in Nürnberg - Convention-International
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Green Cater<strong>in</strong>gs rechnen sich<br />
auf ihre Weise<br />
E<strong>in</strong> Green Cater<strong>in</strong>g muss also nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
viel teurer se<strong>in</strong>. Die Preisunterschiede<br />
liegen nach unserer Erfahrung<br />
bei ca. 10 Prozent. Unserer Erkenntnis<br />
nach lohnt es sich, diesen Preisunterschied<br />
<strong>in</strong> Kauf zu nehmen, denn nachhaltigere<br />
Menüs werden von Kunden<br />
geschätzt und s<strong>in</strong>d damit e<strong>in</strong>e Wert -<br />
steigerung für das gesamte Event.<br />
Dazu noch e<strong>in</strong> Aspekt: 2009 fand <strong>in</strong> der<br />
EURAC der Fair Cook<strong>in</strong>g Day statt; Ziel<br />
der Veranstaltung war es zu zeigen,<br />
dass man mit Produkten aus dem fairen<br />
Handel nicht nur die Umwelt, sondern<br />
auch die kle<strong>in</strong>en Erzeuger aus den Entwicklungsländern<br />
schont.<br />
Weiterführende Informationen:<br />
www.tis.bz.it, www.faircook<strong>in</strong>g.<strong>in</strong>fo<br />
Wann haben Sie e<strong>in</strong> Interesse für die Biound<br />
Fair-Trade-Produkte entwickelt?<br />
S.U.: Koch b<strong>in</strong> ich seit 24 Jahren. Me<strong>in</strong><br />
Interesse lag schon immer an traditionellen<br />
und lokalen Produkten, <strong>in</strong> den<br />
letzten 3 Jahren habe ich mich für Biound<br />
Fair-Trade-Produkte zu engagieren<br />
begonnen und aktiv am „Fair Cook<strong>in</strong>g“<br />
mitgemacht, was Teil von e<strong>in</strong>em Fair-<br />
Trade-Projekt ist.<br />
Wie kann man lokale Produkte <strong>in</strong> der Küche<br />
e<strong>in</strong>setzen, ohne dass Langeweile auf den<br />
Tellern aufkommt?<br />
S.U.: Die Komb<strong>in</strong>ation „Fair & Local“ bietet<br />
zahlreiche Möglichkeiten. E<strong>in</strong> Beispiel:<br />
Qu<strong>in</strong>oa als Getreide kennen nicht<br />
viele, wenn ich es jedoch als Beilage zu<br />
e<strong>in</strong>em gekochten Lammsch<strong>in</strong>ken etwa<br />
ÜBER DIE AUTORIN<br />
Nach Absolvierung ihres Fremdsprachenstudiums<br />
<strong>in</strong> Trient<br />
(Trento) war Paola W<strong>in</strong>kler e<strong>in</strong>ige<br />
Jahre <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> als freiberufliche<br />
Dolmetscher<strong>in</strong> und Reiseführer<strong>in</strong><br />
tätig. Seit 2008 arbeitet sie bei der<br />
Europäischen Akademie <strong>in</strong> Bozen<br />
als Project Leader von Veranstaltungen<br />
und Events, die im TIS convention<br />
center stattf<strong>in</strong>den.<br />
Die Leidenschaft für die Gastro -<br />
nomie wurde ihr aus der Familie<br />
mitgegeben, die – so W<strong>in</strong>kler –<br />
„aus Köchen, Bäckern und e<strong>in</strong>em<br />
Sommelier besteht“.<br />
■ 3 Fragen an ... Stefan Unterkircher<br />
Der Spitzenkoch führt das Restaurant Castel R<strong>in</strong>gberg <strong>in</strong> Kaltern (Südtirol,<br />
www.castel-r<strong>in</strong>gberg.com) und unterstützt bei Kochevents und Benefizabenden<br />
ehrenamtlich verschiedene Vere<strong>in</strong>e. Außerdem nimmt er am<br />
Partnerschaftsprojekt „Fair Cook<strong>in</strong>g“ teil – e<strong>in</strong>e Initiative von Gourmet -<br />
restaurants und elf Südtiroler Weltläden, um den fairen Handel bekannt<br />
zu machen.<br />
vom lokalen Villnösser Brillenschaf anbiete,<br />
werden die Kunden von dem „Bekannten“<br />
angezogen. Und trauen sich<br />
mehr, als wenn ich e<strong>in</strong> Rezept anbiete,<br />
das ausschließlich aus Qu<strong>in</strong>oa besteht.<br />
Und mit me<strong>in</strong>en 70 Sorten an selbst<br />
angebauten Kräutern aus dem eigenen<br />
Garten ist Langeweile noch e<strong>in</strong>facher<br />
gebannt ...<br />
Wie kommen bei Ihren Kunden die Produkte<br />
aus dem fairen Handel an?<br />
S.U.: Sie werden sehr gut angenommen.<br />
Unsere Kunden gehören zur Zielgruppe<br />
der Fe<strong>in</strong>schmecker, die bereit s<strong>in</strong>d, auch<br />
etwas mehr auszugeben, wenn sie ausgefallene<br />
Speisen verkosten können,<br />
die mit hochqualitativen Produkten vorbereitet<br />
wurden.<br />
(1) T<strong>in</strong>tenfischcarpaccio: Der T<strong>in</strong>tenfisch ist ke<strong>in</strong>e Zutat aus Südtirol und deswegen für unser Menü mit lokalen Produkten nicht geeignet<br />
(2) Zucch<strong>in</strong>i-/Basilikum-Suppe: Sowohl die Zucch<strong>in</strong>i als auch das Basilikum ersche<strong>in</strong>en auf unseren Märkten eher im Mai/Juni als im<br />
Dezember.<br />
(3) Thailändisches Hühnersuprême mit Duftreis: Beim Begriff „thailändisch“ s<strong>in</strong>d normalerweise Zutaten wie Kokosmilch und exotische<br />
Gewürze geme<strong>in</strong>t, die e<strong>in</strong>e sehr lange Reise bis nach Europa h<strong>in</strong>ter sich haben. Ersche<strong>in</strong>en sie trotzdem <strong>in</strong> unserer Küche, dann <strong>in</strong> der<br />
Speisekarte erwähnen, wenn sie aus fairem Handel s<strong>in</strong>d!<br />
(4) Frische Waldbeerfrüchte: Waldbeeren wachsen natürlich bei uns, jedoch im Spätsommer. Wenn sie im W<strong>in</strong>ter angeboten werden, s<strong>in</strong>d<br />
sie entweder tiefgefroren oder e<strong>in</strong>gelegt (was an sich nicht so schlimm ist, die Beschreibung ist jedoch irreführend).<br />
Auflösung<br />
GREEN CATERING:<br />
EINIGE SCHLÜSSELBEGRIFFE<br />
BIOLOGISCH: Bio-Produkte werden mittlerweile<br />
häufiger angebaut und s<strong>in</strong>d deswegen auch e<strong>in</strong>facher<br />
zu bekommen. Wichtig ist, dass Bio-Produkte<br />
immer mit dem Code der Kontrollstelle<br />
und dem Bio-Logo versehen s<strong>in</strong>d – die Erzeuger<br />
s<strong>in</strong>d dadurch verpflichtet, bestimmte Kriterien<br />
<strong>in</strong> der Herstellung e<strong>in</strong>zuhalten und werden regel -<br />
mäßig kontrolliert.<br />
BUFFET vs. EINZELVERPACKUNGEN: Wenn Speisen<br />
via Buffet serviert werden, nimmt sich jeder<br />
Gast das, was er wirklich essen will. Damit werden<br />
Verschwendung und unnötiges Packag<strong>in</strong>g<br />
vermieden. E<strong>in</strong>zelverpackungen sollten daher<br />
„verbannt“ werden.<br />
DEKORATION: Statt frischer Blumen kann man<br />
Trockendekorationen benutzen, die wiederverwendbar<br />
s<strong>in</strong>d. Maiskolben, Obst oder sogar (das<br />
typische Südtiroler) Gebäck eignen sich sehr gut<br />
dazu.<br />
FAIR-TRADE-SIEGEL: Bei der Auswahl von nichtregionalen<br />
Produkten sollte man sichergehen,<br />
dass sie über e<strong>in</strong>e entsprechende Fair-Trade-<br />
Kennzeichnung verfügen. Damit werden Güter<br />
gekennzeichnet, bei deren Herstellung gewisse<br />
soziale und ökologische Standards berücksichtigt<br />
wurden.<br />
GESCHIRR: Bei E<strong>in</strong>weggeschirr werden Unmengen<br />
an Müll verursacht. Wenn die Speisen nicht<br />
auf Porzellantellern serviert werden können,<br />
dann wenigstens auf biologisch abbaubarem<br />
Geschirr.<br />
GETRÄNKE: Dank der guten Wasserqualität <strong>in</strong><br />
mittlerweile vielen Regionen kann Leitungswasser<br />
<strong>in</strong> Krügen auch während Events angeboten<br />
werden. Fruchtsäfte, Fruchtsirupe und<br />
Kräutertees bieten e<strong>in</strong>e gesunde Tr<strong>in</strong>kalternative.<br />
Auf alkoholische Getränke muss man aber<br />
nicht verzichten: Es gibt <strong>in</strong> Südtirol e<strong>in</strong>e große<br />
Auswahl an hervorragenden We<strong>in</strong>en, Sekt und<br />
Biersorten ...<br />
PERSONAL: Das Personal sollte gut <strong>in</strong>formiert<br />
se<strong>in</strong> und den Kunden erklären können, was sie<br />
genau essen und wie alle Produkte hergestellt<br />
werden.<br />
RECYCLING: E<strong>in</strong>e richtige Mülltrennung ermöglicht<br />
sowohl e<strong>in</strong>e Abfallverm<strong>in</strong>derung als auch<br />
die Wiederverwendung e<strong>in</strong>iger Materialien.<br />
REGIONAL: Produkte und Rohstoffe sollten von<br />
e<strong>in</strong>heimischen Anbietern gekauft werden – damit<br />
wird viel CO ² beim Transport erspart.<br />
SAISONAL: Wenn man frische und saisonale Produkte<br />
benutzt, verr<strong>in</strong>gern sich auch implizit die<br />
Verarbeitungs- und Erhaltungsprozesse.