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Aus der Vergangenheit lernen – die Zukunft neu erfinden

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Harburger Beiträge zur Psychologie und Soziologie <strong>der</strong> Arbeit Nr. 30, 2002 39<br />

4.2.3 Erfahrungsaustausch organisieren<br />

Die Beschreibung <strong>der</strong> organisatorischen Rüttelstrecke im Einführungsprozess<br />

macht <strong>die</strong> Problemzentrierung <strong>der</strong> Führungskräfte in <strong>die</strong>ser Phase deutlich. Erste<br />

Erfolge <strong>der</strong> Gruppenarbeit (funktionierende Führungsrunden und Gruppengespräche,<br />

effektive Zusammenarbeit in den Gruppen, höheres Engagement <strong>der</strong> Mitarbeiter)<br />

werden angesichts des operativen Problemberges übersehen. Diese Sichtweise<br />

ergreift oft große Teile <strong>der</strong> Organisation. Der Blick über den Zaun auf <strong>die</strong> Anfangserfolge<br />

in an<strong>der</strong>en Einheiten wird häufig nicht als Lernchance gesehen, son<strong>der</strong>n<br />

als Konkurrenzsituation empfunden. Möglicherweise übertragbare Erfahrungen<br />

werden so abgewertet („<strong>die</strong> an<strong>der</strong>e Abteilung hatte doch ganz an<strong>der</strong>e Voraussetzungen“).<br />

Ein frühzeitig organisierter Erfahrungsaustausch zur Umsetzung <strong>der</strong><br />

Gruppenarbeit auf Ebene <strong>der</strong> operativen Führungskräfte beugt dem vor, wenn <strong>die</strong><br />

Probleme nicht verleugnet werden und erste Erfolge als solche benannt werden<br />

können.<br />

Ein institutionalisierter Erfahrungsaustausch <strong>der</strong> Gruppensprecher verschiedener<br />

Organisationseinheiten kann für <strong>die</strong>sen Prozess ebenfalls katalysierend wirken -<br />

beson<strong>der</strong>s, wenn <strong>der</strong>en Eindrücke zum Umsetzungsstand über <strong>die</strong> Prozessbegleiter<br />

in <strong>der</strong> Organisation offensiv kommuniziert werden.<br />

4.3 Fokus Führung in fraktalen Strukturen: Zusammenfassung<br />

Unsere These, dass Gruppenarbeit nur funktionieren kann, wenn sie auf allen Ebenen<br />

<strong>der</strong> Organisation gelebt wird, haben wir auf Basis des theoretischen Konzeptes<br />

einer fraktalen Fabrik begründet. Im Einführungsprozess stellt sich <strong>die</strong> Frage nach<br />

<strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit von Führungsrunden. Sie bestimmt <strong>die</strong> Ernsthaftigkeit, mit <strong>der</strong><br />

<strong>die</strong> obere und mittlere Führungskräfte den Einführungsprozess umsetzen und <strong>die</strong><br />

Gruppensprecher in Entscheidungen einbeziehen.<br />

Klare Verantwortlichkeiten <strong>der</strong> unterschiedlichen Führungskreise im Rahmen <strong>der</strong><br />

Einführung von Gruppenarbeit sowie verabredete und überprüfbare Spielregeln zu<br />

ihrer Kooperation bilden <strong>die</strong> Basis, um das <strong>neu</strong>e Denken nachhaltig zu verankern.<br />

Operative Führungskräfte und ihre Führungskreise müssen für <strong>die</strong> <strong>neu</strong>e Rolle qualifiziert<br />

werden und mit anschlussfähigen Werkzeugen (Führungskreis-Spiegel) ihre<br />

Arbeitsfähigkeit überprüfen.<br />

Eine positive Bewältigung <strong>der</strong> Rüttelstrecke ist erfolgskritisch für den Einführungsprozess.<br />

Gerade während <strong>die</strong>ser heißen Phase kann <strong>die</strong> Entdeckung und<br />

Vermarktung erster Erfolge <strong>die</strong> Sicht <strong>der</strong> Prozessbeteiligten erweitern und den Einführungsprozess<br />

verflüssigen.

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