AUSGABE 01 / 2007 | FEBRUAR / MÄRZ WWW ... - Sailing Journal
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Exkurs<br />
Ein T-Foil hat primär die Aufgabe, Auftrieb (Lift) zu erzeugen, um das Boot etwas<br />
aus dem Wasser zu heben und dadurch den Widerstand des Bootes zu reduzieren. Jedoch<br />
ist die Erzeugung von Lift auch immer mit zusätzlichem Widerstand am Foil verbunden.<br />
Ziel der Entwicklung muss daher sein, eine möglichst große Reduzierung des<br />
Widerstandes des Bootes zu erreichen, ohne dass der Widerstand des Foils anwächst.<br />
Bei der Auslegung müssen grundsätzlich zwei Segelzustände unterschieden werden:<br />
niedrige Geschwindigkeiten/Leichtwind und hohe Geschwindigkeiten/Starkwind. Bei<br />
niedrigen Geschwindigkeiten kann nicht genug Auftrieb erzeugt werden, um das Boot<br />
nennenswert anzuheben, hier wird zur Minimierung des Widerstandes das Foil neutral,<br />
d.h. auftriebsfrei eingestellt. Bei höheren Geschwindigkeiten wird der maximal mögliche<br />
Lift genutzt, die Widerstandsreduzierung des Boots ist hier immer größer als die Widerstandszunahme<br />
des Foils.<br />
Der Widerstand des Foils bei Null-Auftrieb ist überwiegend viskoser Widerstand.<br />
Er hängt primär von der benetzten Oberfl äche und der Dicke des Profi ls ab. Für diese<br />
Leichtwindbedingungen wird man also ein Foil entwickeln, dass so dünn wie möglich ist<br />
und nur eine kleine benetzte Oberfl äche hat. Der Zusatzwiderstand bei Auftriebserzeugung,<br />
also Starkwindbedingungen, setzt sich aus dem induzierten Widerstand und dem<br />
parasitären Profi lwiderstand zusammen. Der induzierte Widerstand wird kleiner, je größer<br />
die Spannweite des Foils ist. Für einen möglichst geringen parasitären Profi lwiderstand<br />
setzt man spezielle Profi le ein, zum Beispiel Laminarprofi le. Bei der Auslegung für Starkwind<br />
muss also versucht werden, bei maximalem Auftrieb die Summe aus auftriebsabhängigem<br />
Zusatzwiderstand und auftriebsfreiem viskosen Widerstand zu minimieren.<br />
Beim Design des Foils musste entschieden werden, welche Bedingungen bevorzugt<br />
werden, Leichtwind oder Starkwind. Die Entscheidung fi el zugunsten der Starkwindeigenschaften.<br />
Dementsprechend wurde die Spannweite des neuen Foils gegenüber dem<br />
alten erhöht. Zusätzlich wurde ein spezielles, asymmetrisches Profi l entwickelt. Dass sich<br />
dabei die benetzte Oberfl äche erhöht und damit die Leichtwindeigenschaften verschlechtert<br />
haben, ist ein typisches Trade-Off, eine Konzession an die Starkwindeigenschaften zu<br />
Lasten der Leichtwindeigenschaften.<br />
SAILING JOURNAL 1 | <strong>2007</strong>