2016 CUMINAIVEL #8
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<strong>CUMINAIVEL</strong> DONNERSTAG, 21. JANUAR <strong>2016</strong><br />
/// 7<br />
Der Tessiner Lokomotivführer<br />
am PC-7<br />
Wenn ein Schweizer Militärpilot in seine Maschine steigt, dann weiss er, dass alles<br />
in Ordnung ist. Das gilt auch für die PC-7-Piloten, die während des World Economic<br />
Forums (WEF) von Samedan aus in den Einsatz gehen. Dazu trägt Gianmarco Rutz<br />
zusammen mit zwei Kollegen als Flugzeugmechaniker bei.<br />
«Die Mechaniker<br />
machen einen tollen<br />
Job hier.»<br />
Pilot Hptm Marius Krüsi<br />
Ein geübter Mechaniker<br />
Für Gianmarco Rutz ist es der erste Einsatz<br />
im Rahmen eines WEF. Für den Tessiner<br />
ist Samedan aber kein unbekanntes<br />
Terrain. Im Gespräch verrät er, dass er bis<br />
vor ein paar Jahren im Oberengadin als<br />
Lokomotivführer der Rhätischen Bahn<br />
stationiert war. Ursprünglich war er Lastwagenmechaniker,<br />
war aber bereits in der<br />
Rekrutenschule in Payerne mit dem Job<br />
als Heli-Mechaniker in Kontakt gekommen.<br />
Seit drei Jahren sorgt er zusammen<br />
mit seinen Kollegen in Locarno dafür,<br />
dass PC-6, PC-7, PC-9 und die Helikopter<br />
gewartet werden. Während auf der Heimbasis<br />
auch grössere Reparaturen möglich<br />
sind, beschränken sie sich in Samedan auf<br />
das Wechseln von Pneus oder das Austauschen<br />
von Landescheinwerfern. Für mehr<br />
fehlen die nötigen Prüfgeräte.<br />
Piloten und Mechaniker sind ein eingespieltes Team und vertrauen einander. <br />
sh. «Als wir hier am Montag ankamen,<br />
herrschten -26° Celsius», sagt Gianmarco<br />
Rutz. Damals hätten sie Handschuhe<br />
tragen müssen, um bei der Arbeit<br />
draussen keine Erfrierungen zu erleiden.<br />
Kugelschreiber hätten nicht geschrieben<br />
und die Batterien hätten auf die Kälte<br />
reagiert.<br />
Volles Vertrauen in die Mechaniker<br />
Jetzt – es ist immer noch unter null<br />
Grad – prüft er mit blossen Händen die<br />
PC-7 A-919, die soeben nach einem Einsatz<br />
im Luftraum über Davos gelandet<br />
ist. Es bricht keine Hektik aus. In Ruhe<br />
wird die Maschine von den Piloten<br />
übernommen. Ein ziviler Mitarbeiter<br />
des Flugplatzes füllt unter dem wachsamen<br />
Auge eines Kollegen von Gianmarco<br />
Rutz rund 150 Liter Kerosin in<br />
die Flügeltanks. Mit der Taschenlampe<br />
in der Hand macht Rutz die Schlusskontrolle<br />
und kriecht dazu auch unter den<br />
Rumpf. «Die Mechaniker machen einen<br />
tollen Job hier», sagt der Pilot Hptm<br />
Marius Krüsi. Es sei weltweit einzigartig,<br />
dass ein Pilot vor dem Start nicht<br />
noch sein Flugzeug prüfe, sondern voll<br />
auf die Mechaniker vertrauen könne.<br />
Zum Schluss sagt er mit einem Schmunzeln,<br />
während er auf die nächste Maschine<br />
wartet, dass ihm die Kälte hier oben<br />
nicht so zu schaffen macht.<br />
Ein letzter genauer Blick ins Cockpit. Bilder: mw.