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10/2014

Fritz + Fränzi

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Ernährung & Gesundheit<br />

mit Adler und Baum<br />

Yoga für Kinder zentral. Sie findet, dass Yoga eine<br />

sinnvolle Ergänzung zu einer Sportart sein kann.<br />

«Wann machen wir endlich den Kopfstand?»,<br />

tönt es von einer Matte. Karin Germann vertröstet die<br />

eifrige Schülerin auf den Schluss der Stunde. «Die<br />

akrobatischen Positionen sind die Favoriten der<br />

Kinder und Jugendlichen. Ich staune immer wieder,<br />

wie beweglich und unbekümmert sie sich in den<br />

Kopfstand oder eine Brücke stemmen», berichtet<br />

Germann. Solche Erfolgserlebnisse stärken das<br />

Selbstvertrauen der Heranwachsenden.<br />

Diese Erfahrung machte auch Tanja Linder. Verzweifelt<br />

suchte sie nach einer Freizeitbeschäftigung<br />

für ihre zwölfjährige Tochter, die an keiner Sportart<br />

Freude fand. Da erinnerte sich Linder an ihre eigene<br />

Yogavergangenheit und durchforstete das Internet<br />

nach Angeboten für Kinder. «Ich musste meine Tochter<br />

regelrecht zwingen, Yoga auszuprobieren», blickt<br />

Tanja Linder zurück. Die erste Stunde verfolgte sie als<br />

Zuschauerin. So sei ihre Tochter gezwungen gewesen,<br />

den Kurs durchzuhalten. Linder staunte nicht schlecht,<br />

als sie nach dem Yoga in ein strahlendes Gesicht<br />

blickte. Die indischen Körperübungen haben die Zwölfjährige<br />

in ihren Bann gezogen. Obwohl die Schülerin<br />

keine gute Turnerin sei, habe sie sich im ersten Anlauf<br />

in den Kopfstand stemmen und ihr Selbstwertgefühl<br />

steigern können.<br />

DAS ZAUBERWORT HEISST REGELMÄSSIGKEIT<br />

Dazu beigetragen habe der nicht vorhandene Leistungsdruck,<br />

ist Karin Germann überzeugt: «Die Kinder können<br />

im Yoga nichts falsch machen. Dadurch ist die Entspannung<br />

erst möglich.» Sich einer Sache zu widmen,<br />

ohne sich Gedanken über deren Ausgang machen zu<br />

müssen, sei in unserer Gesellschaft ein rares Gut, weiss<br />

der Kinder- und Jugendpsychologe Daniel Iseli. Er<br />

streicht heraus, wie wichtig Auszeiten von diesem Dauerstress<br />

sind. Dabei denkt er zum Beispiel an freies Spielen<br />

und entspannte Momente in der Natur. Yoga könne<br />

für Kinder eine solche Auszeit be deuten; gleichzeitig<br />

bestehe die Gefahr, dass es zu einem weiteren Teil des<br />

Programms wird. «Damit Körper- und Entspan- >>><br />

In der Umkehrhaltung<br />

wird das Herz-<br />

Kreislauf-System gestärkt<br />

WAS IST YOGA?<br />

Die indische Yogalehre war ursprünglich ein Weg zur Erleuchtung.<br />

Sie beabsichtigt, Körper und Geist eins werden zu lassen. Ist dieser Zustand<br />

erreicht, wartet das Glück und der Geist kommt zur Ruhe. Die Körperübungen,<br />

die «Asanas», wurden entwickelt, damit der Körper das lange Sitzen in der<br />

Meditation aushält. Nach und nach entstanden daraus verschiedene Yogastile<br />

(siehe Box Seite 60). In der westlichen Welt sind vor allem jene Arten des Yogas<br />

verbreitet, die sich auf Körperübungen konzentrieren.<br />

FOTOS: ISTOCKPHOTO<br />

Fritz+Fränzi DEZEMBER <strong>2014</strong> 59

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