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HGZ 4-2015

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Erfrischung tat an diesem sonnigen Nachmittag besonders gut<br />

Das bunte Treiben und eine entspannte<br />

Atmosphäre sorgten für beste Stimmung und auch<br />

Vorfreude auf den nächsten Programmpunkt: Der<br />

Vortrag des tauben Weltumseglers Gerry Hughes.<br />

Leben war der für ihn unerwartete Umzug in<br />

ein von Nonnen geführtes katholisches Internat,<br />

in dem er sich plötzlich von seinen Eltern ohne<br />

Abschied zurückgelassen fühlte. Nur anhand der<br />

Sternenkonstellation wurde ihm klar, dass er sich<br />

nicht mehr in Schottland befand. Auch hier war<br />

der Schulalltag für ihn frustrierend und er quälte<br />

sich immer wieder durch die gleichen Übungen<br />

des Lesens und Schreibens. Doch eines Tages<br />

platzte der Knoten, Zusammenhänge wurden ihm<br />

klar - er konnte lesen und schreiben und endlich<br />

auch seine eigenen Gedanken zu Papier bringen.<br />

Er erinnerte sich an die vielen Segelbücher, die<br />

Dank an Gerry Hughes für seinen großartigen Vortrag – im<br />

Gegenzug überreichte er Daniela u. Manuel Gnerlich (li) u.<br />

Thomas Worseck (2. von re) handsignierte Fotos<br />

Gerry Hughes, der 1. taube Einhand-Weltumsegler hielt die<br />

Zuschauer mit seinen Erzählungen in Bann<br />

Vom 1. September 2012 bis 8. Mai 2013 umrundete<br />

Gerry Hughes die Welt als Einhandsegler mit<br />

seinem Boot „Quest III“. Er ist damit der 202.<br />

Mensch und die 1. taube Person, der es gelungen<br />

ist, diese Herausforderung zu meistern und alle<br />

5 Kaps zu umschiffen und den Äquator 2 mal zu<br />

passieren.<br />

Sehr anschaulich und mit vielen Bildern hielt Gerry<br />

Hughes die Zuschauer mit seinen Erzählungen<br />

in Bann; wie alles begann, seine unglückliche<br />

Schullaufbahn und die Entwicklung hin zu seiner<br />

sportlichen Leidenschaft, dem Segeln. Gepackt<br />

hatte ihn das Segeln schon früh, denn sein Vater<br />

war bei der Royal Navy und liebte das Meer.<br />

So nahm er Gerry Hughes bereits im Alter von<br />

2 Jahren in einem kleinen Boot mit aufs Meer<br />

und teilte von da an mit ihm eine gemeinsame<br />

Leidenschaft. Wenn auch die Kommunikation<br />

mit seinen Eltern schwierig war und zudem seine<br />

Schullaufbahn eher unglücklich verlief (mit 15<br />

Jahren war er immer noch nicht in der Lage zu<br />

lesen und zu schreiben), merkte sein Vater, dass<br />

er eine besondere Begabung für das Segeln hatte<br />

und vieles schnell begriff. Ein Bruch in seinem<br />

bei seinen Eltern zu Hause standen und las darin<br />

bis er einen Entschluss fasste und seinen Traum<br />

formulierte: „Eines Tages werde ich die Welt<br />

umsegeln, so wie es Hörende konnten...“. Sein<br />

Vorbild war Sir Francis Chichester, ein bekannter<br />

britischer Weltumsegler.<br />

Doch erst als seine Töchter bereits ihre eigenen<br />

Wege gingen, beschloss er in Abstimmung mit<br />

seiner Familie, seinen Traum wahr werden zu<br />

lassen. Nach gründlicher Vorbereitungszeit nahm<br />

er am 01.09.2012 Abschied von seiner Frau<br />

Kay Hughes, die ihm bei seinen umfangreichen<br />

Vorbereitungen tatkräftig zur Seite stand und<br />

seinen beiden Töchtern.<br />

Es folgten ausführliche Schilderungen über seine<br />

Reise, die Sorgen, Ängste und Freuden, die ihn<br />

während seiner Weltumsegelung begleiteten; die<br />

zahlreichen Pannen und Reparaturen am Schiff,<br />

die ihn zwangen Zwischenstopps einzulegen und<br />

die vielen Menschen, die ihn weltweit auf seiner<br />

Reise unterstützten und der regelmäßige Kontakt<br />

nach Hause zu seiner Familie. Gerry Hughes<br />

berichtete von gewaltigen Wetterwechseln,<br />

heißen und eisigen Temperaturen (bei 0°C),<br />

riesigen Wellenbergen und dem Schauspiel der<br />

Delphine und Meeresvögel; den Gefahren von<br />

Eisbergen und verminten Seewegen, Stürmen<br />

und Sonnenschein. Auf seiner Reise um die Welt<br />

<strong>HGZ</strong> 4/<strong>2015</strong> | 9

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