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Drucken Layout 1 - Priesterseminar-Stuttgart

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künstlerische Angebote – Musik, Eurythmie, Plastizieren<br />

– Griechisch (mein Lieblingsfach!) und interessante<br />

Hauptkurse. Eine für mich nicht zu bewältigende<br />

Fülle! Das Zusammenleben war überwiegend<br />

harmonisch, wir hatten viele humorvolle Beiträge<br />

und vor allem gute Musik! In dieser Zeit wurde mir<br />

immer klarer, dass ich gern geweiht werden und als<br />

Pfarrerin arbeiten möchte, möglichst in einem sozialen<br />

Brennpunkt. Die Menschen, mit denen ich bisher<br />

gearbeitet hatte, empfand ich als bedürftig und<br />

suchend – alles, was eine Gemeinde der Christengemeinschaft<br />

zu bieten hat, wäre dort sinnvoll und<br />

lebenswichtig. Leider war das nicht möglich.<br />

Ich bin noch ein drittes Semester geblieben, um<br />

mein Leben ohne Seminar vorzubereiten. Es war<br />

außerordentlich schwierig. Mit über 50 Jahren ist<br />

der Arbeitsmarkt ziemlich zu und als Sozialarbeiterin<br />

ist es erst recht schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden.<br />

Die Wohnung war aufgelöst…<br />

Und wieder habe ich unglaublich viel Unterstützung<br />

bekommen. Ich durfte bei Freunden wohnen, ich<br />

habe am Kindergartenseminar den berufsbegleitenden<br />

Kurs besuchen können, in einem Waldorf-<br />

Kindergarten für die Kinder und Erzieherinnen<br />

gekocht und eine kleine Hortgruppe betreut. So<br />

konnte ich meinen Lebensunterhalt sichern und<br />

langsam ging’s aufwärts. Jetzt arbeite ich wieder als<br />

Sozialarbeiterin mit Eltern, Pflegeeltern und Kindern.<br />

Diese Aufgabe macht mir Freude.<br />

Der zweite Weg ans Seminar waren die „Ehemaligen-Tagungen“<br />

die seit 2002 immer Anfang Januar<br />

in <strong>Stuttgart</strong> sind. Ich war unmittelbar nach dem<br />

Weggang 2004 gleich das erste Mal dabei und habe<br />

bis 2010 mitgearbeitet. Das war eine wunderbare,<br />

gute Zeit mit interessanten Begegnungen und einer<br />

intensiven Arbeit an den gesetzten Themen, die die<br />

Vorbereiter mit der Seminarleitung vereinbarten,<br />

ergänzt durch die künstlerischen Angebote und den<br />

Austausch über die neuen Lebensschritte nach der<br />

Seminarzeit.<br />

Der dritte Weg ans Seminar war das Aufgreifen des<br />

Angebotes, eine „Gastwoche“ mitzumachen, den<br />

Hauptkurs zu besuchen und am Seminar zu wohnen.<br />

Das habe ich nun dieses Jahr ausprobiert. Ich habe<br />

am Hauptkurs „Embryologie“ bei Frau Goodwin teilgenommen.<br />

Diese Möglichkeit zu nutzen, habe ich<br />

sehr genossen. Ich wurde herzlich aufgenommen,<br />

fühlte mich von Anfang an wohl, hatte interessante<br />

Gespräche und war beeindruckt von der heiteren<br />

Stimmung – obwohl ein Weihesemester dort ist.<br />

Es ist alles wie gewohnt – aber leichter und heiterer.<br />

Ich kann nur empfehlen, es auszuprobieren – eine<br />

Woche Seminar, nur Hauptkurs und den Schlüssel<br />

für die Bibliothek, gute Verköstigung, Freiraum und<br />

viele nette Menschen... Das ist einfach optimal!<br />

Zum Schluss noch etwas aus der Studienzeit: Im<br />

Credo-Kurs bei Herrn Schroeder (Dezember 2002)<br />

lautete eine Aufgabe, einen Dreiminuten-Vortrag zu<br />

einem Satz des Credos zu halten. Mein Satz war:<br />

„Durch Ihn kann der heilende Geist wirken“<br />

Wenn wir in Weihe-Nächten<br />

Den Christus in uns finden<br />

Und mit ihm unser höheres Selbst,<br />

dann kann uns das Feuer der<br />

wesenschaffenden Liebe entzünden,<br />

und wir können schöpferisch-schaffende,<br />

wahrhafte Menschen werden<br />

und die Erde heilen.<br />

In diesem Sinne sind wir<br />

alle aufgerufen mitzuwirken!<br />

Wege vom Seminar<br />

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