114 Spreer (PLATOON, das zweite deutsche Team dieser Klasse) oder auch Peter de Ridder (MUTUA MADRI- LENA/MEAN MACHINE, Sieger des Breitling MedCups 2006), alle zugleich Eigner und Steuermann, stimmen in diesem Punkt mit den anderen Eignern überein: „Gegen die Besten der Welt antreten und sie auch schlagen zu können, ist ein besonderer Reiz.“ Aber nicht nur die personellen Herausforderungen im Breitling MedCup wirken wie ein Magnet auf Anhänger des Segelsports, auch die Boote selbst tragen ihren Teil dazu bei. Sie sind groß, schnell, kommen leicht ins Gleiten und sind relativ einfach zu segeln. Dennoch ist es schwierig, das letzte Quäntchen aus dem Boot herauszuholen, das den Unterschied zum Sieg macht. Die Boote, die nach den Vorgaben der „Boxrule“ (Eckdaten, innerhalb derer die Bootsmaße defi niert werden müssen) designt und gebaut werden, sind grundsätzlich sehr ähnlich. Ausschlaggebend für das Rennergebnis sind Setup und Teamwork. Russell Coutts: „Die Vorbereitung macht den Unterschied. Die Boote samt Crews, die jetzt kontinuierlich vorne liegen, segelten schon im letzten Jahr zusammen, haben gemeinsam trainiert und sich stetig verbessert. Sie kennen das Boot und haben es weiter optimiert. Sie sind gut vorbereitet. Je besser die Vorbereitung, desto besser die Ergebnisse.“ Auch Harm Müller-Spreer sieht die Vorzüge dieser Klasse in der Bewertung der Segelleistung: „Ich mag Dinghy und Jollen. Bei den großen Booten sind die TP52 und Farr40 die einzigen, die den Wettkampf von Talent und Teamwork bieten. Die Boote segeln schnell, Breitling MedCup TP 52 – 2006 1. Mutua Madrilena/Mean Machine Spanien 2. Warpath USA 3. Siemens Irland 4. Caixa Galicia Spanien 5. Cristabella England 12. Pinta Deutschland 16. Platoon Deutschland Breitling MedCup TP 52 – <strong>2007</strong> 1. Trofeo Ciudad de Castellon/Spanien 13. - 17. Juni 2. 13. Regata Breitling/Puerto Portals, Mallorca 18. - 22. Juni 3. Copa del Rey/Palma, Mallorca 28. - 5. August 4. Algarve/Portimao, Portugal 19. - 25. August 5. Hyères/Frankreich 10. - 15. September SAILING JOURNAL 1 | <strong>2007</strong> sind nahezu gleich und der beste Segler gewinnt.“ Peter de Ridder schätzt zudem das Segeln in Realtime – „wer zuerst die Ziellinie kreuzt, ist Sieger“. Keine komplizierten Bewertungsregeln und kein langes Warten auf das Rennergebnis wie bei den IMS: „Im Ziel ist bereits alles klar, für Segler und Zuschauer.“ Diese Tatsache trägt dazu bei, den Sport zuschauerfreundlicher zu machen und damit einen Anreiz für Sponsoren zu geben, sich im Breitling MedCup zu engagieren. Immerhin bewegen sich die laufenden Kosten für ein Team je Saison zwischen 600.000 und einer Million Euro; da ist fi nanzielle Unterstützung sehr willkommen. Wie diese Investitionen eingesetzt werden, bestimmen die Eigner selbst. Für Rainer Wilhelm, Eigner des österreichischen Teams C-QUARDAT ASTRO, ein essentieller Pluspunkt: „Alle Entscheidungen zur Regattaserie werden im Gremium der Eigner diskutiert und beschlossen. So kann sich jeder einbringen und Einfl uss ausüben.“ Der Breitling MedCup ist von Eignern für Eigner gemacht. Designer können sich in dieser Klasse wegen der Boxrule nicht üppig austoben. Rolf Vroljik von Judel-Vroljik sieht die Herausforderung darin, „es innerhalb der Rahmenbedingungen besser zu machen als die anderen“. Das ist gut gelungen: MEAN MACHINE, das Siegerboot des MedCups 2006, wurde von ihm gezeichnet, ebenso die deutschen Boote PINAT und PLATOON sowie ANO- MINO (Italien) und CRISTABELLA (England). Die nächste Generation für weitere Teams sowie neue Boote für bereits teilnehmende Teams sind schon in Arbeit.. INFOS <strong>WWW</strong>.MEDCUP.ORG Technische Daten der TP 52 Maximale Länge 15,85 m Maximale Breite 4,40 m Tiefgang max. 3,20 m Verdrängung 7.700 kg Großsegel max. 95 qm Vorsegel max. 66 qm Spinnaker max. 245 qm Speed am Wind ca. 9 kn Speed Raumschots ca. 30 kn
115 SAILING JOURNAL 1 | <strong>2007</strong> © RICHARD PAGE