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Novalis schildert hier ein klassisches Einweihungserlebnis.<br />

Die „Hymnen an die Nacht“ zeigen, dass das<br />

äußere, irdische Leben für Novalis seine Bedeutung<br />

verloren hatte. Er geht durch ein Todeserlebnis und<br />

wird im Geiste neu geboren. Eine wichtige Rolle<br />

spielt dabei die Beziehung und die Liebe zu seiner<br />

verstorbenen Sophie. Dass Friedrich von Hardenberg<br />

sich einen Zugang zur geistigen Welt errungen<br />

hatte, wird von nun an in all seinen Werken deutlich.<br />

So auch in den „Geistlichen Liedern“:<br />

„Da ich so im stillen krankte,<br />

Ewig weint' und wegverlangte,<br />

Und nur blieb vor Angst und Wahn:<br />

Ward mir plötzlich wie von oben<br />

Weg des Grabes Stein gehoben,<br />

Und mein Innres aufgetan.<br />

Wen ich sah, und wen an seiner<br />

Hand erblickte, frage keiner,<br />

Ewig werd' ich dies nun sehn;<br />

Und von allen Lebensstunden<br />

Wird nur die wie meine Wunde<br />

Ewig heiter, offen stehn.“<br />

Friedrich von Hardenberg durchdrang mit seinem<br />

Denken die Ideen des deutschen Idealismus und verband<br />

sie mit den Inspirationen der göttlichen Welt.<br />

So konnte Novalis die letzten Jahre seines Lebens ein<br />

Übersetzer zwischen den Welten werden und kann<br />

durch seine Werke auch heute noch ein Fährmann in<br />

die geistige Welt sein.<br />

Nach drei Jahren des intensiven Schaffens verstarb<br />

er mit 29 Jahren an einer schweren Krankheit.<br />

Alle Zitate aus „Hymnen an die Nacht“ in: Kluckhohn, Paul;<br />

Samuel, Richard (Hgg): Novalis Schriften, Darmstadt 1977, Bd. 1<br />

© siehe Impressum<br />

Friedrich von Hardenberg1772-1801<br />

Gemälde von Franz Gareis, um 1798<br />

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