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Burschenschaftliche Blätter 2014 - 1 & 2

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<strong>Burschenschaftliche</strong><br />

<strong>Blätter</strong><br />

Verbandstagung<br />

in Innsbruck 2013<br />

Aus dem <strong>Burschenschaftliche</strong>n Leben<br />

Ursprünglich war die gesamte Veranstaltung<br />

plus Catering in der Innsbrucker<br />

Messe geplant. Daran bestand auch nie<br />

Zweifel bis zum 10.11.2013. An diesem<br />

Tag fand auch in Innsbruck ein Gedenken<br />

an die Pogromnacht 1938 statt. Der Politkabarettist<br />

Markus Koschuh wetterte<br />

mit folgenden Passagen gegen die Verbandstagung<br />

der Deutschen Burschenschaft:<br />

„Wenn etwa unserer Stadt Innsbruck Ende<br />

November ein sogenannter ,Verbandstag‘<br />

Deutscher Burschenschaften unter Federführung<br />

der rechtsextremen Burschenschaft<br />

Brixia bevorsteht.<br />

Wenn etwa in den Medien irrwitzigerweise<br />

über die Kosten des Polizeieinsatzes diskutiert<br />

wird, um eine friedliche Gegende -<br />

monstration der Zivilgesellschaft gegen<br />

diesen so harmlos klingenden ,Verbandstag‘<br />

zu begleiten.<br />

Wenn es plötzlich zum Problem stilisiert<br />

wird, dass wir Innsbruck nach 1994, 2000<br />

und 2009 nicht schon wieder zum Brennpunkt<br />

von über Arierparagrafen sinnierenden<br />

Burschenschaftern machen wollen. [. . .]<br />

Meine Damen und Herren, wir denken<br />

heute an einen Tag vor 27.394 Tagen und<br />

wohl nicht nur mich überkommt kalter<br />

Schauer, wenn ich mir vor Augen führe, was<br />

sich damals abgespielt hat. Ich denke heute<br />

aber auch an einen Tag in knapp drei<br />

Wochen, an dem Innsbruck wieder zum<br />

Sammelbecken deutschnationaler, rechtsextremer<br />

Burschenschafter werden soll und<br />

wohl nicht nur mich überkommt kalter<br />

Schauer wenn ich mir vor Augen führe, was<br />

dort gedacht und gesprochen werden<br />

wird.“<br />

Für die Meinungsfreiheit muß man auch mal auf die<br />

Straße gehen!<br />

Die Marschroute führte auch zur Universität.<br />

Vor den versammelten Burschenschaftern richtete<br />

Dr. Jörg Frey, Alter Herr der Innsbrucker akad. Burschenschaft<br />

Brixia, eine Ansprache an die Oberbürgermeisterin<br />

Oppitz-Plörer.<br />

Vor dem Start des Demonstrationszuges wurden die Banner entrollt.<br />

Damit brachte er den Stein des öffent -<br />

lichen Interesses erst ins Rollen. Die Innsbrucker<br />

Bürgermeisterin Christine Oppitz-<br />

Plörer griff dessen Wortlaut direkt auf: „Ich<br />

darf den Hinweis von Markus Koshou be -<br />

treffend der in drei Wochen geplanten Verbandsversammlung<br />

von rechten Burschenschaften<br />

aufgreifen: Ich stelle hier und<br />

heute fest: Ein Treffen von Verbänden, die<br />

sich in ihren Beratungen nicht klar von<br />

den Ereignissen der Vergangenheit von vor<br />

75 Jahren distanzieren, sind in Innsbruck<br />

nicht erwünscht. Ich darf hier und heute<br />

feststellen, wir wollen diese Tagung nicht,<br />

wir wollen dies nicht hier haben. Sie sind in<br />

unserer Stadt nicht erwünscht und nicht<br />

willkommen.“<br />

Nun war also klar, die Stadt will uns nicht. In<br />

der Folge wurde von öffentlicher Hand geprüft,<br />

wie die Verbandstagung in der Messe<br />

verhindert werden könnte. Zu diesem Zeitpunkt<br />

wurde uns vom Messemanagement,<br />

dem Caterer und der Polizei versichert, daß<br />

diese mit der ordnungsgemäßen Durch-<br />

Burschenschafter ziehen durch Innsbruck . . .<br />

. . . umrahmt von Polizisten, um den ordnungsgemäßen Ablauf zu sichern.

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