Band 15 - 20 Jahre Schwules Netzwerk NRW
2011 - 20 Jahre schwule Selbstorganisation in NRW
2011 - 20 Jahre schwule Selbstorganisation in NRW
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<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schwules</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>NRW</strong> e.V | 41<br />
gefördert. In zwei Fällen engagierte sich<br />
das Land direkt für die schwule Emanzipation.<br />
Es handelte sich um die Projekte<br />
Jugend gegen rechts und Die Szene bist<br />
du. Das Düsseldorfer Referat verfolgte<br />
ohnehin stets die Politik, nicht nur über<br />
das Schwule <strong>Netzwerk</strong> und die LAG Lesben,<br />
sondern auch selbstständig, unmittelbar<br />
Projekte zu unterstützen. Hierfür<br />
wurden jeweils größere, bedeutsamere<br />
Projekte ausgewählt.<br />
Das Schwule <strong>Netzwerk</strong> bestand nunmehr<br />
aus 38 Mitgliedsorganisationen.<br />
Im Vorstand saßen wie im Vorjahr:<br />
Reinhard Klenke, Patrik Maas, Wolfgang<br />
Blischke, Sven Norenkemper, Dr. Hartmut<br />
Kühn, Steffen Schwab. Die Arbeit<br />
in der Geschäftsstelle teilten sich der<br />
Geschäftsführer Manfred Ackermann und<br />
ab dem 01.01.<strong>20</strong>01 Ute Hummler als<br />
Verwaltungsfachkraft.<br />
<strong>20</strong>02<br />
Der CSD-Empfang <strong>20</strong>02 war wieder ein<br />
großer Erfolg. Vertreterinnen und Vertreter<br />
aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik<br />
waren anwesend, ließen sich unterhalten<br />
und beeindrucken. Die Kompassnadel<br />
ging in diesem Jahr an Claudia Roth,<br />
Bundesvorsitzende der Grünen, und an<br />
Andreas Stiene, der viele <strong>Jahre</strong> den Come-<br />
Together-Cup organisiert hat.<br />
Politische Gespräche standen wie<br />
immer auf der Tagesordnung, zu allen<br />
im Landtag vertretenen Parteien wurde<br />
der Kontakt gehalten. Zu den Gesprächen<br />
wurden wiederholt Vertreter der<br />
Gruppen, die vor Ort arbeiteten oder die<br />
ein zum Gespräch passendes Thema<br />
vertreten konnten, herbeigerufen. Die<br />
Gespräche gewannen so an Substanz,<br />
zugleich wurde die Vielfalt der Schwulenbewegung<br />
verdeutlicht. Eine Reihe<br />
von Gesprächen war allein deshalb<br />
vonnöten, weil erhebliche Kürzungen im<br />
Landeshaushalt angekündigt waren. Das<br />
Schwule <strong>Netzwerk</strong> musste hier Lobbyarbeit<br />
im engen Sinne betreiben, um<br />
Strukturen zu retten.<br />
Die Runden Tische, die kommunalen Gremien<br />
von Politikern und Vertreterinnen<br />
und Vertretern der Lesben und Schwulen,<br />
trafen sich zum Erfahrungsaustausch und<br />
zur Planung der Zukunft. An vielen Orten<br />
gab es inzwischen diese Einrichtung.<br />
Arbeitsweise, Erfolge, Ziele differierten<br />
natürlich. Gleichwohl gab es gemeinsame<br />
Interessen in der Arbeit und den Wunsch,<br />
von anderen zu lernen und anderen<br />
mitzuteilen, wie und woran man selbst<br />
arbeitet. Bei allen Unterschieden im<br />
Einzelnen waren der Austausch und die<br />
Vernetzung von enormer Bedeutung. Die<br />
Runden Tische wollten, so die erklärte<br />
Absicht, sich ab sofort mindestens ein<br />
Mal pro Jahr treffen. Hier organisierte das<br />
Schwule <strong>Netzwerk</strong> eine Zusammenkunft,<br />
die über den Kreis von Schwulen und Lesben<br />
hinausging. Kommunalpolitikerinnen<br />
und Kommunalpolitiker nahmen teil, da<br />
naturgemäß auch sie für ihre Arbeit vor<br />
Ort lernen wollten. Jedes Jahr sollte eine<br />
andere Stadt als Gastgeber fungieren<br />
und sich bei dieser Gelegenheit auch<br />
ausführlich mit ihrem Gleichstellungsund<br />
Antidiskriminierungsprogramm<br />
präsentieren.<br />
Die Arbeit im Bereich Vernetzung wurde<br />
auch auf dem Gebiet der Konferenz der<br />
schwulen Landesnetzwerke vorangetrieben.<br />
Dieses Gremium organisierte<br />
eine Zusammenkunft mit Vertretern des<br />
Familienministeriums in Bonn.<br />
Neben die bisher schon betriebene<br />
Öffentlichkeitsarbeit trat eine Artikelserie<br />
im Schwulenmagazin Queer, die<br />
<strong>Netzwerk</strong>-News. Die Artikel sollten das<br />
<strong>Netzwerk</strong> in mehreren Artikeln vorstellen.<br />
Die Arbeit des <strong>Netzwerk</strong>s in den verschiedenen<br />
Bereichen schwulen Lebens<br />
sollte dem Leser vor Augen geführt<br />
werden. Der Schwerpunkt lag auf dem<br />
Gesichtspunkt Selbstorganisation in den<br />
schwulen Gruppen der Gemeinde und im<br />
<strong>Netzwerk</strong>.<br />
In der Reihe FachDienst erschien ein<br />
Heft Aufklären und Beraten, auch hier<br />
wendete sich das <strong>Netzwerk</strong> an die<br />
schwule und die Fachöffentlichkeit.<br />
Der Internet-Auftritt wurde überarbeitet,<br />
hier sollte ein Portal für die<br />
Vernetzung entstehen. Der gewohnte<br />
Mitgliederrundbrief, mit seinem großen<br />
und kleinen Verteiler, wurde wie üblich<br />
verschickt.<br />
Alltagswelten – Expertenwelten <strong>Band</strong> <strong>15</strong> | www.schwules-netzwerk.de