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Burschenschaftliche Blätter 2014 - 1 & 2

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Nachrichten<br />

Feierlichen Eröffnung des Wiener Akademikerballs<br />

durch die Debütantenpaare<br />

sen wir uns durch linkslinke Chaoten nicht<br />

nehmen!“ Gleichzeitig betonte Strache,<br />

daß der Akademikerball auch im nächsten<br />

Jahr „selbstverständlich wieder stattfinden“<br />

werde.<br />

Bereits seit 2009 sorgt der Ball der nationalfreiheitlichen<br />

Studentenverbindungen für<br />

linke Proteste. Von 1952 bis 2012 wurde<br />

der Ball als „WKR-Ball“ durch den Wiener<br />

Korporationsring (WKR) als Zusammenschluß<br />

aller national-freiheitlichen Studentenverbindungen<br />

in Wien veranstaltet. Der<br />

WKR wurde nach dem Ball 2012 aus der<br />

Hofburg ausgeladen – teilweise mit skurrilen<br />

Begründungen. So war eines der Argumente,<br />

daß der Ball im Jahr 2012 absichtlich<br />

am 27. Januar, dem Gedenktag zur<br />

Befreiung des KZ Auschwitz stattfände und<br />

<strong>Burschenschaftliche</strong><br />

<strong>Blätter</strong><br />

„die Burschenschafter auf den Gräbern der<br />

Holocaustopfer“ tanzen würden. Der Hinweis,<br />

daß der Ballkalender der Hofburg keinen<br />

anderen Termin zuließ, wurde dabei<br />

nicht gelten gelassen. Nach der Ausladung<br />

des WKR aus der Hofburg übernahm die<br />

Wiener FPÖ seit 2013 als Veranstalterin<br />

den Ball als „Akademikerball“ und sorgte<br />

damit für ein Fortbestehen des traditionsreichen<br />

und stilvollen Balles der Verbindungsstudenten.<br />

Jan Ackermeier<br />

(Burschenschaft Normannia-Nibelungen zu<br />

Bielefeld 2005, Wiener akad. Burschenschaft<br />

Teutonia 2007)<br />

Presseschau<br />

Akademikerball<br />

Scheiben klirren –<br />

nach 75 Jahren<br />

Zu den Opfern der linksradikalen Gewalt -<br />

täter gehörte vergangene Woche auch<br />

ein Innenstadt-Juwelier, wie ich erst jetzt<br />

erfahren habe. Seine Auslagenscheiben<br />

wurden wie bei etlichen anderen eingeschlagen<br />

– und er ist ein auf den ersten<br />

Blick erkennbarer Jude. Da bleibt einem<br />

bei auch nur minimalem Geschichtsbewusstsein<br />

wirklich der Atem stecken. So<br />

einen Vorfall hat es in Wien ein Dreiviertel<br />

Jahrhundert lang nicht gegeben.<br />

Wo ist der Wiener Bürgermeister, der umgehend<br />

zu dem Mann geht (wenigstens<br />

zu diesem) und zerknirscht um Verzeihung<br />

für den Vorfall bittet? Wo ist da endlich<br />

echte Selbstkritik, dass Funktionsträger<br />

beider Rats haus-Regierungsparteien die<br />

Gewalttäter nach Wien geholt haben?<br />

Sollte man nicht endlich die Wieder -<br />

holung solcher Ereignisse (und jeder anderen<br />

Form von Gewalt) unter welchem<br />

Vorzeichen immer bekämpfen? Kommt<br />

einem da der „Antifaschismus“ von Rotgrün<br />

nicht ziemlich lächerlich vor, der sich<br />

vor allem darüber erregt, wenn jemand<br />

das Grauen von 1938 Reichskristallnacht<br />

und nicht Reichspogromnacht nennt?<br />

Aber was will man von einem Bürgermeister,<br />

der einem Che Guevara ein Denkmal<br />

errichtet hat?<br />

Hat doch dieser Herr Che Tausende Menschen<br />

ermordet, ohne dass Rotgrün deswegen<br />

Bedenken gegen ihn hätten. Und<br />

er hat den Spruch geprägt: „Hass ist ein<br />

Bestandteil unseres Kampfes.“ Das mit<br />

dem Hass kommt einem dieser Tage in<br />

Wien ja besonders bekannt vor. [...]<br />

Andreas Unterberger<br />

Alles recht gegen rechts?<br />

Ein linksextremer Mob will darüber bestimmen,<br />

wer sich versammeln und öffentlich<br />

reden darf. Es ist wieder mal Zeit,<br />

den Anfängen zu wehren. Es gehört inzwischen<br />

zur deutschen Folklore, dass<br />

„linke“ Demonstranten Veranstaltungen<br />

angreifen, auf denen angeblich „Rechte“<br />

sprechen, demonstrieren oder auch nur<br />

feiern. Die Randale um den Akademikerball<br />

in der Wiener Hofburg, an welcher<br />

viele deutsche Krawalltouristen mitwirkten,<br />

ist das jüngste Beispiel. Dass dort<br />

FPÖ-Mitglieder und Burschenschaftler,<br />

also quasi Feinde der Menschheit, Walzer<br />

tanzen wollten, fand der linke Mob skandalös.<br />

Die erhoffte Wirkung der Ausschreitungen<br />

trat ein: Man diskutiert in<br />

Wien, ob der Ball nächstes Jahr wieder<br />

stattfinden soll.<br />

Michael Klonovsky<br />

Die Attacken der sogeschwätzten „Antifa“<br />

richten sich gegen alles, was diesen Figuren<br />

als rechts gilt, also keineswegs vorrangig<br />

gegen Neonazis, sondern ebenso gegen<br />

Abtreibungsgegner, Feminismuskritiker,<br />

AfD-Politiker, Islamisierungsalarmisten<br />

und Allerweltskonservative.<br />

Im November sollte an der Technischen<br />

Universität Berlin eine Diskussion zum<br />

Thema „Zwischen Gleichberechtigung<br />

und Gleichmacherei – brauchen wir eine<br />

gesetzliche Frauenquote?“ stattfinden.<br />

Eine „marxistische Bildungsbrigade“<br />

machte gegen die „unglaubliche kackscheiße“<br />

mobil, die da „im anrollen“ war,<br />

und erklärte, diese „antifeministen und<br />

maskulisten übelster sorte“ dürften gar<br />

nicht erst zu Wort kommen.<br />

Vor allem gegen den Feminismus kritiker<br />

und Soziologieprofessor Gerhard Amendt<br />

richteten sich die Aversionen. Die dumpfen<br />

Drohungen genügten, dass die angefeindete<br />

Fachschaft Amendt auslud und<br />

be flissen Selbstkritik übte („Wir bedanken<br />

uns für die Kritik“), am Ende platze die<br />

ganze Veranstaltung.<br />

Als der Journalist Jürgen Elsässer in<br />

Schkeuditz bei Leipzig eine Konferenz unter<br />

dem Titel „Für die Zukunft der Familie!“<br />

abhielt, auf der unter anderen Thilo<br />

Sarrazin sprach, versuchten Gegendemonstranten,<br />

mit Parolen wie „Eure Familie<br />

kotzt uns an“ die Halle zu stürmen und<br />

trommelten gegen deren Metallwände.<br />

Eine Abge ordnete der russischen Duma<br />

wurde von Randalierern getreten (man<br />

stelle sich den Aufschrei im Fall einer<br />

attackierten deutsche Grünen-Abgeordneten<br />

in Russland vor), Sarra zins Berliner<br />

Haus nach seinem Auftritt mit Farbbeuteln<br />

beworfen.<br />

Von den unappetitlichen, aber nicht verbotenen<br />

Kundgebungen der NPD-Faschisten<br />

erfährt man heutzutage vor allem<br />

wegen der Gegendemonstranten, unter<br />

denen sich immer hinreichend viele Linksfaschisten<br />

befinden, die sich danach, wie<br />

es heißt, Straßenschlachten mit der Polizei<br />

liefern. Die Gefährlichkeit einer rechtsextremen<br />

Veranstaltung bemisst sich inzwischen<br />

weitgehend an der Zahl der<br />

dabei von Links extremisten verletzten Beamten.<br />

Wie auf den Gegendemonstrationen der<br />

Unterschied zwischen friedlich und gewalttätig<br />

fließend ist, so auch im Spektrum<br />

linker Organisationen, die aus dem<br />

„Kampf gegen rechts“ ihre gemeinsame<br />

Legiti mation schöpfen. Pikant in diesem<br />

Kontext ist das Vorhaben von Familienministerin<br />

Manuela Schwesig, Initiativen<br />

„gegen rechts“, die staatliche Unterstützung<br />

kas sieren wollen, künftig kein<br />

Demokratie bekenntnis mehr abzufordern.<br />

Heißt das, gegen „rechts“ ist ihr alles und<br />

jeder recht? Schon katzbuckelt ein Kommentator<br />

des Berliner „Tagesspiegels“<br />

vor dem Mob („Danke, liebe Antifa!“),<br />

und beim Miniaturbürgerkrieg um Hamburgs<br />

Rote Flora vermitteln viele Medien<br />

den Eindruck, als seien Polizei und gewalttätige<br />

Linksextremisten gleichberechtigte<br />

Vertreter der Gesellschaft.<br />

Die Versammlungsfreiheit ist ein hohes<br />

Gut des Rechtsstaates und mit dem Meinungspluralismus<br />

steht und fällt die freie<br />

Gesellschaft. Wie hässlich wäre ein Land,<br />

in dem diese tristen Antifa-Gestalten –<br />

und ihre Sympathisanten und Förderer –<br />

bestimmen, wer sich wo versammeln und<br />

wer sich öffentlich noch äußern darf.<br />

Der Text ist im Original erschienen<br />

im FOCUS 6/<strong>2014</strong>.

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