Burschenschaftliche Blätter 2014 - 1 & 2
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Aus dem <strong>Burschenschaftliche</strong>n Leben<br />
Über Freizügigkeit und Masseneinwanderung referierte<br />
Vbr. Michael Paulwitz<br />
Netzseite: www.hpatzak.de). Die Deutschen<br />
bekamen nämlich für ihre Exporte weniger,<br />
mußten aber für die Importe mehr be -<br />
zahlen. Vorher sei versprochen worden, alle<br />
Europäer durch die Beseitigung der Grenzen<br />
und die Abschaffung von National-<br />
Währungen reicher zu machen. Ergebnis:<br />
Fehlanzeige! Hermann Patzak belegte dies<br />
durch exakte Zahlen und Daten, gut recherchiert<br />
und überzeugend dargestellt.<br />
Euro: Ein „Friedensprojekt“ schafft Unfrieden<br />
in Europa<br />
Sogar als Friedensprojekt sollte sich der<br />
Euro bewähren, siehe O-Ton Helmut Kohl<br />
„Die Euro-Einführung ist eine Frage von<br />
Krieg oder Frieden“, doch das Gegenteil<br />
trat ein: die Europäer sind heute zerstrittener<br />
denn je und er hat dadurch alte Gegensätze<br />
und Vorurteile wieder angefacht,<br />
die man längst als überwunden wähnte.<br />
Ähnlich kritisch setzte sich der aus Paris<br />
nach München gekommene französische<br />
Philosoph und Schriftsteller, Alain de Benoist,<br />
mit dem EU-Projekt auseinander, bei<br />
dem er Risse im Fundament einer Fehlkonstruktion<br />
ausmachte. In vier wesentlichen<br />
Punkten seien sie darzustellen, so Benoist:<br />
• „Erstens: Ausgehend von der Wirtschaft<br />
und dem Handel, anstelle von Politik<br />
und Kultur, glaubte man, daß die<br />
wirtschaft liche Bürgerschaft automatisch<br />
in eine politische Bürgerschaft einmünden<br />
würde“.<br />
• Fehlkonstrukt Nr. 2: „Die EU wurde von<br />
oben her, anstatt von unten her aufgebaut“.<br />
Hinzu kam,<br />
• Drittens: „Die überstürzte Erweiterung<br />
der EU auf schlecht vorbereitete Staaten,<br />
anstatt einer Vertiefung der bestehenden<br />
politischen Strukturen.“ Des weiteren,<br />
• Punkt 4: „Es wurde nie in klarer Weise<br />
über die Grenzen Europas und über die<br />
Zielsetzungen des europäischen Aufbaus<br />
entschieden.“<br />
Die Fehlkonstruktion des EU-Projekts beruhe<br />
also im Wesentlichen darauf, so Benoist,<br />
daß die EU-Eliten ihren Aufbau stets<br />
ohne ihre Völker vorantrieben. Fast könnte<br />
man sagen, so der Vordenker der franzö -<br />
sischen „Neuen Rechten“, „daß die große<br />
Konstante der ‚Europamacher’ ihr Miß -<br />
trauen gegenüber ihren eigenen Völkern<br />
war. Wo es dennoch zu einem Referendum<br />
kam, wie 2005 in Frankreich, so hatte dies<br />
angesichts der Ergebnisse zur Folge, daß<br />
es bitter bereut wurde und man schwor,<br />
dies nie wieder zu wiederholen.“ Die Krise<br />
der Legitimität von EU-Europa sei unübersehbar,<br />
betonte Benoist zusammenfassend.<br />
Ein unheilvolles Bündnis von Wirtschaft und<br />
Gewerkschaften<br />
Abschließend sprach der Historiker und<br />
Journalist Michael Paulwitz (Stuttgart) über<br />
„EU-Freizügigkeit und Masseneinwanderung<br />
– Was Deutschland von der Schweiz<br />
lernen kann.“ Mit Zahlen und Fakten beleuchtete<br />
er kenntnisreich die Gesamtproblematik<br />
und hob den Hoffnungsschimmer<br />
Schweiz hervor. Der urdemokratische und<br />
neutrale Musterstaat in Europa hatte sich<br />
kürzlich mehrheitlich per Volksabstimmung<br />
<strong>Burschenschaftliche</strong><br />
<strong>Blätter</strong><br />
gegen eine weitere Massenzuwanderung<br />
ausgesprochen. Interessant sei in diesem<br />
Zusammenhang ein Hinweis auf die einflußreichen<br />
Befürworter von Massenzuwanderung,<br />
nicht nur in der Schweiz, sondern<br />
ganz generell, so Paulwitz. Laut Chefredakteur<br />
der Züricher „Weltwoche“, Roger Köppel<br />
(früher Chefredakteur der Tageszeitung<br />
DIE WELT), sei „die Wirtschaft für Personenfreizügigkeit,<br />
weil sie auf eine Vielzahl<br />
günstiger Arbeitskräfte zurückgreifen kann<br />
und die Gewerkschaften seien für sie, weil<br />
massive bis unkontrollierte Zuwanderung<br />
den Ruf nach Schutzmassnahmen hervorrufe“.<br />
Fakt sei, so Paulwitz unter Bezug auf<br />
Köppel: „Den Unternehmen bringt die Personenfreizügigkeit<br />
tiefere Lohnkosten, den<br />
Gewerkschaften bringt sie mehr Macht.<br />
Und beide Seiten vernebeln ihre Interessen<br />
nach Kräften.“<br />
Den Vorträgen schlossen sich jeweils lebhafte<br />
Diskussionen an, die den dargebo -<br />
tenen Stoff vertieften und Wissenslücken<br />
oder Unklarheiten schlossen bzw. klärten.<br />
Die nächsten „31. Bogenhausener Gespräche“<br />
werden im WS <strong>2014</strong>/15 wiederum<br />
auf dem Haus der Münchener Burschenschaft<br />
Danubia stattfinden. Termin und<br />
The matik, die noch nicht feststehen, können<br />
Interessierte dem Semesterprogramm<br />
WS <strong>2014</strong>/15 der Danubia im Oktober entnehmen.<br />
Ein Tagungsbericht von<br />
Roland Günz, Wien<br />
Der französische Intellektuelle Alain de Benoist verdeutlicht den Teilnehmern die Fehlkonstruktion der EU.<br />
Die Schriftleitung informiert:<br />
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