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Treffpunkt.Bau 12/15 - 01/16

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Flexible Finanzierungslösungen<br />

für eine dynamische Branche<br />

UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Die <strong>Bau</strong>branche ist weiter in Bewegung: Der Wirtschaftsbau hat<br />

zurzeit etwas nachgelassen. Dafür sorgt der private Wohnungsbau<br />

für eine gute Auftragslage. Und die bislang eher vernachlässigte,<br />

heimische Infrastruktur bietet gute Zukunftsaussichten. <strong>Treffpunkt</strong>.<br />

<strong>Bau</strong> sprach mit Monika Stark, Leiterin <strong>Bau</strong>/ Agrar der Deutschen<br />

Leasing, über Herausforderungen, Potenziale und flexible Finanzierungslösungen<br />

für die <strong>Bau</strong>branche.<br />

Die <strong>Bau</strong>branche zeigt entgegengesetzte Entwicklungstendenzen:<br />

Während der Wohnungsbau weiter kräftig zulegt, zeigen andere<br />

Segmente Schwächen. Wie erleben Sie diese Entwicklung?<br />

Auch in der Vergangenheit war es zumeist so, dass sich die einzelnen<br />

Sektoren unterschiedlich entwickelt haben. Der private Wohnungsbau<br />

war über Jahre stagnierend bevor er jetzt „boomt“. Dafür<br />

zeigt sich jetzt der Wirtschaftsbau verhaltener. Zudem ist die Auftragslage<br />

bei den Straßen- beziehungsweise Tiefbauunternehmen<br />

gut und auch bei allen <strong>Bau</strong>unternehmen, die sich auf Brückenbau<br />

und -sanierung konzentrieren.<br />

Merken Sie das auch bei den Investitionen?<br />

Nein. Die Investitionsobjekte verschieben sich lediglich: Es werden<br />

zum Beispiel – je nach Konjunktur – in den Teilbranchen mal mehr<br />

Turmdrehkrane am Markt nachgefragt und mal mehr Bagger- und<br />

Radlader. Insgesamt betrachtet ist unser Finanzierungsvolumen<br />

weiter gestiegen. Wir erkennen keine rückläufige Investitionsneigung<br />

im deutschen Markt.<br />

Welche Faktoren sind für <strong>Bau</strong>unternehmer zurzeit die größte Herausforderung?<br />

Die neuen Abgasnormen für <strong>Bau</strong>maschinen haben dazu geführt,<br />

dass die <strong>Bau</strong>maschinenhersteller hohen Entwicklungsaufwand<br />

hatten, um die neuen Normen zu erreichen. Dieser Entwicklungsaufwand<br />

hat zu Mehrkosten geführt, die naturgemäß an den Markt<br />

weitergegeben werden. Das heißt, die Einkaufspreise der <strong>Bau</strong>maschinenhändler<br />

haben sich erhöht und damit auch die Verkaufspreise<br />

an die Endkunden, also die Anschaffungskosten für die <strong>Bau</strong>unternehmer.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass die neuen Motoren zum<br />

Teil erheblich mehr Kraftstoff verbrauchen. Das wiederum erhöht<br />

den Kostendruck bei den <strong>Bau</strong>unternehmen.<br />

Wo sehen <strong>Bau</strong>unternehmer aktuell das größte Potenzial?<br />

Aufgrund des hohen Reparaturstaus bei unseren Straßen und Brücken<br />

dürfte die Arbeit hier mittelfristig nicht ausgehen. Solange die<br />

Kapitalmärkte private Haushalte einerseits mit sehr billigen Krediten<br />

versorgen und andererseits kaum rentable Anlagemöglichkeiten für<br />

private Geldanlagen existieren, dürfte auch der private Wohnungsbau<br />

weiter wachsen. Die aktuelle Flüchtlingssituation wird wohl zusätzliche<br />

Anreize für dieses Segment schaffen. Aber auch im Bereich<br />

der Kanalsanierungen besteht noch großes Potenzial. Seit Jahren<br />

wird von den Fachleuten darauf hingewiesen, dass die Kanalnetze<br />

in Deutschland zu großen Teilen sehr marode sind. Irgendwann wird<br />

das Thema dann akut und es entsteht Handlungszwang. In vielen<br />

Kommunen sieht man aktuell bereits Kanalbaustellen. Dieser Trend<br />

dürfte noch zunehmen.<br />

Wie beeinflussen diese Faktoren<br />

das Investitionsverhalten<br />

von <strong>Bau</strong>unternehmern?<br />

<strong>Bau</strong>unternehmer investieren<br />

in der Regel zur Ersatzbeschaffung<br />

für ältere, nicht<br />

mehr rentabel arbeitende<br />

Maschinen. Erweiterungsinvestitionen<br />

werden üblicherweise<br />

dann vorgenommen,<br />

wenn die <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

sich hinsichtlich der Beurteilung<br />

der zukünftigen<br />

Auftragslage und damit des<br />

notwendigen Maschinenbestands<br />

sicher fühlen. Fühlen<br />

sich <strong>Bau</strong>unternehmer jedoch<br />

unsicher in der Beurteilung<br />

der weiteren Entwicklung<br />

der Auftragslage, mieten sie<br />

bedarfsorientiert die Maschinen<br />

eher bei gewerblichen<br />

Vermietern an.<br />

DEUTSCHE LEASING<br />

Monika Stark, Leiterin <strong>Bau</strong>/ Agrar der<br />

Deutschen Leasing.<br />

Worauf sollten <strong>Bau</strong>unternehmer bei Investitionsvorhaben insbesondere<br />

achten?<br />

Der Unternehmer muss bei seiner Investitionsentscheidung bedenken,<br />

ob es sich um eine Standardmaschine handelt, die auf nahezu<br />

allen <strong>Bau</strong>stellen zum Einsatz kommen kann, oder um Bedarf für eine<br />

Spezialmaschine beziehungsweise eine Großmaschine, die nur gelegentlich<br />

zum Einsatz kommt. Bei letzteren kann es sinnvoller sein,<br />

diese Maschinen bedarfsbezogen anzumieten. Das gilt auch für den<br />

Spitzenbedarf, der gut durch temporäre Anmietung einer Maschine<br />

abgedeckt werden kann. Das Investitionsrisiko reduziert sich für den<br />

Unternehmer dadurch erheblich: Gibt es keine Folgeaufträge und<br />

damit keinen Bedarf für die Maschine, kann er sie dem Vermieter<br />

zurückgeben und zahlt nur für den Zeitraum der tatsächlichen Nutzung.<br />

Welche Angebote sollte ein guter Finanzdienstleister entsprechend<br />

im Portfolio haben?<br />

Für einen guten Finanzdienstleister heißt das, dass er für alle Anforderungen<br />

des Marktes ein Finanzierungsprodukt anbieten muss.<br />

Neben den klassischen Finanzierungsalternativen Leasing und Kredit<br />

mit festen Finanzierungslaufzeiten und -raten, über die der Kaufpreis<br />

der Maschine durch den <strong>Bau</strong>unternehmer immer komplett<br />

amortisiert werden muss, gibt es auch die Finanzierungsalternative<br />

Operate Lease. Diese Finanzierungsalternative bietet dem <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

die Möglichkeit, einerseits eine kurze Vertragslaufzeit zu vereinbaren<br />

und andererseits den Kaufpreis der Maschine eben nicht<br />

durch seine Leasingraten zu amortisieren. Bei Vertragsende kann der<br />

Vertrag verlängert werden oder der Unternehmer gibt die Maschine<br />

zu den vorab vereinbarten Modalitäten an die Leasinggesellschaft<br />

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