07.12.2012 Aufrufe

Elementarteilchenphysik - Desy

Elementarteilchenphysik - Desy

Elementarteilchenphysik - Desy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16 Relativistische Kinematik<br />

Auch wenn sich die einzelnen Komponenten eines Vierervektors bei einer Transformation ändern,<br />

bleibt der folgende Ausdruck unverändert:<br />

I = (ct ′ ) 2 − x ′ 2 − y ′ 2 − z ′ 2 = (ct · cosh ω − x · sinh ω) 2 − (−ct · sinh ω + x · cosh ω) 2 − y ′ 2 − z ′ 2<br />

= (ct) 2 − x 2 − y 2 − z 2<br />

unter Benutzung der Beziehung cosh 2 ω − sinh 2 ω = 1. Eine solche Größe, die in jedem Inertialsystem<br />

den gleichen Wert hat, wird Invariante genannt. Das Quadrat eines Vierervektors ist<br />

invariant gegenüber Lorentz-Transformation<br />

X 2 ≡ X · X = (ct) 2 − �r 2<br />

invariant unter Lorentztransformationen<br />

und wird nach seinem Vorzeichen klassifiziert:<br />

(ct) 2 − �r 2<br />

⎧<br />

⎪⎨ > 0 zeitartig<br />

= 0 lichtartig<br />

⎪⎩<br />

< 0 raumartig .<br />

Das Skalarprodukt zwischen zwei Vierervektoren wird definiert als<br />

X1 · X2 = c 2 t1t2 − �r1 · �r2 .<br />

Es ist ebenfalls invariant unter Lorentztransformationen. Alle 4-Tupel, die sich wie der Raumzeit-<br />

Vierervektor X transformieren, sind Vierervektoren.<br />

2.1.3 Energie und Impuls<br />

Vierergeschwindigkeit. Die Vierergeschwindigkeit ist eine für die Definition des relativistischen<br />

Impulses nützliche Größe. Der Vektoranteil ist definiert als zurückgelegte Strecke, dividiert<br />

durch Eigenzeit (mit Eigenzeit τ = t/γ und dτ = dt/γ) :<br />

�η ≡ d�r<br />

dτ<br />

= γ d�r<br />

dt<br />

= γ �v<br />

Für diese Geschwindigkeit gilt �η = γ�v beim Vergleich mit der normalen Geschwindigkeit �v.<br />

Definiert man als nullte Komponente η 0 = d(ct)/dτ = γc, so erhält man den Vierervektor<br />

η = dX<br />

dτ = γ (c, vx, vy, vz) .<br />

Bei Lorentz-Transformationen zwischen Systemen O und O ′ ist die Vierergeschwindigkeit einfacher<br />

zu handhaben: nur der Zähler d�r wird transformiert, denn der Nenner dτ is eine Invariante.<br />

Dagegen müssen bei der normalen Geschwindigkeit sowohl Zähler als auch Nenner transformiert<br />

werden; dies führt zu der komplizierten Additionsregel (2.2) der Geschwindigkeiten. Das<br />

Quadrat der Vierergeschwindigkeit ist, wie erwartet, eine Invariante gegenüber Lorentztransformationen:<br />

η · η = γ 2 � c 2 − v 2 x − v2 y − v2 � 2 2<br />

z = γ c � 1 − v 2 /c 2� = c 2<br />

Relativistischer Impuls. Die klassische Definition von Impuls ist Masse × Geschwindigkeit.<br />

Bei der relativistischen Verallgemeinerung dieses Begriffs stellt sich die Frage, welche der beiden<br />

Geschwindigkeiten benutzt werden sollte (bei Geschwindigkeiten v ≪ c ist γ � 1 und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!