24.02.2016 Aufrufe

Souffleuse 1/2016 Die Programmzeitschrift des Theaters im Romanischen Keller

Die Souffleuse ist die Programmzeitschrift des Theaters im Romanischen Keller Heidelberg. Sie informiert über die verschiedenen Veranstaltungen des Theaters im Bereich Schauspiel, Musik, Tanz, Workshop, Lesung etc. Das Theater befindet sich in der Seminarstraße 3 [Ecke Kettengasse] in der Altstadt Heidelbergs. Für den termingerechten Ablauf des angekündigten Programms und für dessen Inhalt trägt der Herausgeber keine Verantwortung. Die Zeitschrift und deren Inhalt sind Eigentum der Autoren und Herausgeber. Theater im Romanischen Keller 2016.

Die Souffleuse ist die Programmzeitschrift des Theaters im Romanischen Keller Heidelberg. Sie informiert über die verschiedenen Veranstaltungen des Theaters im Bereich Schauspiel, Musik, Tanz, Workshop, Lesung etc. Das Theater befindet sich in der Seminarstraße 3 [Ecke Kettengasse] in der Altstadt Heidelbergs. Für den termingerechten Ablauf des angekündigten Programms und für dessen Inhalt trägt der Herausgeber keine Verantwortung. Die Zeitschrift und deren Inhalt sind Eigentum der Autoren und Herausgeber. Theater im Romanischen Keller 2016.

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Zum 400. To<strong>des</strong>tag Shakespeares: Julius Caesar & The Tempest<br />

Short Play Festival, Offene Bühne Heidelberg, Improtheater, Konzerte & Lesungen<br />

Rückblick auf die Heidelberger Theatertage 2015<br />

Das <strong>Keller</strong>quiz<br />

<strong>Die</strong> <strong>Programmzeitschrift</strong> <strong>des</strong> <strong>Theaters</strong> <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

Frühjahr & Sommer <strong>2016</strong>


<strong>Die</strong> Sprechzeiten <strong>des</strong> <strong>Theaters</strong> <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong> werden<br />

auf der Homepage und <strong>im</strong> Schaukasten angekündigt.<br />

Tel.: 06221/542769<br />

E-Mail: souffleuse@urz.uni-heidelberg.de<br />

theater.rs.uni-heidelberg.de<br />

www.facebook.com/romanischerkeller<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

Seminarstraße 3 [Ecke Kettengasse]<br />

69117 Heidelberg<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Viola Stiefel und Kai Sauter<br />

Redaktion & Gestaltung: Kai Sauter<br />

Titelbild: Das Konterfei ist der <strong>Souffleuse</strong> vom Juli 2002 entnommen. Es stammt<br />

ursprünglich vom Plakat <strong>des</strong> damals stattfindenden Festivals Shakespeare. Live.<br />

Hinweis: Für den termingerechten Ablauf <strong>des</strong> angekündigten Programms und <strong>des</strong>sen<br />

Inhalt trägt der Herausgeber keine Verantwortung. Alle Angaben sind ohne Gewähr.<br />

Das Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong> ist Mitglied <strong>des</strong> Freien Theatervereins<br />

Heidelberg e.V.<br />

1


Liebe Theaterfreunde,<br />

willkommen in unserer Frühjahrs- und Sommerausgabe der <strong>Souffleuse</strong> für <strong>2016</strong>!<br />

Wir freuen uns Euch wieder ein spannen<strong>des</strong> und abwechslungsreiches Programm<br />

präsentieren zu können. Wie unsere Titelseite bereits andeutet, können auch wir in<br />

diesem Jahr natürlich nicht ohne den wohl bekanntesten Sohn von Stratford-upon-Avon<br />

auskommen – <strong>2016</strong> ist Shakespeare-Jahr! Anlässlich <strong>des</strong> 400. To<strong>des</strong>tages hat sich die<br />

Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars gleich zweier Dramen <strong>des</strong> Dichters<br />

angenommen: Julius Caesar und The Tempest. Außerdem erwarten uns mit der<br />

Aufführung von Seven Interviews und dem Short Play Festival weitere<br />

englischsprachige Projekte. Der Literatur bleiben wir in diesem Frühjahr besonders<br />

verbunden. So widmet etwa KulturTandem International e.V. am 19. Februar und am<br />

2. April den Abend berühmten Gedichten und Balladen von François Villon und Heinrich<br />

Heine. Lesen wird der Schauspieler Ernst Alisch, musikalisch begleitet von seinem<br />

Sohn Johannes Alisch. Am 7. und 8. Mai gastiert TutuToulouse in unserem Gewölbe.<br />

Seit 2013 nehmen sich die Vier den Perlen der internationalen Popmusik, der Poesie<br />

und der Literatur an und spielen sie, als hätte man sie vorher nie gehört. Das<br />

dazugehörige Programm Verliebt – Vertont – Verdichtet ist am 8. Mai zu sehen. Am 7.<br />

Mai präsentiert uns die Gruppe ein neues Programm (Uraufführung!): Damals <strong>im</strong> Albion<br />

–Ein musikalischer Kr<strong>im</strong>iabend mit einem Text unseres leider <strong>im</strong> letzten Jahr viel zu<br />

früh verstorbenen Freun<strong>des</strong> Carlo Schäfer.<br />

Am 26. Mai öffnet sich unsere Bühne dann <strong>im</strong> Rahmen der Reihe Literatouren für<br />

junge Autorinnen und Autoren. Neben verschiedenen Lesungen wird der Abend auch<br />

musikalisch begleitet.<br />

Keine Heidelberger Kulturszene ohne die Offene Bühne Heidelberg! Wie <strong>im</strong>mer<br />

präsentieren wir gemeinsam mit dem TiKK einmal <strong>im</strong> Monat die Offene Bühne.<br />

Ausgewählte Künstler und Gruppierungen der jungen Heidelberger Musikszene stehen<br />

am 9. April bei unserem KonzÄrt auf den Brettern und geben einen Einblick in ihr<br />

Schaffen.<br />

Aus dem schauspielerischen Bereich dürfen wir Euch für den 16. April ein Gastspiel<br />

<strong>des</strong> Schauspielensembles Kunstdruck aus Esslingen ankündigen. Außerdem<br />

versorgt euch die Theatergruppe Haltlos aus Heidelberg wieder mit frischem<br />

Improvisationstheater (15. April und 24. Juni).<br />

Mit dieser Ausgabe führen wir das Kapitel Eingeflüstert wieder ein, welches jahrelang<br />

fester Bestandteil der <strong>Souffleuse</strong> war. Hier wird es von nun an Texte Heidelberger<br />

Autorinnen und Autoren zu lesen geben. <strong>Die</strong>smal vom studentischen Literaturkreis<br />

echolot. , der u.a. auch an der Literatouren-Ausgabe <strong>im</strong> Mai teilnehmen wird.<br />

Des Weiteren blicken wir zurück auf die vergangenen Heidelberger Theatertage 2015<br />

und mit der Ausschreibung <strong>des</strong> Festivals natürlich voraus auf die Theatertage <strong>2016</strong>.<br />

Für alle Rätselfreunde gibt es auf der letzten Seite unser <strong>Keller</strong>quiz. Lösen und<br />

gewinnen! Viel Spaß damit!<br />

Bis sehr bald dann, hier <strong>im</strong> Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong>!<br />

Viola Stiefel und Kai Sauter<br />

2


15. März, 12. April, 10. Mai, 14. Juni & 12. Juli:<br />

Offene Bühne Heidelberg – S. 5<br />

19. Februar & 2. April:<br />

KulturTandem International e.V.: HEINE / VILLON – Rezitationen und Musik – S. 6<br />

5. bis 12. März:<br />

Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars Heidelberg e.V.:<br />

Seven Interviews von Mark Dunn – S. 7<br />

9. April:<br />

KonzÄrt – S. 8<br />

15. April & 24. Juni:<br />

Improtheater Haltlos Heidelberg – S. 9<br />

16. April<br />

Schauspielensemble Kunstdruck e.V.: Nichts – Was <strong>im</strong> Leben wichtig ist – S. 10<br />

22. bis 30. April:<br />

Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars Heidelberg e.V.:<br />

Julius Caesar von William Shakespeare– S. 11<br />

7. Mai<br />

Tutu Toulouse: Damals <strong>im</strong> Albion – S. 12<br />

8. Mai:<br />

Tutu Toulouse: Verliebt – Vertont – Verdichtet – S. 13<br />

3


26. Mai:<br />

Literatouren: Junge Autoren – S.14<br />

3. bis 11. Juni:<br />

Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars Heidelberg e.V.:<br />

The Tempest von William Shakespeare – S.15<br />

26. Juni bis 11. Juli:<br />

<strong>Die</strong> Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars Heidelberg e.V, präsentiert:<br />

Hot Shorts – Short Play Festival <strong>2016</strong> – S.16<br />

16. bis 19 und 21 bis 24. Juli:<br />

Theatergruppe IDeFix: Loriot – Theater-Revue mit seinen schönsten Sketchen – S.17<br />

Weitere Veranstaltungstipps – S. 18<br />

Rückblick in die vergangene Spielzeit:<br />

Heidelberger Theatertage 2015 – S.19<br />

Laudatio der Studierenden-Jury – S.20<br />

Kritik zu „<strong>Die</strong> spanische Fliege“ (Theatertage 2015, 13.11.)<br />

von Christine Wetzka – S.21<br />

Ausschreibung der Heidelberger Theatertage <strong>2016</strong><br />

– 19. Heidelberger Theaterpreis – S. 22/23<br />

Eingeflüstert<br />

Der Literaturkreis Echolot aus Heidelberg stellt sich vor – S. 24–28<br />

Das <strong>Keller</strong>quiz – S. 30<br />

4


15. März, 12. April, 10. Mai, 14. Juni & 12. Juli<br />

TiKK & Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

Offene Bühne Heidelberg<br />

<strong>Die</strong> Offene Bühne Heidelberg, das Original<br />

seint 1998! Jeden zweiten <strong>Die</strong>nstag <strong>im</strong> Monat<br />

laden das TiKK - Theater <strong>im</strong> Kulturhaus<br />

Karlstorbahnhof und das Theater <strong>im</strong><br />

<strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong> zur gemeinsamen offenen<br />

Bühne ein. Im Wechsel findet diese Kult-Reihe<br />

auf den beiden schönsten Bühnen Heidelbergs<br />

statt. Am 15. März (ausnahmsweise am 3.<br />

<strong>Die</strong>nstag <strong>des</strong> Monats), am 12. April und am<br />

10. Mai auf der Bühne <strong>im</strong> Theater <strong>im</strong><br />

<strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong>. Am 14. Juni und 12. Juli<br />

dann auf den Brettern <strong>im</strong> TiKK. Wie <strong>im</strong>mer gibt<br />

es ein festes Rahmenprogramm, für das sich<br />

jeder mit seinem Beitrag vorher anmelden<br />

kann. Im Anschluss daran steht die Bühne für<br />

alle spontanen Auftritte offen.<br />

Alle Dichter, Schauspieler, Kabarettisten, Stand-Up-Comedians, Zauberer, Tänzer,<br />

Sänger, Musiker und was der schönen Künste noch sein mag, können hier ihre<br />

Präsentationskraft und ihr Improvisationstalent vor einem hungrigen Publikum<br />

erproben.<br />

Anmeldungen können bei uns <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong> (souffleuse@urz.uniheidelberg)<br />

oder <strong>im</strong> TiKK (tikk@karlstorbahnhof.de) abgegeben werden.<br />

Eintritt frei!<br />

www.facebook.com/OffeneBuehneHeidelberg<br />

5


19. Februar & 2. April<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

KulturTandem International e.V.<br />

HEINE / VILLON<br />

Der Schauspieler Ernst Alisch schlägt mit<br />

seinen Rezitationen berühmter Gedichte<br />

und Balladen von François Villon (1431-ca.<br />

1463) und Heinrich Heine (1797-1856) einen<br />

literarischen Bogen zwischen den<br />

Jahrhunderten. Der frei gesprochenen Lyrik<br />

stehen Kompositionen von Johannes Alisch<br />

gegenüber: <strong>Die</strong> Klänge von der Campanula,<br />

einem celloähnlichen Instrument mit<br />

Resonanzsaiten entstehen durch das sog.<br />

“instant composing”: <strong>im</strong> Vorhinein<br />

erarbeitetes musikalisches Material wird mit<br />

<strong>im</strong>provisatorischen Momenten gemischt und<br />

bleibt so für das Publikum (und Spieler) unvorhersehbar. Ein besonderer Konzert- und<br />

Rezitationsabend, randvoll mit weltberühmter Lyrik und musikalischen Offenbarungen.<br />

Ernst Alisch, Rezitationen<br />

wurde in We<strong>im</strong>ar geboren und erhielt seine Schauspielausbildung an der HfMDK in<br />

Frankfurt. Der freischaffende Schauspieler war zuletzt an den Schauspielhäusern in<br />

Düsseldorf, Frankfurt und Mannhe<strong>im</strong> tätig. Ernst Alisch wurde in der Kritikerumfrage<br />

NRW zum “Herausragenden Schauspieler” gekürt und von Theater Heute mehrfach<br />

zum Schauspieler <strong>des</strong> Jahres ernannt. Zu zahlrechen Arbeiten für Film und Fernsehen<br />

gehörten zuletzt u.a. der Kinofilm Ein Mann für jede Tonart und der mit dem<br />

Gr<strong>im</strong>mepreis ausgezeichnete Fernsehfilm Arnies Welt.<br />

Johannes Alisch, Komposition / Campanula<br />

wurde 1984 in eine Schauspieler- und Musikerfamilie geboren und begann mit sechs<br />

Jahren Cello zu spielen. Als Jugendlicher erhielt er mehrfach Preise bei “Jugend<br />

Musiziert” und studierte nach dem Musikabitur in Mannhe<strong>im</strong> Musikwissenschaft,<br />

Bildungswissenschaft und Ethnologie in Heidelberg. 2010 schloss er sein Studium mit<br />

einer Arbeit über Improvisationskunst und Ritualdynamik ab. Johannes Alisch ist<br />

Mitglied in der Studienstiftung <strong>des</strong> deutschen Volkes e.V. und erhielt 2012 ein<br />

Projektstipendium der Akademie Schloss Solitude. Heute arbeitet er als freier Musiker,<br />

Musiklehrer, Autor und Komponist.<br />

Eintritt: 9€ / 12€ ; Reservierung: kontakt@kulturtandem.de (Einlass ab 19 Uhr)<br />

www.kulturtandem.de<br />

6


5. bis 12. März<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars Heidelberg e.V.<br />

Seven Interviews<br />

von Mark Dunn<br />

A handshake. Two people meeting for<br />

the first t<strong>im</strong>e. How do various encounters<br />

transform our actions? Be ready for a<br />

colorful collection of characters, including<br />

a business man with unusual<br />

nightmares, a hungry cleaning lady, and<br />

a journalist who’s in for a surprise.<br />

Directed by Annemieke Drummen<br />

Eintritt: 7€<br />

Reservierungen unter<br />

www.schauspielgruppe-as.de<br />

oder 7interviews<strong>2016</strong>@gmail.com<br />

https://www.facebook.com/Dramaanglistik<br />

7


9. April<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

KonzÄrt<br />

In dieser neuen Musik-Reihe präsentieren wir euch<br />

ausgewählte Heidelberger Bands und Solomusiker. Bei<br />

dieser Premierenausgabe mit dabei:<br />

Amber Hill – Mit zerbrechlichen Melodien, verträumten<br />

Akkorden und ehrlichen Worten jongliert das Singer-<br />

/Songwriterduo Amber Hill und überzeugt so mit einer Balance, die bewegt! Ob direkt<br />

oder verspielt, englisch oder deutsch, laut oder leise: Wort für Wort, Zeile für Zeile, Song<br />

für Song puzzeln die Sängerin mit der verzaubernden St<strong>im</strong>me und ihr Gitarrist an ihrer<br />

eigenen Klangwelt, bis sie ihnen gefällt!<br />

Amber Hill wurde 2013 von den beiden Musikern Heiner Weisbrod (Gitarre & Gesang)<br />

und Julia Dörr (Gesang) gegründet. Live wird das Duo von herausragenden<br />

Instrumentalisten unterstützt: Niko Heineken (Percussions), Lennard Herlyn<br />

(Kontrabass) bilden ein grooven<strong>des</strong> Fundament und Karla Beyer an der Violine sorgt<br />

mit brillanten Solopassagen für das i-Tüpfelchen.<br />

Jasmin Dunkelrot – Verträumt und irgendwie zeitlos, so<br />

könnte man die Musik von Jasmin Dunkelrot beschreiben.<br />

Akustisch gehalten, performt sie deutschen Singer-<br />

Songwriter Pop mit Einflüssen aus Folk und Indie.<br />

An diesem Abend wird sie unter anderem Songs aus ihrer<br />

ersten EP „Zeitlos“ zeigen.<br />

The KRAUTpleasers – Drei Typen, vier Länder, ein<br />

gutes Dutzend Instrumente: Ladies and Gentlemen,<br />

the KRAUTpleasers! Von Kalifornien über Südengland<br />

nach Heidelberg war es ein langer Trip. Doch nun sind<br />

sie endlich hier, auf ihrer Mission die deutschen Ohren<br />

für Folk und Country zu begeistern. Tauscht eure<br />

Lederhosen gegen Knickerbocker und tanzt, träumt und singt mit den KRAUTpleasers!<br />

Brian Blickenstaff (USA): Gesang, Gitarre, Mundharmonika / Jens Lorbeer (D): Banjo,<br />

Lapsteel, Gitarre, Gesang / Jack Corrigall (GB): Tenor Gitarre, Percussion,Gesang<br />

Eintritt: 7 € / Reservierung: souffleuse@urz.uni-heidelberg.de (Betreff: KonzÄrt)<br />

8


15. April & 24. Juni<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

Improtheater HaltLos Heidelberg<br />

Spontan. Frisch. Unverwechselbar.<br />

<strong>Die</strong> Improvisationstheatergruppe „HaltLos“ aus Heidelberg bringt die verrücktesten<br />

Geschichten und Szenen auf die Bühne – und das spontan, ohne Drehbuch. <strong>Die</strong> jungen<br />

Theaterbegeisterten reagieren auf Zuruf <strong>des</strong> Publikums, bauen diese Impulse in ihre<br />

Geschichten ein und so entstehen <strong>im</strong>mer wieder neue Situationen, Begegnungen und<br />

Figuren, ohne Rücksicht auf Tabus.<br />

Kommen! Lachen! Freude haben!<br />

Eintritt: 7€ / 4€; Reservierung: haltlos.<strong>im</strong>provisation@gmail.com<br />

Facebook (Improtheater Haltlos Heidelberg)<br />

9


16. April<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

Schauspielensemble Kunstdruck Esslingen e.V.<br />

Nichts Was <strong>im</strong> Leben wichtig ist<br />

„Nichts bedeutet irgendetwas, <strong>des</strong>halb<br />

lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun.“<br />

Mit diesen Worten schockiert ein junger<br />

Mann seine Freunde.<br />

Doch bedeutet wirklich nichts etwas?<br />

Nicht die Liebe? Nicht das Lernen? Alls<br />

das Wissen? Nicht das Elternhaus, die<br />

Geschwister, der Glaube an Gott oder<br />

das eigene Land?<br />

„Das Projekt „Nichts“ ist ein gesellschaftliches Exper<strong>im</strong>ent, eine Sinnsuche in unserer<br />

individualisierten Welt in der jeder für sich selbst verantwortlich zu sein scheint,“ so der<br />

Regisseur Falser, „in einer von technischem Fortschritt und gesellschaftlichem Wandel<br />

geprägten Zeit sind wir heute auf der Suche nach Werten für morgen.<br />

Gemeinsam wollen die jungen Menschen dem aufsässigen Pierre Anthon das<br />

Gegenteil beweisen und sammeln auf einem Berg der Bedeutung alles, was ihnen lieb<br />

und teuer ist. Doch was harmlos beginnt, wird bald zu einem Exper<strong>im</strong>ent, in dem es<br />

kein Halt und keine Grenzen mehr gibt. Alle werden zu einer eingeschworenen<br />

Gemeinschaft, die sich mit zunehmendem Fanatismus ihrer Mission widmet.<br />

„Zusammen mit Jugendlichen aus und um Esslingen haben wir uns heutige Fragen<br />

gestellt“ erzählt die Regieassistentin Alina Weiss über die Zusammenarbeit mit den<br />

Schauspielern. „Wie können gesellschaftliche Werte in einer individualisierten Welt<br />

aussehen? Was ist uns wichtig? Und wie wollen wir in Zukunft leben? Was müssen wir<br />

tun, um so leben zu können?“ Das sind Fragen die sich Falser und sein sechsköpfiges<br />

Ensemble in den letzten Monaten gestellt haben.<br />

Weiss liegt es dabei am Herzen, dass die Inszenierung <strong>im</strong>mer einen Bezug zur Realität<br />

behält: „<strong>Die</strong> Inszenierung soll ein Sprachrohr für Jugendliche sein.“<br />

Eintritt: 9€ / 7€ (erm.)<br />

Reservierung: www.schauspiel-kunstdruck.de<br />

10


22. , 24. bis 26. und 28. bis 30. April<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars Heidelberg e.V.<br />

Julius Caesar<br />

von William Shakespeare<br />

‘Et tu, Brute?’<br />

One of the most well-known lines in history<br />

is often all that people recall about the<br />

infamous Roman statesman Julius Caesar.<br />

But what led to this iconic death?<br />

Shakespeare illuminates the psychology<br />

behind the deeds of the famous<br />

conspirators, and brings to life a conflict that<br />

has fascinated people through the ages.<br />

This modern adaptation leaves behind the<br />

battlefields of southern Italy, and instead<br />

focusses on the t<strong>im</strong>eless power relationships<br />

between people trapped in the microcosm of<br />

youth, and the painful awakening to a reality<br />

of violence and its consequences.<br />

Directed by Julia Klein<br />

Premiere: 22. April, 21 Uhr<br />

Weitere Aufführungen: 24./25./26./28./29./30. April, 20 Uhr<br />

Eintritt: 8€ / 6€ (erm.)<br />

Ticketreservierung: ticketsforjuliuscaesar@gmail.com<br />

und unter www.schauspielgruppe-as.de<br />

https://www.facebook.com/Dramaanglistik<br />

11


7. Mai<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

Tutu Toulouse<br />

Damals <strong>im</strong> Albion (Uraufführung)<br />

Ein musikalischer Kr<strong>im</strong>i-Abend. Story: Carlo Schäfer<br />

Ein Abend für Kr<strong>im</strong>i-Freunde und Kr<strong>im</strong>i-<br />

Kenner! Der Heidelberger Autor Carlo Schäfer<br />

- seine bei rororo erschienene Reihe um<br />

Kommissar Theuer und Team genießt zu<br />

Recht Kult-Status! - hat exklusiv für Tutu<br />

Toulouse eine Kr<strong>im</strong>inal-Geschichte<br />

geschaffen: Jenseits von Klischees und<br />

Schenkelklopfern, spannungsreich und mit -<br />

und da können Sie Gift drauf nehmen! - einem<br />

ordentlichen Schuss Humor! Musikalisch<br />

abgeschmeckt und mit einer Prise "good old<br />

England" gewürzt, kredenzt Tutu Toulouse<br />

Ihnen ein Kr<strong>im</strong>i-Abend für Feinschmecker!<br />

Als Startschuss in den Abend serviert das<br />

Team vom Gunnars aus der Kettengasse<br />

unseren Gästen als Einst<strong>im</strong>mungsdrink einen<br />

edlen Whisky oder wahlweise einen feinen<br />

Whisky-Cocktail. Der Drink ist <strong>im</strong> Eintrittspreis<br />

inklusive.<br />

Tina Toulouse: Gesang, diverse Kleininstrumente<br />

Doro T. T.: Kontrabass<br />

Oli TwoLoose: Gitarre und mehr<br />

M. P. Toulouse: St<strong>im</strong>me<br />

Eintritt: 14€ / 10€ (erm.) inkl. 1 Whisky / Whisky-Cocktail zur Begrüßung<br />

Reservierung: tututoulouse@gmx.de / 06221-24 134<br />

Vorverkauf: Gunnars Café - Lounge - Sports, Kettengasse 9, 69117 HD<br />

www.tututoulouse.de<br />

www.facebook.com/TutuToulouse<br />

12


8. Mai<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

11 Uhr<br />

Tutu Toulouse<br />

Verliebt Vertont Verdichtet<br />

Ein musikalisch-literarischer Liebes-, Leid- und Lustwandel<br />

Was interessiert letztendlich jede/n? <strong>Die</strong> Liebe!<br />

Liebt er mich? Liebt sie mich? Das ist doch Frage - <strong>im</strong>mer wieder.<br />

Egal ob obsessiv, bizarr, zärtlich, albern, romantisch, philosophisch oder<br />

herzzerreißend: Tutu Toulouse n<strong>im</strong>mt das Thema in seiner vollen Blüte unter die Lupe<br />

und gewinnt auch den düsteren und welken Blättern Momente voll Schönheit,<br />

Ehrlichkeit und – <strong>im</strong>mer auch wieder! - Humor ab. Muss Liebe gleich ein Sprung ins<br />

kalte Wasser sein? Was ist mit der Liebe mit und unter Tieren, der gleichgeschlechtlichen<br />

Liebe, was mit Liebe als Rettungsanker? Und wie sehr tut Scheiden<br />

eigentlich wirklich weh?<br />

Über diese oder auch ganz andere Fragen singt, tönt, textet und sinniert die wohl<br />

liebenswerteste Ménage-à-quatre <strong>im</strong> Kleinkunsthaushalt: Tutu Toulouse - vierfach<br />

famourös!<br />

<strong>Die</strong> Vier nehmen sich Perlen der internationalen Popmusik, Poesieund Literatur an und<br />

spielen sie, als hätte man sie vorher nie gehört. <strong>Die</strong> Songs und Lieder sind von Oli<br />

TwoLoose und Doro T.T. neu arrangiert und teilweise selbst komponiert für<br />

Kontrabass und Gitarre und für die Sängerin Tina Toulouse, die mal sehnsuchtsvoll,<br />

mal lasziv, mal lausbübisch klingen kann, eines aber <strong>im</strong>mer: zum Weinensexy!<br />

Abgerundet und pointiert angereichert wird dies vom Theatermann M. P. Toulouse, der<br />

mit seiner geschulten Schauspielst<strong>im</strong>me hier in jeder Beziehung die Tiefen auslotet.<br />

Musik trifft Literatur trifft ... mitten ins Herz!<br />

Eintritt: 14€ / 10€ (erm.) inkl. 1 Glas Sekt zur<br />

Begrüßung<br />

Reservierung: tututoulouse@gmx.de / 06221-<br />

24 134 Vorverkauf: Gunnars Café - Lounge -<br />

Sports, Kettengasse 9, 69117 HD<br />

Zum Muttertag: Jede Mutter in Begleitung<br />

eines eigenen, volljährigen Kin<strong>des</strong> zahlt nur die<br />

Hälfte <strong>des</strong> regulären Eintrittspreises.<br />

www.tututoulouse.de<br />

13


26. Mai<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

Literatouren – Junge Autoren<br />

Seit September 2013 gibt es unsere neue<br />

Reihe bei der sich alles um Literatur dreht.<br />

Immer an einem letzten Donnerstag <strong>des</strong><br />

ausgewählten Monats laden das Theater <strong>im</strong><br />

<strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong> und das TiKK zu<br />

gemütlichen „Lese-und-mehr-Abenden“ ein.<br />

Wir fassen den Literatur-Begriff so weit wie<br />

nur möglich: Je<strong>des</strong> Mal präsentieren wir<br />

mehrere unterschiedliche Programmpunkte,<br />

die sich mit dem geschriebenen,<br />

gesprochenen oder gesungenen Wort eines<br />

best<strong>im</strong>mten Lan<strong>des</strong>, einer Region, eines<br />

Kulturkreises oder eines Themenkomplexes<br />

befassen. So gab es bereits Literatouren zu<br />

Italien, einen keltischen Abend, eine<br />

Ausgabe zu Südamerika und eine zum<br />

Thema Kr<strong>im</strong>i.<br />

In dieser Ausgabe präsentieren wir euch<br />

junge Autorinnen und Autoren aus Heidelberg. <strong>Die</strong>se stellen ihre Texte in der<br />

gemütlichen Atmosphäre unseres Gewölbekellers vor.<br />

Mit dabei sind u.a. Mitglieder <strong>des</strong> Literaturkreises echolot. Heidelberg (siehe S. 23).<br />

Außerdem wird der Abend auch musikalisch begleitet.<br />

Drink <strong>des</strong> Abends: 2012er (Shot)<br />

Eintritt: 5€<br />

Reservierung: souffleuse@urz.uni-heidelberg.de (Betreff: Literatouren)<br />

14


3. bis 11. Juni<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars Heidelberg e.V.<br />

The Tempest<br />

von William Shakespeare<br />

Years ago, Propspero, the Duke of Milan, has been banished to a remote island by his<br />

usurping sister. With the help of magic, he summons a mighty storm that shipwrecks<br />

his sister and her companions on the island – finally the t<strong>im</strong>e for his revenge seems to<br />

have come! But at the same t<strong>im</strong>e his slave Caliban is planning to murder Prospero and<br />

take back control of the island. In the year of the 400 th anniversary of Shakespeare's<br />

death the Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars celebrates the playwright with<br />

a production of his final play.<br />

Eintritt: 8€ / 6€ (erm.)<br />

Reservierungen unter www.schauspielgruppe-as.de<br />

www.facebook.com/Dramaanglistik<br />

15


2. bis 10. Juli<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

Schauspielgruppe <strong>des</strong> Anglistischen Seminars Heidelberg e.V.<br />

Hot Shorts Short Play Festival <strong>2016</strong><br />

mit Gästen der Unesco Literatur-Partnerstädte Dublin, Dunedin, Edinburgh, Iowa and<br />

Norwich.<br />

Unterstützt durch das Kulturamt der Stadt Heidelberg<br />

Sick of the same old shorts? Need<br />

new shorts for the summer?<br />

Then come to... Hot Shorts - Short<br />

Play Festival <strong>2016</strong><br />

The third Short Play Festival of the<br />

Schauspielgruppe<br />

<strong>des</strong><br />

Anglistischen Seminars will present<br />

original 10-20 minute plays written<br />

by students of the Anglistisches<br />

Seminar in Heidelberg, as well as by<br />

students and young playwrights<br />

from our Unesco creative partner<br />

cities Dublin, Dunedin (NZ),<br />

Edinburgh, Iowa (USA) and<br />

Norwich.<br />

All plays will be performed in<br />

English.<br />

Eintritt: 7 Euro pro Veranstaltungsabend /<br />

Festivalpass (gültig für alle Stücke): 20 Euro<br />

Informationen unter www.schauspielgruppe-as.de<br />

https://www.facebook.com/Dramaanglistik<br />

16


16. bis 19. Juli und 21. bis 24. Juli<br />

Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

20 Uhr<br />

<strong>Die</strong> internationale Theatergruppe IDeFix<br />

spielt Loriot<br />

Theater-Revue mit den schönsten Sketchen <strong>des</strong> großen Humoristen<br />

IDeFix verneigt sich vor Loriot, dem größten deutschen Komiker, und spielt einen Abend<br />

lang eine Auswahl seiner unsterblichen Szenen. Zu sehen sind u.a. <strong>Die</strong> Jodelschule,<br />

An der Opernkasse, Eheberatung, Der Lottogewinner, Kosakenzipfel und Schmeckt’s?,<br />

wobei, um es mit Professor Lemmer aus dem Sketch Filmanalyse zu sagen, „die Gefahr<br />

der Unterhaltung nicht ganz auszuschließen ist.“<br />

Eintritt: 8€ / 6€ (erm.)<br />

Reservierung: www.idefix-theater.de<br />

– DIE INTERNATIONALE THEATERGRUPPE AN DER UNIVERSITÄT HEIDELBERG<br />

17


Weitere Veranstaltungstipps kurz notiert<br />

12. & 13. Februar: Bernd Lafrenz, Theater König Alfons, Freiburg: Romeo & Julia /<br />

jeweils um 20 Uhr <strong>im</strong> TiKK. www.karlstorbahnhof.de<br />

15. Februar: Theater- und Spielberatung BW: Rhythm on Stage (Montagsreihe<br />

Workshops), 20-22 Uhr <strong>im</strong> Haus der Jugend. www.theaterberatung-bw.de<br />

25. Februar: Gaslight Café – <strong>Die</strong> Musik – Kultur – Talkshow mit Frank Pyne & Oliver<br />

Kuka um 20 Uhr <strong>im</strong> TiKK. www.karlstorbahnhof.de<br />

17. & 18. März: Nostos Tanztheater: Cyclamen brennen Tanztheater nach Christina<br />

Liakopoyloy, jeweils 20 Uhr <strong>im</strong> TiKK (Weitere Termine: Sa 9., So 10., Sa 23., So 24.<br />

April <strong>2016</strong>) www.nostos-tanztheater.org<br />

21. März: Theater- und Spielberatung BW: Clownerie und Rhythmik (Montagsreihe<br />

Workshops), 20-22 Uhr <strong>im</strong> Haus der Jugend. www.theaterberatung-bw.de<br />

1. & 2. April: Cargo Theater, Freiburg: Das finstere Tal (Preisträger der Heidelberger<br />

Theatertage) / jeweils um 20 Uhr <strong>im</strong> TiKK. www.karlstorbahnhof.de<br />

18. April: Theater- und Spielberatung BW: Tanztheater (Montagsreihe Workshops),<br />

20-22 Uhr <strong>im</strong> Haus der Jugend. www.theaterberatung-bw.de<br />

29. April bis 1. Mai: Tanzsektor Wiesloch: 3 Pieces (zeitgenössischer Tanzabend<br />

mit drei Stücken dreier Choreografinnen), jeweils um 19.30 Uhr <strong>im</strong> TiKK.<br />

20. Juni: Theater- und Spielberatung BW: Improvisationstheater (Montagsreihe<br />

Workshops), 20-22 Uhr <strong>im</strong> Haus der Jugend. www.theaterberatung-bw.de<br />

29. Juni bis 11. Juli: Theatergruppe Vogelfrei (Germanistisches Seminar):<br />

<strong>Die</strong> gefesselte Phantasie / jeweils um 20 Uhr <strong>im</strong> Garten der Karlsstraße 2.<br />

http://vogelfrei.in-hd.de/<br />

18


Rückblick<br />

Heidelberger Theatertage 2015<br />

Es war uns wieder ein Fest! Mit insgesamt 16 Veranstaltungen, davon zehn <strong>im</strong><br />

Wettbewerb um den Heidelberger Theaterpreis, verteilt auf vier Spielstätten, haben wir<br />

Heidelberg für zehn Tage zu Hochburg der freien deutschsprachigen Theaterlandschaft<br />

gemacht. <strong>Die</strong> Ensembles aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentierten<br />

uns Produktionen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Das Publikum und<br />

vor allem die Jurys standen vor einer schwierigen Aufgabe. Entschieden haben sie sich<br />

dann wie folgt:<br />

Der erste Jury-Preis ging an das schweizerische Ensemble der<br />

DAKAR Produktion aus Zürich. Ihre theatrale Collage für Puppen<br />

und Menschen, frei nach Ödön von Horváths Roman „Der ewige<br />

Spiesser“ überzeugte das fünfköpfige Jurygespann.<br />

Mit dem zweiten Preis wurde das Ensemble „<strong>Die</strong> spanische<br />

Fliege“ von der Hamburger Schule für Schauspiel<br />

ausgezeichnet. <strong>Die</strong> schrill-bunte Inszenierung <strong>des</strong> Klassikers<br />

sorgte für ein regelrechtes Toben <strong>des</strong> begeisterten Publikums <strong>im</strong><br />

restlos ausverkauften TiKK.<br />

Über den dritten<br />

Preis durften sich die Akteure <strong>des</strong> spina<br />

<strong>Theaters</strong> aus Solingen freuen. <strong>Die</strong> jungen<br />

Schauspieler zwischen 15 und 25 Jahren<br />

präsentierten Bertolt Brechts Baal.<br />

Der Heidelberger Puck, unser Publikumspreis,<br />

wanderte nach Berlin zu den LOVEFUCKERS. <strong>Die</strong><br />

Performance von SPAM setzte sich bei den<br />

Festivalbesuchern durch, vielleicht auch, weil sie<br />

selbst Teil derselben waren.<br />

<strong>Die</strong> Studenten-Jury um Prof. Dr. Karin Tebben vom<br />

Germanistischen Seminar vergab ihren<br />

„Studentenkuss“ an<br />

das Tanit Theater aus<br />

Frankfurt. <strong>Die</strong><br />

Dämonie der Liebe -<br />

Martin Heidegger & Hannah Arendt beeindruckte die<br />

Studierenden nachhaltig.<br />

….. nach den Theatertagen, ist vor den Theatertagen! (Siehe S.22/23)<br />

19


Laudatio der Studierenden-Jury auf das Tanit Theater Frankfurt und die<br />

Produktion <strong>Die</strong> Dämonie der Liebe - Martin Heidegger & Hannah Arendt<br />

Ein einsamer Mann an seinem Schreibtisch. Ein wehleidiger Ausruf. Ein in seiner Zeit<br />

Zerrissener. Eine Frau hinter dem Vorhang.<br />

Während Liebe uns so oft als das Gute, als pures Glück, als wundervoll konfliktlösend<br />

und erfüllend präsentiert wird, gelingt es, unserem Sieger auch andere Facetten der<br />

Liebe darzustellen.<br />

Eine Liebe, am Anfang erfüllend, mit Euphorie und Leidenschaft gelebt.<br />

Eine Liebe, die <strong>im</strong> Verborgenen bleiben muss; die erst viel später durch die<br />

Veröffentlichung <strong>des</strong> Briefwechsels publik wird.<br />

Eine Liebe zwischen zwei Privatpersonen, die gleichzeitig zwei der größten<br />

Philosophen <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts sind:<br />

– Hannah Arendt und Martin Heidegger.<br />

Wie kann man diesen beiden Figuren in ihrer Komplexität gerecht werden, ohne, dass<br />

aus dem Theaterabend eine Philosophie-Vorlesung, oder<br />

eine banale Liebesgeschichte wird?<br />

Heidegger wird uns gezeigt als Philosoph,<br />

zerrissen zwischen nationalsozialistischer Ideologie und kritischem, freiem Denken. Als<br />

Ehemann – zerrissen zwischen Konvention und Leidenschaft. Und als Mensch, der der<br />

Komplexität <strong>des</strong> Seins in seiner Zeit nicht gerecht werden konnte.<br />

Als Hannah Arendt vor dem Vorhang in Erscheinung tritt, entwickelt sie sich auf der<br />

Bühne von einer hingebungsvollen Studentin zu einer unabhängigen Frau, welche die<br />

private und zeitgenössische Problematik nicht nur zusammenzuführen, sondern auch<br />

zu überwinden weiß.<br />

Arendt befreit sich, löst sich in einem emanzipatorischen Akt.<br />

<strong>Die</strong> Darsteller schaffen es, den gesamten Bühnenraum für ihre eindrucksvolle<br />

schauspielerische Darbietung zu öffnen und in einen int<strong>im</strong>en, privaten und öffentlichen<br />

Raum zu verwandeln.<br />

Ralf Günther Mohnnaus differenzierter und sorgfältiger Umgang<br />

mit dem vielschichtigen Stoff spiegelt sich in der Wahl der Requisiten und Kostüme<br />

wider: zu nennen wären hier zum Beispiel die Weingläser <strong>im</strong> Stil der 50er Jahre und die<br />

Briefe, die spielerisch überbracht werden.<br />

Insgesamt wird mit einer puristischen Ausstattung, auch mit Hilfe von wechselnden<br />

Projektionen, eine große Wirkung erzielt.<br />

Es endet, wie es angefangen hat: mit einem “Mädchen aus der Fremde”.<br />

Fremd sind uns die vielschichtigen Persönlichkeiten Heideggers und Arendts auch nach<br />

dem Stück, aber für den Moment sind sie aus dem Dunkel in unsere Zeit hereingetreten<br />

und haben uns an der Dämonie ihrer Liebe teilhaben lassen.<br />

20


Kritik<br />

Angst vorm Fliegen?<br />

Kritik zu Franz Arnolds und Ernst Bachs "<strong>Die</strong> spanische Fliege" vom Ensemble "<strong>Die</strong><br />

spanische Fliege"<br />

Wer oder was ist die spanische Fliege? Zum einen: ein grün glänzender und fliegender<br />

Käfer – zum anderen: ein giftiges Potenzmittel, das aus eben diesem Käfer gewonnen<br />

wird – und außerdem: die Titelfigur eines Stück Boulevardtheaters, das das Autorenduo<br />

Arnold und Bach weltberühmt gemacht hat.<br />

Vor zwanzig Jahren haben in Heidelberg die ersten "Tage der Freien Gruppen"<br />

stattgefunden, die heute "Heidelberger Theatertage" heißen und <strong>im</strong> November letzten<br />

Jahres zum 18. Mal den mit 1500 Euro dotierten Heidelberger Theaterpreis verliehen<br />

haben. Organisiert wurde das Theaterfestival vom Freien Theaterverein <strong>im</strong><br />

Karlstorbahnhof und dem Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong>. Zehn ausgewählte Gruppen<br />

aus dem freien Theaterbereich in Deutschland, Österreich und der Schweiz maßen sich<br />

<strong>im</strong> Wettbewerb. Prämiert wurden Innovativität, Ideenreichtum und neue Impulse.<br />

Entsprechend waren auch die gezeigten Stücke modern und exper<strong>im</strong>entell – mit einer<br />

Ausnahme: "<strong>Die</strong> spanische Fliege", eine Komödie von Franz Arnold und Ernst Bach.<br />

Sie wurde schon drei Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, <strong>im</strong> Jahr 1911, mit den beiden<br />

Autoren in den Hauptrollen in Hamburg uraufgeführt, 1913 kam sie nach Berlin ins<br />

Lustspielhaus. Das Stück wurde in 25 Sprachen übersetzt, lief 1928 ein halbes Jahr<br />

lang in einem der meistbesuchten Theater am Broadway und wurde zwe<strong>im</strong>al verfilmt.<br />

<strong>Die</strong> FSK-Prüfung von 1955 ergab: ab 16 und "nicht feiertagsfrei".<br />

In Heidelberg läuft "<strong>Die</strong> spanische Fliege" <strong>im</strong> Wettbewerb um den Heidelberger Puck,<br />

den goldenen Wanderpokal. Dargeboten wird das Stück vom gleichnamigen Ensemble:<br />

Es sind Absolventen der privaten "Schule für Schauspiel" in Hamburg, die ihre<br />

Schulproduktion für die Theatertage wieder haben aufleben lassen. <strong>Die</strong> Regie hat<br />

Annelore Sarbach, Dozentin für Szenenstudium, übernommen.<br />

<strong>Die</strong> Vorstellung <strong>des</strong> Hamburger Ensembles <strong>im</strong> Karlstorbahnhof ist ausverkauft, das<br />

Publikum ist begeistert. <strong>Die</strong> Produktion gewinnt zwar nicht den goldenen Puck, jedoch<br />

<strong>im</strong>merhin den zweiten Preis der Jury. Herausragend ist Anja-Maria Wedekind als<br />

sittenstrenge Ehefrau und Mutter Emma Klinke.<br />

<strong>Die</strong> Inszenierung der Schauspielschule ist allerdings deutlich stilisiert. Hält man so ein<br />

altes Stück sonst nicht für zumutbar? <strong>Die</strong> Gesichter sind deckend weiß geschminkt, die<br />

Darsteller stolpern bei jedem Auftritt, das allerdings sehr gekonnt. <strong>Die</strong> ohnehin schon<br />

stark überzeichnet angelegten Rollen werden schauspielerisch noch weiter verfremdet.<br />

Interessanter wäre es vielleicht gewesen, sich statt<strong>des</strong>sen mehr auf den Text<br />

einzulassen – gerade weil er schon über hundert Jahre alt ist. Nicht Schablonen zu<br />

zeigen, sondern echte Menschen mit echten Gesichtern und natürlicher Körpersprache.<br />

Das wäre noch mehr gewagt und eine Inszenierung ohne Flugangst.<br />

Von Christine Wetzka<br />

21


Ausschreibung<br />

Heidelberger Theatertage <strong>2016</strong><br />

19. Heidelberger Theaterpreis<br />

Im Herbst <strong>2016</strong> steht Heidelberg ganz <strong>im</strong> Zeichen <strong>des</strong><br />

Freien <strong>Theaters</strong>: Vom 20. bis zum 30. Oktober hebt sich<br />

zum neunzehnten Mal der Vorhang für das jährliche<br />

Festival "Heidelberger Theatertage der Freien Gruppen".<br />

Ensembles aus dem gesamten deutschsprachigen<br />

Raum treten den Wettbewerb um den Heidelberger<br />

Theaterpreis und unseren Wanderpokal "Heidelberger<br />

Puck" an.<br />

<strong>Die</strong>ser in der Region einmalige Preis ist mit insgesamt €<br />

1500 und freien Auftrittstagen <strong>im</strong> TiKK – Theater <strong>im</strong><br />

Kulturhaus Karlstorbahnhof dotiert. Mit dem<br />

Heidelberger Theaterpreis werden Produktionen<br />

ausgezeichnet, die durch ein hohes Maß an Innovation<br />

und Ideenreichtum dazu angetan sind, dem freien<br />

Schauspiel neue Impulse zu geben.<br />

Bewerben können sich alle Freien Sprechtheater-Produktionen für Erwachsene.<br />

Zu den postalisch einzusendenden Bewerbungsunterlagen* gehören Informationen<br />

über:<br />

- Gruppe / Ensemble / Bühne<br />

- Regie / Schauspielerinnen und Schauspieler<br />

- bisherige Produktionen<br />

- Bewerbungsproduktion (mit Fotos, Programmheft, Plakat, Kritiken usw.,<br />

Bühnenanweisungen und -plänen sowie vollständigem digitalen Pressematerial<br />

[druckfähige Pressebilder + Texte])<br />

- Länge der Bewerbungsproduktion / mit oder ohne Pause?<br />

- Gesamtanzahl Personal insgesamt (Schauspiel, Regie, Technik)<br />

- Technischer Aufwand (hoch, mittel, gering)?<br />

und außerdem:<br />

- DVD der Bewerbungsproduktion (vorzugsweise Aufführungs- oder<br />

Probenmitschnitt)<br />

Bitte die DVD unbedingt vor Versand auf verschiedenen Abspielgeräten testen!<br />

22


- Angabe der benötigten Fahrt- und Transportkosten für die Teilnahme am Festival<br />

- verbindliche Selbsteinschätzung über den Status <strong>des</strong> Ensembles (Profi/Amateur)<br />

- vollständig ausgefülltes Bewerbungsformular (steht als Download zur Verfügung,<br />

s.u.).<br />

Bewerbungsschluss: 11. April <strong>2016</strong>.<br />

(Datum <strong>des</strong> Poststempels)<br />

*Bitte beachten: Nur vollständige, postalisch eingereichte Unterlagen können bei der<br />

Bewerbung berücksichtigt werden! <strong>Die</strong> Bewerbungsunterlagen können nur<br />

zurückgeschickt werden, wenn ein ausreichend frankierter und adressierter<br />

Rückumschlag beigefügt ist.<br />

Bewerbungsinformationen und -unterlagen unter: www.theaterverein-hd.de<br />

Freier Theaterverein Heidelberg e. V.<br />

c/o Matthias Paul<br />

Am Karlstor 1<br />

69117 Heidelberg<br />

Tel.: 06221/978928<br />

Fax: 06221/978931<br />

E-Mail: tikk@karlstorbahnhof.de<br />

Homepage: www.theaterverein-hd.de<br />

Übersicht<br />

- Zeitraum: 20.10. bis 30.10.<strong>2016</strong><br />

- Gagen und Honorare können an Ensembles, die am Wettbewerb teilnehmen,<br />

nicht gezahlt werden.<br />

- <strong>Die</strong> am Wettbewerb teilnehmenden Ensembles erhalten einen pauschalen<br />

Produktionskostenzuschuss in Höhe von € 150,--<br />

- <strong>Die</strong> teilnehmenden Ensembles erhalten für alle an der Wettbewerbsproduktion<br />

beteiligten Schauspielerinnen und Schauspieler + max. zwei weitere Personen<br />

kostenfreie Übernachtungsplätze. Einzelz<strong>im</strong>mer können nicht garantiert werden.<br />

- Wir übernehmen die Reise- und Transportkosten der Wettbewerbsproduktion.<br />

Eine Kostenkalkulation bitte der Bewerbung beifügen.<br />

- <strong>Die</strong> Festivalteilnehmerinnen und -teilnehmer haben die Möglichkeit zu<br />

kostenlosem Frühstück und Mittagessen in unserer „Festival-Lounge“.<br />

- <strong>Die</strong> Festivalteilnehmerinnen und -teilnehmer erhalten freien Eintritt zu allen<br />

Festivalveranstaltungen soweit das Platzkontingent dies zulässt.<br />

Wir freuen uns auf Eure Bewerbungen!<br />

Matthias Paul, Festivalleiter<br />

Kai Sauter, Leitung Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong><br />

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Eingeflüstert<br />

Über den Literaturkreis echolot:<br />

Wir sind ein Treff für Menschen die am kreativen Austausch interessiert sind. Der ''harte<br />

Kern'' besteht aus Dennis Mizioch, Fynn Bachmann und Safak Saricicek. Seit kurzem<br />

ist auch Melanie Greiner dazu gestoßen. Jeder mit Interesse kann bei uns mitmachen.<br />

Unser erstes Treffen fand <strong>im</strong> September 2015 statt. Ab dann haben wir uns fast jede<br />

Woche am Sonntag <strong>im</strong> Marstallcafe getroffen: <strong>Die</strong> Teilnehmer senden ihre selbst<br />

verfassten Texte (Lyrik, Prosa, usw.; grundsätzlich sind wir offen für jede literarische<br />

Gattung) <strong>im</strong> Vorfeld an die anderen. Jeder notiert danach seine Gedanken zu dem<br />

jeweiligen Text, macht Anmerkungen, eigene Notizen dazu - was gut ist, was eventuell<br />

besser gemacht werden kann. In der Sitzung sprechen wir über all diese Gedanken,<br />

geben Feedback / Kritik, weisen auf sprachliche Fehler, den Ausdruck, auf Stilfragen<br />

etc. hin. Fest vorgegebene Ziele haben wir nicht. Wir wollen uns einfach möglichst frei<br />

austauschen und einander helfen, 'besser' zu schreiben, oder zumin<strong>des</strong>t zu zeigen, wie<br />

ein eigener Text auf andere wirkt. echolot . heidelberg soll einen freien Raum zum<br />

Austausch unter Literaturinteressierten/schaffenden bieten. Kreative sollen hier<br />

zueinander finden, sich vernetzen, wenn sie wollen. Erreichen kann man uns unter<br />

echolot.heidelberg@yahoo.de .<br />

Am 26.5. wird echolot einige Texte bei den Literatouren vorstellen (siehe Seite 14).<br />

www.facebook.com/echolotheidelberg<br />

24


Hornissen <strong>im</strong> Sanatorium<br />

Und gestern ist es die Wut gewesen.<br />

Ameisen kribbeln mir <strong>im</strong> Bauch und werden zu Hornissen in der Brust.<br />

Deine Worte !<br />

<strong>Die</strong> Hornissen tanzen wild. Sammeln sich <strong>im</strong> Kopf.<br />

Und du sagtest es ginge nicht! Ich verstünde nicht! Du sprachst seinen Namen.<br />

Der gelb blitzende Schwarm tost los. Brüllende Flammen und mir wird schwarz vor<br />

Augen. <strong>Die</strong> Sonne lässt meine Haut Blasen werfend vertrocknen. Das Gehirn schmilzt<br />

und die Knochen glühen.<br />

Ich sage: Nein.<br />

<strong>Die</strong> Welt kippt um.<br />

Der Hornissenschwarm verbrennt meine Füße, die Stirn, versengt die Haare und jede<br />

Haarwurzel verglüht. <strong>Die</strong> Faust schlägt gegen die Mauer; du schreist.<br />

<strong>Die</strong> Faust schlägt gegen den Stein und die Haut bricht auf. Der Hornissenschwarm fliegt<br />

raus und ist rot.<br />

Wie die Wellen der Lavaglut wo Gedanken zischend versterben, bevor sie mich<br />

erreichen.<br />

Was ich sehe, ist dein strunzdummes Gesicht, dein süffisantes Gesicht, deine<br />

Selbstgefälligkeit, die an den Mundwinkeln hängt, an deinen schiefen Zähnen: diesen<br />

schiefen Zähnen.<br />

Was du nicht siehst, ist das in mein Gehirn gepumpte Blut. Das es unter Flammen steht<br />

und ich kaum merklich zu Feuer werde. Feuer, das auf der roten Mauer Ruß hinterlässt,<br />

25


die schmutzigen Pflastersteine aufreißt und in Flammen aufgehen lässt: meine<br />

Molotowcoctails.<br />

<strong>Die</strong> Bäume brennen, die Stadt: ein Bild der Zerstörung. Aufgebrochene Kanalisationen.<br />

Feuerstürme wüten, wüten entlang der engen Häuser.<br />

<strong>Die</strong> Welt kippt um. Es sind nur noch Du und Ich.<br />

Dann fühle ich die dumpfen Schläge, den Schmerz, die Leber, das Kinn. Drehe mich<br />

um. Sie stürzen auf mich. Wollen das Feuer löschen. Das kalte Eisen der Nadel. Kühles<br />

Wasser in den Blutgefäßen.<br />

<strong>Die</strong> Hitze lässt nach, die Hornissen weichen und ich spüre noch das Trampeln der<br />

Chitinpanzer in der Magengrube. Bevor ich vergehe. Sie fesseln mich in die Jacke und<br />

Du bist nicht mehr da. Flammen schnappen nach Luft. Bevor ich vergehe.<br />

von Şafak Saricicek.<br />

Mez<strong>im</strong>o<br />

Mez<strong>im</strong>o zeichnet ein Quadrat.<br />

Am zweiten Tag zeichnet er noch ein Quadrat.<br />

Am dritten Tag zeichnet er ein Quadrat.<br />

Am vierten Tag will Mez<strong>im</strong>o ein Rechteck zeichnen, besinnt sich dann aber und<br />

zeichnet ein Quadrat.<br />

Am fünften Tag zeichnet er ein Quadrat, ebenso wie die folgenden drei Tage.<br />

Am neunten Tag zeichnet Mez<strong>im</strong>o die Seiten <strong>des</strong> Quadrats leicht nach innen gekrümmt.<br />

Am zehnten Tag beugt er sie nach außen.<br />

Am elften Tag genügt es ihm, ein ganz normales Quadrat zu zeichnen. Er ist erleichtert,<br />

als alles wieder be<strong>im</strong> Alten ist.<br />

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Mez<strong>im</strong>o II<br />

Bis zum zwanzigsten Tag zeichnet Mez<strong>im</strong>o täglich ein Quadrat.<br />

Am einundzwanzigsten Tag beugt er die Seitenlinien etwas nach außen.<br />

Am Tag darauf beugt er sie stärker.<br />

Als nichts geschieht zeichnet Mez<strong>im</strong>o am dreiundzwanzigsten Tag fast einen Kreis.<br />

Ganz leicht sind die Ecken noch zu erkennen, ja, Mez<strong>im</strong>o fürchtet, sie könnten<br />

verschwinden, wenn er einen Moment nicht genau hinschaut.<br />

In der Nacht schläft er schlecht. Am vierundzwanzigsten Tag zeichnet er ein ganz<br />

normales Quadrat. Es ist sehr normal geworden. Ein Quadrat ist langweilig.<br />

Mez<strong>im</strong>o ist Meister <strong>im</strong> Quadratezeichnen, aber er findet ein Quadrat langweilig.<br />

Er zeichnet gerne, vor allem Quadrate, aber es ist vielleicht etwas langweilig.<br />

Als ihm bewusst wird, dass leise Zweifel an einem Quadrat in ihm stark werden,<br />

zeichnet er am fünfundzwanzigsten Tag ein perfektes Quadrat.<br />

Am sechsundzwanzigsten Tag ein sehr perfektes Quadrat. Das Quadrat ist<br />

außerordentlich perfekt!<br />

Bis zum dreißigsten Tag zeichnet Mez<strong>im</strong>o perfekte Quadrate. Sie sind nicht langweilig.<br />

Mez<strong>im</strong>o III<br />

Am einunddreißigsten Tag zeichnet Mez<strong>im</strong>o einen Kreis.<br />

Mez<strong>im</strong>o stirbt.<br />

von Fynn Bachmann<br />

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Redakteure gesucht!<br />

Traumberuf: Feuilleton-Journalist?<br />

Hier ist deine Chance, neue Erfahrungen zu sammeln. Wenn du schon <strong>im</strong>mer mal deiner<br />

Kreativität freien Lauf lassen wolltest, aber keine Plattform dafür hattest, dann ist jetzt der<br />

richtige Zeitpunkt sich bei uns zu melden. Wenn du zeichnest und denkst, dass auf das<br />

Cover der <strong>Souffleuse</strong> müsste unbedingt mal was von dir. Oder wenn du am liebsten das<br />

Feuilleton der Zeitung liest und glaubst, es könnte dir Spaß machen, über kulturelle Themen<br />

zu schreiben, z.B. eine Kritik über eine Aufführung, die dir total gut gefallen hat (oder die<br />

nach einem Verriss schreit?!), ein Interview mit dem Regisseur einer kommenden Produktion<br />

<strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong> zu machen, oder die anstehenden 18. Heidelberger Theatertage zu<br />

begleiten und hier über diese zu berichten: Hier kannst du dich für Kulturveranstaltungen<br />

von und für Studierende austoben und engagieren. Melde dich einfach bei uns <strong>im</strong><br />

<strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong> und DU kannst die nächste Ausgabe der <strong>Souffleuse</strong> mitgestalten!<br />

Linksammlung<br />

theater.rs.uni-heidelberg.de ; www.facebook.com/romanischerkeller<br />

www.theaterverein-hd.de ; www.facebook.com/heidelberger.theatertage<br />

www.karlstorbahnhof.de ; www.facebook.com/TiKK-Theater-<strong>im</strong>-Kulturhaus-<br />

Karlstorbahnhof www.facebook.com/OffeneBuehneHeidelberg<br />

<strong>Souffleuse</strong> 1/16, Theater <strong>im</strong> <strong>Romanischen</strong> <strong>Keller</strong> <strong>2016</strong><br />

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Das <strong>Keller</strong>quiz - Wer sucht, der findet!<br />

(übrigens erstmals <strong>im</strong> Juli 2006 in der <strong>Souffleuse</strong> erschienen)<br />

- Gestalt der griechischen Mythologie (Tochter <strong>des</strong> Agamemnon)<br />

- Auftreten eines Ensembles an einem Ort, der nicht ständiger Sitz <strong>des</strong> <strong>Theaters</strong> ist<br />

- Gegenspieler <strong>des</strong> Protagonisten<br />

- Statist<br />

- Gemeinsamer Klagegesang von Schauspieler und Chor in der griech. Tragödie<br />

- Zwei deutsche Begriffe aus denen sich das Wort Monolog zusammensetzt<br />

Name:<br />

Mailadresse:<br />

Unter allen Teilnehmern, die das richtig gelöste Rätsel bis einschließlich <strong>des</strong> 1. Juli<br />

eingeschickt, bei uns ins Postfach (Bibliothek <strong>des</strong> <strong>Romanischen</strong> Seminars) gelegt oder<br />

in den Sprechstunden bei uns abgegeben haben, verlosen wir folgende Preise:<br />

1. Preis: Zwei Theaterkarten, eine Flasche Sekt und zwei Freigetränke bei der o.B.<br />

2. & 3. Preis: Eine Flasche Sekt und zwei Freigetränke bei der o.B.<br />

3. bis 5. Preis: Zwei Freigetränke bei der o.B.<br />

<strong>Die</strong> Auslosung findet am 12. Juli bei der Offenen Bühne Heidelberg statt!<br />

<strong>Die</strong> Lösung <strong>des</strong> Rätsels ist ab dem 13. Juli auf unserer Website zu finden.<br />

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