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Band 15 - 20 Jahre Schwules Netzwerk NRW

2011 - 20 Jahre schwule Selbstorganisation in NRW

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<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schwules</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>NRW</strong> e.V | 45<br />

Die Straßenfestvernetzer trafen sich in<br />

Köln, hier konnte man schon von einem<br />

schwulen Städtetag <strong>NRW</strong> sprechen,<br />

um das Treffen zu charakterisieren. Der<br />

Landtagspräsident lud dieses Gremium<br />

im Mai zu sich ein. Damit eröffnete er<br />

gewissermaßen die Saison der schwulen<br />

Straßen- und CSD-Feste.<br />

In diesem Jahr erhielt das Schwule<br />

<strong>Netzwerk</strong> 258.000¤ vom Land. Die Mittel<br />

wurden zum größten Teil für die Projektförderung<br />

ausgegeben, daneben für die<br />

laufenden Kosten der Geschäftsstelle.<br />

<strong>20</strong>06<br />

<strong>20</strong>07<br />

Die Geschäftsstelle, besetzt von Alexander<br />

Popp und Ute Hummler, managte<br />

auch <strong>20</strong>06/<strong>20</strong>07 den Verband. Sie<br />

kontrollierte die Finanzen und gab Rechenschaft<br />

darüber. Sie organisierte die<br />

Öffentlichkeitsarbeit und informierte die<br />

Mitgliedschaft, sie beriet dazu und unterstützte<br />

die Vernetzung. Diese scheinbar<br />

alltäglichen Dinge, die für einen<br />

solchen Verband lebenswichtig sind,<br />

sollten einmal mehr erwähnt werden.<br />

In den Zeiten spärlicher öffentlicher<br />

Gelder wurde wiederholt das Ansinnen<br />

laut, die Geschäftsstelle deutlich zu<br />

verkleinern. Das Modewort Abspecken<br />

fiel verschiedentlich. Doch es gab in der<br />

Geschäftsstelle nie Übergewicht, Leerlauf,<br />

Untätigkeit, sodass Reduzierung<br />

eine existenzbedrohende Operation<br />

geworden wäre.<br />

Der Vorstand wurde neu gewählt. Er besteht<br />

nun aus Steffen Schwab, Reinhard<br />

Klenke, Markus Chmielorz, Thorsten<br />

Kloth, Patrik Maas, Stefan Meschig,<br />

Peter Struck und Ralf Wandelt. Diese<br />

Erweiterung des Vorstands wurde von<br />

der Mitgliedschaft bei der Wahl bewusst<br />

getätigt. Aus diesem neuen Vorstand<br />

schieden im September <strong>20</strong>07 Ralf<br />

Wandelt und Thorsten Kloth aus. Der<br />

Vorstand ergänzte sich satzungskonform<br />

Anfang <strong>20</strong>08 um Oliver Schubert.<br />

Die Mitgliedschaft lag bei 43 Mitgliedsorganisationen,<br />

das heißt bei 3 Austritten<br />

4 Neuaufnahmen.<br />

Die Landesregierung kündigte massive<br />

Kürzungen im Haushalt quer durch alle<br />

Etatposten an. Die davon bedrohte<br />

lesbisch-schwule Selbsthilfe protestierte<br />

entschieden dagegen, den ohnehin<br />

knappen Etat zu beschneiden. Verschiedene<br />

Aktionen, darunter Schreiben an<br />

Landtagsabgeordnete der einzelnen<br />

Wahlkreise, konnten zwar Einschnitte<br />

nicht gänzlich verhindern, jedoch das<br />

Maß der Kürzungen verringern. Die<br />

Haushaltsposten lesbische und schwule<br />

Selbsthilfe wurden nur zur Hälfte des<br />

anfangs vorgesehenen Umfangs zusammengestrichen.<br />

Dies bedeutete: Auf den - nun gezwungenermaßen<br />

- gemeinsamen Antrag von<br />

LAG Lesben und Schwulem <strong>Netzwerk</strong><br />

antwortete die Landesregierung mit einer<br />

Zuweisung von 261.000. Somit standen<br />

für die Projektförderung durch das<br />

Schwule <strong>Netzwerk</strong> nicht mehr als 80.000 ¤<br />

zur Verfügung. Zu den öffentlichen Mitteln<br />

kamen 9.000 ¤ an Eigenmitteln und<br />

weitere 3.000 ¤ an sonstigen Spenden.<br />

Die Kontakte zur Politik wurden nicht<br />

nur per Protestaktion gepflegt. Natürlich<br />

standen aber Aktionen gegen die geplanten<br />

Kürzungen im Haushalt an erster<br />

Stelle der zu besprechenden Themen.<br />

Alle Fraktionen des Landtags wurden<br />

um Stellungnahme und Unterstützung<br />

gebeten. Am Fest zum 60-jährigen Bestehen<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen in<br />

Düsseldorf beteiligte sich das Schwule<br />

<strong>Netzwerk</strong> mit einem Info-Stand.<br />

Der Preis init 1/100 wird erstmals vergeben<br />

als Reaktion des <strong>Netzwerk</strong>s auf die<br />

Kürzungen. Die Arbeit einer Gruppe soll<br />

hier exemplarisch sein für die Vielfalt der<br />

Gruppen im Lande, die Auszeichnung<br />

soll die Gruppe stärken und ermuntern<br />

und anderen Gruppen Vorbilder zeigen.<br />

Zugleich soll er auch die Öffentlichkeit<br />

aufmerksam machen auf das Engagement<br />

in der Bewegung und auf das Desinteresse<br />

der Politik. Eine Gruppe von<br />

hundert – der Name der Auszeichnung<br />

klärt bereits über das Missverhältnis zwischen<br />

Engagement und Würdigung durch<br />

die Landesregierung auf. Der init 1/100<br />

ging <strong>20</strong>06 an die Gruppe „rar – Richtig<br />

Alltagswelten – Expertenwelten <strong>Band</strong> <strong>15</strong> | www.schwules-netzwerk.de

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