bessere und preiswerte Wohnungen! - DIE LINKE. Fraktion in der ...
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Aber wer trägt die Kosten <strong>der</strong> Umsetzung dieser Energiesparmaßnahme? Der<br />
Vermieter hat die Möglichkeit, die Miete bei Sanierungsmaßnahmen um 11%<br />
anzuheben. Es gibt aber noch e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Weg zur Anhebung <strong>der</strong> Mieten: In<br />
Darmstadt, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zigen deutschen Stadt mit e<strong>in</strong>em ökologischen Mietenspiegel,<br />
wird e<strong>in</strong>e Wohnung mit »verbesserter wärmetechnischer Beschaffenheit<br />
(Primärenergiekennwert unter 175 kWh/[m²a]« mit e<strong>in</strong>em Mietaufschlag von<br />
0,49 Euro pro Quadratmeter belegt. Auch <strong>in</strong> Hamburg soll die wärmetechnische<br />
Gebäudebeschaffenheit <strong>in</strong> den Mietenspiegel e<strong>in</strong>gearbeitet werden.<br />
Die Kosten werden mit dem Argument des gestiegenen Wohnkomforts durch<br />
die Energie- <strong>und</strong> damit Kostenersparnis auf die MieterInnen abgewälzt. Die Mietervere<strong>in</strong>e<br />
halten dagegen, dass <strong>der</strong> pauschale Aufschlag pro Quadratmeter<br />
nicht die Realität wi<strong>der</strong>spiegelt. Jede e<strong>in</strong>zelne Wohnung habe aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
Lage (Erdgeschoss, Dach, Zwischenwohnlage, Anzahl von Außenwänden) e<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>dividuell zu ermittelnden Wärmeverbrauch, <strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>en Pauschalbetrag<br />
nicht erfasst werde. E<strong>in</strong>e Untersuchung des Verbandes Privater Bauherren von<br />
<strong>in</strong>sgesamt 4.970 Objekten ergab, dass bei fast 60% <strong>der</strong> sanierten Häuser die Berechnungen<br />
<strong>der</strong> Energie-E<strong>in</strong>spar-Verordnung falsch s<strong>in</strong>d. Durch Pfusch, Fehlberechnungen<br />
<strong>und</strong> Billigangebote erfüllten danach viele sanierte Häuser nicht<br />
die Ziele <strong>der</strong> EnEV. Die angespannte Wohnsituation aufgr<strong>und</strong> von Wohnungsmangel<br />
<strong>und</strong> überdurchschnittlich hohen Mieten <strong>in</strong> Hamburg wird durch diese<br />
zusätzliche Belastung <strong>der</strong> MieterInnen noch weiter verschärft. 1<br />
Benachteiligte BürgerInnen<br />
Von Benachteiligung auf dem Wohnungsmarkt beson<strong>der</strong>s betroffen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>kommensschwache<br />
Haushalte, beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen, k<strong>in</strong><strong>der</strong>reiche Familien,<br />
MigrantInnen, junge <strong>und</strong> ältere Menschen. Ihre Wohnungsversorgung ist gefährdet,<br />
weil es an e<strong>in</strong>er ausreichenden Zahl preisgünstiger <strong>und</strong> bedarfsgerechter<br />
<strong>Wohnungen</strong> fehlt. Weitere Zugangsbarrieren s<strong>in</strong>d Vermieterbefürchtungen<br />
wegen Nachbarschaftskonfl ikten, Überbelegung, Übernutzung etc.,<br />
fehlende Mietsicherheiten <strong>und</strong> Insolvenz sowie spezielle auslän<strong>der</strong>rechtliche<br />
Regelungen <strong>und</strong> rassistisch geprägte Vorbehalte. Für die verschiedenen Betroffenengruppen<br />
s<strong>in</strong>d u.a. folgende Faktoren bedeutsam:<br />
E<strong>in</strong>kommensschwache Haushalte<br />
■ Ger<strong>in</strong>ges Angebot preisgünstiger <strong>Wohnungen</strong>,<br />
■ Mietsicherheiten,<br />
■ Insolvenz.<br />
1 E<strong>in</strong> weiteres Thema ist <strong>der</strong> Lärmschutz. Wir werden darauf, wie auch auf die Umsetzung <strong>der</strong><br />
energetischen Sanierungsmaßnahmen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er weiteren Ausarbeitung zurückkommen.<br />
17<br />
Aber wer<br />
trägt die<br />
Kosten?<br />
Wer ist am<br />
Wohnungsmarktbeson<strong>der</strong>sbenachteiligt?