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Das Artland-Magazin.<br />
Es gibt wohl kaum eine Kneipe im Artland, wo das hohe Lied über Mimmelage<br />
nicht aus vollem Halse mitgesungen wird. Außer vielleicht in<br />
Klein Mimmelage, einem Flecken zwischen Menslage und Nortrup .<br />
Dort gibt es zwar noch „Brüggemann“ (und jeder wird Ihnen bei einer<br />
Wegbeschreibung diesen Laden immer noch als Landmarke nennen),<br />
doch schlossen sich vor knapp einer Dekade dort die Zapfhähne. Nur noch zu<br />
besonderen Anlässen, wie vorher angemeldete Familienfeste sperrt Gunda<br />
ihre Kneipe auf.<br />
Inzwischen plagt sie der grüne Star, weswegen auch ein geplantes Interview<br />
kurzfristig abgesagt werden musste. Da ihr Mann vor einigen Jahren starb,<br />
lebt sie nun allein mit ihrem Wauzi hinter der Kneipenfassade, die von längst<br />
vergangenen, besseren Zeiten kündet – wenngleich so manche, böse Zunge<br />
behauptet, dass in Klein Mimmelage der Hund verfroren sei.<br />
Keine Sau wäre auf die Idee gekommen, den spärlich bemessenen Platz<br />
für <strong>red</strong>aktionelle Beiträge im Artland Magazin für lüttke Mimmelage in<br />
Anspruch zu nehmen, gäbe es da nicht Dietmar Wischmeyer, einen bundesweit<br />
bekannten Kabarettisten, der nun ausgerechnet Mimmelage<br />
zu einer seiner Spielwiesen des FFN – Frühstücksradiouniversums<br />
auserkoren hatte. Anfang der Neunziger trugen sie ihn dort sogar<br />
fast auf Händen, anlässlich des Schützenfestes. Na ja, es endete<br />
dann „nur“ in einer Kutschfahrt. Aber daran erinnern sich noch alle,<br />
die es miterlebt haben, bis heute.<br />
Grund genug für das <strong>MQ</strong>+<br />
mit dem Mann zu sprechen.<br />
Wir trafen ihn auf einer Veranstaltung in Melle.<br />
Dort hörten wir Erstaunliches: Im Frühstücksradio sind die<br />
meisten Dörfer, die ja theoretisch in Niedersachsen sein sollen,<br />
stumpf erfunden. So gibt es dort ein „wendisch Zabern“,<br />
oder auch ein „Plattengülle“ – alles Schnickschnack. Nichts<br />
davon ist real. Nur unser herzallerliebstes Mimmelage<br />
(besonders das kleine) gibt es tatsächlich - und das glauben<br />
die Leute dann noch nicht einmal.<br />
Eine Niedersächsin, die inzwischen in Australien lebt, wollte<br />
sich allein über diesen Namen „lüttke Mimmelage“ schon<br />
halb tot lachen, bis ihr Lebensgefährte ihr steckte: „Nee, das<br />
gib´s wirklich“<br />
Und so sieht man immer wieder vor den Mimmelager Ortsschildern<br />
– es gibt ja sowohl Klein-, als auch Groß Mimmelage – die<br />
Leute für ein Erinnerungsfoto posieren.<br />
Das<br />
lustige<br />
Dorf<br />
Warum Mimmelage<br />
Teil des FFN-<br />
Frühstücksradiouniversums<br />
wurde<br />
von John Korfhage<br />
Neu: Ringbar<br />
Vielfältiges Design auf einen Blick<br />
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38 | mq Ausgabe <strong>Herbst</strong> 2015