gewebe<br />
ist anfällig für Infektionen<br />
und aufgrund der<br />
verminderten Schmerzempfindung<br />
werden Druckstellen<br />
häufig gar nicht bemerkt.<br />
Schon harmlose Verletzungen<br />
können zu schlecht heilenden<br />
Wunden und sich<br />
ausbreitenden Entzündungen<br />
führen. Schlimmstenfalls<br />
müssen einzelne Zehen<br />
oder der ganze Fuß amputiert<br />
werden. Die Gefahr, dass<br />
sich ein Fußgangrän (tiefreichender<br />
Hautdefekt) entwickelt,<br />
ist bei Diabetikern<br />
20- bis 50-mal größer als bei<br />
Stoffwechselgesunden.<br />
Augenerkrankungen<br />
(diabetische Retinopathie):<br />
Die sensiblen, feinen Blutgefäße<br />
der Netzhaut werden<br />
schnell einmal geschädigtmit<br />
dem Resultat eines sich<br />
radikal verschlechternden<br />
Sehvermögens. Dann kann<br />
es zu Gefäßverschlüssen und<br />
inneren Blutungen im Auge<br />
und sogar zu einer Netzhautablösung<br />
kommen. Unbehandelt<br />
können sämtliche<br />
dieser Veränderungen, insbesondere<br />
aber die Netzhautablösung,<br />
zu absoluter Blindheit<br />
führen. Dieses Schicksal<br />
ereilt in Deutschland im Jahr<br />
etwa 3.000 bis 4.000 Diabetiker.<br />
Vor allem Typ-1-Diabetiker<br />
bekommen es oft mit<br />
einer Retinopathie zu tun.<br />
Insgesamt haben Diabetiker<br />
im Gegensatz zu Gesunden<br />
ein fünfmal höheres Risiko<br />
zu erblinden.<br />
Nierenerkrankungen<br />
(diabetische Nephropathie):<br />
Werden die feinen Nierengefäße<br />
geschädigt, macht sich<br />
das zunächst durch Eiweißausscheidung<br />
im Urin (Mikroalbuminurie)<br />
bemerkbar.<br />
Geht dieser Prozess unbehandelt<br />
weiter, können die<br />
Nieren Giftstoffe nicht mehr<br />
filtern, was zu einem komplettem<br />
Nierenversagen führen<br />
kann. Auch mit Blick<br />
auf die Nieren sieht es bei<br />
deutschen Diabetikern nicht<br />
so gut aus: gut 7.500 Diabetiker<br />
werden Jahr für Jahr<br />
dialysepflichtig, etwa jeder<br />
dritte Typ-1-Diabetiker leidet<br />
an einer Mikroalbuminurie.<br />
www.apothekenkurier.de September 2006 ■ 17