24.10.2015 Aufrufe

MQ Herbst red

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Das Artland-Magazin.<br />

Es gibt wohl kaum eine Kneipe im Artland, wo das hohe Lied über Mimmelage<br />

nicht aus vollem Halse mitgesungen wird. Außer vielleicht in<br />

Klein Mimmelage, einem Flecken zwischen Menslage und Nortrup .<br />

Dort gibt es zwar noch „Brüggemann“ (und jeder wird Ihnen bei einer<br />

Wegbeschreibung diesen Laden immer noch als Landmarke nennen),<br />

doch schlossen sich vor knapp einer Dekade dort die Zapfhähne. Nur noch zu<br />

besonderen Anlässen, wie vorher angemeldete Familienfeste sperrt Gunda<br />

ihre Kneipe auf.<br />

Inzwischen plagt sie der grüne Star, weswegen auch ein geplantes Interview<br />

kurzfristig abgesagt werden musste. Da ihr Mann vor einigen Jahren starb,<br />

lebt sie nun allein mit ihrem Wauzi hinter der Kneipenfassade, die von längst<br />

vergangenen, besseren Zeiten kündet – wenngleich so manche, böse Zunge<br />

behauptet, dass in Klein Mimmelage der Hund verfroren sei.<br />

Keine Sau wäre auf die Idee gekommen, den spärlich bemessenen Platz<br />

für <strong>red</strong>aktionelle Beiträge im Artland Magazin für lüttke Mimmelage in<br />

Anspruch zu nehmen, gäbe es da nicht Dietmar Wischmeyer, einen bundesweit<br />

bekannten Kabarettisten, der nun ausgerechnet Mimmelage<br />

zu einer seiner Spielwiesen des FFN – Frühstücksradiouniversums<br />

auserkoren hatte. Anfang der Neunziger trugen sie ihn dort sogar<br />

fast auf Händen, anlässlich des Schützenfestes. Na ja, es endete<br />

dann „nur“ in einer Kutschfahrt. Aber daran erinnern sich noch alle,<br />

die es miterlebt haben, bis heute.<br />

Grund genug für das <strong>MQ</strong>+<br />

mit dem Mann zu sprechen.<br />

Wir trafen ihn auf einer Veranstaltung in Melle.<br />

Dort hörten wir Erstaunliches: Im Frühstücksradio sind die<br />

meisten Dörfer, die ja theoretisch in Niedersachsen sein sollen,<br />

stumpf erfunden. So gibt es dort ein „wendisch Zabern“,<br />

oder auch ein „Plattengülle“ – alles Schnickschnack. Nichts<br />

davon ist real. Nur unser herzallerliebstes Mimmelage<br />

(besonders das kleine) gibt es tatsächlich - und das glauben<br />

die Leute dann noch nicht einmal.<br />

Eine Niedersächsin, die inzwischen in Australien lebt, wollte<br />

sich allein über diesen Namen „lüttke Mimmelage“ schon<br />

halb tot lachen, bis ihr Lebensgefährte ihr steckte: „Nee, das<br />

gib´s wirklich“<br />

Und so sieht man immer wieder vor den Mimmelager Ortsschildern<br />

– es gibt ja sowohl Klein-, als auch Groß Mimmelage – die<br />

Leute für ein Erinnerungsfoto posieren.<br />

Das<br />

lustige<br />

Dorf<br />

Warum Mimmelage<br />

Teil des FFN-<br />

Frühstücksradiouniversums<br />

wurde<br />

von John Korfhage<br />

Neu: Ringbar<br />

Vielfältiges Design auf einen Blick<br />

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38 | mq Ausgabe <strong>Herbst</strong> 2015

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