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Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 15<br />
Hinter dem Mietshaus, in dem wir in den 50ger Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts wohnten, gab es auch einen kleinen Garten. Einen wirklich<br />
klitzekleinen Garten, vielleicht zehn Meter lang und fünf Meter breit. Allerlei<br />
Gewürze wuchsen dort, liebevoll gesät und gepflegt von meinem Vater. Das<br />
meiste war aber Kohl, Grünkohl. Nein, nein, nicht für unsere fünfköpfige<br />
Familie, sondern für die Hühner.<br />
Vater hatte für sie ein, für die<br />
damaligen Verhältnisse,<br />
Prunkstück von Hühnerstall<br />
gebaut. Dieser Hühnerstall war<br />
aus Ziegeln, d.h. die zwei<br />
Seitenwände, und dann mühsam<br />
verputzt worden. Die Rückwand<br />
war die Umfassungsmauer der<br />
alten Ziegelei der Zeche Prosper<br />
III., zwischen der Horster- und der<br />
Scharnhölzstraße gelegen. Die<br />
Vorderfront bestand aus kleinen<br />
Fenstern, eingefasst in Vierecke<br />
aus Eisen. Fehlt noch das Dach:<br />
Es war aus Bohlen gefertigt, mit Teerpappe belegt und mit heißem Bitumen<br />
abgedichtet.<br />
Die Tür, auch aus Bohlen gefertigt und mit einem kleinen ausgesägten<br />
Auslauf, der auch verschließbar war, hatte einen Riegel mit einer Vorrichtung<br />
für ein Vorhängeschloss. Und…, katzensicher!<br />
So, das war jetzt der Hühnerstall. Schöner wie so manche Laube in den<br />
umliegenden Gärten. Vater war stolz wie Oskar, was er ja auch sein konnte.