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bessere und preiswerte Wohnungen! - DIE LINKE. Fraktion in der ...

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Benachteiligungen im Wohnungsbereich<br />

E<strong>in</strong>kommensarmut<br />

Der zweite Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung vom Mai 2008<br />

zeigt auf, dass <strong>in</strong> den letzten Jahren, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e seit dem Jahre 2003, die realen<br />

E<strong>in</strong>kommensunterschiede größer geworden s<strong>in</strong>d. Während die Massene<strong>in</strong>kommen<br />

stagnieren, steigen sowohl <strong>der</strong> Gesamt<strong>in</strong>dex <strong>der</strong> Lebenshaltungskosten<br />

als auch die Kosten des Wohnens.<br />

Von den 847.000 Hamburger Erwerbstätigen haben 50% e<strong>in</strong> Nettoe<strong>in</strong>kommen<br />

von weniger als 1.500 Euro im Monat. 31% haben sogar nur e<strong>in</strong> Nettoe<strong>in</strong>kommen<br />

von unter 1.100 Euro monatlich.<br />

Haushalte mit ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen haben es schwer, sich angemessen mit<br />

Wohnraum zu versorgen. Die Mieten s<strong>in</strong>d zu hoch <strong>und</strong> die Wohnungsbeschaffungskosten<br />

(Kaution, Courtage, Genossenschaftsanteile, Bürgschaften) können<br />

<strong>in</strong> vielen Fällen nicht aufgebracht werden. Während e<strong>in</strong>kommensstarke<br />

Haushalte nur 13 bis 14% ihres E<strong>in</strong>kommens für die Wohnkosten aufwenden,<br />

steigt dieser Wert bei den e<strong>in</strong>kommensschwachen Haushalten auf 45%. Die<br />

Zahl <strong>der</strong> überschuldeten Haushalte nimmt zu. Mietschulden s<strong>in</strong>d daran wesentlich<br />

beteiligt. Vor allem steigen die Wohnnebenkosten wie Wasser <strong>und</strong><br />

Abwasser, Strom <strong>und</strong> Müll. Die Kosten für Heizung <strong>und</strong> Warmwasser (Öl <strong>und</strong><br />

Gas) explodieren geradezu <strong>und</strong> tragen zu e<strong>in</strong>er erheblichen Mehrbelastung bei<br />

den Wohnnebenkosten bei.<br />

Dabei häufen sich vielfach die Benachteiligungen:<br />

■ E<strong>in</strong>kommensarmen Haushalten bleiben nur vergleichsweise schlecht ausgestattete<br />

<strong>und</strong> zu kle<strong>in</strong>e <strong>Wohnungen</strong>.<br />

■ Isolation <strong>und</strong> mangelnde soziale Integration s<strong>in</strong>d für viele Menschen mit ger<strong>in</strong>gem<br />

E<strong>in</strong>kommen e<strong>in</strong> großes Problem, das durch akuten Wohnungsmangel<br />

noch verschärft wird. Dort, wo e<strong>in</strong>kommensarme Haushalte sozial verankert<br />

s<strong>in</strong>d, wird es zunehmend schwerer, <strong>Wohnungen</strong> anzumieten o<strong>der</strong> zu<br />

halten. Zudem gel<strong>in</strong>gt es seltener, <strong>Wohnungen</strong> <strong>in</strong> Quartieren anzumieten, <strong>in</strong><br />

denen e<strong>in</strong>e gute soziale <strong>und</strong> sozio-kulturelle Infrastruktur existiert.<br />

■ E<strong>in</strong> großer Teil des E<strong>in</strong>kommens muss für die Mieten ausgegeben werden.<br />

Für an<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Bedürfnisse bleibt zu wenig Geld übrig.<br />

■ Schließlich tragen Mietschulden zur Instabilität <strong>der</strong> Wohn-, Familien- <strong>und</strong><br />

Lebenssituation bei.<br />

Von diesen Benachteiligungen s<strong>in</strong>d Erwerbslose, Sozialhilfebeziehende <strong>und</strong><br />

oft chronisch kranke Menschen sowie Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen beson<strong>der</strong>s<br />

betroffen.<br />

E<strong>in</strong> aktuelles Problem stellen die Richtwerte für angemessene Kosten <strong>der</strong><br />

Unterkunft nach Sozialgesetzbuch (SGB) II <strong>und</strong> XII dar. Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Hamburg<br />

deutlich zu niedrig unterhalb des Mietenspiegels angesetzt. Viele erwerbslose<br />

Haushalte <strong>in</strong> Hamburg erfüllen somit die Angemessenheitskriterien <strong>der</strong><br />

15<br />

Mietbelastungen<br />

verstärken<br />

die Armut<br />

Mietschulden<br />

nehmen zu

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