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Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 17<br />
Zwei Hühner pickten und scharrten trotz des dichten Regens im Boden<br />
herum, dabei war genug Fressen für die Hühner da.<br />
Vater schimpfte leise vor sich hin, ging zum Auslauf, öffnete die Tür zum<br />
Hühnerstall und trieb die zwei Hühner hinein. Mich hatte er noch nicht<br />
gesehen, ich stand hinter ihm vor der Auslauftür. Durch den Türspalt sah ich,<br />
dass die Küken sich im Stroh zu der Henne (Glucke) gelegt hatten, die jetzt<br />
aber aufgeregt hin und her rannte.<br />
Die Tür des Auslaufes war immer noch offen, Vater hatte vergessen sie zu<br />
schließen, im Regen verständlich. Es war wirklich spannend zuzusehen, wie<br />
Vater mit den Hühnern umging, die absolut immer wieder nach draußen<br />
wollten. Sogar die Hühner und der Hahn kamen bis zur Tür, als ob es etwas<br />
umsonst gäbe. Vater war inzwischen pitschnass und schimpfte, dass es eine<br />
Freude war ihm zuzuhören. Ich lauschte entzückt und dachte nicht an meine<br />
nassen und dreckigen, verschmierten Strümpfe, als ich eine Bewegung<br />
neben mir sah. Der Kater von nebenan nutzte die Gunst der Stunde und die<br />
Unaufmerksamkeit meines Vaters.<br />
An mir vorbei, als<br />
wenn ich gar nicht da wäre,<br />
und…husch, war er auch<br />
an Vater vorbei zwischen<br />
den Hühnern. Ach was<br />
flogen die Federn und alle<br />
Hühner die sie verloren.<br />
Die Hühner wollten hinaus,<br />
weg von dem Kater und Vater wollte<br />
hinein, zu dem Kater! Ein Tohuwabohu entstand vor meinen weit<br />
aufgerissenen Augen und ich stand wie vom Donner gerührt im strömenden<br />
Regen und in Strümpfen vor dem Auslauf. Alles Getier flatterte herum, der<br />
Hahn pickte Vater in die rechte Hand weil sie ihn festhielt. Und der Kater? Ja,<br />
der Kater wirbelte das Stroh durcheinander, auf der Suche nach den Küken.<br />
Jetzt hatte Vater den Hahn abgeschüttelt und stürzte sich auf den Kater, der<br />
jetzt wirklich ein Küken im Maul hatte. Vater erwischte den Kater am Genick,<br />
konnte ihn aber wegen seinen nassen Händen und der Kater mit dem<br />
nassen Fell nicht festhalten. Und so rannte der Kater, welcher vor Schreck<br />
das Küken hatte fallen lassen, durch die „ Mensch und Tier―-sichere Tür. Der<br />
Kater vorne weg auf mich zu und Vater wutentbrannt hinter dem Kater her.<br />
Geistesgegenwärtig warf ich schnell die Tür zum Auslauf zu, damit der Kater<br />
nicht entwischte. Was soll ich sagen, der Kater flitzte im letzten Augenblick<br />
durch die jetzt fest geschlossene Tür, riss seine Schwanzspitze noch heraus<br />
und verschwand im Regen und der einsetzenden Dämmerung.<br />
Und Vater? Er stand von innen vor der geschlossenen Tür und ich von<br />
außen. Er konnte also nicht hinaus, solange ich davor stand. Vater drehte<br />
sich um, denn der Kater war über alle Berge und trieb die Hühner und den