Winter 2011 - Vereinigung der Jäger des Saarlandes

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Rücktritt LJM Vorstand der VJS beschließt über die Leitung der Vereinigung der Jäger des Saarlandes bis zum Landesjägertag am 21.04.2012 Der Vorstand der VJS hat in seiner Sitzung am 09.11.2011 einstimmig beschlossen, dass die stellvertretenden Landesjägermeister Josef Schneider und Edgar Kuhn sowie Schatzmeister Stefan Kasel die Leitung des Ver bandes wie in den drei Wochen zuvor auch bis auf Weiteres übernehmen. Es bestehe keine Notwendigkeit, von der satzungsgemäßen Möglichkeit Gebrauch zu machen, für die Zeit bis zur nächsten Mitgliederversammlung einen Landesjägermeister formell vom Vorstand zu wählen und noch weniger bestehe die Notwendigkeit, die für den 21.04.2012 geplante Mitgliederversammlung vorzuziehen, war sich der Vorstand der VJS einig. In einem längeren Vortrag gegenüber dem Vorstand gab sich Josef Schneider u. a. überzeugt, dass der zurückgetretene Landesjägermeister Andreas Schober seine Arbeit für die VJS in schwierigen Zeiten sehr gut gemacht habe, legte zum anderen aber auch Wert auf die Feststellung, dass der „Wald vor Wild“? oder „Wald mit Wild“? „Wald vor Wild“ war und ist das Schlagwort, mit dem alle Feldzüge gegen das Schalenwild in der jüngeren Vergangenheit und in der Gegenwart begründet wurden und heute noch werden. Zugegeben: in der Zeit der Feudalherrschaft bis in die Zeit des „dritten Reiches“ galt in vielen Hochwildrevieren die umgekehrte Vorgabe „Wild vor Wald“ und das war ebenso falsch wie in seinen Auswirkungen schlimm für Wald und Wild gleichermaßen. „Wald vor Wild“ hat sogar in das Landeswaldgesetz des Freistaates Bayern Eingang gefunden. Ludwig Benedikt Freiherr von Cramer-Klett wird sich vermutlich schon einige Male im Grabe herumgedreht haben. In seiner Geschichte über die „Stammväter“ fand ich die folgende Passage, geschrieben vor sicher mehr als einem halben Jahrhundert: „Manchmal denke ich mir, wenn ich an jene hochherbstlichen Tage mit ihrer erlebnis- und bilderreichen Beglückung zurückdenke, dass mit dem zu Tal steigenden alten Forstrat auch alle anderen guten Geister unserer Wälder und Almen und Berge damals fort gegangen sind. Den Alten von der grünen Farbe lagen Wald und Wild gleicher- Rücktritt des Landesjägermeisters keine verbandsinternen Gründe hatte. Der bisherige Landesjägermeister Andres Schober hatte das Präsidium und als wissenschaftlichen Berater Herrn Dr. Daniel Hoffmann in alle Aufgaben und Entscheidungen eingebunden, so dass zusammen mit dem Geschäftsführer Johannes Schorr die bisherige Arbeit, insbesondere auch in jagdpolitischer Hinsicht, nahtlos weitergeführt werden kann. Die Personalfrage bzgl. eines neuen Landesjägermeisters wurde vom Vorstand diskutiert. Möglicherweise zeichnet sich hier bereits für eine der nächsten Vorstandssitzungen eine Übereinkunft im Hinblick auf einen vom Vorstand gemeinsam vorzuschlagenden Spitzenkandidaten ab. Die bereits seit längerem in Angriff genommene Überarbeitung der Satzung soll in Kürze abgeschlossen werden. Der Vorstand beabsichtigt, den Mitgliedern der VJS vor den maßen am Herzen, und wenn ich heute die Forsten durchwandere, die Dome, die sie gebaut haben, dann weiß ich – es war gut so. Letzten Endes sind es doch immer nur Narren, die das gute Alte zerstören, weil sie sich einbilden, sie könnten dafür Besseres entstehen lassen“. Wie Recht er doch hatte. Wir Deutsche lieben die Extreme und nicht die Kompromisse. Etwas „in der Mitte“ kriegen wir einfach nicht hin. Es waren ja wohl unstreitig die Förster, die vor langer Zeit auf großer Fläche die standortgerechten Baumarten durch gewinnbringendere Holzarten – vorzugsweise Fichte und Kiefer, später auch Douglasie – ersetzt haben. Aus den ursprünglichen Mischbeständen wurden Monokulturen, die dem Wild nur kurzzeitig – im Jugendstadium – Äsung boten. Später wurde es in diesen Beständen im wahrsten Sinne des Wortes fi nster. Was bieten dicht bestockte Fichten- oder Kieferndickungen dem Wild an Äsung außer Baumrinde? In der Folge traten dann aber Kalamitäten wie Schneebruch, Windwürfe und Borkenkäfer auf den Plan. Diesen folgten – vor allem in jüngerer Zeit – verheerende Stürme (sicher auch als turnusgemäßen Vorstandswahlen eine modernisierte Satzung vorzustellen und über diese befi nden zu lassen. Josef Schneider, stv. Landesjägermeister SAARJÄGER Ausgabe Frühling 2012 Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15.Februar 2012 Folge des unaufhaltsamen Klimawandels) und man kam zu der Einsicht, dass Mischbestände doch deutlich stabiler und gegen alle denkbaren biologischen Kalamitäten auch sicherer sein müssten. Ein kluger Forstmann hat einmal gesagt, dass es keine Kunst sei, Waldbau zu treiben, wenn man auf das Wild keine Rücksicht nehmen müsse – ebenso wäre es einfach, anspruchsvolle Jagdwirtschaft zu praktizieren, wenn man den Wald bei seinen jagdlichen Überlegungen außen vor lassen könnte. Aber es sei eine hohe Kunst, beides auf gleicher Fläche zu vereinen, ohne dass der Wald oder das Wild dabei zu kurz kämen. Diese hohe Kunst ist bei vielen heutigen Forstleuten kein anzustrebendes Ziel mehr. Das Schalenwild ist beim Waldumbau im Wege, weil die Natur es nun einmal so eingerichtet hat, dass es sich für die gleichen Pfl anzen interessiert wie der wirtschaftende Forstmann. Statt nun dem Schalenwild zumindest in der Zeit des Waldumbaus sozusagen „Ersatzäsung“ in Form von bewirtschafteten Wildwiesen, meinetwegen auch noch Wildäckern, und einer vernünftigen Erhaltungsfütterung in der Notzeit zu bieten, haben manche 5 SAARJÄGER · ��
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