LA KW 40

Wertvoll oder Plunder
Alte Schätze unter die Lupe genommen
(upi) Einmal mehr fand auf Schloss Landeck die Veranstaltung
„Wertvoll oder Plunder“ statt. Diesmal lautete das Motto „Alte
Uhren, Schmuck und Diamanten“ – und etliche Interessenten
ließen ihre historischen Gegenstände bewerten. Unter die Lupe
nahm diese der Landecker Uhren- und Schmuckfachmann Martin
Winkler.
Nach „Tiroler Volkskunst“ sowie
„Puppen und Spielzeug“ ging
es diesmal in Schloss Landeck um
alte Uhren und Schmuck. Vor allem
ers teres wurde von Leuten, die sich
über den Wert ihrer Gegenstände
informieren wollten, zur Ansicht
gebracht. Geschätzt wurden u. a.
goldene und silberne Taschenuhren
(teilweise vor dem Ersten Weltkrieg
hergestellt und mit uralten Zertifikaten),
Küchenuhren, Kastenuhren,
Pendelwanduhren, Stehuhren und
Kaminuhren. „Diese Taschenuhr
samt Ziffernblatt ist funktionsfähig,
das Ganze hat 14 Karat Gold – auch
der Deckel innen und außen ist aus
Fachmann Martin Winkler begutachtet
eine altes Schmuckstück.
Gold“, begutachtet Martin Winkler
das gute Stück, und verrät: „Außerdem
hat diese Uhr eine sogenannte
Schwanenhals-Feinregulierung, und
das findet man nur bei sehr hochwertigen
Uhren“, erklärt der Fachmann.
Allerdings: „Sie hat auch einen
kleinen Nachteil, ich muss das
sagen: oben hat man einmal draufgedrückt
– das ist leider ein bisschen
schade.“ Spannende Einblicke, die
der Geschäftsinhaber von Uhren-Juwelen
Winkler über etliche Stunden
bei dieser Veranstaltung den Besuchern
gab. Das freute freilich nicht
nur jene, die ihre Schätze bewerten
ließen, sondern auch die Veranstalter.
„Wir haben mit Martin einen
Landecker Fachmann gefunden, er
führt zusammen mit seinem Sohn
Gabriel die Bewertungen kostenlos
durch“, so Dietmar Wachter vom
Museumsverein.
VIELE ANMELDUNGEN. Im
Zuge dessen kann es schon mal vorkommen,
dass ein Stück preisklassig
ziemlich was hergibt, wie etwa
einmal eine Puppe, deren Wert auf
3.500 Euro geschätzt wurde. Aber
nicht allen, die ihre verstaubten
Dachböden leer räumten oder ihre
Nachtkästchen und Kommoden
auf der Suche nach historischen
Stücken entrümpelten, stand ein
solcher Bescheid an. „Manche Leu-
Die Veranstaltung vom Museumsverein Schloss Landeck wurde von der Bevölkerung
einmal mehr sehr gut angenommen.
RS-Fotos: Unterpirker
te sind enttäuscht, denn sie kommen
mit zu hohen Erwartungen
her“, weiß Wachter, der aber anfügt:
„Und manche sind überrascht, dass
ihr Utensil soviel wert ist!“ Eine
alte Dame nimmt die Auskunft von
Winkler – „diese Uhr hat eher nur
einen ideellen Wert“ – indessen locker
und mit einem Schmunzeln:
„Ich bin so alt, dass es gleich ist!“
Wie gut die Veranstaltung „Wertvoll
oder Plunder“ von der Bevölkerung
auch diesmal wieder angenommen
wurde, zeigt sich an der hohen Zahl
der Anmeldungen. Fazit: 27 Gäste
aus den Bezirken Landeck und Imst
ließen von Uhren-, Gold- und Silberschmied
Martin Winkler und seinem
Sohn Gabriel rund 70 verschiedene
Uhren und Schmuckstücke
begutachten. Highlights des Tages
waren eine handbemalte, vollständig
aus Holz gefertigte Wanduhr aus
dem Jahre 1850 und eine Reisesonnenuhr,
die etwa um 1750 vom Augsburger
Johann Schretter hergestellt
wurde und einen hohen musealen
Wert darstellt.
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RUNDSCHAU Seite 20 30. September/1. Oktober 2015