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Pack & Log 01/2016

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News / Wichtiges<br />

Außenansichten<br />

ÜBERNAHME I. Die Dunapack <strong>Pack</strong>aging<br />

Division, Teil der österreichischen<br />

Prinzhorn Holding, unterzeichnete<br />

eine Vereinbarung zur Übernahme des<br />

griechischen Verpackungsherstellers<br />

Viokyt <strong>Pack</strong>aging S.A. Das traditionsreiche<br />

Familienunternehmen mit Sitz<br />

in Schimatari, rund 60 km nördlich von<br />

Athen, hat aktuell eine Produktionskapazität<br />

von rund 50 Mio. m 2 Wellpappeverpackungen<br />

pro Jahr. Die geplante<br />

Übernahme muss noch von den jeweils<br />

zuständigen Wettbewerbsbehörden<br />

genehmigt werden. Über den Kaufpreis<br />

wurde Stillschweigen vereinbart.<br />

ÜBERNAHME II. Die CABKA Unternehmensgruppe<br />

wächst weiter. Seit Anfang<br />

Jänner 2<strong>01</strong>6 gehört die Systec<br />

Mixed Plastics GmbH (SMP) mit Sitz in<br />

Genthin zu CABKA – unter dem neuen<br />

Namen CABKA GmbH Genthin. CABKA,<br />

bekannt durch seine innovativen Paletten<br />

und Boxen aus Kunststoff, erweitert<br />

mit der Übernahme seine Rohstoffzufuhr<br />

und baut seinen Ansatz der<br />

Kreislaufwirtschaft weiter aus.<br />

ÜBERNAHME III. Die auf dem Gebiet von<br />

Verpackungslösungen aus Voll- und<br />

Wellkarton tätige Model Holding AG<br />

erwirbt über direkt von ihr gehaltene<br />

Tochtergesellschaften 100 % der in Produktion<br />

und Vertrieb von Wellkarton-<br />

Formaten und -Verpackungen tätigen<br />

P-WELL Unternehmensgruppe. P-WELL<br />

GmbH beschäftigt an den Standorten<br />

Berka Werra (Thüringen), Bad Bentheim<br />

(Niedersachsen), Altenberge<br />

(Nordrhein Westfalen), Ochtendung<br />

(Rheinland-Pfalz) und Elterlein (Sachsen)<br />

mehr als 880 Mitarbeiter und<br />

erwirtschaftete 2<strong>01</strong>5 einen Jahresumsatz<br />

von knapp 200 Mio. Euro. Der<br />

Erwerb der P-WELL GmbH ist für die<br />

Model-Gruppe eine ideale geografische<br />

Ergänzung zu ihren bestehenden Wellkartonwerken<br />

in Polen, Tschechien,<br />

Kroatien und der Schweiz.<br />

Wann haben Sie das letzte Mal<br />

so richtig ausgiebig gewartet?<br />

War es ein sehnsuchtsvolles<br />

Warten auf den Anruf oder die<br />

Rückkehr eines geliebten Menschen? Oder<br />

haben Sie wieder einmal eine gefühlte Ewigkeit<br />

auf den Bus oder die U-Bahn gewartet?<br />

Und hatten Sie dann das Gefühl, dass die anschließende<br />

Fahrt nie enden wird? Vielleicht<br />

kennen Sie auch diese Form des Wartens:<br />

„Bitte haben Sie einen Moment Geduld. Ihr Anliegen<br />

ist uns wichtig. Bitte warten Sie noch<br />

einen Augenblick, der nächste freie Mitarbeiter<br />

ist sofort für Sie da.“<br />

Das Warten hat sicher viele Gesichter und ist<br />

mit den unterschiedlichsten Emotionen verbunden<br />

– Ungeduld, Vorfreude, Angst, Leere,<br />

Apathie, Ärger etc.<br />

So richtig gerne wartet niemand. Warten<br />

ist für die meisten tote Zeit, die überbrückt<br />

werden muss und als eine Spanne gilt, mit<br />

der sich nichts Vernünftiges anfangen lässt.<br />

Warten im Sinne von Nichtstun, einfach an<br />

die Wand starren, in den Himmel schauen,<br />

ausharren, sich in Geduld üben, gibt es praktisch<br />

nicht mehr. Schon nach wenigen Minuten<br />

Wartezeit wird das Smartphone gezückt<br />

und dieses scheinbare Nichtstun wird durch<br />

Surfen, Chatten oder Spielen ersetzt.<br />

Dabei hat so manche Warterei durchaus positive<br />

Aspekte. Es können Momente der Pause<br />

sein. Die Fahrt in der U-Bahn wird zur kurzen<br />

Auszeit, in der wir die Gedanken schweifen<br />

lassen, ordnen und vielleicht so manch guten<br />

Einfall haben. „Wenn wir das Warten verlernen<br />

würden, wäre das ein kultureller Verlust“,<br />

meint der Philosoph Stefan Gosepath. Von<br />

Kindern weiß man, dass sie nicht kreativ sein<br />

können, wenn sie jeden Tag ein vollgepacktes<br />

Programm haben. Sie brauchen die Langeweile,<br />

um selbst Ideen zu entwickeln. Bei Erwachsenen<br />

verhält es sich nicht unähnlich.<br />

Walter Mischel, geborener Österreicher und<br />

später Professor für Psychologie in Harvard,<br />

Stanford und an der Columbia University, zermarterte<br />

sich Ende der 60er-Jahre den Kopf.<br />

Damals galt die Willenskraft als mächtige und<br />

geheimnisvolle Fähigkeit, und er wollte sie<br />

unbedingt entschlüsseln. Und so entstand<br />

von Manfred Meixner<br />

das berühmte Marshmallow-Experiment.<br />

Er setzte immer ein Kind (in Summe waren<br />

es über 500 Kinder) im Alter zwischen vier<br />

und sechs Jahren in einen kargen Untersuchungsraum<br />

an einen Tisch. Darauf stand ein<br />

Teller mit einem Marshmallow, sonst nichts.<br />

Mischel erklärte dem jeweiligen Kind, dass es<br />

das Marshmallow sofort essen könnte – oder<br />

aber eine Weile warten und dafür später zwei<br />

bekommen. Er verließ den Raum für 15 Minuten<br />

und beobachtete die Kinder unbemerkt.<br />

Einige der Kinder schafften es, unter Aufbietung<br />

all ihrer Kräfte und mit teilweise kreativen<br />

Ablenkmethoden (Selbstgespräche,<br />

Haare flechten, singen, sich schlafend stellen,<br />

…) zu warten. Andere konnten oder wollten<br />

nicht – und das Marshmallow war vom Teller<br />

verschwunden, als Mischel zurück ins Zimmer<br />

kam. Als er die selben Personen 13 Jahre<br />

später nochmals einlud, gab es erstaunliche<br />

Ergebnisse. Jene, die schon im Vorschulalter<br />

hatten warten können, waren als junge Erwachsene<br />

zielstrebiger und erfolgreicher in<br />

Schule und Ausbildung. Außerdem konnten<br />

sie besser mit Rückschlägen umgehen und<br />

wurden als sozial kompetenter beurteilt als<br />

jene, die dem Marshmallow vor ihrer Nase<br />

damals nicht hatten widerstehen können.<br />

Die Ungeduldigen waren emotional instabiler<br />

und schnitten in der Schule schlechter ab –<br />

obwohl sie nicht weniger intelligent waren.<br />

Das Experiment wurde in der Folge vielfach<br />

wiederholt, mit dem immer gleichen Ergebnis:<br />

Wer auf das Marshmallow warten konnte, hatte<br />

in so gut wie allen Bereichen des Lebens<br />

später bessere Karten.<br />

Vielleicht sollten wir unsere Haltung zum Warten<br />

noch einmal überdenken, denn wie sagte<br />

doch schon Konfuzius: „Wer für kleine Dinge<br />

keine Geduld aufbringt, wird bei großen Vorhaben<br />

scheitern.“<br />

m.meixner@packundlog.at

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