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Leben & Begegnung<br />

48<br />

Priesterweihe in Nordamerika<br />

| Jakob Butschle<br />

Als ich nach der Priesterweihe in <strong>Stuttgart</strong> nach<br />

Hause fuhr, erfüllt von den Erlebnissen dieses Tages,<br />

dachte ich mir: „Das war dieses Jahr aber wieder<br />

schön.“<br />

Knapp eine Woche später wurde ich von einer<br />

Studentin des <strong>Priesterseminar</strong>s von Spring Valley<br />

vom Flughafen Newark abgeholt und tauchte in das<br />

Seminarleben des nordamerikanischen Seminars ein.<br />

Sowohl die Studenten als auch die Gemeindemitglieder<br />

fieberten einem großen Ereignis entgegen:<br />

dem zweiten Teil der diesjährigen Priesterweihen,<br />

die am 16., 17. und 18. März hier an der<br />

Ostküste der USA stattfinden würden. Seit der<br />

Begründung der Christengemeinschaft in Nordamerika<br />

1948 hatte es erst zwei Weihen in Nordamerika<br />

gegeben, deshalb waren diese Ereignisse, die da<br />

kamen, ein „big deal“.<br />

Drei Kandidaten aus Australien, England und<br />

den USA wurden in diesen drei Tagen geweiht.<br />

Die erste Weihe war am Freitag, den 16. März in der<br />

Gemeinde Taconic Berkshire Region, im Norden des<br />

Bundesstaates New York. Wie der Name schon sagt,<br />

eine Gemeinde für eine ganze Region, wunderschön<br />

gelegen in einem kleinen Tal in der Nähe eines<br />

Flusses; manche Gemeindemitglieder haben einen<br />

Anfahrtsweg von eineinhalb Stunden. In der Woche<br />

vor der Weihe hatte eine Priestersynode stattgefunden<br />

mit Gästen aus Südafrika, Südamerika, Großbritannien<br />

und Australien, so dass ca. 30 Priester an<br />

der Weihe teilnehmen konnten. Die Gemeinde hat<br />

großzügige Gemeinderäume und eine schöne, mittelgroße<br />

Kirche, die fast aus allen Nähten platzte. Im<br />

Anschluss an die Weihe gab es ein Buffet und eine<br />

Möglichkeit der Begegnung, bevor sich der Großteil<br />

der Festgemeinschaft auf den Weg nach Spring<br />

Valley machte, wo die anderen beiden Weihen stattfinden<br />

sollten.<br />

Spring Valley liegt ca. 40 Minuten von New York City<br />

entfernt in direkter Nachbarschaft zu einer Waldorfschule,<br />

einem Waldorflehrerseminar, einer<br />

Eurythmieschule, einem biologisch-dynamischen<br />

Ausbildungszentrum für Gärtner, einer Dreigliederungsgemeinschaft<br />

und einem anthroposophischen<br />

Altersheim. Außerdem befindet sich hier das <strong>Priesterseminar</strong><br />

der Christengemeinschaft, das allerdings<br />

noch keine eigenen Räumlichkeiten hat. Die<br />

Gemeinde hat einen wunderschönen Weiheraum,<br />

aber nur sehr kleine Gemeinderäume, so dass ein<br />

großes Zelt aufgestellt werden musste, das vor der<br />

Weihe als Ausweichsakristei fungierte und nach der<br />

Weihe als Festzelt.<br />

Dicht an dicht standen die Stühle im Weiheraum, so<br />

dass alle anwesenden Priester und rund 140 Gemeindemitglieder<br />

und Angehörige an den Weihen<br />

teilnehmen konnten. Am Samstag fand ein festlicher<br />

Nachmittag mit humorvollen und ernsten Beiträgen<br />

statt. Am Sonntagnachmittag gab es eine Zusammenkunft<br />

mit Musik und abschließenden Worten,<br />

wo u.a. einer der Frischgeweihten an die in <strong>Stuttgart</strong><br />

geweihte Hälfte der Weihegruppe erinnerte, über<br />

jeden von ihnen ein paar Worte sagte und die drei<br />

auf diese Weise auch anwesend sein konnten.<br />

Es war für viele Menschen wichtig, dass diese<br />

Weihen hier in den USA stattfinden konnten. Zum<br />

einen natürlich für die Kandidaten selbst, um in ihrer<br />

Muttersprache das Sakrament zu erleben, aber auch<br />

für die Angehörigen, Freunde und Gemeindemitglieder,<br />

die die weite Reise nach Deutschland vielleicht<br />

nicht auf sich genommen hätten. Für fast alle<br />

der acht Studenten des <strong>Priesterseminar</strong>s waren es<br />

die ersten Weihen, die sie miterlebten. Sie waren<br />

sehr dankbar für die Möglichkeit, in den Räumen, in<br />

denen sonst der Seminarbetrieb stattfindet, Zeuge<br />

zu sein, wie drei Studenten zu Kandidaten wurden,<br />

dann zu Priestern und zum ersten Mal zelebrierten,<br />

die Kommunion austeilten.

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