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2016 CUMINAIVEL #11

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4 /// SONNTAG, 24. JANUAR <strong>2016</strong> <strong>CUMINAIVEL</strong><br />

Terroristen und Zahlen:<br />

Was Medien interessiert<br />

Journalisten müssen von Berufs wegen Fragen stellen. Am WEF betreffen<br />

diese zu einem grossen Teil das Thema Sicherheit. Wie das dann etwa tönt,<br />

hat «Cuminaivel» zusammengetragen.<br />

(es wird alles noch eine Spur genauer<br />

überprüft). Und dann noch das, was<br />

man als «die WEF-Trendfrage <strong>2016</strong>»<br />

bezeichnen kann: «Sind Drohnenflüge<br />

erlaubt?» (nein, auch für Drohnen gilt<br />

das Flugverbot über Davos).<br />

«Wie viele Waffen haben<br />

sie schon gefunden?»<br />

Eine Frage,<br />

gestellt von vielen Journalisten<br />

Journalist fragt Polizist: Alltag im Bereich der WEF-Medienarbeit der Kapo.<br />

eh. Frauen und Männer, Anfänger und<br />

Routiniers, angereist aus unzähligen<br />

Ländern: Hunderte Journalisten mit unterschiedlichstem<br />

Background berichten<br />

über das WEF – doch alle stellen sie dieselben<br />

Fragen. An das Organisationskomitee<br />

des Forums die Fragen nach<br />

Namen von Promis, an die Armee und<br />

die Kantonspolizei Graubünden die<br />

Frage nach Sicherheitsvorkehrungen.<br />

Bild: eh.<br />

«Sicherheitsvorkehrungen»? Das ist für<br />

Journalisten ein viel zu abstrakter Begriff,<br />

deshalb wollen sie wissen: «Wie<br />

viele Polizisten sind im Einsatz?» (was<br />

nicht bekanntgegeben wird). Überhaupt,<br />

Zahlen, die interessieren extrem, etwa in<br />

dieser Form: «Welche und wie viele Waffen<br />

haben Sie bei Kontrollen schon gefunden?»<br />

(auch das wird nicht kommuniziert<br />

– ausser, als bei Medienleuten sehr<br />

gerne aufgenommenes, unterhaltendstes<br />

Beispiel, der im wahrsten Sinn exotische<br />

Fund von Speeren und Lanzen, welche in<br />

einem Vorjahr einer Musikgruppe abgenommen<br />

werden mussten).<br />

Wie erkennt man die «Bösen»?<br />

Eine zentrale Frage ist natürlich auch:<br />

«Wie merkt man bei einer Kontrolle, ob<br />

man einen Terroristen oder einen einheimischen<br />

Handwerker vor sich hat?»<br />

(mit dem der Polizei antrainierten Instinkt<br />

und gewissen verräterischen Zeichen<br />

im Benehmen des Kontrollierten).<br />

«Was änderte <strong>2016</strong> gegenüber 2015?»<br />

«Interessante Begegnungen»<br />

Da praktisch alle dieser Fragen erwartbar<br />

sind, können die Verantwortlichen<br />

Antworten vorbereiten – eine gute Sache<br />

sowohl für die Frager wie die Befragten.<br />

Schwierig wird es bei unerwarteten<br />

Ereignissen, etwa wenn ein Boulevardmedium<br />

sofort eine Stellungnahme zu<br />

Vorwürfen möchte, dass WEF-Konvois<br />

die Verkehrsregeln missachten und so<br />

Fussgänger gefährden würden. Und, was<br />

oft vergessen geht: parallel zum WEF<br />

läuft der normale Alltags betrieb weiter.<br />

Ein Alltagsbetrieb, aus dem regelmässig<br />

weitere Journalisten-Fragen und Aufträge<br />

aus dem Bereich der Medienarbeit an<br />

die temporär von Davos aus agierende<br />

Führung der Kommunikationsabteilung<br />

der Kantonspolizei gelangen. Das bedeutet<br />

doppelter Stress für Kapo-Kommunikationschefin<br />

Anita Senti, die deshalb<br />

durch externe Fachkräfte unterstützt<br />

wird. Doch für Senti bringt das WEF<br />

auch «viele interessante persönliche<br />

Begegnungen mit Vertretern der ebenfalls<br />

in Davos stationierten Partnerorganisationen,<br />

mit denen man sonst nur per<br />

Mail oder Telefon Kontakt hat.»

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