und umwelttechnische Aspekte von Off-shore Windenergieanlagen ...
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2 Beeinflussung <strong>von</strong> Meeresströmungen Abschlussbericht GIGAWIND<br />
2 Beeinflussung <strong>von</strong> Meeresströmungen<br />
2.1 Ziele<br />
Ziel der Untersuchungen war es, Methoden aufzuzeigen, mit deren Hilfe eine denkbare<br />
Veränderung <strong>von</strong> Meeresströmungen durch Windparks abgeschätzt werden kann, sowie dies<br />
exemplarisch für einige Standorte zu tun.<br />
Bei der Untersuchung der Einwirkung der <strong>Windenergieanlagen</strong> auf die Strömung ist zwischen<br />
zwei Phänomenen zu unterscheiden:<br />
1. Eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit unmittelbar seitlich der einzelnen<br />
Anlagen <strong>und</strong> Ablösewirbel hinter ihnen. Diese Einwirkung erstreckt sich auf wenige<br />
Meter bis Zehnermeter. Ihre Abschätzung ist angebracht, wenn die Möglichkeit einer<br />
Kolkbildung an den Bauwerken beurteilt werden soll.<br />
2. Eine großflächige Reduzierung der Meeresströmung im Bereich des Windparks<br />
dadurch, dass dieser insgesamt einen verstärkten Strömungswiderstand darstellt.<br />
Das zweite Phänomen wurde mittels eines hydrodynamisch-numerischen Modells der<br />
Deutschen Bucht untersucht. Die standortspezifische Beantwortung der Frage nach einer<br />
Reduzierung der Meeresströmung oder ähnlicher Fragen könnte im Rahmen einer<br />
Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVU) bzw. einer Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
(UVP) gefordert werden. Dabei wurde vorerst auf die Bedingungen der Nordsee abgehoben,<br />
da sich für die Ostsee durch eine Salinitätsschichtung noch besondere <strong>Aspekte</strong> ergeben.<br />
Allerdings lassen sich viele der Schlussfolgerungen übertragen.<br />
2.2 Modelluntersuchungen<br />
Für eine korrekte Modellierung des Strömungswiderstandes der Anlage mit einem<br />
numerischen Modell sind einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Eine genaue Erfassung des<br />
Strömungswiderstandes erfordert eine hohe räumliche Diskretisierung der unmittelbaren<br />
Umgebung der Anlage <strong>und</strong> ein extrem kleiner Zeitschritt. Da dies zu nicht mehr vertretbaren<br />
Rechenzeiten führt, wurden einige Vereinfachungen getroffen.<br />
Dafür bietet sich an, die Widerstandskräfte einer als Zylinder idealisierten Windenergieanlage<br />
analytisch zu berechnen, <strong>und</strong> sie als Senkenterm in der Impulsbilanz des Strömungsmodells<br />
zu berücksichtigen. Indirekt kann man dies über den Koeffizienten des verwendeten<br />
Bodenschubspannungsansatzes des Strömungsmodells realisieren. Rauheiten<br />
unterschiedlicher physikalischer Herkunft (Sohlrauheiten, Sohlform oder Hindernisse) können<br />
überlagert werden (vgl. Schröder, 1990 <strong>und</strong> Rouvé, 1994). Die aus Bodenreibung <strong>und</strong><br />
Strömungswiderstandskraft resultierende Gesamtkraft kann als eine lokal größere<br />
Bodenreibungskraft angesehen werden <strong>und</strong> im 2D-Modell durch die Erhöhung des<br />
Bodenreibungskoeffizienten in den entsprechenden Bereichen umgesetzt werden.<br />
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