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Schicksalsschlag Schlaganfall Schicksalsschlag ... - Feierabend

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Inkontinenz kann in vielen<br />

Fällen behandelt werden<br />

An Blasenschwäche–wie Inkontinenz meist genannt wird–leiden in Deutschland<br />

schätzungsweise 5–10 Mio. Menschen. Genaue Zahlen liegen wegen der<br />

Tabuisierung der Erkrankung nicht vor. Meist wird erst dann ein Arzt aufgesucht,<br />

wenn der Leidensdruck zu groß geworden ist. Betroffen sind hauptsächlich<br />

Frauen. Eine von der WHC* initiierte Studie ergab, dass jede 5. Frau zwischen<br />

25–75 Jahren an Harninkontinenz leidet. Inkontinenz kann bereits in jüngeren<br />

Jahren auftreten, die Häufigkeit der Erkrankung nimmt aber mit dem Alter zu.<br />

Von Inkontinenz spricht man, wenn der<br />

Körper Harn oder Stuhl nicht mehr<br />

sicher speichern und entscheiden kann,<br />

wann und wo Blase oder Darm entleert<br />

werden. Es kommt zu unwillkürlichen<br />

Abgängen von Urin oder Stuhl.<br />

Bei Harninkontinenz werden vier Formen<br />

unterschieden<br />

• Belastungsinkontinenz durch unzureichenden<br />

Verschluss der Harnröhre.<br />

Bei einem erhöhten Druck<br />

im Innenbauch, z. B. beim Niesen,<br />

Lachen oder Husten, beim Heben<br />

oder Treppensteigen kommt es zu<br />

einem unwillkürlichen Urinverlust.<br />

• Dranginkontinenz durch unwillkürliches<br />

Zusammenziehen des Blasen-<br />

6 ■ September 2006 www.apothekenkurier.de<br />

muskels. Es kommt zu Harndrangattacken,<br />

die oft dazu führen, dass<br />

die Toilette nicht mehr rechtzeitig<br />

erreicht werden kann. Man unterscheidet<br />

hier die „überempfindliche“<br />

und die „überaktive Blase“.<br />

• Überlaufinkontinenz wird durch<br />

eine Blockade der Harnröhre<br />

oder einer schwachen Blasenmuskulaturhervor-<br />

gerufen und führt zu<br />

einem ständigen,<br />

tropfenweisen Harnverlust,<br />

bei ständig<br />

bestehendem Harndrang.<br />

• Reflexinkontinenz entsteht<br />

durch Leitungs-<br />

störungen des Gehirns und durch<br />

Erkrankungen des Rückenmarks<br />

und führt in beiden Fällen zum<br />

Kontrollverlust über Blasen- und<br />

Schließmuskelfunktion.<br />

Blasenschwäche ist häufig ein medizinisch<br />

heilbares Problem. Mittlerweile<br />

gibt es eine große Zahl von Heil- und<br />

Hilfsmitteln. Wichtig ist, das Thema anzusprechen<br />

und kompetenten Rat einzuholen.<br />

Da unterschiedliche Ursachen<br />

für die verschiedenen Formen der Inkontinenz<br />

verantwortlich sind, können<br />

Basisuntersuchungen vom Hausarzt,<br />

Urologen, Gynäkologen, Proktologen<br />

oder Neurologen vorgenommen werden.<br />

Um sich auf den Arztbesuch vorzubereiten<br />

und die Diagnose zu unterstützen,<br />

ist es wichtig, im Vorfeld die<br />

Symptome genau zu beobachten. Ein<br />

sogenanntes Miktionstagebuch (Miktion<br />

= Harnlassen) gibt beispielsweise<br />

Aufschluss über Trinkgewohnheiten<br />

und Miktionsverhalten und hilft, Unregelmäßigkeiten<br />

aufzudecken. Je nach<br />

Diagnose kann eine medikamentöse,<br />

therapeutische oder operative Behandlung<br />

sinnvoll sein.<br />

Wer den Austausch zu anderen Betroffenen<br />

sucht, kann sich an eine<br />

Kontinenz-Selbsthilfegruppe wenden.<br />

Listen mit Kontinenz-Zentren, Beratungsstellen<br />

und Selbsthilfegruppen<br />

sowie kostenloses Informationsmaterial<br />

gibt es bei der Deutschen Kontinenz<br />

Gesellschaft e. V. unter der Hotline<br />

01805/233440 (12 ct / min) von Mo.<br />

bis Fr. 15.00 – 20.00 Uhr oder per<br />

E-Mail: info@kontinenz-gesellschaft.de<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.kontinenz-gesellschaft.de.<br />

*WHC–Women’s Health Coalition e.V.;<br />

Versorgungsstudie „Harninkontinenz<br />

bei Frauen“, 2005<br />

Veranstaltungshinweis:<br />

21. September 2006, 19.00–21.00 Uhr, Hamburg<br />

Patientenforum anlässlich des 58. Kongresses der<br />

DGU: Inkontinenz – Was tun? – Patienten fragen–<br />

Experten antworten (Eintritt frei),<br />

Congress Centrum Hamburg<br />

Auskunft: Deutsche Kontinenz Gesellschaft,<br />

Tel.: 05 61 / 78 06 04, Fax: 05 61 / 77 67 70,<br />

E-Mail: info@kontinenz-gesellschaft.de

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